12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

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Milchschnitte
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Hallo liebe Mondenkind,

danke, dass Du Dich nach uns erkundigst. Ich wollte schon die ganzen vergangenen Tage schreiben, aber ich hatte dann doch eine fette Erkältung und dann haben wir noch Besuch bekommen - war also alles ein bißchen viel. So, aber nun bin ich wieder genesen, alles sind weg und ich erzähle mal, wie es uns ergangen ist.

Insgesamt geht's uns glaube ich ganz gut. Ich habe Deinen Vorschlag, alle drei Tage eine BES-Mahlzeit wegzulassen so gut wie möglich umgesetzt - auch wenn ich anfangs ein wenig Bammel hatte (loslassen ist echt schwer manchmal). Das heißt also, bis jetzt machen wir das Aufwachstillen morgens und das Aufwachstillen mittags, sowie das Stillen nach dem Mittagessen (irgendwann am Nachmittag) pur. Ebenso alle Male in der Nacht (das letzte BES bekommt sie, wenn wir ins Bett gehen. Danach stillt sie noch 1-3 mal pro Nacht). Somit kommen wir auf 4-5 x BES-Stillen (von meist 7-8 x Stillen insgesamt). Das sind insgesamt noch ca. 200 ml. Aber wir arbeiten uns vor.

Insgesamt geht das Solo-Stillen bis jetzt erstaunlich gut (auch ohne Beißen - juhu!). Natürlich trinkt sie so deutlich kürzer (manchmal nur ein paar Schlucke und viel Nuckeln) und nicht so effektiv. Soll heißen, ich denke, sie bekommt insgesamt auf jeden Fall weniger Milch. Aber das scheint ihr irgendwie nicht viel auszumachen. Alles in allem ist sie recht zufrieden und signalisiert mir nun deutlich, wenn sie trinken will, was vorher gar nicht der Fall war, weil ich es ihr von mir aus immer in relativ kurzen Abständen angeboten habe. Das fühlt sich ganz gut an, denn so kann ich meine Tochter und ihre Bedürfnisse stärker wahrnehmen. Das spürt sie natürlich auch und das kann ja nur gut sein ;)

Außerdem habe ich gestern die Pumpe zurückgebracht. Das war irgendwie eine Erleichterung, weil sich das Pumpen immer so nach Pflichterfüllung angefühlt hat. Und natürlich war das auch ein wichtiger Schritt in Richtung "normales Stillen".

Essenstechnisch ist es nach wie vor sehr durchmischt. Es gibt solche und solche Tage. Aber das ist ja bei uns Erwachsenen oft auch nicht anders...

Was mich nach wie vor beunruhigt ist der von mir durch das Wegfallen des BES befürchtete Rückgang meiner Milch. In meinem Kopf ergibt der Zusammenhang "kein BES - weniger effektives Saugen - Rückgang der Milch" und "Kind istt immer noch keine größeren Mengen" nach wie vor ein verknapptes Nahrungsangebot. Ich denke immer, das Kind braucht doch sounsoviele Kalorien am Tag. Wie soll ich diese mit meiner Milchmenge, die ich nun auf max. 400 ml schätze (und die sich ja vermutlich auch nicht mehr steigern wird) und dem bisschen Essen decken?

Ich weiß, diese ewigen Zweifel nerven (ja, auch mich). Und bestimmt holt sich das Kind am Ende doch alles, was es braucht. Aber nach einem Jahr mit diesem omni- und überpräsenten Thema, mit viel Gedankenmachen und Kontrollieren ist es wirklich schwer, einfach loszulassen und den Dingen ihren Lauf zu lassen...

Ich hoffe, das ist zu verstehen.

Viele liebe Grüße,
MS
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Du nervst nicht, Milchschnitte, es tut mir nur leid, dass ihr so viel Stress habt damit.

Ich würde da gern helfen können und fände es auch wirklich wichtig, denn das Thema Essen wird mit Kleinkindern nicht unbedingt einfacher. Und so ein Stress beim Essen überträgt sich ja auch aufs Kind und kann auch zu schwerwiegenderen Fütterstörungen etc führen. Das wäre doch schade.
Milchschnitte hat geschrieben:Insgesamt geht das Solo-Stillen bis jetzt erstaunlich gut
Das ist doch super.
Milchschnitte hat geschrieben: Essenstechnisch ist es nach wie vor sehr durchmischt. Es gibt solche und solche Tage.
DAs ist ganz normal- und wird auch noch lange so bleiben!
Milchschnitte hat geschrieben:Was mich nach wie vor beunruhigt ist der von mir durch das Wegfallen des BES befürchtete Rückgang meiner Milch.
DAss mit zunehmendem Alter des Kindes die Milchmenge zurückgeht ist ja aber auch ganz normal. Sie kann und wird essen und trinken, wenn sie was braucht und sie bekommt auch noch Muttermilch. Da kommts auf wenige MIlliliter sowieso nicht an!
Milchschnitte hat geschrieben:Aber nach einem Jahr mit diesem omni- und überpräsenten Thema, mit viel Gedankenmachen und Kontrollieren ist es wirklich schwer, einfach loszulassen und den Dingen ihren Lauf zu lassen...
Kann ich gut verstehen. Wie gesagt, ich kann dir "Mein Kind will nicht essen" nur wärmstens empfehlen!

