Weiter zufüttern oder Abstillen??

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Gesperrt
Malti
gut eingelebt
Beiträge: 46
Registriert: 19.04.2017, 13:45

Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Malti »

Ein liebes Hallo an alle Forennutzer und Stillberaterinnen,

ich eröffne einen neuen Thread, weil ich meine Lage als ziemlich dringlich empfinde und eine helfende und richtungsweisende Antwort suche... Ich hoffe, das ist okay, denn von den Titeln der anderen Themen, scheinen andere in einer ähnlichen Situation zu stecken.

Ich bin bereits bei einer Stillberaterin gewesen, das schon mal vorab. Leider fühle ich mit im Moment etwas allein gelassen, ich erreiche Sie kaum telefonisch, obwohl ich ihr auf die Mailbox spreche. Nun soll ich mich nur noch per SMS melden. Und obwohl ich ihr so gut wie möglich zu verstehen gebe, dass aus meiner Sicht nicht alles wie geschmiert läuft, kommt nicht viel mehr Feedback als ein gut gemeintes "Das wird schon!". So fühlt es sich aber nicht an.

Ich versuche mal, ein vollständiges Bild von unserer Lage zu vermitteln.

Meine Tochter Mira wurde am 23.11.2016 nach einem vorzeitigem Blasensprung (36+6) im Krankenhaus spontan zur Welt gebracht. Sobald sie auf meinem Bauch lag, hat sie sofort das Suchen angefangen. Mit etwas Kopfunterstützung meinerseits hat sie an beiden Brüsten getrunken und erst danach mal einen Blick hoch zu Mama und Papa geworfen ;-) Die Tage im Krankenhaus war ich viel mit Stillen beschäftigt. Ich durfte sie die ganze Zeit mit im Bett bei mir schlafen lassen, sie war fast nackig, wir hatten viel Hautkontakt. Nach zwei Tagen hatte ich den Milcheinschuss. Sie nahm nicht mehr als 7 % ihres Geburtsgewichtes ab und am dritten Tag durften wir nach Hause. Da meine Hebamme eine OP hatte, kam bis Tag 12 des Wochenbettes ihre Vertretung. Meine Tochter hatte von Beginn an ein großes Saugbedürfnis, ich hab gefühlt Tag und Nacht dauergestillt. Trotzdem verlief ihre Gewichtszunahme schleppend. Ihr erster MuMi-Stuhl kam an Tag 10. Die Hebammenvertretung wurde an Tag 12 nervös, weil das Geburtsgewicht noch nicht erreicht war. Ab dann kam wieder meine ursprüngliche Hebamme. An Tag 15 war Mira dann bei 25 g unter ihrem Geburtsgewicht angekommen. Wir haben uns sehr gefreut und die Hebamme meinte, Mira sähe gut aus, wir bräuchten sie nicht weiter wiegen... Der Stuhlgang blieb weiter so selten, alle 5-6 Tage. Die Hebamme meinte, das sei normal bei vollgestillten Kindern (von 10x pro Tag bis 1x alle 10 Tage alles möglich). Leider wurde das Stillen dann sehr schnell sehr unruhig. Mira trank nicht schön ruhig vor sich hin, sie dockte an und ab und an und ab, schrie zwischendurch und wurde sehr sehr unzufrieden. Sie hatte täglich schlimme Schreianfälle, manchmal mehrere Stunden lang, durch nichts zu beruhigen (Brust regte sie noch mehr auf). Sie wachte weinend auf, sie schlief weinend ein, meist vor Erschöpfung. Wir hatten sie 24 h im Tuch, auf dem Arm oder an uns dran. Aber das machte sie nicht zufriedener. Ihr Schlaf war immer nur ganz oberflächlich, sie wachte bei jedem Pieps auf. Nachts ließ sie meine Brust nicht los. Es war sehr anstrengend. Unsere Hebamme meinte, Mira hätte halt ein großes Schreibedürfnis, müsste Anspannungen verarbeiten etc. Und wir haben versucht uns damit anzufreunden, dass unsere Anfangszeit tränenreicher verlief als gedacht... Wir waren auch drei Mal beim Osteopathen, um von dieser Seite irgendwelche Blockaden auszuschließen.

