Die Milch reicht nicht

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Mandragora1822
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von Mandragora1822 »

Hallo LiRauMama,

ich habe das Gefühl, dass du dich gerade etwas angegriffen fühlst. Das möchte hier sicherlich niemand. Wir möchten nur dein Vertrauen in deine Stillfähigkeit wecken und bestärken. Du versorgst dein Kind mit viel mehr Muttermilch als du denkst und dein Problem mit der Ernährung deines Kindes ist damit auch kleiner als du denkst. Dein Baby ist noch sehr jung. Viele, die hier mit Zufüttern angefragt haben, konnten nach Beratung und Begleitung durch die Stillmods vollstillen.

Magst du für die Stillmods noch folgende Fragen beantworten?
* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Lieben Gruß,
Mandragora
FamilieChaos
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von FamilieChaos »

ohne jetzt all zu viel Ahnung zu haben aber warum das agnus castus?Soweit ich weiß wirkt das Prolaktinhemmend und somit Milch reduzierend
mit bald 7 Zwergen *2/99,4/00,9/02,6/08, 7/10,10/14 und 7/2020 und 6 Sternchen im Herzen
RiLauMama
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von RiLauMama »

Das Agnus Castus hatte die FA empfohlen, kann ich aber jederzeit auch wieder absetzen.

Und ich fühle mich nicht angegriffen. Ich habe diagnostiziert zu wenig Drüsengewebe, vollstillen wird also nie mein Ziel sein... So wie es eben geht.

Die folgenden Frgen hatte ich schon beantwortet. Wir haben keine Andockprobleme, ich stille seit Geburt, ich wecke ihn oft zum Stillen (schläfrig da Gelbsucht), ich stille jeweils einen ne Stunde (beide Seiten halbe Stunde), dann mache ich ihn ab, da mehr meine Brust nicht aushält. Zu gefüttert wird jetzt mit dem Calma Sauger von Medela. Ich lege zwischen 8 und 10x am Tag an...das ist das Maximum was ich schaffe, da auch mein anderer Sohn von mir versorgt und während der Stillzeiten beschäftigt werden muss.
Mandragora1822
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von Mandragora1822 »

Oh, tut mir leid, dass hatte ich überlesen... :?
hesa1985
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von hesa1985 »

Ich würde auch sagen, dass dein Kind viel mehr zu sich nehmen muss, da es sonst bei weitem nicht zunehmen, sondern sogar drastisch abnehmen würde.

Deine Angst verstehe ich absolut. Die Sorge, das eigene Kind nicht ausreichend ernähren zu können, bzw. dass es noch Hunger hat, gehört zu den elementarsten der Mutterschaft, wie ich finde.

Und ich kann sie sehr gut nachvollziehen.



Ich hatte leider was das Stillen angeht eine absolut unzureichende Beratung durch meine Hebamme, wir gaben allen Ernstes eine Flasche, damit unsere Tochter ruhiger ist.

Und schon war ich drin in der „Hungerphobie“.

Meine Tochter kam unerwartet bei 36+0 zur Welt und war sehr zierlich, hat auch abgenommen, und es drehte sich irgendwann nur noch alles um die Angst, sie könne Hunger leiden.

Ich habe dann nach zwei Wochen eine heftige Mastitis bekommen, mit der ich stationär in einem wirklich großen Haus lag, wo es ebenfalls eine Stillberaterin gab.

Diese hat allen Ernstes Stillproben durchgeführt, die ich sogar zuhause weiter machen sollte. So ein Unfug.

Es gibt also selbst unter Stillberaterinnen ein totales Gefälle, von Hebammen ganz zu schweigen.



Meine „Heilung“ war dann wirklich eine Stillberaterin zuhause- und für mich persönlich (du hattest ja bereits geschrieben, für dich ist es nichts) dann eben das Brusternährungsset. Denn von der nachgefütterten Flasche kam ohnehin das meiste wieder heraus und mein ganzer Tag war nur noch bestimmt von Stillen-Nachfüttern-Abpumpen (wenn letzteres aufgrund des unruhigen Kindes überhaupt ging) und Kötzerchen wegmachen.

Aber nicht nur das Brusternährungsset hat mir geholfen, sondern auch die Gespräche mit meiner Stillberaterin und der sich langsam einstellenden Einsicht, dass ich auch einfach ein unruhiges Kind habe, das viel Nähe benötigt- und eben nicht immer Hunger der Grund für die Unzufriedenheit ist.


