12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

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Milchschnitte
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12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Hallo ihr Lieben,

jetzt ist schon eine ganze Weile vergangen, seit ich mich hier das letzte Mal habe blicken lassen…
Zur Erinnerung, hier unser alter Thread: (link)
Inzwischen ist das Töchterchen 14 Monate alt, wächst und gedeiht und es geht ihr, glaube ich, richtig gut.
Aber leider haben sich neuerlich Schwierigkeiten aufgetan, für deren Bewältigung ich nun nochmal um Unterstützung bitten möchste.

Also Ich hatte mich ja dann irgendwann mit dem Zwiemilch-Stillen abgefunden, was uns erstmal eine deutliche Entspannung der Situation brachte. Leider ist der Plan, die Pre nach und nach durch Beikost zu ersetzen, nicht aufgegangen, weil sie null komma null Brei gegessen hat. Das ist bis heute so geblieben (außer hier und da mal ein Quetschie - das geht). Wir haben dann nach drei Monaten täglichem Probieren aufgegeben und nur noch Fingerfood angeboten. Aber auch damit blieb es weiter schwierig. Sie hat einfach nicht genug gegessen, um die Pre streichen zu können. Dementsprechend viel habe ich weiter gestillt und bin auch wieder mit der Zufüttermenge hochgegangen, weil sie als Einjährige mittlerweile doch einen ganz schönen Umsatz hat (Laufen etc.).

Seit ca. drei Wochen isst sie merklich mehr, auch viele verschiedene Dinge, eben einfach alles, was der Familientisch so hergibt - babygerecht „entschärft“ natürlich. Allerdings fast nur mittags. Und Obst oder was zum Knabbern zwischendurch. Alle anderen angebotenen Mahlzeiten sind jedoch nach wie vor schwierig.

Wir stillen weiterhin ca. 7 - 8 Mal (manchmal mehr wegen unruhiger Nächte). Allerdings - und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem - nur mit BES. Durch den langen Gebrauch (12 Monate) hat sie sich einfach so daran gewöhnt, dass sie nicht mehr „pur“ Milch aus der Brust trinkt. Außer, die Brüste sind sehr voll, nach einem längeren Stillabstand.

Ich versuche schon immer, sie erstmal ohne BES zu stillen und es dann erst dazuzunehmen, Meistens probiert sie es dann ein bisschen, dockt dann aber relativ schnell wieder ab, sobald sie merkt, dass es zu anstrengend wird, oder nicht genug kommt, und geht ihrer Wege.

Ich brauche das BES also leider, damit sie überhaupt noch etwas von meiner Milch bekommt. :/

Ein weiteres Problem, das seit ein paar Wochen besteht ist, dass die beisst, wenn die Milch nicht schnell genug kommt. Ich sage ihr schon immer, dass mir das wehtut und ich bin mir sicher, dass sie das auch versteht (sie guckt dann immer so schuldbewusst/schelmisch). Aber irgendwie macht sie dann ein Spiel daraus und macht es dann immer wieder extra, um meine Reaktion zu testen. Das ist für mich dann nicht nur schmerzhaft, sondern auch echt nervig. Was kann ich da tun?

Ich würde die Pre also langsam wirklich gerne weglassen, oder zumindest weniger geben. Aber wie soll ich das anstellen? (Wir sind im Moment noch bei ca. 250 - 350 ml. Pumpen tue ich übrigens noch ein Mal pro Tag.)

Meine Befürchtung ist also, das sie dann deutlich weniger oder gar nicht mehr von meiner Brust trinkt und dass dann schnell die Milch weniger wird (ist ja eh’ nicht so üppig bei mir), was dann wiederum dazu führt, dass wir über kurz oder lang abstillen. Und das möchte ich noch nicht.

Auch sitzt mein „Hilfe-das-Kind-bekommt-nicht-genug-zu-essen“-Trauma der ersten Wochen noch so tief, dass ich Angst habe, dass ihren Bedarf mit dem bisschen Essen und meiner Milch nicht decken zu können (wieviel Kaloreien braucht denn ein Kind in dem Alter überhaupt?)