Bei der U3 zeigte sich eine Gewichtszunahme von 325 g (ausgehend vom Geburtsgewicht), das war ziemlich genau 4 Wochen nach Geburt. Ich beschrieb dem KiA (anthroposophischer Arzt) Miras Verhalten und er meinte, es klingt so, als würde sie nicht satt werden. Er stellte mir ein Rezept für eine Milchpumpe und eine Babywaage aus und meinte, ich solle alles mit meiner Hebamme besprechen, wir sollten wiegen und durch Abpumpen die Milchproduktion ankurbeln. Am nächsten Tag rief ich die Hebamme an (ein Tag vor Weihnachten). Die hat meine Sorge, Mira würde nicht genug Milch bekommen, sofort ausgehebelt. Sie meinte, Mira hätte zugenommen, also könne sie nicht zu wenig bekommen. Sie sagte, das ganze Wiegen und Abpumpen würde nur unnötiger Stress sein. Wir sollten Mira endlich so annehmen, wie sie ist, also auch mit ihrem Weinen... Ich meine, das haben wir gemacht! Wir waren immer bei ihr, haben sie gehalten. Aber es ist nicht einfach, dieses Schreien Tag für Tag zu hören und sich nicht zu fragen, ob da vielleicht was nicht stimmt. Die Hebamme versprach, sie würde in 14 Tagen mit Waage vorbeikommen. Diesen Termin hat sie dann verschieben müssen. Drei Wochen später kam sie dann und meinte wieder, Mira würde gut aussehen, sie würde sie nicht wiegen. Okay... Ich habe ihr wirklich vertraut.

Zur U4 hat Mira dann 4830 g gewogen (Gewichtszunahme von 1450 g in 10 Wochen). Sie war damit auf der 25. Perzentile geblieben und für den KiA war es okay, dass ich mit meiner Hebamme ein anderes Vorgehen beschlossen hatte.Er vertraute ihrer Einschätzung, dass es nicht an der Milchmenge lag. Ich bekam sogar noch ein Rezept für verlängerte Hebammenbetreuung ausgestellt (die Idee hatte meine Hebamme, aber nicht wegen der Stillschwierigkeiten, sondern um uns noch ein wenig länger begleiten zu können).

Anfang März hat sich die Situation für mich etwas zugespitzt. Mein Mann wurde krank und ich war mit Mira alleine. Ihr Schreien wurde so unerträglich, dass in mir die Sorge wieder ganz laut wurde, ich könnte etwas übersehen. Das Stillen war nur noch furchtbar, sie blieb nur einige Sekunden an einer Brust und ich musste sie hin und her wechseln. Ich hab nicht gezählt, aber es waren bestimmt zwanzig Mal pro Stillmahlzeit. Die dauerte dann nur wenige Minuten und endete jedes Mal damit, dass Mira schrie... Einmal abends kam dann für mich die Gewissheit, dass sie Hunger hatte, und zwar richtig doll! Ich kann es nicht beschreiben. Sie hat mich beim Stillen angeschaut und richtig verzweifelt angebrüllt. Ich hatte wieder einen Termin mit der Hebamme. Die hat natürlich nur gesehen, dass ich geweint habe und meinte, mich wegen Wochenbettdepression einweisen zu wollen. Ich habe das aber abgelehnt, weil ich wusste, dass ich nur fertig war und nicht mehr weiter wusste, aber keineswegs depressiv... Ich habe sie stattdessen wiederholt auf das Stillen angesprochen, und sie war sogar beim Stillen dabei - sie hat gesehen, wie Mira sich gequält hat. Sie meinte, man könne es nun durchaus mal mit einem Fläschchen am Abend probieren. Sie empfahl mir den Calma-Sauger von Medela, da würde es nicht zu einer Saugverwirrung kommen. Ich bin sofort losgelaufen und habe alles besorgt.

Am 08.03. habe ich am Abend das erste Mal mit Pre-Nahrung zugefüttert. Und was soll ich sagen? Mira hat 70 ml getrunken, mir dabei friedlich in die Augen geschaut, ist danach an der Brust SOFORT ohne einen Ton eingeschlafen und hat die Brust daraufhin sofort losgelassen. Ich war fassungslos!! Ganz ehrlich.

