Baby stillt nur noch im Schlaf

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Milulu
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Milulu »

Also wir waren ja heute zum Gespräch in der Klinik und die Psychologin meinte es wäre dringend Handlungsbedarf da, da ich meiner Tochter sämtliche Selbstregulation raube.
Was genau meint sie damit? Ich werde nur hellhörig, da ich meinen Kleinen ja auch immer an die Brust "zwingen" muss (auch wenn zumindest das nächtliche Stillen wieder klappt). Ich mache mir nämlich seit einiger Zeit Gedanken, ob dieses Durchziehen des Stillens gegen jeglichen Widerstand nicht an einer anderen Stelle negative Auswirkungen haben kann. Dauert bei uns ja auch schon seit 3 Monaten :-/.
Mama von Sohnemann (05/17) und Töchterchen (11/20)
Nicma84
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Nicma84 »

Naja, sie meinte Trinken und Schlafen sind eben Sachen, die die Babys natürlich für sich selbst regulieren und ich greife natürlich massivst in diese Regulation ein. Ich Stille nach festem Zeitplan und die Schlafzeiten sind auch geplant, denn wenn sie zu lange schläft bekomme ich sie zum nächsten Stillen natürlich nicht in den Schlaf.
Bei uns ist es nicht nur beim Stillen so, sie verweigert im Wachzustand genauso die Flasche. Im Schlaf würde sie diese bestimmt auch nehmen, aber das ist ja Quatsch.
Sie meine dieser Eingriff meinerseits kann muss aber natürlich nicht, sich negativ auf ihre Entwicklung und vor allem ihrem Verhältnis Essen gegenüber auswirken.
Die Therapie zielt eben darauf ab, wieder mehr nach ihren Bedürfnissen zu gehen und das bekomme ich eben nicht hin, weil ich weiß sie holt sich eben nicht das was sie braucht. Gestern war wieder das beste Beispiel, wir waren 5 Stunden unterwegs, sie hatte Hunger als wir nach Hause kamen. Nach so langer Zeit geht sie meist auch an die Brust, sie weiß also das da Milch rauskommt. Dann hat sie aber wieder nur ganz kurz getrunken und nur den größten Hunger gestillt. Ich hab sie in den Schlaf geschuckelt und sie hat beide Brüste 'leer' getrunken.
Ich weiß nicht wirklich wie und ob und dort überhaupt geholfen werden kann. Ich habe wahnsinnige Angst davor, dass sie abnimmt und meine ganzen hart erkämpften Zunahmen im Eimer sind.
Nichtsdestotrotz brauch auch ich Hilfe, die ich dort bekommen könnte. Die letzten Monate haben so an mir und meinen Kräften gezehrt....ich bin gar nicht mehr ich selbst.
Geht dein Kleiner denn wach an die Brust? Wenn das mit dem Brei gut funktioniert, würde ich mir erstmal nicht so viele Gedanke machen.
Nicma mit Pünktchen 08/14 und Krümeline 06/17
Milulu
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Milulu »

Geht dein Kleiner denn wach an die Brust? Wenn das mit dem Brei gut funktioniert, würde ich mir erstmal nicht so viele Gedanke machen.
Es ist leider noch immer schwierig. Er dockt immer wieder an und ab und quengelt, bis der MSR einsetzt. Manchmal nur 2x, manchmal 20x. Aber es ist nicht mehr so mega-hysterisch. Trotzdem muss ich ihn natürlich schuckeln, damit er dran bleibt. Von allein geht er de facto nicht ohne weiteres an die Brust. Ich hatte deswegen zwischendurch schon den Hintergedanken, ob diese Art von "Interaktion" psychisch gesehen so gesund ist - auch wenn die Muttermilch das Beste ist. Das gibt mir echt zu denken. Ich sehe zwar schon Zeichen der Besserung, hoffe aber, dass sich das Problem bald ganz legt. Ich würde schon gerne lange stillen, aber zur Langzeitstillerin werde ich unter diesen Umständen sicher nicht. Spätestens dann, wenn er groß und stark genug ist und ich ihn nicht mehr dazu bewegen kann.