Du schreibst ja, dass du auch Dauernadeln gesetzt bekommen hast.
Gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, psychisch ausgleichend zu nadeln?
Die Psyche und der Stress hat ja nun einmal auch sehr große Einwirkung auf die Milchproduktion.
Einsteiger-Erstlings-Mama von Motti (16.03.16)
Regenbogen82
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von Regenbogen82 »

Herzlichen Glückwunsch zum Baby und herzlich Willkommen! :)
Toll, dass Du so engagiert bist und auch schon alle Fragen beantwortet hast.
Ich möchte Dir viel Zuversicht, Kraft und gute Nerven dalassen. Ich habe bei allen drei Kindern Stillprobleme gehabt und bin beim zweiten und dritten Kind hier beraten worden und gerade beim zweiten Kind war es auch sehr anstrengend durch das nur anderthalb Jahre ältere Geschwisterkind, die Zufütterei per BES, meine Psyche und das Wiegen, aber wir haben alle im Nachhinein sehr profitiert und es wurde von Tag zu Tag besser und diesen Gedanken möchte ich Dir auch dalassen: die Kinder werden von Tag zu Tag wacher (und weniger gelb), trinken besser und schneller und die Geschwisterkinder gewöhnen sich auch immer besser an die neue Situation und daran, dass Ihr immer wieder stillt.
Ich bin mir sicher, dass Du hier gute Begleitung finden wirst.

Alles, alles Liebe für Euch!
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
Paris
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von Paris »

Herzlichen Glückwunsch zum Baby!

Ist die Gelbsucht gut im Griff, geht das Bilirubin nach unten? Mein Sohn hat auch nach 14 Tagen sein Geburtsgewicht nicht erreicht gehabt, aber so ein kleiner Körper kämpft sich sehr mit dem Abbau, das hemmt auch die Zunahme.



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RiLauMama
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von RiLauMama »

Äußerlich ist er schon weniger gelb, die Werte werden aber erst bei der U3 kontrolliert. Die Abnahme war bei unserem Großen aber auch und der hatte keine GS.
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SchneFiMa
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Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo RiLauMama,

Herzlich willkommen hier und herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby. Ein Junge, richtig?
Habt ihr noch Tipps, was unser Weg sein könnte?
Lass uns schauen, dass wir das zusammen rausfinden.
21.05. 3465g Geburt KH
24.05. 3085g Entlassung KH
25.05. 3100g Hebamme (9x gestillt, 4x Stuhl, 5x Pipi)
28.05. 3140g Hebamme (9x gestillt, 20ml Tee, 2x Stuhl, 5x Pipi)
30.05. 3140g KH (9x gestillt, 2x Stuhl, 6x Pipi)
03.06. 3180g Hebamme (10x gestillt, 20 ml Pre, 2x Stuhl, 8x Pipi)
05.06. (9x gestillt, 2x 70, 1x 60 ml Pre, 5x Stuhl, 8x Pipi)
06.06. 3340g Hebamme(9x gestillt, 3x 70 ml Pre, 4x Stuhl, 6x Pipi)
Danke für die Daten. Dein Baby hat mit einer ersten Abnahme 11% Gewicht verloren, das ist im grenzwertigen Bereich, daher ist die Zufütterung indiziert. Hast du während der Entbindung Flüssigkeit über einen Zugang erhalten?
Momentan sieht es so aus, als würde er sich an einer Kurve entwickeln, aber du müssen wir noch etwas abwarten. er ist ja noch so jung.
Alle (Haus)mittel zur Milchbildung brachten keinen Erfolg. Errechnet habe ich, das ich dem Kleinen ca. 100ml Muttermilch am Tag produziere. Bei Kind 1 musste ich abpumpen und hatte da über den Tag verteilt etwa dieselbe Menge gesammelt, was dann am Abend noch nicht mal mehr eine Portion ergab.
Windeln wiegen kann man machen, aber das ermittelte Ergebnis kann nicht stimmen. Dir wurden die ca. Trinkmengen schon geschrieben, daher kommt ganz bestimmt mehr beim Stillen.
Da unser Kleiner nicht satt wird und lange trinkt, stille ich pro Anlegen eine Stunde lang. Das heisst ich stille ca. 9 Stunden am Tag für diese 100ml. Ich muss ihn zu fast allen Mahlzeiten wecken, da er noch Gelbsucht hat und sehr schläfrig ist. Zwischendurch ist er Dauerunzufrieden, und zieht meine Brust beim Trinken in alle Richtungen...autsch.Ich möchte stillen - ich weiss jeder Tropfen Muttermilch zählt - aber nicht um jeden Preis.
Dein Baby ist noch sehr klein, das Stillen und alles drumrum, euer ganzer Tagesablauf muss sich noch einpendeln.
Wie zeigt sich die Unzufriedenheit bei ihm, wie merkst du, dass er nicht satt ist?
Bisher probiert:
-viel trinken
-2 bis 4 Tassen Stilltee am Tag
-Milchbildungskugeln
-Malzbier/Malzkaffee
-aktivierter Bockshornklee
-Vitamin E
-Schilddrüseneinstellung nach Geburt (LThyrox)
-Mariendiestel
-Stillsaft
-Agnus Castus
-Akupunktur (Dauernadeln)
Das sind sehr viele Sachen, die du schon ausprobiert hast.
Bockshornklee ist gut, im Threadverlauf habe ich gelesen, dass du eine Änderung des Körpergeruchs bemerkt hast. Ich schlage vor, dass du den Bockshornklee weiter nimmst. Dass du die Schilddrüse hast überprüfen lassen, ist gut. In wenigen Wochen sollte wieder kontrolliert werden.
Agnus castus wirkt verringernd auf den Prolaktinspiegel, d-h. verringert die Milchmenge. Ich rate daher, diesen nicht weiter zu nehmen.
Alle anderen Sachen kann man machen, eine Wirksamkeit ist aber nicht nachgewiesen.
Seit einigen Tagen füttern wir wieder zu, leider mit der Flasche (Calma Sauger). Brusternährumgsset, Sondenfütterung, Bechern und Löffeln habe ich ausprobiert, stellen aber im Alltag mit noch einem Kleinkind keine Alternative für uns da.
Magst du erklären, wieso das Brusternährungsset nichts für dich ist? Klar, muss man sich einarbeiten, es ein paar Mal ausprobieren, aber dann lohnt es sich. Gerade, weil du gerne noch stillen magst. Letztendlich ist es der gleiche Aufwand, wie das Zubereiten eines Fläschchens, nur, dass du die zusätzliche Fütterzeit nicht hast, da du direkt an der Brust zufütterst. Hast du das BES noch da? Kennst du auch die Elterninfo zum Brusternährungsset?
In der Zeit, in der du die Flasche sonst gibst, könntest du deinen beiden Kindern widmen, außerdem regt das Trinken an der Brust deine Milchbildung weiter an.
Wenn du trotzdem mit der Flasche zufüttern magst, akzeptiere ich das, ich wollte dir nur gerne die eindeutigen Vorteile des BES erläutern und dich ermutigen, es nochmal zu probieren.

