Stillstreik mit 11 Monaten

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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ninaT
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Stillstreik mit 11 Monaten

Beitrag von ninaT »

Hallo liebe Mayra und (falls noch da) Isbel und Julia,
ich weiß, diese ganze Geschichte ist schon eine Ewigkeit her, aber ich befinde mich zur Zeit in exakt der gleichen Situation (nur arbeiten gehe ich nicht) und habe durch Dich, Mayra, wieder Hoffnung, daß mein 11 Monate alter Sohn und ich es schaffen werden. Wir sind jetzt bei Tag 5.
Nur eine Sache ist mir nicht ganz klar: er würde auch Milch aus der Flasche trinken. Soll ich sie ihm abends am nackten Busen kuschelnd aus der Flasche füttern, damit er den Geschmack der Muttermilch wieder mit dem Saugen und dem Geruch der Brust in Verbindung bringt (und ich vielleicht mal schnell die BW in den Mund schmuggeln kann) oder soll er ausschließlich aus einem Becher/Trinklernbecher/SIGG-Flasche trinken (oder eben Brust)?
Ich hoffe, ich kann genauso geduldig sein wie Du und schaffe es, uns wieder zusammen zu bringen, denn mit der jetzigen Situation geht es mir gar nicht gut...
Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich bin noch ganz neu im Forum und werde mich morgen vorstellen. Mir brannte diese Frage auf der Seele und nun muß ich schlafen.
Nina mit streikender Nr. 4 (11Monate)
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Teazer
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von Teazer »

Liebe Nina,

ich hab Deinen Beitrag abgetrennt, da der Ursprungsthread 8 Jahre alt ist. Bitte beschreib Eure Situation so genau wie möglich :arrow: Wie funktioniert Stillberatung hier im SuT. Es meldet sich dann eine Stillmoderatorin.

Viele Grüße,
Teazer (Stillmodteam)
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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ninaT
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von ninaT »

So, jetzt noch einmal ausführlich:
Ich (37), und mein Sohn (11 Monate) hatten eine sehr schöne Stillzeit; 6 Monate voll, dann Monat für Monat eine Mahlzeit ersetzt, jetzt sind wir bei 4 festen Mahlzeiten und 3-4 Stillmahlzeiten pro 24 Std. Wir beide genießen diese Stillmahlzeiten sehr, meistens schläft er dabei ein und weiter. In den letzten 2 Wochen kam es gelegentlich vor, daß er mich biß, ich erschrak, löste ihn, holte kurz Luft und er dockte wieder an und trank weiter.
Am Samstag Abend trank er seine Abendmahlzeit wie gewohnt und schlief bis 1 Uhr. Ich holte ihn in's Bett, er dockte an... (bis hierher unser allnächtlicher Ablauf) ...trank 2 Schlucke und schrie wid am Spieß! Das tat er 15 Minuten lang. Seitdem ließ er sich nicht wieder andocken, in den ersten Tagen schrie er, sobald ich mit der Brust näher kam, jetzt dreht er sich nur noch weg. Seit Sonntag ist er erkältet, der Kinderarzt stellte aber nichts fest außer einer Aphte am Gaumen. Die angebotene Betäubungssalbe lehnte ich ab, da ich gar nicht wußte, was eine Aphte ist.
Nun pumpe ich ab, kriege aber höchstens 200ml am Tag raus. Reicht das? Paul ißt wie gewohnt, trinkt aber zuwenig, seine Windeln sind kaum noch naß. Gelegentlich koche ich ihm Soezialnahrung wg. Milcheiweißunverträglichkeit. Paul ist sehr anhänglich, saugt an Spielzeug mit BW-ähnlicher Form, drückt das Gesicht in meinen Ausschnitt, will aber nicht an die Brust. Ansonsten ist er fröhlich wie immer.
Ist es hilfreich, ihm Milch aus der Flasche an der nackten Brust zu füttern und zu versuchen, die BW reinzuschmuggeln? Oder ausschließlich mit einem normalen Becher füttern, um Saugverwirrung zu vermeiden?
Hinzu kommt, daß ich mit dieser Situation zunehmend schlechter zurechtkomme. Ständig fließen die Tränen, mittlerweile auch in ungünstigen Situationen, wenn ich an's Stillen denke. Ich vermisse halt unsere innigen 20 Minuten so sehr und fühle mich zurückgewiesen.
So hatte ich mir unser Stillzeitende wirklich nicht vorgestellt! Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar, wahrscheinlich wäre auch ein Besuch einer Beraterin sinnvoll, wie finde ich eine geeignete in Hamburg?
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von Sophia85 »

Du Arme...

Nur eine kurze Frage, hat sich das mit der Aphte inzwischen geklärt? Dh weißt du inzwischen darüber Bescheid und / oder ist sie besser?

Die Dinger tun nämlich manchmal unglücklich weh. Wenn ich eine hab kann ich auch kaum essen (oder küssen...). Könnte das Teil seines Problems sein?

Ansonsten hoffe ich, die Stillmods können dir helfen.
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LilyGreen
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von LilyGreen »

Hey du, herzlich willkommen bei uns. Das klingt nach einer blöden situation bei euch, aber ich bin zuversichtlich, dass es sich wieder einrenkt :)
In der momentanen urlaubszeit kann es sein, dass die mods länger brauchen um zu reagieren. Mondenkind hat oben was zur erklärung festgepinnt.