Am nächsten Tag habe ich dann immer zugefüttert, wenn sie so doll zu Weinen anfing - sie beruhigte sich jedes Mal sofort und schlief dann ganz ruhig im Tuch ein. Das war vorher undenkbar gewesen. Mira war wie ausgewechselt. Sie war nicht mehr unzufrieden, sie war entspannt, quietschfidel und ganz kommunikativ. Ich war immer noch geschockt. Und ich bemerkte, dass Mira immer mehr Pre aus dem Fläschchen wollte. Das trank sie so hastig, dass sie Unmengen davon verdrückte, manchmal sogar 100 ml... Nach einer kurzen Phase, wo wir ein zufriedenes Kind hatten, kam dann nach ein paar Tagen die Ernüchterung - wir waren im Stillstreik gelandet. Mira verweigerte die Brust und bestand auf ihr Fläschchen. Nun war ich wieder am Rande der Verzweiflung. Meine Hebamme antwortete mir nicht, so rief ich sonntags eine Stillberaterin an, die zu meiner Verwunderung sogar ranging ;-) Naja, sie hat mir dann erst mal den Kopf gewaschen wegen dem Calma-Sauger und meinte, die Geschichte hört sich so an, als wäre da von Anfang an was übersehen worden. Sie riet mir, sofort auf Zufüttern an der Brust umzusteigen. Ich besorgte mir eine Sonde und hatte einen Termin vier Tage später. Durch die Sondenzufütterung konnte ich Mira wieder an die Brust gewöhnen, aber Stillen war trotzdem noch ein Krampf für uns beide, da ich sie natürlich vorher an die Brust anlegen sollte. Und dann war sie so sauer, dass sie sich auch durch die Pre-Milch kaum beruhigen konnte. Sie trank auch über die Sonde extrem hastig und merkte kaum, wann sie dann satt war...

Im Termin besprachen wir die ganze Situation noch mal und sie meinte weiterhin, dass meine Muttermilchproduktion wahrscheinlich nie über eine "Low-Level-Versorgung" hinausgekommen sei und das Mira nie ausgereicht hätte, um wirklich satt zu sein. Sie meinte auch, die Gewichtszunahme sei zu gering gewesen und besonders die Ausscheidung von MuMi-Stuhl viel zu selten. Eine Ultraschalluntersuchung meiner Brüste zeigte dann auch, dass von dem Drüsengewebe nur ein kleiner Teil aktiv war...

Die Entscheidung fiel, dass ich Domperidon nehmen sollte und über das Brusternährungsset weiter zufüttern sollte, natürlich immer erst nachdem ich Mira ohne BES angelegt hatte... Wir begannen mit 50 ml Pre pro Mahlzeit und sollten dann immer weiter unter Gewichtskontrolle reduzieren.

Gesagt, getan. Ich war sehr dankbar, endlich Bescheid zu wissen und einen Plan zu haben.

Wir besorgten eine Waage und fingen dann auch ziemlich schnell mit dem Reduzieren an - immer in Absprache mit der Stillberaterin.

Mira machte die Reduktion auf 30 pro Mahlzeit gut mit. Aber ihr Verhalten beim Stillen blieb weiterhin sehr unruhig. Ihre gemachten Erfahrungen versetzten sie immer in höchsten Alarmzustand, wenn sie Hunger bekam oder es an die Brust ging. Ich ging schnell zum Stillen im Liegen über, um soviel Ruhe wie möglich reinzubringen. Der Plan war, auf 20 ml zu reduzieren. Nachts sollte ich nicht zufüttern. Dann auf 30 ml alle zwei Mahlzeiten, dann 20 ml alle zwei Mahlzeiten etc.

Ich merkte schnell, dass das weitere Reduzieren mit Mira nicht so gut ging... Ganz besonders am Abend, wenn ich sie zu Bett brachte, wollte sie mehr Milch, meist die doppelte Ration. Die Stillberaterin erklärte mir, dass das nicht so gut sei, ihr mehr zu geben, sondern bei konstanten Zufütterungsmengen pro Mahlzeit zu bleiben. Mira wäre ein normales Kind, was am Abend unruhig wäre und Clusterfeeding betreiben würde. Ich solle sie anders beruhigen... Auch diesen Vorschlag habe ich versucht umzusetzen, habe Mira nicht mehr nach Bedarf zugefüttert und hatte wieder ein schreiendes Kind im Arm. Auch an Clusterfeeding war in keiner Weise zu denken, denn wenn Mira nicht satt wurde, hat sie die Brust nur noch angeschrien. Sie hat dann nicht mehr genuckelt oder gesaugt, das macht sie erst, wenn sie satt und zufrieden ist :-)

Wir haben sie dann regelmäßig gewogen und nach 14 Tagen war klar, dass sie nicht zugenommen hatte (es ging mal ein wenig hoch, dann aber wieder runter). Da war ich bei 20 pro Mahlzeit. Miras zunehmende Unruhe auch am Tag zeigte mir, dass sie wieder Hunger hatte. Nach Absprache mit der Stillberaterin legte ich sie jetzt so oft wie möglich an - ein weiterer Versuch, die Milchmenge zu erhöhen. Außerdem fing Mira an, nachts nach dem Stillen nicht mehr ohne Zufüttern einzuschlafen. So wurden auch die Nächte wieder sehr unruhig.

