Schläfriges Neugeborenes und Stillprobleme

[sabbelschnuut]

Hallo liebes Forum,

ich schreibe in Vertretung für eine Freundin, die in der Nacht zu Montag ihr zweites Töchterchen entbunden hat. Bei ihrer ersten Tochter hat es mit dem Stillen leider nicht geklappt, aber sie hat sich sehr gewünscht, dass es jetzt bei der zweiten Tochter vielleicht doch klappt. Nun gibt es allerdings die ersten Probleme. Ich hoffe, ich gebe die Daten alle richtig wieder, da ich sie nur in Gesprächen mit dem Vater und meiner Freundin erfahren habe. Ich habe ihr jedoch gesagt, dass ich hier einen Thread eröffne, als ich die Daten abgefragt habe.

Die Entbindung (Not-Kaiserschnitt) war am 26. Juni um 0:33 Uhr. Hier die Gewichtsdaten:
26.06., 0:33 Uhr, 2950 g
27.06., morgens, 2780 g, im Säuglingszimmer
28.06., morgens, 2630 g, im Säuglingszimmer

Das Baby hat seit Anfang an sehr lange Schlafphasen. Heute z.B. schlief es von 7-10 Uhr. Wenn es zwischendurch Hunger hat und wach ist, dann dauern diese Wach- bzw. Schreiphasen sehr lange. Die Schwestern haben gestern wohl dem Vater geraten, den kleinen Finger in den Mund zu stecken zum Beruhigen. Das Baby versucht auch bei ihm am Arm anzudocken.

Das Baby konnte nach der Geburt direkt nach Wiegen & Waschen etc. zur Mama, und liegt auch jetzt bei der Mama auf dem Zimmer.
Stillversuche bestehen, allerdings kommt laut Schwestern keine Milch. Meine Freundin sagt, sie hat gestern sicher mindestens 10x versucht, anzulegen. Mittlerweile tun ihre Brustwarzen weh und es blutet auch. Es gab auch den Versuch zum Abpumpen, allerdings kam dann auch nichts, sagt meine Freundin. Obwohl das Gerät auch das Saugverhalten eines Babys simuliert, mit schneller, langsamer, Pausen etc.

Die Kleine dockt wohl schon laut meiner Freundin richtig an, die Schwestern machen das aber immer mit dem Andocken, allerdings saugt sie nicht so stark.

Gestern wurde, weil das Baby schon richtig außer sich war, zugefüttert, mit einem Löffelchen, irgend ein Vitaminpräparat, was sonst Frühchen bekommen, meine Freundin sagte, es sah aus wie Milch. Soweit ich weiß, war dieses Zufüttern bis jetzt einmalig.

Stuhlgang hat die Kleine wohl nicht viel, in der ersten Nacht 3-4x eine neue Windel. Sie wird aber immer von den Schwestern gewickelt, da meine Freundin nicht so gut aufstehen kann und der Vater zuhause die große Tochter betreut und nur nachmittags zu Besuch kommt. Manchmal ist auch nichts in der Windel.

Meine Freundin bekommt wegen des Notkaiserschnitts ein Schmerzmittel, Ibuprofen 600.

Bei der ersten Tochter kam wohl ganz am Anfang ein klein wenig Milch mit Abpumpen, das hat die erste Tochter dann über so ein Kanülsystem gefüttert.


Was kann meine Freundin tun? Besonders wegen der blutenden und schmerzenden Brustwarzen?
Momentan steht schon Zufüttern mit Fläschchen im Raum, und ich bin der Meinung, so "verloren" ist die ganze Situation jetzt in so einer frühen Phase noch nicht. Freue mich über eure Hilfe!

[soda]

In einigen Krankenhäusern kann man WLAN bekommen. Evtl. kannst du ihr ja bei der Organisation von WLAN helfen, damit sie hier auch mitlesen kann?

Ansonsten könntest du schon ein paar Seiten aus dem 'Stillwissen' ausdrucken.
Link: viewtopic.php?f=2&t=124858

Viel nackter Hautkontakt - ist bei dem Wetter ja wahrscheinlich sogar angenehm. Das Baby kann sie ja zusätzlich zudecken, falls nötig.

