Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

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Inara
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Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von Inara »

Hallo ihr Liebe!

Ich habe mich heute hier im Forum registriert um zu erfahren, ob es für mich und meinen Sohn noch Chancen gibt, die Zufüttermengen wieder zu reduzieren oder vielleicht sogar vollzustillen. Am besten wird es wohl sein, wenn ich kurz unsere Geschichte schildere. Nur so viel vorweg: ich habe bereits einen Sohn (Jahrgang 2007), der mit Kaiserschnitt zur Welt kam und den ich leider auch nicht vollstillen konnte. Immerhin konnte ich ihn zumindest 4 Monate teilstillen, was sehr wichtig ist/war, da ich selber Neurodermitis und Heuschnupfen habe; der Papa leidet unter Asthma. Bisher ist unser Großer zum Glück von allen Allergien und dergleichen verschont geblieben. So, nun aber zu Oskar....

Oskar wurde am 27.02.17 mit einem Notkaiserschnitt geholt, nachdem unter der Geburt seine Herztöne stark absackten. Die Hebamme vor Ort sorgte dafür, dass er trotzdem sofort zum Papa auf die Brust zum Kuscheln durfte. Als ich dann schließlich aus der Narkose geweckt wurde, bekam ich unseren Sohn auf die Brust gelegt, wo er auch sofort andockte und zu saugen begann. Das Anlegen im Krankenhaus klappte dann auch in den ersten Tagen gefühlt sehr gut. Eine Stillberaterin half beim ersten richtigen Anlegen und auch die Kinderkrankenschwester vor Ort meinte, dass Oskar das sehr gut mache und kräftig saugt. Mir taten auch alsbald die Brustwarzen weh, weil sie sich an die Beanspruchung gewöhnen mussten. Sie wurden nicht wund; das wurde kontrolliert. Einen deutlichen Milcheinschuss spürte ich nicht, allerdings merkte ich, dass meine Brüste hin und wieder etwas hart wurden und Oskar musste dann auch ein-, zweimal Spucken, was laut Pflegepersonal ein gutes Zeichen sei. Ich legte ihn regelmäßig an, auch da er etwas gelb war. Seine Werte waren aber immer innerhalb der Norm. Im Krankenhaus nahm Oskar die typischen 10% ab, aber am 5. Tag (Entlassung) ging das Gewicht wieder nach oben. Auch beim ersten Besuch der Hebamme zeigte sich, dass er zunahm. Doch dann ging das Gewicht wieder runter. Meine Hebamme erzählte mir dann, dass es seit 2 Jahren die Erkenntnis gibt, dass man nur ca. 2 Wochen nach Geburt Zeit habe die Milchmenge zu steigern und was man dann nicht geschafft habe, könnte man auch später nicht mehr erreichen. Ihr O-Ton: jetzt müssen wir uns beeilen, schließlich sei nur noch eine Woche Zeit. Ab da war ich innerlich sehr gestresst.
Ich begann also sofort mit der Einnahme von Bockshornkleekapseln (3xtgl. 5 Stk), am nächsten Morgen holten wir eine elektrische Intervallpumpe aus der Apotheke und ich begann mit dem abpumpen direkt nach dem Stillen. Am Abend des 07.03. bekam Oskar dann das erste Mal eine Portion HA Pre Nahrung aus der Flasche und ich war am Ende und konnte nur noch weinen, weil ich so enttäuscht von mir war. Wir machten nach Anleitung der Hebamme wie folgt weiter: regelmäßig stillen (Ich musste ihn oft wecken und auch beim Stillen war er sehr schläfrig, obwohl ich ihn zum Beispiel sogar auszog, damit er es nicht zu gemütlich hatte), danach 40-50ml Pre Nahrung und ich pumpte anschließend ab. Wenn ich Muttermilch zum Zufüttern hatte, gab es natürlich die. Am ersten Tag konnte Oskar ganz von allein kaum etwas aus der Flasche saugen, so entkräftet war der kleine Spatz. Das änderte sich aber bald und er nahm wieder zu. Nach drei Tagen sollte ich dann eine Mahlzeit nicht stillen, sondern direkt abpumpen. Ich bekam aus beiden Brüsten gerade einmal 55ml zusammen. Also sollte ich weiter zufüttern. Die Mengen wurden natürlich immer mehr. Inzwischen hatte Oskar wieder längere Wachphasen tagsüber und trank auch an der Brust kräftiger. Ob es nun daran lag oder ich doch wieder weniger Milch produzierte, jedenfalls konnte ich nun nach dem Stillen meist nur noch 10 oder 20ml abpumpen.