Ansonsten sind meine Tips erstmal folgende:
- 10-12x/innerhalb von 24 Stunden stillen
- ggf. wecken, regelmäßiges Trinken ist gerade bei Gelbsucht sehr wichtig
- Brustkompression, um ihn anzuregen, effektiver zu stillen. Außerdem regt Brustkompression die Milchbildung an
- Wechselstillen, auch das regt die Milchbildung an

Wie lange kommt deine Hebamme noch? Regelmäßiges Wiegen ist jetzt wichtig. Eventuell kannst du dir auch eine Babywaage aus der Apotheke holen.

Was meinst du, wollen wir es so versuchen?

Viele Grüße
SchneFiMa
ModTeam Stillberatung
SchneFiMa mit
der großen Madame (09/07) und der kleinen Madame (05/10)
sowie
den zwei Burschis 26.02.18
RiLauMama
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Registriert: 06.06.2017, 22:43

Re: Die Milch reicht nicht

Beitrag von RiLauMama »

Hallo SchneFiMa, danke für die Antwort.

Ja es ist ein Junge. Mit der 11%tigen Abnahme ist korrekt, darum gab es auch gleich Schwierigkeiten bei der KH Entlassung nach Geburt :roll: Ich habe während der Entbindung keine Flüssigkeit über einen Zugang erhalten. Allerdings hatte ich eine Woche nach der Entbindung eine Sturzblutung und musste ausgeschabt werden (wg. Plazentaresten).

Was bedeutet, er würde sich an einer Kurve entwickeln?

Ich merke das er nicht satt ist, weil er eine ganze Stunde lang trinkt, danach kann er noch eine ganze Flasche wegbechern, bzw. ist eigentlich nach jedem Stillen nicht satt...sucht, will seine Hand auffressen, ist unruhig und am Nörgeln. Wenn ich ihn hochnehme sucht er durch mein Tshirt die Brust und will schon wieder andocken. Manchmal ist er so fahrig, dass ich ihn pucken muss, damit er sich vor Aufregung nicht selbst behindert beim Trinken.

Was bedeutet die Änderung des Geruchs durch den Bockshornklee... ist das gut? Meine ganzen Sachen riechen irgendwie nach Curry (besonders gefreut hat es mich, das mein Mann gestern zum Abendessen auch noch Currysoße auftischte :? )

Wie ist es mit dem Mariendistel (Piulatte) bringt das was? Da es sehr teuer ist, würde ich sonst keine neue Packung ordern wollen.

Agnus Castus ist entsorgt. Glücklicherweise hatte ich das erst zweimal genommen.

Das BES ist für uns irgendwie zu aufwändig. Es springt ständig mein zweijähriger rum, dann mit den Schläuchen und mit dem Behälter sich zu organisieren... außerdem sind wir auch viel unterwegs draußen und da ist es uns in der Handhabung etwas ungünstig. Alternativ hatte ich die Sonde aus dem KH probiert, die konnte ich auch besser reinigen (auskochen) als das BES, aber für größere Mengen ist das auch nichts. Die Flasche kann auch mal der Papa geben, außerdem mag ich mich nicht nachts irgendwo mit dem BES ins Wohnzimmer setzen und warten bis es leer ist :?

Danke für die anderen Tipps, ich werde mir die Links dazu anschauen.

Unsere Hebamme kommt so lange wir Stillprobleme haben :) Sie kommt so alle vier Tage und wiegt da auch nur, weil sie es öfter nicht angebracht findet.

Was mir noch einfiel, ich hatte keinen Milcheinschuss in dem Sinne (beim ersten Kind auch nicht), dass die Brust hart/fester wird, größer wird o.a. Eigentlich gab es gar keinen Unterschied zu vorher.
Gesperrt

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