Planung kurze Stillpause

[Sophia85]

Ich hatte so eine Situation bei zwei meiner Stillkinder mehrmals und habe dann letztlich doch immer kurzerhand Baby und Betreuungsperson mitgenommen. Meiner Erfahrung nach stellen tatsächlich die meisten Fortbildungs- und Tagungsveranstalter auf freundliche Nachfrage einen leeren Raum, ein Büro, eine ruhige Ecke oder irgendwas zur Verfügung, wo Betreuungsperson und Baby sich tagsüber aufhalten können zum Spielen und Wickeln - und so war ich doch so ziemlich "auf Abruf" greifbar zum Stillen, hab dann auch manchmal das schlafende Baby bei mir behalten können und da Papa bzw. Freundin meist viel mit den Kleinen spazieren waren war es alles weniger aufwändig und nervig als es klingt. Und letztlich war ich innerlich viel ruhiger, ich glaube, die anderen Beteiligten auch.
Wenn Du also große Sorge und Stress durch die räumliche Trennung hast, könnte so etwas vielleicht ein "Plan B" sein?

Zu den Stillfragen meldet sich auch bestimmt bald noch ein Stillmod

Das ist mal eine Idee! Da müsste ich mal nachfragen. Darauf bin ich gar nicht gekommen... Könnte kompliziert werden weil ich zum Stillen dann ja immernoch aus dem Geschehen raus müsste und es eine sehr aktive FoBi wird wo man berufliche Situaionen nachstelllt und übt, hoffentlich gibt es keine Probleme mit Teilnahmebescheinigung und so. Aber fragen sollte ich unbedingt ob Mann und Kind nicht vor Ort sein könnten. Das wär traumhaft. Selbst wenn ich nicht wie zuhause nach Bedarf stillen könnte wäre es sicher möglich, die Abstände zu verringern.

Ich werde auf jeden Fall nachfragen. Da kann der Arbeitgeber ja mal zeigen, wie familienfreundlich er wirklich ist - geworben wird ja genug.

[Sophia85]

Aber falls das nicht klappt und für alle Fälle, hier die Infos für Stillmods:

Stillstart war aus meiner Sicht gut, erstes Anlegen trotz Kaiserschnitt noch im Kreißsaal. Ich hab flache Brustwarzen und sollte lt Klinik Stillhütchen benutzen, das hab ich aber nur getan, wenn jemand zugeschaut hat, sonst ohne. Zuhause hab ich die nie benutzt.

Keine künstlichen Sauger bisher. Kein Schnuller. In den ersten Lebenswochen mochte er an Papa's Finger nuckeln, das hat sich aber schnell erledigt. Aktuell will er nur an etwas nuckeln wenn er Hunger hat und dann nur an der Brust. Er kaut gerne auf den Händchen rum, saugt aber kaum daran.

Wir stillen nach Bedarf und der ist groß. CA alle 2h tagsüber, nachts alle 3 - 4 Stunden.

Keine bekannten medizinischen Probleme.

[Viola]

Aktuell will mein Sohn sehr oft trinken, alle 2h mind. Er trinkt auch richtig, nullert nicht nur. Wahrscheinlich kann ich deshalb nur so wenig pumpen - er lässt ja kaum was über! Aber bis September kann sich ja viel ändern. Ich hoffe ganz fest, dass sich die Abstände dann vergrößert haben.

Beruhigen kann der Papa ihn zum Glück gut. Die zwei verstehen sich super. Da mach ich mir keine Sorgen. Nur wenn der Kleine Hunger hat, kann Papa so viel kuscheln und tragen wie er will...

Manche Frauen können schlicht nicht pumpen, eine Pumpe ist eben sehr anders als ein Babymund. Das hat dann gar nichts mit den Stillabständen zu tun. Hast du mal ausstreichen probiert? Das geht für viele Frauen besser.

Klar, wenn wirklich Hunger da ist, dann muss Milch her, aber wenn du wirklich weg bist, kann ggf. auch nur ein klein bisschen Milch reichen, eben gegen den größten Hunger.

[conil]

Nochmal ein anderer Gedanke:
Manche Kinder trinken in dem Alter, gerade wenn sie hungrig sind, sehr schnell. Könntest du nicht sagen wir mal alle 3h für 10min die Fortbildung verlassen und ihn stillen? Ich würde glaube ich einfach die Flasche geben, aber man liest bei dir, dass du wirklich Angst vor einer saugverwirrung hast und die ist ja nicht ganz unbegründet. Ich würde wirklich den Jungen zu Papa in die trage und die beiden gehen spazieren, spielen im Nebenraum (oder auch zu Hause?) und wenn er Hunger bekommt gibt es eine Milch. Mein Sohn hat, wenn ich nicht da bin sehr große stillabstände und wartet auf mich. Das ist glaube ich bei den meisten Babys so... die beiden schaffen das!

[Sophia85]

Vielen Dank für die ganzen Ideen!

Ja, vor der Saugverwirrung hab ich wirklich Angst. Ohne Stillen geht hier gar nichts.

Seit ich mit dem Pumpen begonnen hab, sind grade mal so 200 ml zusammengekommen, verteilt auf viele kleine Beutel in der Tiefkühltruhe. Das reicht ja nicht mal für einen Tag.

Ich muss echt mit dem Veranstalter reden, dass Mann und Kind mitkommen. Aktuell ist keiner zu erreichen wegen Urlaubszeit.