Meine Hebamme meint nun, ich kann jetzt auch bald das Pumpen lassen - man muss sich ja nicht zusätzlich stressen und Oskar ist kräftig genug, um sich selbst alles zu holen: ich muss eben zufüttern, aber Oskar nimmt zu und ist nicht mehr gelb. Also ist doch alles gut.
Nur ich fühle mich damit eigentlich überhaupt nicht gut. Zumal ich das Gefühl habe, dass Oskar mitunter wieder trinkfauler wird, weil er ja weiß, dass es anschließend noch ein Fläschen gibt. Nicht, dass so auch noch das bisschen Milch versiegt, was ich ihm geben kann. Vielleicht hat er aber auch schon wieder verlernt, wie man an der Brust richtig trinkt?
Unsere Stillmahlzeiten sehen recht unterschiedlich aus. Nachts kommt er ein bis zweimal an die Brust, wobei wir dabei meist einschlafen und er dann immer wieder mal nuckelt bzw. saugt. Das reicht ihm dann auch. Tagsüber ist er manchmal sehr schläfrig an der Brust (da hilft weder Händchen oder Füße massieren, ausziehen, Seite wechseln...) wird aber unzufrieden sobald man ihn weglegt. Geben ich ihm dann anschließend eine Flasche, trinkt er sie begierig leer und schläft ein. Er kann aber mitunter auch sehr kräftig saugen, er schluckt auch deutlich und ihm läuft noch etwas Milch aus dem Mundwinkel, wenn er seelig an der Brust einschläft. Aber auch dann wacht er nach 10min wieder auf und braucht noch etwas aus der Flasche. Was auch immer wieder mal passiert, und zwar zunehmends, ist, dass er erst ruhig saugt und dann nach 5-10min wird er plötzlich sehr unruhig, zappelt mit Armen und Beinen und beginnt an der Brust zu ziehen und zu zerren, bis er sie schließlich ausspuckt nur um gleich wieder gierig danach zu schnappen. Mitunter beginnt er dann auch zu jammern oder zu weinen, noch mit Brust im Mund. Wenn ich dann die Seite wechsele ist er erst wieder ein paar Minuten ruhig und dann beginnt Spiel von vorn. Wechsle ich dann weiter die Seiten kommt meist gar keine ruhige Phase mehr und nach spätestens 30min gebe ich auf und gebe Oskar eine Flasche. Dabei wundert mich allerdings, dass sofort Milch spritzt, wenn ich schaue, ob noch etwas kommt. Allerdings bemerke ich auch beim Pumpen, dass erstmal immer etwas kommt, dann aber nach wenigen Sekunden schon wieder Schluss ist.
Über den Tag verteilt kommen wir im Schnitt auf 7-9 Mahlzeiten. Ich weiss, es müsste wahrscheinlich mehr sein, aber Oskar hat nachts und auch tagsüber immer eine sehr lange Schlafphase aus der ich ihn nicht wirklich geweckt bekomme.
Nachdem ich zwischenzeitlich nur noch 3x3 Kapseln Bockshornklee nahm, bin ich nun wieder bei 3x5 tgl. da ich nicht mehr nach Curry roch. Außerdem trinke ich die empfohlene Menge Stilltee, der ebenfalls Bockshornklee enthält. Ansonsten nix. Wichtig ist vielleicht noch, dass meine Brüste sehr unterschiedlich groß sind. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten Oskar an die große Brust zu bekommen, das ging aber spätestens nach einer Woche auch gut. Achja, seitdem ich pumpe ist es auch so, dass meine Brüste regelmäßig auslaufen. Sei es in Oskars langen Schlafphasen (dann gehe ich pumpen) oder wenn ich auf der einen Seite stille...Ach, und einen Schnuller benutzen wir auch, ich versuche aber ihn sehr sparsam bis gar nicht einzusetzen(Ich könnte mich so ärgern, dass wir damit überhaupt anfingen. Die Hebamme meinte, wir sollen ruhig einen nehmen; Oskar trinkt ja gut. Das war glaube in der 3. Woche).

