Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

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MaMa
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von MaMa »

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tania
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von tania »

wenn du heute stillen willst, dann still und wenn du morgen noch stillen willst, dann still morgen. jetzt abzustillen - obwohl du noch gerne stillst - weil du in 3 oder 6 oder 9 monaten probleme erwartest, ist nicht nötig.

ich kenne frauen, die waren gerade bei schwieriger schwangerschaft dankbar, dass sie noch stillten, weil sie so hin und wieder mit eigentlich quirligem kind auf dem sofa sitzen konnten. andere, die dann in der schwangerschaft abgestillt haben, weil es nicht ging. frauen, die begeistert beide kinder gestillt haben und denen es sehr geholfen hat in bezug auf eifersucht und das "große" noch klein sein lassen und frauen, die sich dann doch gegen das tandemstillen entschieden haben, weil es für die familie nicht passte.

toll, wie lang du gestillt hast bis jetzt. deine milch ist weiter wertvoll für dein kind. wenn du noch gerne stillst, dann still :D

wenn du abstillen möchtest gibt es viele verschiedene wege und am besten ist schlicht ausprobieren. lässt sich dein kind auf eine langsame reduzierung ein? auf nächtliches abstillen? seid ihr mit der "ganz oder gar nicht"-variante besser dran? das kannst du wahrscheinlich erst entscheiden, wenn du wirklich abstillen willst.

liebe grüße, tania
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Puschel
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von Puschel »

Hi zusammen,

mir haben eure Beiträge sehr geholfen und mich beruhigt, sorry, dass ich das nicht früher geschrieben habe.
Ich brauche nochmal Input und will nicht extra einen neuen Thread aufmachen.

Wir haben aktuell ein paar Probleme und es steht die Frage im Raum, ob Abstillen diese lösen würde. Ich versuche mal meine Gedanken zu sortieren.

Unser Kind ist jetzt 18 Monate und eine Woche alt. Bis vor kurzem war er pflegeleicht, verständig, wir haben ihn nach den Mahlzeiten und nach dem Schlafen aufs Töpfchen gesetzt, dann gab es eine neue Windel. Das klappte gut. Ich habe ihn lange Zeit als einzige ins Bett gebracht, was dann irgendwann immer eine Stunde dauerte. Stillen, aufspringen, durchs Bett wuseln, wieder stillen (von mir immer iniziiert, weil ich hoffte er schläft ein). Dann haben wir vor einigen Wochen endlich den Entschluss gefasst, dass es bei meinem Mann klappen muss. Ich war also abends weg, er nahm ihn dann zum Einschlafen in die Trage und meist schlief er friedlich innerhalb von fünf Minuten ein. Einmal wollte er sogar zum Mittagschlaf von mir in die Trage genommen werden um einzuschlafen, was wir sonst auch mit Stillen erledigt haben. Alles total unkompliziert und ich freute mich auf freie Abende. Das erste Mal Aufwachen war allerdings nach wie vor mein Job. Nachts kam er dann vom ins Bett bringen bis Morgens meist 3x. Absolut ok für mich.

Nun haben sich in kurzer Zeit ein paar Sachen überschnitten. Vor zwei Wochen hatte er am Wochenende und ein paar Nächte danach hohes Fieber. Wir vermuten die Zähne, da kamen zwei Backenzähne durch und er hatte lange (bis zu 12h) Fieberpausen. Danach war er wie ausgewechselt. Er hat die Wut entdeckt. Er braust seit dem sehr schnell auf wenn ihm was nicht passt. Wir haben uns inzwischen drauf eingestellt, er bekommt mehr Zeit die Dinge zu tun wenn er bereit ist (da warte ich dann eben mal 10 Minuten bis er Schuhe anziehen will). Er hat jetzt in allen möglichen Situationen Wutausbrüche. Ich nenne es einfach mal so, es ist natürlich Frust und er kann mit seinen neuen Gefühlen nicht so umgehen. Wissen wir und wir versuchen immer zugewandt zu sein. Er lässt sich dann aber teilweise kaum anfassen, hatte in paar Tage mit hauen und beißen gegen uns. Wir sind uns sicher dass ist ein Schub und es wird sich wieder einpendeln.
Aber: seit dem ruft er ständig nach mir. Er kann nur zwei Wörter: Da! und Mama! Sogar wenn ich im selben Zimmer bin aber nicht in seinem unmittelbaren Blickfeld oder auch wenn ich direkt hinter ihm sitze, immerzu versichert er sich meiner. Mein Mann kann ihn absolut gar nicht mehr ins Bett bringen. Er wehrt sich unglaublich gegen die Trage und ruft auf Leibeskräften nach mir.