Oh, jetzt habe ich leider wieder so viel geschrieben, und ich hoffe, es ist nicht allzu konfus.

Aber es wäre wirklich umwerfend, wenn ich nochmal Hilfe bekäme.

Herzliche und hoffnungsvolle Grüße,
Milchscnitte
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soda
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von soda »

Die fachliche Beratung übernimmt bestimmt eine Moderatorin.
Mich interessiert in der Konstellation, ob sie nachts Brust solo akzeptiert? Wenn sie vielleicht nicht so ganz bei der Sache und bißchen müde ist?
Wenn du vielleicht mal paar Stunden unterwegs bist ohne sie - isst sie dann gegen den Hunger? Versteh mich jetzt bloß nicht falsch (ich würde nie ein Kind auf Sparflamme setzen, damit es mehr isst). Aber interessant fände ich es schon zu wissen. Evtl. liebt sie es besonders, zu stillen und lässt dann das Essen auch mal aus, wenn du da bist.

Meine Tochter hat zwar von Anfang an gefuttert, als gäbe es kein Morgen mehr, aber lange Zeit nicht weniger gestillt deswegen. Ab 14 Monate war sie nun mal in der Krippe und kam dann ohne Stillen während meiner Arbeitszeiten aus.
Ich kenne auch Kinder, die mit einer solchen (natürlich seitens der Eltern willkürlichen) fest eingeführten Stillpause mehr gegessen haben.

Bin gespannt, was die anderen und die Fachfrauen dazu sagen und wie man euch gute Vorschläge machen kann.
Tina + T (* 2013) und T (2017)

Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Hallo Milchschnitte, schön, dass du wieder da bist.

Ich denke, das kriegen wir hin. Ich erinnere mich an deinen Thread. Letztlich wäre es ja damals schon möglich gewesen, die Zufütterung auszuschleichen. Aber das hat halt damals für euch nicht gepasst und wenn es die Dinge für dich entspannt hat, dann ist es ja auch richtig gewesen. Stillen ist bunt, da gibts kein richtig oder falsch. So wie es für euch gepasst hat, so ist es richtig.

In der Tat gibt es eine GEwöhnung ans BES, mit exakt den von dir beschriebenen Problemen. Ich würde daher nicht abrupt mit dem BES aufhören, sondern immer mehr den Fluss vermindern, zwischendurch versuchen, ohne anzulegen und die BES-Portionen kleiner werden lassen.
Milchschnitte hat geschrieben:Sie hat einfach nicht genug gegessen, um die Pre streichen zu können. Dementsprechend viel habe ich weiter gestillt und bin auch wieder mit der Zufüttermenge hochgegangen, weil sie als Einjährige mittlerweile doch einen ganz schönen Umsatz hat (Laufen etc.).

Seit ca. drei Wochen isst sie merklich mehr, auch viele verschiedene Dinge, eben einfach alles, was der Familientisch so hergibt - babygerecht „entschärft“ natürlich. Allerdings fast nur mittags. Und Obst oder was zum Knabbern zwischendurch. Alle anderen angebotenen Mahlzeiten sind jedoch nach wie vor schwierig.
Die Frage ist, was ist hier die Henne und was ist das Ei. Also, isst sie so wenig, weil sie so viel zugefüttert wird, oder wird sie so viel zugefüttert, weil sie so wenig isst. Meist ist es eine Mischung. Fakt ist, ein gesundes Kind in dem Alter wird essen, wenn es hungrig ist. DAmit meine ich nicht, dass du dein Kind hungern lassen sollst, damit es isst, sondern ich meine, dass du beruhigt die Zufüttermenge reduzieren kannst, so gut es geht, ohne dir Sorgen um ihre Ernährungssituation zu machen.
soda hat geschrieben:Mich interessiert in der Konstellation, ob sie nachts Brust solo akzeptiert? Wenn sie vielleicht nicht so ganz bei der Sache und bißchen müde ist?
Wenn du vielleicht mal paar Stunden unterwegs bist ohne sie - isst sie dann gegen den Hunger?
Die Antwort auf diese Fragen interessiert mich auch, ich warte erstmal ab, was du antwortest.