So, nun bin ich sehr gespannt, ob mir jemand einen Rat geben kann bzw. ob ich an der Situation noch etwas ändern kann. Ich hatte mir so gewünscht diesmal voll stillen zu können, aber das wird wohl nichts mehr. Ich wäre ja schon froh, wenn ich jetzt nicht ungewollt ganz abstille. Es ist so ein schönes Gefühl, den Kleinen an der Brust zu haben....

Achja, die ganzen Wiegedaten und Fütterungsmengen kommen gleich in einem Extrapost. Ich habe Angst, dass ich mir am Ende den Text noch lösche....ist ja doch sehr lang geworden, das möchte ich nicht nochmal schreiben müssen.

LG,
Inara
pqr
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von pqr »

Herzlich willkommen und alles Gute zum Baby.
Die 55 ml abpumpen finde ich übrigens einen prima Wert.

Es meldet sich bestimmt bald ein Stillmod bei Dir.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
Inara
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von Inara »

27.02. 3360g Krankenhaus, Geburt
02.03. 3030g Krankenhaus, niedrigstes Gewicht
03.03. 3060g Krankenhaus, Entlassung
04.03. 3180g Hebamme
06.03. 3160g Hebamme
07.03. 3130g Hebamme
08.03. 3150g Hebamme
11.03. 3250g Hebamme
14.03. 3300g Hebamme
17.03. 3460g Hebamme
22.03. 3620g Hebamme
27.03. 3730g Hebamme
03.04. 3900g Kinderarzt


Oskars Ausscheidungen dokumentiere ich leider erst seit 4 Tagen, aber er hatte ähnlich viele Pipiwindeln und Stuhl alle 2-3 Tage und dann meist gleich 2x

08.03. 6x gestillt, 175ml Pre, 125ml MuMi
09.03. 5x gestillt, 95ml Pre, 150ml MuMi
10.03. 7x gestillt, 210ml Pre, 200ml MuMi
11.03. 7x gestillt, 240ml Pre, 80ml MuMi
12.03. 8x gestillt, 135ml Pre, 110ml MuMi
13.03. 8x gestillt, 240ml Pre, 100ml MuMi
14.03. 7x gestillt, 190ml Pre, 80ml MuMi
15.03. 7x gestillt, 270ml Pre, 140ml MuMi
16.03. 8x gestillt, 210ml Pre, 40ml MuMi
17.03. 6x gestillt, 350ml Pre, 75ml MuMi
18.03. 7x gestillt, 200ml Pre, 170ml MuMi
19.03. 8x gestillt, 180ml Pre, 65ml MuMi
20.03. 6x gestillt, 250ml Pre, 65ml MuMi
22.03. 6x gestillt, 165ml Pre, 165ml MuMi
23.03. 7x gestillt, 330ml Pre, 30ml MuMi
24.03. 6x gestillt, 305ml Pre, 105ml MuMi
25.03. 9x gestillt, 350ml Pre
27.03. 7x gestillt, 470ml Pre
28.03. 6x gestillt, 480ml Pre, 95ml MuMi
29.03. 6x gestillt, 390ml Pre, 140ml MuMi
30.03. 7x gestillt, 500ml Pre, 70ml MuMi
31.03. 10x gestillt, 430ml Pre, 85ml MuMi, 6x Pipi, 1x Stuhl
01.04. 7x gestillt, 420ml Pre, 115ml MuMi, 5x Pipi, 1x Stuhl
02.04. 6x gestillt, 380ml Pre, 55ml MuMi, 6x Pipi, 0x Stuhl
03.04. 7x gestillt, 420ml Pre, 75ml MuMi, 5x Pipi, 2x Stuhl


Wow, was für Mengen wir zufüttern....da verlässt mich gleich wieder der Mut... :(
strickliesl
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von strickliesl »

Herzlich willkommen hier! Du bist hier prima aufgehoben! Unsere Ausgangssituation, was die Zufüttermengen angeht, war ähnlich. Ich hätte es nicht gedacht, aber dank der Hilfe hier stillen wir mittlerweile voll. Also nur Mut!
mit ganz schön großem Lausejungen (10/16)
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deidamaus
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von deidamaus »

Hallo Inara,

ich melde mich morgen bei dir.

Liebe Grüße von deidamaus
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mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von Mausebär »

Herzlich Willkommen!

Zunächst einmal herzliche Gratulation zu Oskar.
Lass dich nur nicht entmutigen, du bist hier in den besten Händen!
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
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deidamaus
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von deidamaus »

