Ich muss mich mal wieder auskotzen
Letzte Woche lief den Umständen entsprechend so halbwegs. Ich hab mich wieder an die Situation angepasst, dass sie noch weniger trinkt, sie hat zugenommen, also war es für mich ok. Sie isst mittlerweile an guten Tagen 400-450 g Brei (Früh GOB, Mittags GKFB, Nachmittags GOB, Abends GKB)
Sie röchelt immer noch so beim trinken, was das Stillen immer noch sehr schwer macht, aber sie hat getrunken.
Seit gestern ist es nun wieder ganz schlimm. Sie verweigert wieder fast komplett die Brust, wenn ich es schaffe sie doch kurz ran zu bekommen, ist es aus so bald der MSR einsetzt. Ich bin ständig am Pumpen und schütte Mittlerweile die Milch unter Tränen in den Abfluss, da keiner meine Milch möchte. Das Tiefkühlfach ist vollgestopft mit Muttermilch, das Baby will sie nicht, meine Große will sie nicht und die Muttermilchbank unserer Uniklinik nimmt nur Milch bis zum 6. Monat.
Ich komme mir so beschissen, unheimlich gedemütigt und abgelehnt vor....ich kämpfe und kämpfe für nichts und wieder nichts und ich bin so unglaublich müde und erschöpft. Dieses ständige hin und her von es geht halbwegs und bäm es geht gar nichts mehr ist so zermürbend.
Gestern habe ich sie 20:15 Uhr an die Brust bekommen für ein paar schlückchen, normalerweise stille ich dann gegen 23 Uhr noch mal wenn ich ins Bett gehe. Ab 22 Uhr hat sie angefangen zu schreien. Ganze 3 Stunden, ich war kurz davor mit ihr ins KH zu fahren, weil sie sich nicht hat beruhigen lassen und so extrem geschrien hat. Um 1 Uhr ist sie dann vollkomnen erschöpft eingeschlafen, hatte aber immer noch so viel Willenskraft, um die Brust zu verweigern. Nachts und Morgens wollte sie auch nicht trinken. Ich habe ihr dann Wasser angeboten, die letzten Tage hat es aus einem Schnapsglas ganz gut geklappt, aber mehr als ein Glas pro Tag haben wir auch nicht geschafft. Und heute Morgen wollte sie natürlich nichts. Ich habe ihr dann mit Mühe und Not 100 g verdünnten GOB reinquälen können, aber das ist ja auch nicht die Lösung. Sie wird bald neun Monate, wann wird es endlich besser, wann?
Klar, sie nimmt so viel zu sich, dass sie über die Runden kommt, sterben wird sie nicht, aber sie braucht doch mehr, sie muss sich doch auch entwickeln.
Von mir aus muss sie nicht mehr stillen, mir egal, aber dann soll sie bitte etwas anderes trinken. Warum hat dieses Kind keinen Durst, wenn es fast 10 Stunden nichts getrunken hat?
Ich frage mich so oft, was mit meinem Kind los ist, ich verstehe es einfach nicht. Sie schläft schlecht ein, nur auf dem Pezziball, schläft nur mit Körperkontakt, womit ich kein Problem habe. Sie schreit viel, im Auto, im Kinderwagen, in der Babytrage, tagsüber, wenn ich mal 2 Sekunden nicht da bin und, und, und.
Sie trinkt schlecht/nicht. Brei essen geht größtenteils nur mit Ablenkung...
Wie soll man das ertragen? Alle sagen immer es wird besser, Pustekuchen, es wird immer schlimmer. Ich habe keinerlei Freude an meinem Kind, was ich mir so sehnstlich gewünscht habe.
Meine Laune ist nur noch vom Stillen und Schlafen abhängig und somit gerade wieder ganz weit unten.
Ich suche ständig nach Gründen. Seit 3 Wochen, nehme ich nach einem halben Jahr Abstinenz wieder Milchprodukte zu mir, was mir das Leben wenigstens wieder minimal erleichtert. Ich hatte einfach so die Schnauze voll, weil sie ja eh schlecht trinkt und es nichts geändert hat. Nun frage ich mich, ob es an der Milch liegt das alles wieder so ganz schlimm ist. Im gleichen Moment denke ich, dass es aber auch genau solche Phasen gabe, als ich noch auf Milch verzichtet habe. Es ergibt alles keinen Sinn. Mein Mann sagt immer, hör auf es verstehen zu wollen, ich bin aber eben ein Mensch der alles versucht zu verstehen und versucht Konflikte/Probleme zu lösen und nicht einfach hinzunehmen.
Ich habe mittlerweile so oft den Gedanken einfach wegzulaufen und dann komme ich mir wieder total albern und kindisch vor und ärgere mich über mich.
Ihr könnt es wahrscheinlich nicht mehr hören bzw. lesen mein ständiges rumgejammere.
Ich versuche heute noch mal jemanden in der Schlaf-Schrei-Füttersprechstunde an unserer Uniklinik zu erreichen, aber ich weiß gar nicht, ob die das noch anbieten. Die andere Klinik, in der wir in Behandlung waren ist keine Option mehr, da ich keine Stunde mehr mit schreiendem Kind auf der Autobahn zu bringen möchte in unserem Zustand.
traurige Grüße von
Nicma