Mensch, du Arme. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Bei uns war es am Anfang so richtig richtig schlimm, dass es wirklich unseren Alltag bestimmt hat und ich jedes Mal schon Schweißausbrüche hatte, als ich nur an das nächste Stillen gedacht habe. Das hat mich komplett eingeschränkt und ich hatte gefühlt kein Leben mehr. Ich hoffe, das mit der Tagesklinik haut bei euch irgendwie hin und ihr könnt euch zumindest ansehen, was gemacht wird. Ich drück dich feste!
Mama von Sohnemann (05/17) und Töchterchen (11/20)
Nicma84
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Nicma84 »

Vielen Dank Milulu für deine lieben Worte du sprichst mir aus der Seele.

Ja, vom Langzeitstillen habe ich mich auch schon irgendwie verabschiedet.

Es ist eben bei uns quasi auch schon von Anfang an schlimm und es wurde mit der Zeit immer schlimmer. Früher hat es wenigstens Nachts gut funktioniert, aber dass ist nun auch nicht mehr der Fall und ich muss genauso kämpfen, was meinen Schlaf zusätzlich noch extrem einschränkt.

Wie du schon schreibst, es bestimmt den ganzen Tagesablauf. Ich habe auch noch eine 3 Jährige Tochter, die gerade komplett in der ganzen Situation untergeht, was mir noch mehr zu schaffen macht.
Und wie du auch schreibst, ich hab das Gefühl überhaupt kein Leben mehr zu haben. Es dreht sich alles nur noch ums Baby, ums Schlafen und Stillen. Ich habe keine Zeit mehr für meine Große Tochter, keine Zeit mehr für meinen Mann und keine Zeit mehr für mich.

Einen festen Drücker an dich zurück.
Nicma mit Pünktchen 08/14 und Krümeline 06/17
Serafin
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Serafin »

Mir fällt grad ein, es gab hier im Forum schon mal so einen Fall. Da kam dann nach mehreren Monaten raus, dass das Kind einen hohen komischen Gaumen hatte.

Es wird hoffentlich was gefunden, was euch hilft.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Glyzinie
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Glyzinie »

Wir haben hier einen hohen Gaumen. Mir ist das an meinem Baby schon früh aufgefallen, konnte es aber nicht einordnen. Es ist unser erstes und ich hatte keinen Plan, wie so ein Baby für gewöhnlich im Mund aussieht. Aufgefallen wars nur der Entwicklungsneurologin. Da mussten wir standardmäßig wegen der Frühgeburtlichkeit hin. Der behandelnde Kinderarzt hat es nie erwähnt. Bei uns ist es kein Stillhindernis, nur Essen ist nicht ganz so einfach zu erlernen.
An sich ist es einfach zu erkennen: Oben drin ist eben etwas weiter hinten hinter dem Zahnpolster ein großer Hohlraum, sieht fast wie ein Loch aus.

Ansonsten wünsche ich dir, dass ihr endlich raus findet, was los ist. Dein Baby ist noch recht klein, meist werden sie auch mit dem Alter einfacher zu handhaben. Sie können sich dann selber besser behelfen und kommunizieren.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Glyzinie
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Glyzinie »

Jetzt hatte ich es überlesen, ihr wart ja schon bei der Kieferchirurgin. Da wäre es sicher aufgefallen.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Nicma84
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Nicma84 »

Glyzinie hat geschrieben:Wir haben hier einen hohen Gaumen. Mir ist das an meinem Baby schon früh aufgefallen, konnte es aber nicht einordnen. Es ist unser erstes und ich hatte keinen Plan, wie so ein Baby für gewöhnlich im Mund aussieht. Aufgefallen wars nur der Entwicklungsneurologin. Da mussten wir standardmäßig wegen der Frühgeburtlichkeit hin. Der behandelnde Kinderarzt hat es nie erwähnt. Bei uns ist es kein Stillhindernis, nur Essen ist nicht ganz so einfach zu erlernen.
An sich ist es einfach zu erkennen: Oben drin ist eben etwas weiter hinten hinter dem Zahnpolster ein großer Hohlraum, sieht fast wie ein Loch.
Habe mir das vorhin mal angeschaut, und es sieht so aus wie du beschrieben hast. Könnte also schon ein hoher Gaumen sein. Aber was bedeutet das für's Stillen?
Nicma mit Pünktchen 08/14 und Krümeline 06/17
Glyzinie
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Glyzinie »

Genau weiß ich es nicht. Die Neurologin hats aber gewundert, dass wir überhaupt damit stillen konnten. Ich vermute, dass evtl. kein guter Kontakt zwischen Brustwarze und weichem Gaumen möglich ist.