Den beitrag zum stillstreik hast du in der linksammlung ja schon gefunden. Ich bin nur mama, kein profi, aber was ich durch das mitlesen im forum gelernt habe: keine alternativen sauger anbieten. D.h. verzichte auf die flasche. Wenn du wegen der flüssigkeitsmenge bedenken hast, kannst du eventuell den brei dünner anrühren?
Ansonsten würde ich sowohl milch, als auch wasser im becher anbieten. Bei einem stillstreik ist es außerdem angezeigt, alle künstlichen sauger, also auch schnuller, sowie trinklerngefäße zuverbannen.
Eine erkältung ist als auslöser wohl gar nicht ungewöhnlich. Hast du mal versucht, schmerzmittel zu geben? Vll hat dein baby schmerzen beim stillen und verweigert daher die brust.

200ml pumpmenge finde ich übrigens beachtlich. Ich hab nie mehr als 50ml pumpen können und von 4 ersetzten mahlzeiten ist mein nuggeltier weit entfernt :mrgreen:
Wie oft pumpst du denn?

Zum thema stillberaterin vor ort gibt es hier auch einen link: viewtopic.php?f=2&t=152374
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von ninaT »

Hallo Ihr Beiden,
danke schon mal für Eure Antworten. Ich weiß jetzt, was Aphten sind, kann aber nicht sehen, ob sie noch da ist, weil er mich überhaupt nicht in seinen Mund schauen läßt. Aber da er woanders dran saugt, glaube ich nicht, daß er noch Schmerzen hat. Das größte Problem ist wohl, daß er überhaupt kein Interesse daran zeigt, die BW in die Nähe seines Mundes zu lassen. Dran spielen tut er mal, aber er läßt keinen Mundkontakt zu. Das zweite Problem bereitet mir meine Seele, denn mir ging das viel zu schnell, ich möchte das Stillen noch nicht missen und wenn, dann bitte kangsam abstillen. Aber am liebsten würde ich stillen, bis er Kuhmilch verträgt.
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von ninaT »

Ach so, und die Pumpmenge bezieht sich auf den ganzen Tag, also morgens kriege ich 100ml raus und dann pumpe ich noch 3x und zusammen sind das wieder 100ml. Meiner Brust fehlt einfach das Baby, ich habe normalerweise zuviel Milch! Das Wochenende ohne Pumpe mit streikendem Baby war die Hölle!
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von Sophia85 »

War bestimmt schlimm!

Also, ich kann fast gar nichts pumpen (versuche grade für Anwesenheit zu sammeln). 100ml wären für mich schon richtig viel.

Du tust mir richtig leid. So möchte ich die Stillzeit auch nicht beenden... Hast du denn den Eindruck, dass ihm das Stillen auch fehlt oder so gar nicht?
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von LilyGreen »

Dein baby stillt sich bestimmt nicht plötzlich ab, wenn ihr sonst 4-5x gestillt habt! Und ganz bestimmt weist er dich nicht zurück! Auch wenn es sich für dich schrecklich anfühlt, gib nicht auf.
Irgendwas stört dein baby grade und hindert ihn daran, zu stillen. Er kann es aber nunmal noch nicht ausdrücken.

Hast du die "klassischen" tipps bei stillstreik schon ausprobiert?
- viel hautkontakt: gemeinsam baden, mit freiem oberkörper ins tragetuch, nackig kuscheln
- zwanglos anbieten, z.b. mit frei zugänglicher milchbar schlafen
- alle künstlichen sauger verbannen

Wenn du mehrmals am tag pumpst, brauchst du dir auch keine sorgen machen, dass du plötzlich keine milch mehr hast. Natürlich ist die pumpe nicht so effektiv wie dein baby, aber zur aufrechterhaltung der produktion ist es ok. Und 200ml über den tag is echt ein super wert, meine 50 sind auch über den tag :wink:
Wieviel man pumpen kann, sagt nur aus, wieviel man pumpen kann. Bei mancher mama kommt gar nichts, trotz problemlosem stillen.

Gib euch zeit, ihr schafft das!
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Re: Abgetrennt: Streik, Beissen und Milchstau

Beitrag von ninaT »

Gestern abend hat er mal ganz kurz an einer Brust gesaugt, es sah aber aus, als wenn es ihn störte, daß Milch kam. Er saß dabei auf meinem Schoß und trank Milch aus einem Becher. Die aus dem Becher mochte er. Ich nehme das jetzt einfach mal als gutes Zeichen.
Ich habe gestern nochmal mit einer Hebamme telefoniert. Diese meinte, so kurz vor dem ersten Geburtstag muß man auch schon mal den Wunsch des Kindes akzeptieren und wenn er nach 2 Wochen Stillstreik immer noch nicht möchte, muß ich mich wohl damit abfinden.
Bis dahin habe ich ja noch eine Woche Zeit. In dieser Woche werde ich eine "Kuschel-Milch-aus-Becher-trink-an-nackter-Brust-Stunde" einführen und ihm jedesmal, wenn er seine Still-Nuckel-Geräusche macht und wenn er das Gesicht im Dekollete vergräbt, die Brust anbieten.
Vielleicht schaffe ich es ja auch bald mal, nicht stündlich zu heulen. Es ist wie kurz nach der Geburt, wenn man bei jedem Blick auf das Kind vor lauter Glück in Tränen ausbricht, nur jetzt anders herum...
Nina mit 3 Töchtern (1996, 2000, 2005) und Kronprinz (2016)
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