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Hallo Mondenkind,

vielen Dank, dass Du Dich gemeldet hast :). Ich hatte schon ein wenig Sorge, dass ich hier in "Ungnade" gefallen bin, weil ich so sang- und klanglos meinen Thread verlassen hatte (mein Fokus hatte sich damals irgendwie ein bisschen verschoben...). Aber ich habe der lieben Atsitsa dann noch eine PN geschickt, als Abschluss sozusagen... Das wollte ich nicht unerwähnt lassen, denn Eure tolle Arbeit hier sollte schon auf dem Geben-Nehmen-Prinzip funktionieren, finde ich (auch wenn wir Hilfesuchenden für Eure Verdienste gar nichts gleichwertiges zurückgeben können, außer große Dankbarkeit). So.
Mondenkind hat geschrieben:Stillen ist bunt, da gibts kein richtig oder falsch. So wie es für euch gepasst hat, so ist es richtig.

Danke. Das tut gut zu hören, denn die Zweifel kommen natürlich immer mal wieder hoch...
Mondenkind hat geschrieben:In der Tat gibt es eine GEwöhnung ans BES, mit exakt den von dir beschriebenen Problemen. Ich würde daher nicht abrupt mit dem BES aufhören, sondern immer mehr den Fluss vermindern, zwischendurch versuchen, ohne anzulegen und die BES-Portionen kleiner werden lassen.
Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Ich weiß nur nicht, wie ich es genau anstellen soll. Mittlerweile ist sie ja auch schon ein richtiges Kind, mit einem starken Willen, dass die Dinge begreift und nicht mehr kommentarlos alles mitmacht (was ja auch toll ist eigentlich...).
Ich habe mir vorerst mit einer Do-it-yourself-Idee beholfen und einen Abklemmschlitz an dem gelben Schraubverschlussring mit Schleifpapier etwas größer gemacht. Da klemme ich nun beim Stillen immer den Schlauch rein, aus dem sie dann trinkt. So sind quasi beide Schläuche fast geschlossen, aber immer noch so viel offen, dass etwas Milch herauskommt. Dadurch konnte ich den Fluss schon merklich verlangsamen und die Trinkdauer verlängern. So ist die Zeit, die sie an meiner Brust verbringt mehr und damit auch die Stimulation für meine eigene Milchproduktion. Tja, Not macht erfinderisch... ;) Was hälst Du davon? Gibt es noch eine andere Variante?
Mondenkind hat geschrieben:Die Frage ist, was ist hier die Henne und was ist das Ei. Also, isst sie so wenig, weil sie so viel zugefüttert wird, oder wird sie so viel zugefüttert, weil sie so wenig isst. Meist ist es eine Mischung. Fakt ist, ein gesundes Kind in dem Alter wird essen, wenn es hungrig ist. DAmit meine ich nicht, dass du dein Kind hungern lassen sollst, damit es isst, sondern ich meine, dass du beruhigt die Zufüttermenge reduzieren kannst, so gut es geht, ohne dir Sorgen um ihre Ernährungssituation zu machen.

Hm, das klingt toll. Ich bin sehr gespannt, wie wir das anstellen :)
soda hat geschrieben:Mich interessiert in der Konstellation, ob sie nachts Brust solo akzeptiert? Wenn sie vielleicht nicht so ganz bei der Sache und bißchen müde ist?
Also nachts akzeptiert sie die Brust schon. Nur ist es leider seit vielen, vielen Monaten so, dass nachts kaum Milch da ist. Ich weiß, es klingt komisch und vielleicht ist das medizinisch-physiologisch auch gar nicht möglich. Bei uns ist das aber definitiv der Fall. In wenigen Nächten ist mehr Milch da, da trinkt sie dann auch und schläft ruhig weiter. Wenn nicht, ist sie sehr unruhig, kommt gefühlt zehn mal, bis mein Freund dann aufsteht und ihr ein BES macht. Das trinkt sie dann und dann ist Ruhe... Jetzt wo ich das so aufschreibe, sehe ich auch, dass da echt der Wurm drin ist... Hach!
soda hat geschrieben:Wenn du vielleicht mal paar Stunden unterwegs bist ohne sie - isst sie dann gegen den Hunger?