Beim Gewicht ging es dann ein wenig nach oben, ich lockerte aber auch ein wenig die 20 ml-Grenze, eben besonders am Abend. Ich war nur noch mit Stillen und BES reinigen beschäftigt :-D Stillen blieb ein ziemlicher Akt... Dann habe ich einen schmerzenden Knoten in der Brust bekommen, fühlte mich zwei Tage krank. Die Stillberaterin hält daran fest, dass ich weiter reduzieren soll und dass das Stillen schon bald besser werden würde.

Die aktuelle Situation sieht so aus:

Sobald ich die Zufütterungsmenge zu sehr reduziere, stagniert Miras Gewicht.
Ich füttere im Moment mehr oder weniger nach Bedarf zu, auch wenn ich weiß, dass das nicht gut ist :-(
Ich bin bei 30-50 ml ca. alle zwei Mahlzeiten. Ich gebe mittlerweile wieder zuerst 30 ml, wenn Mira dann wieder anfängt zu weinen noch mal 20 ml.
Nachts verlangt Mira jetzt auch Zufütterung. Die Nächte sind im Moment alles andere als erholsam, das ist sehr kräftezehrend.
Ich mache konsequent Wechselstillen!! Min. zwei Mal pro Seite, eher aber viel häufiger. Mira trinkt weiterhin nur sehr kurz pro Seite, dafür höre ich jetzt wieder richtige Schmatzgeräusche.
Stillen ist weiterhin nicht entspannt. Mira weint am Tag oft nur, weil sie Hunger hat bzw. es an der Brust nicht so läuft, wie sie es möchte.
Ihre Gewichtsentwicklung zeigt mir, dass das mit dem Zufüttern ausschlaggebend für ihre Gewichtszunahme ist.
Ich nehme Domperidon seit dem 14.03. drei Mal täglich 30 mg.

Ich bin ganz ehrlich. Mein Partner und ich fragen uns, ob es nicht für alle besser sei, abzustillen. Und ich muss mich langsam fragen, warum ich so sehr am Stillen festhalte, obwohl ich merke, dass uns die Kräfte ausgehen. Mira trinkt diese Pre-Milch bedauernswerter Weise sehr gern. Und unser ganzer Tagesablauf ist von Stillen geprägt. Auf der anderen Seite ist es für mich extrem frustrierend, dass ich mein Baby mit Stillen nicht beruhigen kann. Im Gegenteil, es regt auch sie noch immer auf... Wir schlafen in einem Bett und wenn sie nachts so arg schreit, frage ich mich immer, was ich da mache, da der Sinn des Familienbettes ja ist, dass gestillte Babys nicht erst schreien müssen, wenn sie Hunger machen...

Ich weiß, dass es bestimmt schon viele Frauen in ähnlichen Situationen gegeben hat, in denen Domperidon Wunder gewirkt hat und alles gut geworden ist, aber bei uns fühlt sich das nicht so an. Und damit immer vertröstet zu werden, hilft mir langsam nicht mehr weiter...

Ich weiß auch, dass Mira von ihrer Persönlichkeit her sehr ungeduldig ist und das im Moment nicht gerade von Vorteil ist ;-)

Ich brauche Hilfe, eine ehrliche Meinung, wie ich weitermachen soll. Was überhaupt realistisch ist, denn wir bewegen uns gerade wieder vom Vollstillen weg. Und der ursprüngliche Plan des Reduzieren der Zufütterungsmenge macht uns ziemlichen Druck...

Ich hoffe, ich habe niemanden mit der Nachricht hier erschlagen und nicht allzu durcheinander geschrieben.

Ich freue mich über jede Antwort!!