Nun hat mein Mann von einer Außenstehenden den Floh ins Ohr gesetzt bekommen, wir sollten zumindest nachts abstillen. Ich habe mich dann mit Gordon beschäftigt und letzte Woche Sonntag beschlossen, das Programm mal anzufangen und die erste Stufe durchzuziehen. Also stillen und Abdocken bevor das Kind schläft. Ich war dann der Meinung, ich mache das auch beim Einschlafen abends und nachts so, damit es durchgehend so ist. DAs habe ich dann am Dienstag wieder verworfen. Ich versaue mir den Mittagschlaf und Abends hat er so lange und schlimm geweint. Wozu? Nachs klappt es eh gut. Ich war dann schon auf dem Trichter, dass ich einfach bei Stufe 1 bleibe und das Nicht-Stillen in der Nacht nicht forciere, wenn er doch schnell wieder einschläft.
Neue Theorie von meinem Mann: Das Stillen verursacht folgende Probleme:
- Er kann ihn nicht ins Bett bringen, weil der kleine so sehr nach der Brust verlangt
- er isst so wenig, weil er zuviel gestillt wird
- wenn er allein mit ihm ist (wie heute Vormittag inklusive Mittagschlaf) kann er ihn schlecht beruhigen und Schlafen legen (Der Knopf lotst mich oft ins Bett und sagt er ist müde (also antwortet auf die Frage mit Ja), stillt dann und ist wieder fertig. das hat er heute auch mit meinem Mann gemacht, weil er Hunger hatte, dort im Bett gab es dann einen Wutanfall und nur mit Mühe konnte er ihn dann in der Küche zum Essen bewegen)
- Er ruft soviel nach mir und ist so fixiert auf mich.

Mein Mann entwickelt langsam eine Aversion gegen das Stillen und wünscht sich dass wir Abstillen.
Man merkt es vielleicht, ich sehe das anders. Ich denke alle diese Probleme könnten sich verstärken oder so bleiben oder sich bessern wenn wir abstillen. Man weiß es nicht. Ich möchte nicht abstillen. Mir blutet das Herz wenn ich dran denke. Außerdem sehe ich, dass da gerade total viel passiert bei ihm. Er lernt gerade laufen, wir lassen ihn viel ohne Windel, er macht einen Schub und lernt seine Eigenwirksamkeit. Da noch so einen Einschnitt zu machen fände ich sehr hart.
Aber ich frag mich auch, ob ich da nicht zu egoistisch oder zu konfliktscheu (Abstillkonflikt) oder bequem bin und diese Chance lieber wahrnehmen sollte. Mein Mann gehört ja auch zu dieser Dreierbeziehung und ich will nicht dass er sich so ausgestoßen fühlt. Auch wenn ich die Ursache wie gesagt woanders sehe.

Sorry für diesen langen Roman, ich hoffe ihr habt es bis hierher geschafft und habt ein paar Gedanken dazu, die ihr mir gern schreiben würdet.
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Tweety2606
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von Tweety2606 »

Hm, ich kann dir nur von uns erzählen:
Beide Kinder von mir einschlafgestillt, nachts weiterschlafen mit stillen. Ich bringe sie ins Bett. Der Große schläft seit er 2 1/2 ist bei mir mit Kuscheln ein, mit 2 hat er sich nachts selbst abgestillt. Hatte auch eine Phase, in der er vom Papa getragen werden wollte. Das war ihr Ritual, wenn ich abends nicht da war. Hatte aber auch erst mit knapp zwei Jahren geklappt mit dem Schlafen bei Papa. Außerdem aß der Große lange nur in der Krippe gut, zuhause stillte er lieber. War und ist ein Mamakind. Ließ sich lange nicht vom Papa trösten.
Der Kleine, 11 1/2 Monate, ist jetzt tagsüber alleine mit meinem Mann. Er war schon immer mehr auf den Papa als der Große, kuschelt gerne mit ihm, lässt sich trösten. Auch wenn ich da bin. Er isst gerne und gut. Schläft bei Papa in der Trage, tut sich aber sehr schwer mit wieder einschlafen. Ich bin auch der Favorit, wenn ich da bin, er stillt dann viel. Aber ich werde bei weitem nicht so vermisst, wie es beim Großen der Fall war.
Ich denke, dass Abstillen nicht alles ändern wird. Der Große stillt noch einmal abends kurz, ich bin aber immer noch Anlaufstelle Nr. 1 bei Kuscheln, Trösten, ins Bett bringen.
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knorzelporz
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von knorzelporz »

Ich würde das auch nicht am stillen festmachen. Pippi stillt seit dem 1. Geburtstag nicht mehr und trotzdem war ihr Papa bis vor kurzem sehr "out" bei ihr. Schlafen gehen, trösten, wickeln, nachts rüber gehen,... ging alles nur in ganz ganz wenigen Ausnahmen ohne Protest während meiner anwesenheit.

Und ehrlich gesagt finde ich nicht, dass man auf den Papa Rücksicht nehmen muss was stillen angeht, weil ER ein Problem hat müsst nicht IHR etwas ändern, sondern es muss sich neue Strategien überlegen und ausprobieren.
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von Viola »

Ich erkenne hier meine beiden teilweise wieder... ich fand generell die Zeit von 16-20 Monate sehr anstrengend, Höhepunkt so um die 18 Monate. Genau da seid ihr jetzt. Er entdeckt Emotionen mit denen er nicht gut klar kommt ect. Ich finde, dass das Stillen da eine große Hilfe ist.

Wahrscheinlich ist für dich eher die Frage, ob du versuchst deinen Mann zu überzeugen oder ob du gegen seinen Willen weiterstillen wirst.
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Puschel
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Re: Abstillen wegen erneutem Kinderwunsch (16 Monate )

Beitrag von Puschel »

Das stimmt wohl. Ich seh es auch nicht ein wegen seiner Probleme abzustillen , komme mir damit aber auch egoistisch vor.
Heute waren sie auch sechs Stunden allein und es hat schon wieder viel besser funktioniert. Er war nur ein paar Wochen nicht allein und eben auch nicht seit diesem Schub. Vermutlich spielt Stuck das wieder ein.
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