Also bis jetzt ist es noch nicht vorgekommen, dass wir länger als vier Stunden getrennt waren... Morgens ist sie jeden zweiten Tag mit meinem Freund, damit ich noch ein bißchen schlafen kann (zum Ausgleich für die Nächte). Das sind längstens drei Stunden. Und da knabbert sie mal ein paar Dinkelpops oder isst ein paar Löffel Quark. Aber mehr nicht. Die Frage kann ich also gar nicht so richtig beantworten. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es für sie essensmäßig nicht so eine große Rolle spielt, ob ich zugegen bin, oder nicht.

Liebe Grüße,
Milchschnitte
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Ich hatte schon ein wenig Sorge, dass ich hier in "Ungnade" gefallen bin, weil ich so sang- und klanglos meinen Thread verlassen hatte (mein Fokus hatte sich damals irgendwie ein bisschen verschoben...)
Keine Sorge, so schnell fällt man hier nicht in "Ungnade".
Milchschnitte hat geschrieben: Mittlerweile ist sie ja auch schon ein richtiges Kind, mit einem starken Willen, dass die Dinge begreift und nicht mehr kommentarlos alles mitmacht (was ja auch toll ist eigentlich...).
Aber da liegt ja auch der Vorteil. Man kann mit ihr reden und ihr erklären, dass sie z.B. immer an die Brust kann, aber BES gibts nur morgens/mittags/abends/zuhause/wasauchimmer. Ich würde das stückweise reduzieren, als erstes die BES-Mahlzeit weglassen, die sie am leichtesten akzeptiert oder die dich am meisten nervt.
Milchschnitte hat geschrieben:Also bis jetzt ist es noch nicht vorgekommen, dass wir länger als vier Stunden getrennt waren... Morgens ist sie jeden zweiten Tag mit meinem Freund, damit ich noch ein bißchen schlafen kann (zum Ausgleich für die Nächte). Das sind längstens drei Stunden. Und da knabbert sie mal ein paar Dinkelpops oder isst ein paar Löffel Quark. Aber mehr nicht. Die Frage kann ich also gar nicht so richtig beantworten. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es für sie essensmäßig nicht so eine große Rolle spielt, ob ich zugegen bin, oder nicht.
Das ist ganz normal. Wenn sie wollte, könnte sie aber. Essenstechnisch würde ich mir da keine Gedanken machen.

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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Hallo Mondenkind,

ich melde mich mal kurz mit dem neuesten Stand (es rollt gerade eine Erkältung an und ich glaube, ich muss gleich ins Bett...).

Also: beißtechnisch hat sich die Situation in den vergangenen Tagen wieder etwas entspannt. Heute hat sie allerdings nochmal gebissen, aber ich denke, sie versteht langsam, was passiert und dass sie vorsichtig sein muss. Ich hoffe, das bleibt jetzt so.

Deinen Vorschlag, Mondenkind, eine BES-Mahlzeit wegzulassen setze ich mittags schon gut um. Meist stille ich sie nach dem Aufwachen aus dem Mittagschlaf und dann bekommt sie etwas "richtiges" zu essen (ja, bei uns ist das irgendwie andersherum). Meistens isst sie da ja ganz okay, sodass ich ihr dann enspannter nochmal die Brust ohne BES anbieten kann. Wenn sie allerdings nicht oder nicht ausreichend (in meinen Augen) gegessen hat, schiebe ich doch nochmal eine runde Pre hinterher, weil ich denke, dass sie ja was essen muss (komme von dieser Denk-Schiene nicht runter).
Das Aufwachstillen am morgen haben wir jetzt auch schon ein paar Mal solo hinbekommen.

