Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

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Morgaine47
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Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von Morgaine47 »

Aus Zeitmangel war ich lange nicht mehr im Forum unterwegs, aber jetzt muss ich mal was wichtiges nachfragen.

Ich war mit der Kleinen (vor 2 Wochen 3 Jahre alt geworden) beim Sprachtest. Sie ersetzt für ihr Alter auffallend viele Laute. Angefangen zu sprechen hat sie schon bereits mit ca. 18 Monaten. Ihre Geschwister waren später dran. Zu deren Sprachproblemen äußere ich mich unten noch.
Die Sprachpädagogin fragte nach Schnuller. Diesen und Flaschensauger kennt sie nicht, aber sie wird noch gestillt. Die Sprachpädahogin gab zu bedenken, dass der durch das Stillen fortbestehende Saugreflex eine Ursache für die Aussprachprobleme sein könnte. Sie hat das Gefühl, problematisch ist die Zungenmuskulatur. Kennt sich aber nach eigenen Angaben wenig mit Stillen von älteren Kindern aus. Dass Stillen eine andere Mundmotorik benötigt wie Schnuller oder Flaschensauger weiß sie. Ihr Wissensstand ist: Stillen bei Säuglingen ist super für die Mundmotorik, aber irgendwann eher hinderlich wie Schnuller und Flasche, da der Saugreflex durch das Stillen aufrecht erhalten wird und die Sprachentwicklung bzw. Mundmotorik für die Sprache durch den fortbestehenden Saugreflex behindert wird.
Ich sagte ich mache mich mal schlau und sie ist da auch interessiert ggf was neues zu lernen. Und ich dachte ich frage mal hier, denn ich meine mich zu erinnern, dass es hier einige Logopädinnen gibt, die entweder viel Ahnung vom Stillen und Mundmotorik haben oder sogar auch noch Stillberaterin sind. Gerne auch mit Angabe von Fachartikeln oder Studien, die ich weiterreichen kann.

Nun noch zu den Sprachproblemen der restlichen Familie:
Großkind, knapp 10 Jahre: Mit 25 Monaten angefangen zu sprechen, relativ schnell großer Wortschatz, viele Lautprobleme, 1,5 Jahre Logopädie, Vermutung auditive Wahrnehmungsstörung hat sich nicht bestätigt, aber Ergebnisse waren grenzwertig, also durchaus Probleme bei der Hörverarbeitung vorhanden. Evtl. Damit verbunden ist die schlecht Rechtschreibung.

Mittelkind: Mit 2.5 Jahren angefangen zu sprechen, langsamer Aufbau des Wortschatzes; ab 4 für 2 Jahre Logo; großes Problem war und ist die Mundmotorik; generell hat er eine niedrige Muskelspannung. Die Logopädin sah kein Problem im langen Stillen. Er wurde 39 Monate gestillt (von mir abgestillt wegen Problemen in der Folgeschwangerschaft). Mit fast 7 immer noch keine perfekte Aussprache, aber ich würde sagen besseres Hörverständnis als die große Schwester).

Mama: ich denke auch ich habe auditive Probleme. Ich verstehe Namen am Telefon schlecht und wenn ich mitbekomme wie Logopädin, Sprachpädagogin oder Erzieherinnen sofort sagen können welcher Laut von meinen Kindern wie ersetzt wird kann ich nur staunen. Ich höre zwar da stimmt was nicht, könnte es aber nicht benennen.

Ich würde mich über qualifizierte Antworten total freuen und wünsche allen noch einen schönen Tag.

LG
Morgaine, die versucht mal wieder öfters reinzuschauen. Denken tue ich oft an euch.
LG
Morgaine

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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von klecksauge »

Hey du! Erinnerst du dich? ;-)

Wir sind mit dem Großen seit 2 Monaten bei der Logopädin.
Seine Zunge liegt in Ruhe Stellung unten. Beim sprechen drückt sie gegen die Zähne oder kommt zwischen den Zähnen raus.
Ich habe da auch Tendenzen. Mein Papa und meine Tante machen das ganz stark.