Hallo Inara,

herzlich Willkommen hier im SuT und herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Oskar :D
Inara hat geschrieben:
Ich habe mich heute hier im Forum registriert um zu erfahren, ob es für mich und meinen Sohn noch Chancen gibt, die Zufüttermengen wieder zu reduzieren oder vielleicht sogar vollzustillen.
Eine Reduktion der Zufüttermenge ist ganz sicher machbar, ob es letztendlich zum Vollstillen reicht, kann ich dir aber nicht versprechen. Aber jeder Tropfen Muttermilch mehr und Pre weniger ist ein Gewinn für dich und dein Baby.
Am besten wird es wohl sein, wenn ich kurz unsere Geschichte schildere. Nur so viel vorweg: ich habe bereits einen Sohn (Jahrgang 2007), der mit Kaiserschnitt zur Welt kam und den ich leider auch nicht vollstillen konnte. Immerhin konnte ich ihn zumindest 4 Monate teilstillen, was sehr wichtig ist/war, da ich selber Neurodermitis und Heuschnupfen habe; der Papa leidet unter Asthma. Bisher ist unser Großer zum Glück von allen Allergien und dergleichen verschont geblieben. So, nun aber zu Oskar....
Kannst du im Nachhin feststellen, woran es lag? Liegen bei dir Erkrankungen vor (PCOS, Schilddrüsenprobleme, Übergewicht, Rauchen, Brust-OP,....), die Einfluss auf das Stillen haben könnten?
Oskar wurde am 27.02.17 mit einem Notkaiserschnitt geholt, nachdem unter der Geburt seine Herztöne stark absackten. Die Hebamme vor Ort sorgte dafür, dass er trotzdem sofort zum Papa auf die Brust zum Kuscheln durfte. Als ich dann schließlich aus der Narkose geweckt wurde, bekam ich unseren Sohn auf die Brust gelegt, wo er auch sofort andockte und zu saugen begann.
Sehr schön.
Das Anlegen im Krankenhaus klappte dann auch in den ersten Tagen gefühlt sehr gut. Eine Stillberaterin half beim ersten richtigen Anlegen und auch die Kinderkrankenschwester vor Ort meinte, dass Oskar das sehr gut mache und kräftig saugt. Mir taten auch alsbald die Brustwarzen weh, weil sie sich an die Beanspruchung gewöhnen mussten. Sie wurden nicht wund; das wurde kontrolliert. Einen deutlichen Milcheinschuss spürte ich nicht, allerdings merkte ich, dass meine Brüste hin und wieder etwas hart wurden und Oskar musste dann auch ein-, zweimal Spucken, was laut Pflegepersonal ein gutes Zeichen sei.
Ein Milcheinschuss muss nicht immer mit einer sehr großen, harten Brust einher gehen. Wenn das Baby sehr häufig und gut stillt, dann hält sich die Größenzunahme und das unangenehme Gefühl oft in Grenzen.
Ich legte ihn regelmäßig an, auch da er etwas gelb war. Seine Werte waren aber immer innerhalb der Norm. Im Krankenhaus nahm Oskar die typischen 10% ab, aber am 5. Tag (Entlassung) ging das Gewicht wieder nach oben. Auch beim ersten Besuch der Hebamme zeigte sich, dass er zunahm. Doch dann ging das Gewicht wieder runter. Meine Hebamme erzählte mir dann, dass es seit 2 Jahren die Erkenntnis gibt, dass man nur ca. 2 Wochen nach Geburt Zeit habe die Milchmenge zu steigern und was man dann nicht geschafft habe, könnte man auch später nicht mehr erreichen.
Das stimmt so nicht. Die ersten Tage und Wochen sind sehr wichtig für die Milchbildung, das ist richtig, aber z.B. kann ja auch eine Mutter, die nie Schwanger war ein Kind (zumindest teil-)stillen. D.h. auch später kann die Milchbildung noch weiter gesteigert werden.
Ihr O-Ton: jetzt müssen wir uns beeilen, schließlich sei nur noch eine Woche Zeit. Ab da war ich innerlich sehr gestresst.
Ich begann also sofort mit der Einnahme von Bockshornkleekapseln (3xtgl. 5 Stk), am nächsten Morgen holten wir eine elektrische Intervallpumpe aus der Apotheke und ich begann mit dem abpumpen direkt nach dem Stillen. Am Abend des 07.03. bekam Oskar dann das erste Mal eine Portion HA Pre Nahrung aus der Flasche und ich war am Ende und konnte nur noch weinen, weil ich so enttäuscht von mir war. Wir machten nach Anleitung der Hebamme wie folgt weiter: regelmäßig stillen (Ich musste ihn oft wecken und auch beim Stillen war er sehr schläfrig, obwohl ich ihn zum Beispiel sogar auszog, damit er es nicht zu gemütlich hatte), danach 40-50ml Pre Nahrung und ich pumpte anschließend ab. Wenn ich Muttermilch zum Zufüttern hatte, gab es natürlich die. Am ersten Tag konnte Oskar ganz von allein kaum etwas aus der Flasche saugen, so entkräftet war der kleine Spatz. Das änderte sich aber bald und er nahm wieder zu. Nach drei Tagen sollte ich dann eine Mahlzeit nicht stillen, sondern direkt abpumpen. Ich bekam aus beiden Brüsten gerade einmal 55ml zusammen. Also sollte ich weiter zufüttern. Die Mengen wurden natürlich immer mehr. Inzwischen hatte Oskar wieder längere Wachphasen tagsüber und trank auch an der Brust kräftiger. Ob es nun daran lag oder ich doch wieder weniger Milch produzierte, jedenfalls konnte ich nun nach dem Stillen meist nur noch 10 oder 20ml abpumpen.
Die Abpumpmenge sagt nichts darüber aus, wieviel Milch ein gut saugendes Kind aus der Brust bekommt. 55 ml finde ich persönlich eine sehr gute Menge.