Es ist eben einfach so, dass ich nach wie vor denke, dass sie die Pre braucht, weil sie bei mir nicht genug bekommt. Deswegen haben wir ja überhaupt mit dem Zufüttern begonnen damals. Nun weiß ich, dass sie ernährungstechnisch nicht mehr zu hundert Prozent von meiner Brust abhängig ist. Meine Sorge ist aber, dass sie insgesamt nicht genug bekommt, um ihren Bedarf zu decken. Es fällt mir also sehr schwer, darauf zu vertrauen, dass mein Kind schon weiß, was bzw. wieviel es braucht.

Seit ca. einer Woche mache ich Pause mit dem Pumpen. Es geht mir einfach auf den Keks. Ich habe es bisher primär gemacht, weil ich meine Produktion ankurbeln bzw. aufrecht erhalten wollte. Macht es denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt noch Sinn? Ich meine, perspektivisch wird das Stillen in der Frequenz und Dauer ja weniger werden. Oder sollte ich da gerade lieber noch weiterpumpen?

Was mir im Moment unglaublich helfen würde, ist so eine Art "Fahrplan". Also ein Vorschlag, wie ich die Pre noch weiter reduzieren kann, ohne dabei meine eigene Milch zu "verlieren". (Ich befürchte ja, dass das über kurz oder lang passieren könnte, weil die Tochter ohne BES ja nicht so lange an der Brust bleibt und auch nicht so intensiv saugt und deswegen immer Milch in der Brust verbleibt, was ja bekanntermaßen das Signal ist, die Produktion zu drosseln...)
Ich habe ja vor noch länger zu stillen. Aber ich wäre auch nicht unglücklich darüber, wenn die Stillabstände sich langsam vergrößern. Doch ich habe wiederum auch Angst, dass dadurch die Milch weniger wird...

Achja, mir fällt noch ein: mein Freund möchte gerne wissen, ob man die Pre nicht durch z.B Hafermilch oder sowas ersetzen kann.

Entschuldige bitte, wenn ich mich konfus lese, aber der Kopf ist schon ganz schön matschig...

Liebe Grüße,
Milchschnitte
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von yelenka »

Milchschnitte hat geschrieben: Meist stille ich sie nach dem Aufwachen aus dem Mittagschlaf und dann bekommt sie etwas "richtiges" zu essen (ja, bei uns ist das irgendwie andersherum).
Das ist auch gut so wenn du länger stillen willst.
Meine Sorge ist aber, dass sie insgesamt nicht genug bekommt, um ihren Bedarf zu decken. Es fällt mir also sehr schwer, darauf zu vertrauen, dass mein Kind schon weiß, was bzw. wieviel es braucht.
Mir ging's genauso. Aber als ich angefangen habe, Pre langsam zu reduzieren, haben meine Jungs tatsächlich mehr gegessen.
Gruß
yelenka

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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Liebe Yelenka,

es tut gut zu lesen, dass auch andere eine ähnliche Situation gemeistert haben. Das gibt mir wirklich Aufwind! Und als ich zu der Stelle mit den "jüdischen Genen" kam, musste ich wirklich schmunzeln, denn das ist vermutlich auch bei mir die Ursacche für meine nicht totzukriegende Skepsis... ;)

Man muss sich eben wirklich überwinden und dem Kind und seinen Fähigkeiten vertrauen. Deine Jungs waren ja nur halb so alt wie mein Mädchen und trotzdem hat's geklappt!