23.11.2016 3055 g
26.11. 2800 g
28.11. 2880 g
02.12. 2930 g
05.12. 2940 g
08.12. 3030 g
22.12. 3380 g (U3)
11.02.2017 4570 g
28.02. 4780 g (U4)
08.03. 70 ml Pre
09.03. 70 ml Pre
10.03. 130 ml Pre
11.03. 250 ml Pre
12.03. 350 ml Pre - Telefonat mit Stillberaterin
14.03. Beginn Domperidon 3x30 mg
16.03. Termin Stillberatung
17.03. 165 ml Pre
18.03. 190 ml Pre
19.03. 225 ml Pre
20.03. 175 ml Pre
21.03. 160 ml Pre
22.03. 170 ml Pre
23.03. 160 ml Pre
24.03. 5500 g 125 ml Pre
25.03. 195 ml Pre
26.03. 5530 g 140 ml Pre
27.03. 5540 g 150 ml Pre
28.03. 5600 g 165 ml Pre
29.03. 105 ml Pre
30.03. 5580 g 125 ml Pre
31.03. 5620 g 120 ml Pre
01.04. 5560 g 80 ml Pre
02.04. 5560 g 60 ml Pre
03.04. 5620 g 90 ml Pre
04.04. 5600 g 100 ml Pre
05.04. 5570 g 90 ml Pre
06.04. 5610 g 115 ml Pre
07.04. 5620 g 120 ml Pre
08.04. 5570 g
09.04. 5650 g
10.04. 5690 g
11.04. 5700 g 140 ml Pre
12.04. 5740 g 145 ml Pre
13.04. 5750 g 160 ml Pre
14.04. 5790 g
17.04. 5750 g
18.04. 5800 g 160 ml Pre
19.04. 5850 g
Malti mit kleinem Elfenmädchen (11/2016)
Benutzeravatar
Mausebär
gehört zum Inventar
Beiträge: 537
Registriert: 28.01.2017, 10:22

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Mausebär »

Hallo Malti,

schön dass du hierher gefunden hast. Ich möchte dir erstmal einen Drücker da lassen und dir eine riiiiiiiesen Portion Kraft schicken.

Vielleicht schaust du dir gleich mal die Linksammlung an, vor allem die Stillberatung (kann vom Handy leider nicht verlinken), dann kannst du den Mods gleich alle notwendigen Infos geben.

Ich wünsche dir und Mira alles Gute!
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
Benutzeravatar
Brianna
Power-SuTler
Beiträge: 6370
Registriert: 13.11.2013, 12:33

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Brianna »

Ihr habt ja schon einiges mitgemacht. Es tut mit Leid, dass ihr von der Hebamme und jetzt auch von der Stillberaterin so wenig in eurer Sorge gesehen und unterstütz wurdet.
Hier wird euch sicher dabei geholfen, euren Weg zu finden.
Es gibt einige Geschichten hier von Stillpaaren, die zufüttern mussten und bis zum Beikoststart zugefüttert werden musste. Vielleicht kann dies auch ein Weg für euch sein
J 05/13 L 12/15
Ellie
ist gern hier dabei
Beiträge: 56
Registriert: 18.12.2016, 10:01

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Ellie »

Hey, ich bin keine Stillberaterin und kann eure Situation nicht fachlich beurteilen.

Aber bei uns waren die ersten 6 Monate Stillen auch sehr, sehr durchwachsen. (auch mit dauerhaftem Zufüttern nach gescheiterter Reduktion trotz Domperidon). Als mein Baby 6 Monate alt war, wurde das Stillen plötzlich entspannter und geht seither gut. Noch entspannter würde es, als er mit 6,5 Monaten die Beikost angenommen hat.Es ist so schön, einfach zu Stillen ohne Zufüttern und ohne Sorge, dass das Baby nicht genug bekommt.
Ich würde an deiner Stelle wohl auch darauf hoffen, dass mit baldigem Beikostbeginn alles leichter wird und du den entspannten Teil eurer Stillzeit noch vor dir hast.
Alles Gute!!!
Lucccy
ist mit Leidenschaft dabei
Beiträge: 943
Registriert: 19.03.2012, 12:12

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Lucccy »

Hallo,

erstmal willkommen im SuT.
Malti hat geschrieben:Mein Partner und ich fragen uns, ob es nicht für alle besser sei, abzustillen. Und ich muss mich langsam fragen, warum ich so sehr am Stillen festhalte, obwohl ich merke, dass uns die Kräfte ausgehen.
bedenke, dass jeder Schluck Muttermilch wertvoll ist.

Und sind die 160ml Pre die Gesamtzufütterung am Tag?
Den Mods würde es helfen, wenn Du Deine Tabelle noch ein klitzekleines bischen detaillierter machst, siehe hier: viewtopic.php?f=2&t=125451 - also mit der Anzahl der Stillmahlzeiten, Anzahl BES-Mahlzeiten, ...
Generell sind Deine vorhanden Gewichtsdaten aber super! Damit können die Mods sich ein gutes Bild machen.