Wart ihr denn inzwischen bei der Kieferchirurgin?
Wenn ihr evtl. euch für die Klinik entscheidet, kann ja vielleicht nochmal jemand drauf schauen.
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Nicma84
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Re: 6 Wochen altes Baby trinkt erxtrem kurz an der Brust

Beitrag von Nicma84 »

Hallo ihr Lieben,

ich will mich nun auch mal wieder melden.
Die Tagesklinik musste ich abbrechen, das war nicht zu stämmen für mich. Jeden Tag eine Stunde hin und eine Stunde zurück, dann stand ich teilweise noch im Stau, hatte aber die Zeit im Nacken, weil ich meine Große aus der KiTa abholen musste. Außerdem hat die Fahrerei unseren ganzen halbwegs funktionierenden Rhythmus durcheinander gebracht ich saß früh und Abend eine Stunde bis anderhalb Stunde auf dem Peziball um mein Kind in den Schlaf zu bekommen, das war alles eine Katastrophe.

Ich hatte auch nicht das Gefühl dort gut aufgehoben gewesen zu sein. Es war alles furchtbar laut und hellhörig. Und in der Zeit wo wir da waren hatten wir lediglich jeden Tag eine halbe Stunde Gesprächstherapie, die für mich immer am Thema vorbei ging. Ich sollte Musik und Bewegungstherapie bekommen, wofür ich aber nicht zugänglich bin.
Wir sind weiterhin in ambulanter Behandlung und hatten heute wieder einen Termin. Die Therapeutin möchte unbedingt, dass ich eine Stillmahlzeit durch Brei ersetze um ein bisschen den Druck rauszunehmen. Ich habe ihr erklärt, dass ich das für so ein junges Baby nicht richtig finde.

Wir haben ganz klassisch vor 3 Wochen mit Mittagsbrei gestartet, da sie ja für ihre Verhältnisse normal zunimmt. Ich rühre immer Apfel-oder Birnenmus mit in den Gemüsebrei, schon alleine für die Verdauung und gebe auch mehr Öl dazu. Am Anfang hat es ganz gut geklappt, aber momentan geht nicht viel und ich werde einen Teufel tun und ihr den Brei auch noch aufzudrängen, irgendwann wird sie schon essen.

Es ist alles immer noch sehr schwierig. Es gibt Tage da läuft alles halbwegs, da bekomme ich sie schnell in den Schlaf und sie nimmt auch gleich die Brust. Es gibt aber halt auch Tage, an denen ich gefühlte Stunden auf dem Peziball sitze und ich 2-5 Anläufe brauch um sie im Bett abzulegen und an die Brust zu bekommen. Zudem sind die Nächte furchtbar. Früher hat sie da ja wenigstens gut getrunken, auch das ist nicht mehr der Fall. Entweder sie trinkt nur ganz kurz, oder sie will gar nicht und fängt dann auch an zu weinen. Also sitze ich auch Nachts teilweise auf dem Peziball oder trage sie um sie zu beruhigen. Was würde ich dafür geben, sie mit der Brust beruhigen zu können. Ich leide unter Schlafmangel, weil ich ständig aufwache und an die Uhr schaue, ob ich sie wieder stillen kann/muss oder sie eben tragen/schuckeln muss um sie zu beruhigen, was auch gut und gerne mal 2 Stunden dauern kann.

Ich frage mich des Öfteren wie es weiter geht bzw. wie lange es noch so funktionieren wird. Ihr Schlafbedürfnis wird ja sicher auch mal weniger und das in den Schlaf tragen oder Schuckeln immer schwieriger.
Meine Gefühls
lage schwankt oft von, ok ich akzeptiere die Situation und wir bekommen das schon irgendwie hin zu ich schmeiße alles hin und renne einfach weg.

Die Versuche sie wach an die Brust zu bekommen scheitern größtenteils, heute hat sie mal wieder 3-4 Min wach getrunken nach 4 Stunden zur letzten Mahlzeit. Ich muss aber auch gestehen, dass ich es nicht mehr all zu oft probiere, weil ich einfach zu fertig bin und die Angst der erneuten Ablehnung groß ist.

So, jetzt ist es schon wieder ganz schön viel geworden.

Achso, deidamaus, könntest du den Thread vielleicht umbenennen in Baby stillt nur noch im Schlaf, oder so. Ich denke das passt nun besser.

Liebe Grüße
Nicma mit Pünktchen 08/14 und Krümeline 06/17
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