Liebe Grüße,
MS
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Milchschnitte hat geschrieben:Also: beißtechnisch hat sich die Situation in den vergangenen Tagen wieder etwas entspannt. Heute hat sie allerdings nochmal gebissen, aber ich denke, sie versteht langsam, was passiert und dass sie vorsichtig sein muss.
Prima.
Milchschnitte hat geschrieben: (es rollt gerade eine Erkältung an und ich glaube, ich muss gleich ins Bett...).
Oje, wie ärgerlich, wie geht es dir jetzt?
Milchschnitte hat geschrieben: Deinen Vorschlag, Mondenkind, eine BES-Mahlzeit wegzulassen setze ich mittags schon gut um.
Das ist doch super. Ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Milchschnitte hat geschrieben:Meist stille ich sie nach dem Aufwachen aus dem Mittagschlaf und dann bekommt sie etwas "richtiges" zu essen (ja, bei uns ist das irgendwie andersherum).
Das ist genau die richtige Reihenfolge.
Milchschnitte hat geschrieben:Das Aufwachstillen am morgen haben wir jetzt auch schon ein paar Mal solo hinbekommen.
Sehr gut. Ich würde als nächstes versuchen, morgens grundsätzlich ohne BES zu stillen.
Milchschnitte hat geschrieben:Seit ca. einer Woche mache ich Pause mit dem Pumpen. Es geht mir einfach auf den Keks. Ich habe es bisher primär gemacht, weil ich meine Produktion ankurbeln bzw. aufrecht erhalten wollte. Macht es denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt noch Sinn? Ich meine, perspektivisch wird das Stillen in der Frequenz und Dauer ja weniger werden. Oder sollte ich da gerade lieber noch weiterpumpen?
Ich finde es völlig ok, nicht mehr zu pumpen. Da gibt es keinen Grund mehr für.
Milchschnitte hat geschrieben:Was mir im Moment unglaublich helfen würde, ist so eine Art "Fahrplan".
Das können wir gerne machen. Die Frage ist nur, ob dir das wirklich weiterhilft. Ich denke, das Problem liegt hier:
Milchschnitte hat geschrieben:Wenn sie allerdings nicht oder nicht ausreichend (in meinen Augen) gegessen hat, schiebe ich doch nochmal eine runde Pre hinterher, weil ich denke, dass sie ja was essen muss (komme von dieser Denk-Schiene nicht runter). Und hier:
Milchschnitte hat geschrieben:Es ist eben einfach so, dass ich nach wie vor denke, dass sie die Pre braucht, weil sie bei mir nicht genug bekommt. Deswegen haben wir ja überhaupt mit dem Zufüttern begonnen damals. Nun weiß ich, dass sie ernährungstechnisch nicht mehr zu hundert Prozent von meiner Brust abhängig ist. Meine Sorge ist aber, dass sie insgesamt nicht genug bekommt, um ihren Bedarf zu decken. Es fällt mir also sehr schwer, darauf zu vertrauen, dass mein Kind schon weiß, was bzw. wieviel es braucht.
Mein Vorschlag wäre, alle 3 Tage eine weitere BES-Mahlzeit wegzulassen. Dein Kind braucht sie ernährungstechnisch nicht mehr. Sie ist sie nur vom Fließgefühl her gewöhnt, aber auch da kann sich ein Kind umgewöhnen.
Die Frage ist nur, ob das mit so einem FAhrplan wirklich klappt. Was bei dir ankommen muss ist, dass sie nicht verhungert oder sonst irgendeinen Mangel erleidet, wenn du keine Pre mehr zufütterst. Ein gesundes Kind über 1 braucht keine Pre. Sie ist ganz sicher in der Lage, ihren Bedarf über Muttermilch und Essen zu befriedigen. Zugefütterte Pre wird im Umkehrschluss dazu führen, dass sie entweder weniger stillt oder weniger isst oder beides.
Milchschnitte hat geschrieben:Achja, mir fällt noch ein: mein Freund möchte gerne wissen, ob man die Pre nicht durch z.B Hafermilch oder sowas ersetzen kann.
Theoretisch schon, da dein Kind über 1 Jahr alt ist (bei einem jüngeren Kind wäre das nicht empfehlenswert), aber auch das ändert nichts daran, dass sie dadurch weniger essen oder stillen wird. Sie braucht zusätzliche Hafermilch übers BES genauso wenig wie Pre.

Kennst du das Buch Mein Kind will nicht essen?

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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Wie geht es euch?

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