Dann ist der Löwenanteil an der Ernährung Deines Babys DEINE Milch, siehe hier:
jusl hat geschrieben:Die 24-Stunden-Trinkmenge eines Stillbabys ist von mehreren Faktoren (Alter, Geschlecht, Gewicht, Gesundheitszustand etc.) abhängig. Lawrence und Lawrence geben in "Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession", Ausgabe 1999, folgende Durchschnitts-Trinkmengen (in ml, mit Standardabweichung) in 24 Std. an:

jünger als ein Monat 673 +/- 192
1 bis 2 Monate 756 +/- 170
2 bis 3 Monate 782 +/- 172
3 bis 4 Monate 810 +/- 142
4 bis 5 Monate 805 +/- 117
5 bis 6 Monate 896 +/- 122

Selbstverständlich sind das aber nur Anhaltspunkte und letztlich wichtig ist das Gedeihen des Kindes und nicht die absolute Milliliterzahl.
Du hast also guten Grund am Stillen festzuhalten und die Mods können Dir sicher helfen, zu gucken, wo Du Deine Kräfte etwas schonen kannst. Eventuell helfen da ja kleine Kniffe, wie z.B. eine vereinfachte Reinigungsroutine fürs BES, die Zusammenlegung von Zufütterungsmahlzeiten, ...
Oder auch das Ersetzen der Pre durch hochkalorische Beikost.

Viele wertvolle Infos zum Thema Wiegen, Gewichtskontrolle etc findest Du übrigens auch in der Linksammlung Stillwissen. Die richtige Interpretation von Gewichtsdaten ist eine Kunst und Dein Baby ist ja schon etwas älter, da sind z.B. Gewichtsplateaus völlig normal.

Ich bin aber von Deiner Geschichte auf jeden Fall beeindruckt: Du kämpfst so um Eure Stillbeziehung und hast schon so viel erreicht.

Gruß Lucccy
Hempelchen
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1171
Registriert: 28.06.2013, 17:46

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Hempelchen »

Liebe Malti,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und mir standen die Tränen in den Augen. Es tut mir so unendlich leid, dass diese ersten Babymonate so anstrengend bei euch waren und ihr so wenig Unterstützung von denen erfahren habt, dessen Aufgabe es eigentlich gewesen wäre (Hebamme, Ärzte, Stillberaterin)... Bitte mach du dir keine Vorwürfe, du hast dir Hilfe gesucht und vertraut!!
Ich bin auch keine Stillberaterin aber ich habe auch eine sehr schwierige Geschichte mit meinem Großen hinter mir was das Stillen angeht. In vielen Punkten habe ich mich bei dir wiedergefunden. Ich hoffe hier meldet sich bald eine Stillberaterin und ihr findet einen Weg der euch weiterhilft und der euch als Stillpaar im Mittelpunkt hat!
Nur ganz kurz von mir berichtet: bei meinem Großen habe ich es auch nie zum Vollstillen (auch trotz BES, ständigem Stillen, Wechselstillen, Domperidon etc) geschafft. Meine Habamme war gar keine Hilfe, die Stillberaterin vor Ort war toll aber hatte eben auch immer gesagt wir könnten weiter reduzieren und reduzieren, Unruhe sei nicht immer Hunger (das stimmt ganz ganz sicher!! Aber mein Eindruck war irgendwann eben doch er hat Hunger...). Ich bin irgendwann als er so 5 Monate alt war und aber gar kein Interesse an Beikost hatte (das wäre ja die Alternative gewesen, hochkalorische Beikost) angefangen wirklich nach Bedarf zuzufüttern. Ich habe dann letztlich bis er 10 Monate alt war mit BES (fast ohne die Menge und Häufigkeit zu begrenzen eben ganz nach Bedarf) zugefüttert und die Menge angepasst an ihn - manchmal hat er viel Brei gegessen und wollte nichts mehr, mal wollte er mehr. Klar meine Milchmenge ist dabei sicherlich zurückgegangen im Vergleich zu dem Moment als wir immer weiter reduziert hatten, aber es war für uns gut. Es hat Stress rausgenommen. Ich habe nicht mehr mein nach dem Stillen weinendes Kind herumgetragen und darauf gewartet, wann wir wieder zufüttern "dürfen" sondern uns vertraut, dass wir schon die richtige Menge finden (und weniger auf ml geachtet als auf sein Verhalten). Und ja es muss nicht immer Hunger sein, sicherlich war es das auch bei uns nicht immer, aber dann hat er das auch gezeigt und nichts aus dem BES getrunken. Es hat unsere Situation entspannt nach Bedarf mehr zuzufüttern als vielleicht im besten Fall nötig gewesen wäre. Und ja ich war trotzdem noch oft traurig, traurig, dass mein Körper nicht so gearbeitet hat wie doch von den allermeisten Frauen und traurig, dass auch manchmal Stillen ohne BES gar nicht mehr möglich war, weil er sich natürlich auch irgendwann an den schönen Milchfluss gewöhnt hatte, obwohl ich das BES immer wieder zwischendrin zugemacht habe und dann ohne BES zappelig war. Aber für mich war es trotzdem ein Segen, denn wir haben so noch bis nach dem 3. Geburtstag gestillt (ab etwa dem 10. Monat nicht mehr mit BES) und mir war letztlich das Stillen, ihn an der Brust haben wichtiger als auf jeden ml zu achten.