Meine Hebamme meint nun, ich kann jetzt auch bald das Pumpen lassen - man muss sich ja nicht zusätzlich stressen und Oskar ist kräftig genug, um sich selbst alles zu holen: ich muss eben zufüttern, aber Oskar nimmt zu und ist nicht mehr gelb. Also ist doch alles gut.
Empathisch ist deine Hebamme auch nicht gerade. Du möchtest gerne (voll-)stillen und damit ist eben nicht "alles gut".
Nur ich fühle mich damit eigentlich überhaupt nicht gut. Zumal ich das Gefühl habe, dass Oskar mitunter wieder trinkfauler wird, weil er ja weiß, dass es anschließend noch ein Fläschen gibt. Nicht, dass so auch noch das bisschen Milch versiegt, was ich ihm geben kann. Vielleicht hat er aber auch schon wieder verlernt, wie man an der Brust richtig trinkt?
Da liegst du sehr wahrscheinlich mit deiner Vermutung richtig. Die (regelmäßige) Verwendung von künstlichen Saugern (Flasche, Schnuller) führt oft zu einer Saugverwirrung, so dass das Baby nicht mehr weiß, wie es richtig aus der Brust trinken kann. Damit hast du schon den ersten ganz wichtigen Punkt auf dem Weg zurück zum Stillen erkannt: Die Umstellung auf eine stillfreundliche Zufüttermethode. Damit kann dein Baby die richtige Technik an der Brust ungestört von künstlichen Saugern wieder üben und damit auch wieder mehr Milch direkt aus der Quelle bekommen. Schau mal, ob das Brusternäherungsset (BES) oder der Becher für euch eher in Frage kämen (einfach den Link lesen und alle auftauchenden Fragen an mich loswerden).
Unsere Stillmahlzeiten sehen recht unterschiedlich aus. Nachts kommt er ein bis zweimal an die Brust, wobei wir dabei meist einschlafen und er dann immer wieder mal nuckelt bzw. saugt. Das reicht ihm dann auch. Tagsüber ist er manchmal sehr schläfrig an der Brust (da hilft weder Händchen oder Füße massieren, ausziehen, Seite wechseln...) wird aber unzufrieden sobald man ihn weglegt. Geben ich ihm dann anschließend eine Flasche, trinkt er sie begierig leer und schläft ein. Er kann aber mitunter auch sehr kräftig saugen, er schluckt auch deutlich und ihm läuft noch etwas Milch aus dem Mundwinkel, wenn er seelig an der Brust einschläft. Aber auch dann wacht er nach 10min wieder auf und braucht noch etwas aus der Flasche.

Hier kann es auch sein, dass er nach nochmaliger Gabe der Brust zufrieden wäre. Das kleine Babys kurz nach dem Einschlafen nochmal aufwachen, ist nicht sehr ungewöhnlich. Sie brauchen länger als 10 min bis sie im Tiefschlaf angekommen sind.
Was auch immer wieder mal passiert, und zwar zunehmends, ist, dass er erst ruhig saugt und dann nach 5-10min wird er plötzlich sehr unruhig, zappelt mit Armen und Beinen und beginnt an der Brust zu ziehen und zu zerren, bis er sie schließlich ausspuckt nur um gleich wieder gierig danach zu schnappen. Mitunter beginnt er dann auch zu jammern oder zu weinen, noch mit Brust im Mund. Wenn ich dann die Seite wechsele ist er erst wieder ein paar Minuten ruhig und dann beginnt Spiel von vorn. Wechsle ich dann weiter die Seiten kommt meist gar keine ruhige Phase mehr und nach spätestens 30min gebe ich auf und gebe Oskar eine Flasche.
Das klingt danach, dass ihm nicht genug Milch kommt und er halt nicht (mehr) weiß, wie er einen neuen MSR auslösen kann.
Über den Tag verteilt kommen wir im Schnitt auf 7-9 Mahlzeiten. Ich weiss, es müsste wahrscheinlich mehr sein, aber Oskar hat nachts und auch tagsüber immer eine sehr lange Schlafphase aus der ich ihn nicht wirklich geweckt bekomme.
Das Problem werden wir dann zusammen in den nächsten Tagen angehen. Zur Steigerung deiner Milchbildung sind 10-12 Stillen bzw. Abpumpen pro Tag sinnvoll. Gerade die nächtliche Stimulation der Brust ist sehr wichtig, um die Milchbildung anzuregen.
Nachdem ich zwischenzeitlich nur noch 3x3 Kapseln Bockshornklee nahm, bin ich nun wieder bei 3x5 tgl. da ich nicht mehr nach Curry roch. Außerdem trinke ich die empfohlene Menge Stilltee, der ebenfalls Bockshornklee enthält. Ansonsten nix
Nimm den Bockshornkleesamen auf jeden Fall weiter, den Stilltee brauchst du nur dann zu trinken, wenn er dir auch schmeckt, für die Milchbildung hat er keine Auswirkung.
Wichtig ist vielleicht noch, dass meine Brüste sehr unterschiedlich groß sind. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten Oskar an die große Brust zu bekommen, das ging aber spätestens nach einer Woche auch gut. Achja, seitdem ich pumpe ist es auch so, dass meine Brüste regelmäßig auslaufen.
Eine auslaufende Brust heißt nur, dass die kleinen Schließmuskeln in der Brustwarze die Milchgänge in dieser noch nicht richtig verschließen können. Dies sagt also nichts über deine Milchproduktion aus (natürlich ist auf jeden Fall Milch da, sonst könnte ja nichts auslaufen :wink:).
Sei es in Oskars langen Schlafphasen (dann gehe ich pumpen) oder wenn ich auf der einen Seite stille...
Wieviel Muttermilch kannst du in 24 abpumpen? Sind es die Mengen, die unten in der Tabelle stehen?
Ach, und einen Schnuller benutzen wir auch, ich versuche aber ihn sehr sparsam bis gar nicht einzusetzen(Ich könnte mich so ärgern, dass wir damit überhaupt anfingen. Die Hebamme meinte, wir sollen ruhig einen nehmen; Oskar trinkt ja gut. Das war glaube in der 3. Woche).
Es wäre sehr gut, wenn du diesen ganz weglassen könntest. Dein Sohn soll sein Saugbedürfnis möglichst nur an der Brust befriedigen. Ausnahme sind natürlich so Situationen wie Auto fahren.
So, nun bin ich sehr gespannt, ob mir jemand einen Rat geben kann bzw. ob ich an der Situation noch etwas ändern kann. Ich hatte mir so gewünscht diesmal voll stillen zu können, aber das wird wohl nichts mehr. Ich wäre ja schon froh, wenn ich jetzt nicht ungewollt ganz abstille. Es ist so ein schönes Gefühl, den Kleinen an der Brust zu haben....
Ich bin fest davon überzeugt, dass du mit meiner Hilft die Zufüttermenge wieder deutlich senken kannst und dein Baby wieder lernen kann richtig an der Brust zu trinken. Ob es zum Vollstillen reicht, weiß ich nicht, aber eine Reduktion der Zufüttermenge (diese kann dann später durch Beikost ersetzt werden) und damit die Möglichkeit noch lange weiter zu stillen, ist auch eine sehr gute Sache :D