Lese also gerne mit. :-)
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von Glyzinie »

Hallo Morgaine,

ich habe ja selber mit 30(!) noch eine komplette myofunktionelle Therapie gemacht. Also ich konnte und kann gut sprechen :D aber die Zunge lag in Ruhestellung zwischen den Zähnen und beim Schlucken auch dazwischen (beides aber jeweils ohne direkten Zahnkontakt oder Pressen). Nun war meine Logopädin auf Erwachsene spezialisiert aber ich würde das bei jemand anschauen lassen, der vielleicht gar nicht mal nur auf Sprache geht sondern diese Dinge mal checkt. Falls da was nicht passt, kann deine Kleine sicher schon ein paar Übungen machen.
Ich war ein ziemlicher Streber-Patient und nach 5 Monaten durch (habe aber parallel auch noch eine entnehmbare Zahnspange bekommen) aber so eilig hättet ihr es ja nicht. Zumal ja noch die Sprache evtl. gleichzeitig dazu käme.
Saugen+korrekte Zungenlage und gutes Abschlucken sehe ich nicht als Sprachhindernis, das kann ich mir nicht vorstellen.
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Morgain,

Ich melde mich heute Abend bei dir!

Liebe Grüße
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Morgain,

Ich schaffe es heute leider nicht mehr, melde mich aber morgen ausführlich.

Viele Grüße
SchneFiMa
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von Morgaine47 »

@Klecksauge: Klar erinnere ich mich an dich. Spricht dein Sohn deshalb undeutlich.

@Schneefima: keine Eile. Ich stille jetzt nicht panisch ab. Aber ich bin gespannt was du als Fachfrau schreibst. Aber es ist kein Notfall.
LG
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von klecksauge »

Wohl nicht primär.
Ihm wurde in der dritten Logostunde klar, dass k und t was verschiedenes ist. Ansonsten sind lange Wörter ein Problem, er verschluckt Silben.
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von vivi »

Meine persönliche Meinung- ich halte es für Zufall, dass dein Kind schlecht spricht und noch gestillt wird . Eine negative Wirkung auf die Muskulatur halte ich für unwahrscheinlich , eher denke ich , ist es umgekehrt - Stillen fördert die Mundmotorik.
Meine Mädels haben beide recht früh gesprochen - die Große sofort fast perfekt in Aussprache und Grammatik. Die Kleine mit einigen Buchstabenersetzern, die sich im 3. LJ gegeben haben. Beide Ü3 gestillt.
Ich kann morgen nochmal meine logopädische Kollegin fragen.
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von chipmunk »

Wir wurden im Frühjahr von der Sprachtherapeutin im Kindergarten angesprochen, weil unser Sohn für sein Alter phasenweise noch ziemlich viel sabbert. Die Sprachtherapeutin wollte vor allem abgeklärt haben, ob mit der Nasenatmung alles ok ist. Sie hat aber auch angesprochen, dass der Mundschluss nicht perfekt sei, bzw. evt. da Probleme mit der Muskelspannung vorliegen könnten.
Sie hat auch nach dem Stillen gefragt und fand es sehr gut, dass er noch stillt. Also eher so in die Richtung, dass das auch in dem Alter noch eien gute Übung für die Mundmotorik sei, anders als bei Flasche oder Schnuller...
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Re: Stillen ü3 und Mund- bzw. Zungenmotorik

Beitrag von Morgaine47 »

Es ging weniger um das Thema Muskeln trainieren durchs Stillen sondern eher darum, dass die Mundsprachmotorik (meine Wortkreation) sich nicht richtig entwickeln kann solange der Saugreflex noch da ist und dass durch das weiterstillen sich der Saugreflex auch nicht zurückbilden kann. Aus dem selben Grund würde sie zum Abschnullern und Abflaschen raten. Nur das meine Tochter die 2 Sachen nicht kennt.
Mein Instinkt sagt eher, dass ein Reflex eine unbewußte Sache ist die sich von alleine gibt oder nicht, relativ unabhängig von der Stimulierung des Reflexes.
LG
Morgaine

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