Das soll keine Aufforderung sein, das genauso zu machen. Ich wollte nur sagen es gibt so VIELE Wege und ihr müsst schauen was für EUCH gut ist. Deine Kleine ist ja jetzt auch schon in einem Alter, in dem ihr mit Beikost starten könntet, vielleicht ist das euer Weg. Das war bei uns eben damals nicht möglich, da er noch nicht so weit war. Und ich weiß mittlerweile, dass hier viele Frauen mit Beikoststart die Pre schnell reduzieren konnten, da sind wir mit 10 Monaten Pre über das BES sicher eher spät gewesen - es war zuletzt auch manchmal nur einmal am Tag oder so aber es hat mir den Druck genommen, dass ich nun unbedingt krampfhaft versucht habe, dass er den Brei auch nimmt.
Ich lese bei dir heraus, dass du abstillen willst um endlich die Gewissheit zu haben, dein Baby kann unbegrenzt soviel es will aus der Flasche trinken und ganz sicher keinen Hunger mehr haben. Das ist aus eurer Vorgeschichte ja so verständlich!! Und gleichzeitig ist dir aber eigentlich das Stillen eben auch so wichtig... Dabei hilft es zu überlegen, was dir wichtig ist am Stillen (mir war letztlich Nähe und Bindung das wichtigste und ich wollte nicht mehr, dass er frustrierende Erlebnisse an der Brust hat - aber das war mir wichtig, das kann bei anderen sicher anders aussehen und manch ein anderer sagt eben ich kämpfe lieber um jeden ml)? Und wie könnt ihr das erreichen. Die Stillberaterinnen (die mich übrigens hier auch ganz toll bei meinem zweiten Kind begleitet und beraten haben) hier werden dir sicherlich sagen können, welche Wege möglich sind und dir helfen den für euch guten zu finden.
Ich hoffe so sehr es entspannt sich und eure Sorge wird endlich weniger! Eines kann ich dir ganz sicher sagen mit deinen Sorgen und Ängsten bist du hier sehr gut aufgehoben. Und wirklich großen Respekt wie du kämpfst!! Ich umarme dich und schicke dir eine riesen Portion Kraft!!
Herbstkind 2012 und Frühlingskind 2016
Benutzeravatar
ella512
hat viel zu erzählen
Beiträge: 209
Registriert: 06.02.2016, 12:25

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von ella512 »

Herzlich Willkommen im Form und auch von mir einen dicken Virtuellen Drücker!! (((Malti)))
Deine Geschichte hat auch bei mir ein paar Tränen kullern lassen. Ihr habt schon so viel durchgemacht und gekämpft, aber auch geschafft! Hut ab dafür! Du bist eine tolle Mama und Deine Kleine kann unheimlich stolz auf Dich sein!

Wie Lucccy bereits geschrieben hat, ernährst Du Deine Kleine zum größten Teil von DEINER Milch - das ist toll!
Wie häufig stillt ihr denn in 24 Stunden?

Die StillMods hier können euch garantiert helfen, an eurer Situation noch was zu verbessern. Selbst wenn die Reduktion nicht mehr klappen sollte, so wirst Du das Zufüttern bestimmt los, sobald Dein Baby mit Beikost anfängt. Sie wäre jetzt ja bereits in einem Alter wo hochkalorische Beikost der Pre vorzuziehen wäre. Dann könntet ihr normal stillen und den zusätzlichen Bedarf über Beikost abdecken. :)

Jetzt wünsche ich euch erstmal eine erholsame Nacht!


