Vollstillen nach Präeklampsie

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Talita
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Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Talita »

Hallo liebes Forum,
ich bin etwas verzweifelt und hoffe hier Hilfe zu finden.

Ich habe am 13.07. meine kleine Tochter bei 37+4, nach Einleitung entbunden. Ich wurde aufgrund einer Präeklampsie bei 37+1eingeleitet.
Sie kam gesund und munter mit 49cm und 3160g zur Welt. Noch im Kreißsaal habe ich das erste Mal angelegt und sie hat auch sofort angedockt. Aufgrund der vielen Schmerzmittel kann ich mich nicht mehr genau erinnern ob sie richtig getrunken hat oder nur genuckelt. Aber auf jeden Fall hat sie richtig angedockt.
Die ersten Tage waren toll, wir haben gekuschelt und gestillt und teilweise habe ich 15x am Tag angelegt.
Bis dann am 3.Tag gesagt wurde sie hat Gelbsucht und sie nimmt zu viel ab wir müssen zufüttern. Ich hatte noch keinen milcheinschuss. Die Schwestern im KH sagten wir füttern jetzt zu damit sie nicht noch mehr abbaut, da sie keine nassen Windeln hatte und sie nicht richtig trinken würde. Sie hätte eine Trinkschwäche, weil sie zu früh geboren ist und zu schlapp ist durch die Gelbsucht.Zusätzlich zu der pre Nahrung sollte ich noch alle 2 Stunden abpumpen um den milcheinschuss anzuregen.
Es riss mich dermaßen runter. Erst die Angst wegen der Präeklampsie, dann plötzlich Sorge weil mein Kind Gelbsucht hat und ich keine Milch bekommen habe um ihr zu helfen das Bilirubin auszuscheiden. Ich habe mich so schlecht gefühlt. Ich war nur am weinen,weil ich mein Kind nicht ernähren kann und sie nicht satt wird.
Am Tag der Entlassung hatte sie knapp 300g abgenommen und war ziemlich gelb. Wir sollten zur weiteren Kontrolle in die Kinderklinik am nächsten Tag und die sollten dann entscheiden ob sie weiter behandelt werden muss.
Auf dem Weg nach Hause saß ich im Auto und konnte mich etwas entspannen, weil ich endlich in meine gewohnte Umgebung zurück durfte. Ich war 14 Tage im KH gewesen.
Zu Hause zog ich mich um und merkte plötzlich wie mein Oberteil nass wurde. Ich war dermaßen erleichtert, es kam endlich Milch. Zusätzlich holte ich Globulis, Bockshornkleesamenkapseln, trank stilltee und Caro kaffe um die Milchbildung anzuregen.
Ich stillte also, gab pre und pumpte anschließend ab. Es war echt anstrengend.
Nach 2 Tagen war ich am Ende. Ich war nur noch am weinen. Der Schlafmangel tat sein übriges.
Ich rief eine stillberaterin an. Die kam kurz vorbei, machte mir Mut und gab mir ein BES. Sie guckte wie ich die kleine anlege und wie sie trinkt und meinte es wäre alles gut so. Das meine Maus so schläfrig ist und fast 1 stunde an einer Brust trinkt wäre okay. Ich sollte aber weiterhin zu füttern bis die Gelbsucht vorbei ist und meine Hebamme oder der Kinderarzt was anderes sagen.
Wir fütterten inzwischen 30ml zu. In der zweiten Lebenswoche. Mal trank sie die Flasche aus Mal nicht. Gerade wenn ich das BES nahm wurde es nicht leer.
Alle 2-3 Stunden habe ich also weiter gemacht. Aber nicht zu jeder Mahlzeit gab ich pre. Nur nahm sie dann auch nicht zu oder nur 20g. Es war also immer noch zu wenig Milch. Da ich das Thema mit der Gelbsucht nicht aus meinem Egoismus, weil ich unbedingt stillen wollte weiter hinauszögern wollte gab ich also immer pre wenn sie nach dem stillen noch Hunger hatte. Nachts klappte es nämlich ohne pre.
Aber inzwischen ist die Menge an pre auf 90ml gestiegen
pro Mahlzeit.
Ich wollte immer vollstillen aber anscheinend reicht meine Milch nicht. Ich habe die Hoffnung gehabt das es doch noch klappt.
koalina
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von koalina »

Liebe talita,
Schön das du her gefunden hast. Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Wunder!
Sicherlich können die stillberaterinnen dir helfen die Situation zu verbessern.
Beantworte doch diese Fragen, damit alle erforderlichen Infos vorliegen: wie funktioniert Stillberatung im SuT?
Falls du es nicht genau weisst notiere wie oft und wie viel ihr in 24h gefüttert, die oft du stillt, pumpst etc.
Liebe Grüße
Koalina
--.-'-;@