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Milchschnitte
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Hallo Mondenkind,

nun, nach langer Pause will ich Dir berichten, wie es bei uns läuft.
Wir haben eine etwas turbulente Zeit hinter uns. Irgendwie war der Wurm drin. Erst waren wir Erwachsenen erkältet und Mausi hatte auch zwei Wochen Dauerschnupfen (ich vermute, dass da auch die Backenzähne mitgespielt haben). Dicht gefolgt war das bei ihr von einem Magen-Darm-Infekt. Der war eigentlich nicht besonders schlimm - sie war ziemlich gut drauf, nur: gegessen hat sie nullkommanix. Wirklich, nicht mal ein Reiskorn oder eine Rosine. Gestillt hat sie in der Zeit auch nicht besonders. Das ging so eine knappe Woche und ich wollte schon anfangen mir Sorgen zu machen, weil ich Angst hatte, dass das vielleicht der Anfang von einer Art Verschlechterung ist. Aber ich habe mir immer wieder mantraartig vorgebetet, dass Kinder ab einem bestimmten Alter ja meistens über ganz gute Regelmechanismen verfügen und dass sie vielleicht nicht isst, weil sie sich nicht danach fühlt (Übelkeit, oder Zähne oder oder).
Was soll ich sagen, seit ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Kleine futtert! Es ist, als ob diese Unpässlichkeit so eine Art Zäsur war und sie nun entweder alles nachholt (ich denke, sie hat in der besagten Zeit auch abgenommen - die Beine kamen mir plötzlich so schlabberig vor), oder dass da irgendwelche Prozesse nachgereift sind. Also mengenmäßig ist es wirklich so, dass ich denke, dass sie gut hinkommt, so über den Tag. Klar gibt es nach wie vor Dinge, die sie nicht isst, oder die sie probiert und wieder ausspuckt. Sie spielt auch noch viel beim/mit dem Essen. Aber das alles ist ja ganz normal und wahrscheinlich bei fast jedem Kind so. Insgesamt macht sie aber den Eindruck, dass sie gerne isst (gestern zum Beispiel eine ganze Avocado in wenigen Minuten), und auch Dinge, die sie vorher gar nicht mochte (z. B. Banane).
Was das Stillen angeht, so hatten wir zufüttermäßig einen kleinen "Rückfall" mit der Pre/dem BES, während des Krankseins. Wir hatten vorher schon auf zwei Mal reduziert (zum Mittagschlaf und zum Einschlafen am Abend). Aber das habe ich dann wieder gelockert, damit ein paar Kalorien in das Kind reinkommen. Aktuell reduziere ich es wieder und habe mir vorgenommen, das Einschlafstillen auch so hinzubekommen. Mal sehen, wie das läuft - ich werde berichten.

Also, im Moment bin ich relativ entspannt. Was sagst Du?

Lieben Gruß,
Milchschnitte
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Hallo zurück!
Milchschnitte hat geschrieben:nur: gegessen hat sie nullkommanix. Wirklich, nicht mal ein Reiskorn oder eine Rosine.
Dass Kinder mit einem Infekt nichts essen ist nicht ungewöhnlich. Auch, dass sie danach gut essen ist ein oft gesehener Effekt.
Milchschnitte hat geschrieben:Was das Stillen angeht, so hatten wir zufüttermäßig einen kleinen "Rückfall" mit der Pre/dem BES, während des Krankseins.
Das ist nicht schlimm. Wenn sie jetzt gut isst, was meinst du, willst du es nicht einfach mal weglassen?

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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von soda »

Hallo Milchschnitte,

Wie geht's euch denn mittlerweile?
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Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Wie geht es euch? Möchtest du hier noch Beratung? Ich würde hier sonst bald schließen, um neue Threads annehmen zu können.

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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Milchschnitte »

Liebe Mondenkind,

danke, dass Du nachfragst. Also inzwischen sind wir alle recht entpannt. Ich vertraue meiner kleinen Kanone mittlerweile dahingehend, dass sie sich alles holt, was sie braucht, um so ein ausgesprochen quirliger Flitzebogen zu sein (die Minuten am Tag, die sie nicht auf Achse ist, kann ich an einer Hand abzählen... ;)). Das mit dem Essen hat sich mittlerweile ganz gut eingespielt. Klar, es ist mal mehr, mal weniger und sie hat phasenweise auch Lieblingsessen und Zeiten, in denen sie vieles ablehnt. Aber ich denke, das ist völlig normal und deswegen mache ich mir keine Gedanken.
Das Beißen ist auch passé. :)
Und das BES benutzen wir noch ab und zu abends zum Einschlafen, wenn ich das Gefühl habe, sie braucht länger, um runter zu kommen. Aber das wirklich nur sporadisch (ich mache uns da jetzt auch keinen Druck, weil ich denke, das reguliert sich schon).
Ergo: Du kannst den Thread gerne schließen. Denn natürlich gibt es viele andere Mamas, die Deiner Hilfe dringender bedürfen, als ich im Moment.

Hab vielen lieben Dank für Deine Unterstützung und Deine guten Ideen!!!

Alles Liebe,
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Re: 12 Monate Zufüttern - wie schaffen wir den "Absprung"?

Beitrag von Mondenkind »

Schön, dass es euch gut geht und du VErtrauen in dein Kind gewonnen hast.

Du kannst dich jederzeit melden, wenn etwas ist.

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