Ausstreichen hab ich auch versucht. Es tut nicht weh aber irgendwie kann ich das nicht besonders gut, die Milch landet überall, nur nicht im Auffanggefäß. Und besonders viel ist es auch nicht.

Ich hab die Pumpe jetzt nachts neben dem Bett. Manchmal trinkt er dann nur eine Seite und ich kann die andere pumpen, da bekomme ich immernoch am meisten Milch. Aber dann aufstehen, einfrieren, das Ding spülen... Und oft wacht der Kleine wieder auf, wenn ich den Raum verlasse.

[Tefira]

Meine Lösung für so Ganztages-Events ist auch Mann und Kind mitnehmen.
Mit unserer Tochter waren wir so auf einer dreitägigen Tagung. Da war sie zwar schon 10 Monate alt, hat aber außer Muttermilch (und zwar ausschließlich direkt von der Brust) auch noch nichts zu sich genommen und zu Hause eigentlich spätestens alle zwei Stunden nach Milch verlangt, manchmal öfter. Ich hab sie dann einfach in den Pausen gestillt, mein Mann hätte mich im Notfall auch rausläuten können, aber das war gar nicht notwendig.
Mit unserem Sohn werden wir das im Herbst jetzt ähnlich machen, obwohl der gut Beikost isst und zur Not auch aus der Flasche trinkt. Aber ich fühle mich einfach wohler, wenn ich weiß, dass er nicht allzu weit weg ist.

Zum Abpumpen: Ich kriege beim Pumpen auch fast nichts raus - es sei denn, das Baby trinkt auf der anderen Seite. Ich hab eine Zeitlang während des Stillens abgepumpt. Solange er noch nicht nach der Pumpe gegriffen hat, ging das sehr gut. Und war ein echtes Erfolgserlebnis - so ein vom Baby ausgelöster MSR kann schon was. Weiß nicht, ob das vielleicht für euch auch eine Option wäre.

Bei uns hat der Kleine bisher übrigens problemlos gelegentlich abgepumpte Milch aus der Flasche bekommen. Er hat sowohl die Flasche sofort akzeptiert als auch dann ohne Veränderung an der Brust weitergetrunken. Mir war klar, dass das Flaschenfüttern riskant sein kann, ich hab mir aber gedacht, dass ich das beim ersten Anzeichen von Stillproblemen einfach abbreche und sich etwaige Saugverwirrungen mit etwas Geduld und Konsequenz schon lösen lassen werden. Aber vielleicht war ich da echt auch einfach naiv. Bin wirklich interessiert an weiteren Erfahrungen diesbezüglich. Vielleicht wäre ich beim nächsten Kind dann doch wieder vorsichtiger - keine Ahnung, jetzt haben wir jedenfalls Glück gehabt.

In jedem Fall würde ich aber, welche Lösung auch immer ihr wählt, rechtzeitig vorher ausprobieren, was das Baby zu eurer Strategie sagt. Meine Tochter hat beispielsweise sowohl Flasche als auch Becher als auch Löffel mit aller Konsequenz verweigert. Da ging einfach nur Mitnehmen. Aber du bist ja eh schon sehr früh am Planen.

[RonjaR]

Ich hatte Baby und Mann auch immer dabei bei solchen beruflichen Events und auswärtigen Terminen . Es gab immer mal Anlässe und Gelegenheiten, wo ich ihn nach dem stillen sogar schlafend bei mir behalten konnte oder sogar bei laufender Veranstaltung irgendwo diskret stillen konnte und alle sind immer ausgeflippt vor Glück. Wenn dein Mann bereit ist , sich ein paar Tage auf Abruf "herum zu treiben" geht das sicher.
Schau doch auch mal, was drumherum ist. Ein nettes Café, oder vielleicht sogar ein Schwimmbad?(da hat mein Mann weite Teile der gemeinsamen Reisezeit verbracht). Ihr habt ja auch reguläre Pausen bei der Fortbildung. und Stillabstände verändern sich ja eh und bei mangelnder Verfügbarkeit ohnehin. Ich konnte auch mal 4,5 Stunden im Termin sitzen, wenn mein Mann stramm mit Kind im Tuch gelaufen ist. Zuhause oder im Büro gab es dann dennoch alle 2 Stunden Milch. Ärger dich nicht. Das wird bestimmt gut und alle werden dein Baby bestaunen [emoji4]


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[Sophia85]

I hope hoffe es mal... Fürchte allerdings, dass er eher allen die Ohren wegschreit. Er ist nicht besonders "öffentlichkeitstauglich" - definitiv kein Café-Baby. Beim Rückbildungskurs kann ich meistens auch nur stillend zusehen. Aber wenn mein Mann sich irgendwo mit ihm zurückziehen könnte...

[Brianna]

Wie findet er den spazieren gehen in der Trage oder im Kinderwagen?

[tania]

ich war beruflich mehrmals mehrere tage weg. baby und mann waren mit, aber ich hatte das baby wirklich nur zum stillen. ansonsten war mann mit baby spazieren oder hat (weit weg) mit baby auf decke gespielt. also auf jeden fall so, dass ich weinen nicht hören konnte. es lief wirklich gut. manchmal konnte ich nicht weg, weil ich gerade etwas vorstellte oder etwas wichtig war, aber dann musste papa eben eine halbe stunde besonders rhythmisch schuckeln oder besonders hoch über kopf werfen (je nach alter des kindes). und er hat ihn mir spätestens alle 2h gebracht, oft auch früher. es ging besser, wenn er nicht wartete, bis es nötig war, sondern "ungefragt" wieder "auffüllte" sozusagen.