Andocken in aufgerichteter Rückenlage. Das half bei mir suuuuuper gegen Schmerzen beim Stillen. YouTube hilft mit Videos. Baby-Led nursing kann man als Suchwort eingeben.

Brust Massage vor dem Stillen
Link: http://www.stillen-institut.com/de/brustmassage.html

Auf stillfreundliche Zufütterung drängen. Siehe 'Linksammlung Stillwissen'.

Fragen, ob das Ibuprofen hoch genug dosiert ist (gesunde Personen können zumeist 4x tgl. 600 mg einnehmen.) Evtl. Diclofenac als Alternative.

Brustwarzen immer wieder großzügig mit Lanolin eincremen und frei lassen.

Toll, dass du ihr hilfst!

[Mondenkind]

Schön, dass du deiner Freundin helfen willst.

Für Beratung durch Stillmods muss sie sich jedoch selbst hier melden, wir machen keine Beratung aus 2. Hand, siehe Forenregeln!

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

[sabbelschnuut]

Ah, alles klar, danke schon mal! Ich habe ihr den Link hier zum Thread bereits geschickt und werde ihr nochmal sagen, dass sie mal hier Piep sagen soll, wenn sie WLAN hat.

Danke auch schonmal für deine Tipps, Soda!

[FloppyDisc]

Vielleicht noch als kleiner Hinweis, es ist wirklich wirklich hilfreich, nach dem Kaiserschnitt früh und häufig aufzustehen. Es tut mörderisch weh und kostet wahnsinnig Überwindung, dann wird es aber schneller besser. Und vielleicht ein bisschen Druck rausnehmen. Bei mir hat es im KH mit Stillen nicht geklappt und die Kleine hat dort Fläschchen bekommen. Zuhause mit Ruhe ging es dann viel besser. Wichtig ist natürlich pumpen, ich habe alle 3 Std gepumpt und Mini Mini Mengen (1-2ml) herausbekommen. Diese habe ich dem Baby per Spritze oder Löffel gefüttert. Milcheinschuss kam in der Nacht zu Samstag bei Kaiserschnitt am frühen Mittwoch morgen.

Alles Gute deiner Freundin, nicht die Hoffnung verlieren, es werden nicht alle Weichen zum Vollstillen noch im KH gestellt ((()))

Floppy mit Krötenkind 9/16

[Mausebär]

Ich musste nach dem KS am gleichen Tag noch aufstehen und der Katheter wurde auch entfernt, d.h. ich musste raus. Aufstehen wird von mal zu mal besser und sag deiner Freundin, dass sie nicht am Schmerzmittel sparen soll.
Ich konnte im KH auch nicht anständig stillen und ich habe mit Fläschchen zugefüttert (damals war ich noch nicht hier unterwegs und hatte keine Ahnung von stillfreundlichem Zufüttern), daheim ging es dann plötzlich viel besser und ich habe kein Fläschchen mehr gebraucht.

[kerstins]

Bei mir hat es auch sechseinhalb Tage gedauert, bis Milch da war. Früh geboren, Stress, was weiß ich. Da wurde dann mit Finger feeder pre gegeben, so lange kann man ein Kind, vor allem eines mit kritischen Werten, ja nicht warten lassen.
Der Grund, warum er nicht stillen konnte lag, wie die Hebamme später zu Hause feststellte, am zu kurzen Zungenband. Die Zunge war richtig zweispitzig vorne, was ich zwar wusste, aber ich hatte davon vorher nie gehört. Nachdem dies dann in der 4. Woche durchtrennt wurde konnte er langsam lernen zu stillen.
Abpumpen hat bei mir dann nach dem Milcheinschuß übrigens gut geklappt, es wurde schnell mehr. Ich hatte eine elektrische Doppelpumpe.
Alles Gute deiner Freundin!

[sabbelschnuut]

Vielen lieben Dank euch! Ich habe ihr das weitergegeben und hoffe einfach, dass es ihr Mut macht und sie nicht zu sehr unter Druck setzt.