Damit ich dich hier gut begleiten kann, ist es sehr wichtig, dass du täglich einmal mit einer geeichten und auf mindestens 10 g genauen Babywaage unter gleichen Bedingungen wiegst. Wie es geht, steht in GRUNDINFO Gedeihen, Gewichtskontrolle, korrektes Wiegen. Zusätzlich zu deim Gewicht poste dann täglich hier die Zufüttermenge (inklusive Häufigkeit und ob mit Flasche/BES/Becher/Löffel), die Menge an abgepumpter Muttermilch (und die Häufigkeit des Abpumpens), die Anzahl und Stuhl- und Urinwindeln und die Stillmahlzeiten. Die Daten fügst du dann an unten stehende Liste an.

27.02. 3360g Krankenhaus, Geburt
02.03. 3030g Krankenhaus, niedrigstes Gewicht
03.03. 3060g Krankenhaus, Entlassung
04.03. 3180g Hebamme
06.03. 3160g Hebamme
07.03. 3130g Hebamme
08.03. 3150g Hebamme, 6x gestillt, 175ml Pre, 125 ml Mumi
11.03. 3250g Hebamme, 7x gestillt, 210 ml Pre, 200ml Mumi
14.03. 3300g Hebamme, 7x gestillt, 190ml Pre, 80 ml Mumi
17.03. 3460g Hebamme, 6x gestillt, 350ml Pre, 75 ml Mumi
18.03. 7x gestillt, 200ml Pre, 170ml MuMi
19.03. 8x gestillt, 180ml Pre, 65ml MuMi
20.03. 6x gestillt, 250ml Pre, 65ml MuMi
22.03. 3620g Hebamme 6x gestillt, 165ml Pre, 165ml MuMi
23.03. 7x gestillt, 330ml Pre, 30ml MuMi
24.03. 6x gestillt, 305ml Pre, 105ml MuMi
25.03. 9x gestillt, 350ml Pre
27.03. 3730g Hebamme, 7x gestillt, 470ml Pre
28.03. 6x gestillt, 480ml Pre, 95ml MuMi
29.03. 6x gestillt, 390ml Pre, 140ml MuMi
30.03. 7x gestillt, 500ml Pre, 70ml MuMi
31.03. 10x gestillt, 430ml Pre, 85ml MuMi, 6x Pipi, 1x Stuhl
01.04. 7x gestillt, 420ml Pre, 115ml MuMi, 5x Pipi, 1x Stuhl
02.04. 6x gestillt, 380ml Pre, 55ml MuMi, 6x Pipi, 0x Stuhl
03.04. 3900g Kinderarzt, 7x gestillt, 420ml Pre, 75ml MuMi, 5x Pipi, 2x Stuhl