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Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Talita
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Talita »

Hallo Koalina,
Vielen Dank :) alles klar dann werde ich jetzt 24h alles aufschreiben und dann berichten.
LG talita
Nalandrea
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Nalandrea »

Hallo Talita,

herzlich willkommen im SuT :-)
Toll, wie sehr du dich uns Stillen bemühst! Euer Anfang klingt nach einer anstrengenden und aufregenden Zeit. Ich bin sicher, dass du dich mit Hilfe der Stillberatung hier bald wieder besser und sicherer fühlst.
Welche Fragen du dafür am besten schon beantwortest hat Koalina ja schon geschrieben.
Meine Kleine hat zu Beginn auch zu wenig zugenommen, mit der Hilfe hier konnte ich das Zufüttern nach und nach reduzieren und schließlich voll stillen. Was ich sagen will: Kopf hoch!! Ihr schafft das! Viele Stillstarts sind holprig.
Dicker Drücker!
Ganz liebe Grüße :D von Nalandrea ihrem großen Glück: Mottili 02/16 und Muckelmäuschen 07/19. Die Sternchen 10/2017 & 02/2018 & 07/21 bleiben unvergessen.
Alles ist schwer bevor es leicht wird!
Sonny83
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Sonny83 »

Liebe Talita,
du hast schon vieles in Angriff genommen um dort hin zu kommen wo du hin möchtest. Und du wirst es ganz sicher schaffen deine Kleine bald voll stillen zu können!
Wenn du dir die Berichte der anderen Userinnen durch liest wirst du feststellen, dass du mit den beschriebenen Problemen nicht alleine bist. Und du wirst auch sehen wie viele es am Ende geschafft haben!
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen dass das mit der Milch manchmal einfach dauert. Wenn du überhaupt einen Mangel hast [emoji6]
Ich habe wochenlang nebenbei inner wieder so 10 Minuten nach dem Stillen gepumpt und brav Bockshornklee +Mariendistel genommen. Irgendwann habe ich festgestellt dass meine Milch mehr wurde und irgendwann konnte ich das Pumpen auch mal schleifen lassen. Und dann hat meine Kleine es mit dem Stillen hingekriegt [emoji4]


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Talita
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Talita »

Ich habe jetzt die letzten 24 Stunden einmal Bericht geführt und alles aufgeschrieben wie wir z.b. stillen und wie viel Pre wir geben und wie viele nasse Windeln bzw wie oft Stuhlgang vorhanden war.
Noch kurz zu mir, ich nehme seit mehreren Jahren wegen einer Schilddrüsenunterfunktion L-Thyroxin 50 und seit der 16. Schwangerschaftswoche nehme ich Presinol 250 mg dreimal täglich. Des weiteren habe ich auch noch Übergewicht.

Seit gestern hatten wir drei Windeln mit Stuhlgang und fünf Windeln mit Urin.
Gewicht 7. August 3760 g beim Kinderarzt
Gewicht 8. August 3810 g Hebamme

Als zusätzliche Nahrung geben wir Beba PRO HA PRE
11:30-13:30 Mumi und 90ml Pre
15:30-17:00 Mumi und 70ml pre
18:30-19:45 Mumi und 20ml pre
20:30-21:30 40ml pre keine Brust
22:05-24:00 Mumi und 60ml pre
3:30-3:44 erste Brust
4:50:510 zweite Brust
6:10-6:25 90ml pre
9:35-9:55 Mumi kein Pre
10:10-10:45 Mumi
11:15:-11:40 50ml pre
13:20-14:00 erste Brust
15:00-16:44 zweite Brust und 70ml pre

In der Pause zwischen dem stillen und dem Fläschchen weint meine Tochter so, als wenn sie überhaupt noch gar nichts bekommen hätte. Daher habe ich das Gefühl dass sie entweder nicht genug Muttermilch bekommt oder aber nicht so lange saugt bis die sattmachende Milch kommt. Seit einer guten Woche ca spuckt sie allerdings sowohl die Pre Nahrung als auch die Muttermilch teilweise aus. Es ist mal mehr mal weniger.
Zudem hat meine Tochter Extreme Blähungen besonders nachdem wir ein Fläschchen gegeben haben. Wir geben ihr SAB und Kümmelzäpfchen und seit gestern bigaia Tropfen.
Abgepumpt habe ich seit längerem nicht mehr da die Milch nicht so schnell nachproduziert werden konnte und meine Tochter dadurch immer wieder angedockt hat aber anscheinend keine Milch kam und sie dann anfängt zu weinen und sich wieder abdockte. Daher wollte ich der Brust die Zeit geben wieder Milch nach zu produzieren und so konnte ich sie jedes Mal anlegen.
Wenn ich sie versuche zu stillen läuft es meistens so ab, dass sie während ich versuche sie anzulegen, sie wild mit ihren Armen rum rudert und sie ein bis zwei Versuche braucht um die Brustwarze richtig zu fassen. Jedoch schiebt sie mit ihren Armen immer wieder die Brust komplett weg und fängt dadurch natürlich an zu weinen. Wenn sie dann einmal angefangen hat zu trinken, muss sie auch jedes mal schlucken, jedoch ist es meistens so, dass sie dann die Lust verliert bzw nur noch nuckelt oder komplett einschläft. Ich muss sie oft zum trinken animieren. Teilweise dockt sie sich auch einfach wieder ab, ist aber dann noch nicht zufrieden und hat noch Hunger. Keine Ahnung wieso sie nicht weiter trinkt. Ich muss ihr dann die andere Seite anbieten, die nimmt sie dann, aber auch nicht wirklich lange. Vielleicht ist dann noch nicht genug wieder da?