Sent from my iPhone using Tapatalk
Malti
gut eingelebt
Beiträge: 46
Registriert: 19.04.2017, 13:45

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Malti »

Ihr Lieben,

ich danke euch ganz ganz doll für euer Mitgefühl und euren Zuspruch, und besonders dir, Hempelchen, dass du mir deine Geschichte geschrieben hast. Es hat mir ch darin bestärkt, dass es okay war, meinem Gefühl zu folgen und von dem Reduktionsplan abzuweichen und etwas mehr nach Bedarf zuzufüttern. Es ist wirklich nicht so, dass ich mein Baby einfach ruhigstellen möchte, ganz und gar nicht. Aber eben wie Hempelchen geschrieben hat, mein Gefühl sagt mir, dass es häufig "einfach nur" Hunger ist. Und es gibt auch Situationen, da weiß ich, dass es kein Hunger ist... Und es ist für mich schon nicht immer einfach sie zu sehen, wie sie sich an der Brust abmüht.

Das ist im Übrigen auch zum Großteil ausschlaggebend dafür, warum ich das bisherige Vorgehen langsam in Frage stelle und über Abstillen nachdenke. Stillen ist leider auch jetzt noch eine nervenaufreibende Angelegenheit. Viele Vorteile des Stillens, dass man sein Kind be urigen kann, immer alles mit dabei hat, zu jeder Zeit und an jedem Ort, sind im Moment Wunschdenken. Es ist leider gerade einfach ziemlich frustrierend.

Dennoch fällt es mir so schwer zu sagen, ich lasse es sein. Natürlich auch, weil ich weiß, dass es gut für ihre Gesundheit ist. Aber das ist bei weitem nicht alles... Und da ist auch die Frage, warum es bei mir nicht klappen will mit der Milch...

Ich werde die Daten zukünftig genauer aufschreiben. Ein paar Dinge möchte ich noch ergänzen:

Im Moment stille ich alle zwei bis drei Stunden. Einmal am Tag lege ich mich mit Mira hin. Da und auch nachts hat sie unbegrenzten "Zugang" zur Brust und nuckelt gern und viel. Nachts schläft sie einmal drei bis vier Stunden durch. Die zweite Nachthälfte ist unruhig, da will sie min. alle anderthalb Stunden trinken und da ich nachts eher zurückhaltend bin mit dem Zufüttern, weint sie da auch relativ viel.

Als wir mit dem Zufüttern begonnen haben, hatte sie direkt täglich MuMi-Stühle. Als ich stark reduziert habe, ging die Frequenz wieder auf alle drei Tage zurück. Jetzt, seit ich das mit der Menge etwas lockerer sehe, hat sie wieder täglich Stuhlgang und hat fünf schön vollgepinkelte Stoffwindeln.

Künstliche Sauger hat sie bis auf den Calma nicht gesehen. Wir geben ihr ab und an mal den Schnuller, besonders in der Autoschale oder im KiWa, aber den spuckt sie ziemlich oft aus.

Ich habe eine Pumpe von Medela zuhause, überlege aber, ob ich sie in die Apotheke zurückbringe, weil nicht dazukomme, sie zu nutzen, weil ich Mira viel im Tuch trage. Eine zeitlang habe ich am Abend eine Stunde Powerpumpen gemacht, aber aufgehört, nachdem der Knoten aufgetaucht ist. Es ist dabei immer sehr wenig MuMi zusammengekommen, auch wenn ich zwischen den Stillmahlzeiten abgepumpt habe, manchmal nur 5-10 ml pro Seite, obwohl ich Domperidon bereits mehrere Wochen genommen hatte.

Ich habe keine Vorerkrankungen. Die Schilddrüsenwerte wurden zuletzt in der Schwangerschaft kontrolliert und waren okay. Mira hat ein sehr kurzes Zungenbändchen, aber de KiA und die Stillberaterin sagten, sie könne trotzdem genug Saugen.

Ich hoffe, damit noch ein wenig klären zu können...

Ab morgen werden die Tagesdaten noch detaillierter!


19.04. 5850 g 9 Mal gestillt 180 ml Pre / einmal Stuhl / 5 Pipi-Windeln
Malti mit kleinem Elfenmädchen (11/2016)
Ellie
ist gern hier dabei
Beiträge: 56
Registriert: 18.12.2016, 10:01

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Ellie »

Ich mag noch was ergänzen: Wir haben zuletzt etwa 300ml zugefüttert, also viel mehr als du, und trotzdem ging die Reduktion nach Beikostbeginn in wenigen Wochen!
Mondenkind
Forumsleitung
Beiträge: 29419
Registriert: 25.09.2008, 17:33

Re: Weiter zufüttern oder Abstillen??

Beitrag von Mondenkind »

Herzlich willkommen Malti, ich melde mich heute Abend bei dir.

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

Mondenkind mit K1 (3/08) und K2 (3/11)
Gesperrt

Zurück zu „Stillforum“