Wie du siehst, ist die Stillhäufigkeit mit 6-7 mal in 24 h deutlich unter der Häufigkeit von 10-12 mal, die wichtig sind, damit deine Milchbildung gut angeregt wird. Deswegen ist es sehr, sehr wichtig, dass du dein Baby im Schnitt tagsüber alle 2 h und nachts alle 3 h weckst und zum Stillen annimierst. Zusätzlich zur Umstellung auf eine stillfreundliche Zufüttermethode sind dies die beiden wichtigsten Maßnahmen zur Steigerung deiner Milchbildung und dazu, dass dein Baby wieder gut an der Brust trinken lernt.

Die Zunahme war auch mit geringerer Zufüttermenge ganz normal, so dass die Chancen sehr gut sind, auf jeden Fall die Zufüttermenge wieder deutlich zu senken.

Plan für heute: Möglichst häufig stillen (idealerweise mindestens 10 mal), 8 mal wären auf jeden Fall schon gut. Dir überlegen, auf welche stillfreundliche Zufüttermethode du umstellen magst (du kannst auch mehrere kombinieren).

Hast du eine elektronische Pumpe mit Doppelpumpset zu Hause?

Was meinst du: Packen wir es gemeinsam an?

Liebe Grüße von deidamaus
ModTeam-Stillberatung
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von Inara »

Hallo und erstmal ein großes Danke fürs Willkommen heißen und den Mut machenden Zuspruch von euch!

Deidamaus, ich bin sehr glücklich, dass du mit mir arbeiten möchtest. Ich sehe das genau wie du: Jedes bisschen mehr Muttermilch für Oskar ist ein Gewinn!
Kannst du im Nachhin feststellen, woran es lag? Liegen bei dir Erkrankungen vor (PCOS, Schilddrüsenprobleme, Übergewicht, Rauchen, Brust-OP,....), die Einfluss auf das Stillen haben könnten?
Also Erkrankungen liegen keine vor, rauchen tun wir hier alle nicht, ich bin zwar keine schmale Gazelle, aber auch nicht stark übergewichtig....an den Hüften hab ich eben schöne Liebeshenkel. :wink: Woran es lag, kann ich trotzdem recht gut nachvollziehen. Der Start war einfach erdenklich schlecht. Ich war noch recht jung (22) als mein Sohn zur Welt kam, und auch wenn ich von Anfang an stillen wollte hatte ich mich nicht sehr ausgiebig informiert und hatte mich auf das Pflegepersonal und die Hebammen verlassen. Nach dem Kaiserschnitt war mein Sohn erstmal ne Weile weg zur Untersuchung und dann bekam ich ihn irgendwann voll angezogen in den Arm gedrückt. Im Aufwachraum warteten wir darauf, dass ich auf Station verlegt wurde, aber auf die Idee, meinen Sohn direkt anzulegen kam ich nicht. Gefühlte Stunden später, als ich in mein Zimmer kam, ging der Papa nach Hause und mein Sohn wurde ins Babyzimmer verfrachtet. Ich war müde und erschöpft und wollte nur noch schlafen. Als er am Morgen dann wieder in mein Zimmer gebracht wurde, war er bereits gebadet und hatte schon das erste Mal eine Portion Nahrung aus der Flasche bekommen (auch er hatte eine leichte Gelbsucht). Beim Anlegen gab es dann kaum Hilfe und auch sonst keine Hinweise zum Stillen. So fütterten wir von Beginn an zu. Meine Hebamme betonte dann, dass er regelmäßig trinken müsse, um die Gelbsucht zu überwinden und da er so schläfrig war, pumpte ich zusätzlich mit einer Handpumpe ab. Auch da kam nur sehr wenig Milch. Generell lernte mein Sohn damals nie richtig an der Brust zu saugen und lehnte sie eigentlich fast von Beginn an ab.
Da bin ich mit Oskar nun schon einen deutlichen Schritt weiter.

Was die stillfreundliche Zufütterung angeht, da hatte ich hier gestern schon viel gelesen. Für mich klingt das BES erstmal deutlich sympathischer, da es dem Stillen so nah kommt. Ausserdem hoffe ich so auf Dauer etwas mehr Zeit zu gewinnen, da man das Zufüttern gleichzeitig mit dem Stillen erledigt. Das habe ich doch richtig so verstanden? Ich hoffe nur, dass unser Krümel und ich das hin bekommen. Bestellt habe ich mir das BES schon, mal sehen wann es hier eintrudelt. Auch, die Broschüre muss ich mir sicher noch besorgen? Meinst du, bis das BES da ist, sollte ich übergangsweise mit der Becherfütterung starten oder verwirrt das zu sehr?
Bei uns in der Apotheke verleihen sie nur Waagen, die 10 g genau wiegen, noch dazu recht teuer. Meinst du ich kann mir auch eine eigene kaufen? Ich hab gesehen, dass es solche auch recht günstig für ca. 30€ gibt. Ich weiß nur nicht, ob die den Ansprüchen genügen...