Ich hoffe die ganze Informationen reichen aus um uns zu helfen. Wenn noch Fragen offen sind bitte fragen.

LG talita
koalina
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von koalina »

Hast du noch weitere Gewichtsdaten? Us? Niedrigstes Gewicht? Schreibe sie doch untereinander von geburt bis heute, was du weisst, jeweils mit Datum und wer gewogen hat.
Wie viel Mumi füttert ihr zu? Oder meinst du mit Mumi stillen?

Es meldet sich sicher bald jemand.

Zum rudern mit den Armen beim stillen. Du könntest das baby pucken, einfach in eine Decke oder mullwindel wickeln. Musste ich zeitweise auch machen.

Liebe Grüsse
Koalina
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Sonny83
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Sonny83 »

Liebe Talita,

Bei uns sehe ich im Nachhinein, dass das viele Flasche geben kontraproduktiv war. So richtig gut angefangen zu trinken hat sie als wir von der Flasche weg waren. Es wir sich aber sicher bald eine Beraterin melden und dich dazu besser beraten als ich es könnte [emoji3]
Unsere hat es an der Brust genervt dass die Milch nicht sofort lief wie an der Flasche.
Probier doch mal aus den Milchspendereflex auszulösen oder zumindest vorher anzuregen.
Lies dir mal bei den Infos die Anleitung zur Brustmassage durch. Findest du auch so im Internet. Das dauert max eine Minute, du siehst dann das schon der erste Tropfen Milch kommt. Wenn du sie dann anlegst brauch sie sich nicht so viel anstrengen.
Dazu anlegen wenn sie schläfrig ist. Also bevor sie einschläft oder auch nachdem sie geschlafen hat und gerade aufwacht. Wenn sie ganz unruhig war bin ich mit ihr gewippt oder beim stillen rumgelaufen. Oder wie Koalina geschrieben hat, mal pucken probieren.
Und oft anlegen damit sie viel üben kann an der Brust zu saugen. Das hat bei uns den Durchbruch gebracht.
Das mit der Unruhe und dem Weinen muss nicht zwingend Hunger sein. Unsere hat sich mit der Flasche einfach oft übertrunken und danach gespuckt. Außerdem sind die Zwerge leider auch manchmal einfach unzufrieden weil sie noch nicht so können wie sie möchten. Mit der Zeit wird das besser!
Das du durch das Pumpen der Kleinen die Milch klaust brauchst du nicht befürchten. Wenn du nach dem Füttern pumpst vergeht genug Zeit. Je mehr die Brust angeregt wird desto mehr produziert sie auch...

Oft braucht es etwas Zeit! Auch wenn die Vorschläge nicht immer gleich helfen, einfach ein paar Tage später nochmal ausprobieren. Ihr schafft das!!!


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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von Talita »

[quote="koalina"]Hast du noch weitere Gewichtsdaten? Us? Niedrigstes Gewicht? Schreibe sie doch untereinander von geburt bis heute, was du weisst, jeweils mit Datum und wer gewogen hat.
Wie viel Mumi füttert ihr zu? Oder meinst du mit Mumi stillen?

Ich werde die gleich Mal raussuchen und meine Hebamme fragen ob die mir ihre Daten vom Gewicht auch nochmal schicken kann.

Ja genau ich meine mit mumi stillen. :)

Danke das ihr mir Mut macht und für die vielen Tipps. Ich sehr das es klappt.

LG Talita
koalina
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Re: Vollstillen nach Präeklampsie

Beitrag von koalina »

Schreibe mal alles ihn eine Liste
8.8 xxxx g Hebamme, 8 x stillen, xx ml (pre), 4 Urin, 1 Stuhl

Es meldet sich sicher bald wer.
Liebe Grüße
Koalina
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