Gestern habe ich ich dann auch gleich mal versucht die Stillfrequenz zu erhöhen. Zumindest hab ich Krümel die Brust sehr häufig angeboten, ebenso wie heute. Nur leider erscheinen mir die Stillmahlzeiten meist als recht "unproduktiv". Krümel schläft dann sehr schnell ein oder nuckelt nur noch. Dadurch, dass ich ihm nun immer erstmal die Brust angeboten habe und nur auf die Flasche zurück griff, wenn er partout nicht mehr wollte und schrie, hängt Krümel fast dauerhaft an der Brust und ich kann die eine Stillmahlzeit kaum von der nächsten unterscheiden. Hast du da einen Tipp, wie ich Oskar dazu animieren kann, nicht immer einzuschlafen bzw. nur zu nuckeln? Oder ist das auch mal in Ordnung?
Gerade die nächtliche Stimulation der Brust ist sehr wichtig, um die Milchbildung anzuregen.
Seitdem Oskar zu Hause ist, schläft er gerade nachts sehr lang. Am Anfang habe ich mir einen Wecker gestellt, leider habe ich den schlicht und ergreifend nicht gehört und das wo ich sonst immer sofort wach bin. Aber das werde ich dann wohl jetzt wieder versuchen. Letzte Nacht war ich allerdings sehr erstaunt: Oskar trank abends nochmal bis ca. 23 Uhr und weckte mich dann gegen 3 Uhr und auch nochmal um 4 Uhr. Um 6 Uhr wollte er dann auch gleich wieder an die Brust. So fällt es jedenfalls deutlich leichter auf 10-12x stillen zu kommen.
Nimm den Bockshornkleesamen auf jeden Fall weiter, den Stilltee brauchst du nur dann zu trinken, wenn er dir auch schmeckt, für die Milchbildung hat er keine Auswirkung.
Das mach ich. Wieviel meinst du soll ich nehmen? Der Stilltee schmeckt mir erstaunlicher Weise und hilft mir auf eine hohe Trinkmenge zu kommen.
Es wäre sehr gut, wenn du diesen ganz weglassen könntest.
Wird erledigt. Gestern hatte er ihn auch nur 1x beim Autofahren. Nun trage ich ihn häufiger mit mir rum.
Hast du eine elektronische Pumpe mit Doppelpumpset zu Hause?
Ich habe die Medela Symphony zu Hause, allerdings nur mit einem einseitigen Pumpset. Meinst du ich sollte aufrüsten, damit ich beidseitig abpumpen kann? Bisher dachte ich, es ginge lediglich um den Zeitfaktor....wobei der ja auch nicht unwichtig ist bei einer so häufigen Stillfrequenz.
Im Schnitt schaffe ich 20ml, wenn ich abpumpe. Das Problem ist, dass ich an manchen Tagen nur 1-2x dazu komme (es dauert ja jedes mal fast ne Stunde). Mal sind es auch 5x, aber dann stille ich auch nicht so häufig. Deshalb variiert auch die Menge, die ich innerhalb von 24h zusammen bekomme auch stark. Das sind dann die Mengen, die in der Liste stehen. In der Regel bekommt Oskar, dass was ich nach einer Stillmahlzeit abpumpe direkt nach dem nächsten Stillen. Danach gibt es dann noch die Pre Nahrung und anschließend pumpe ich dann wieder...oder eben auch nicht. :roll:

So, ich hoffe, ich habe erstmal alle Fragen beantwortet und warte nun auf deine Antworten und das BES. Derweil geh ich mal Oskar wecken und stille ihn....das 7. Mal heute...
Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass uns nun geholfen wird! :D Hab vielen Dank!!!

LG,
Inara
Inara
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von Inara »

Ganz vergessen:

27.02. 3360g Krankenhaus, Geburt
02.03. 3030g Krankenhaus, niedrigstes Gewicht
03.03. 3060g Krankenhaus, Entlassung
04.03. 3180g Hebamme
06.03. 3160g Hebamme
07.03. 3130g Hebamme
08.03. 3150g Hebamme, 6x gestillt, 175ml Pre, 125 ml Mumi
11.03. 3250g Hebamme, 7x gestillt, 210 ml Pre, 200ml Mumi
14.03. 3300g Hebamme, 7x gestillt, 190ml Pre, 80 ml Mumi
17.03. 3460g Hebamme, 6x gestillt, 350ml Pre, 75 ml Mumi
18.03. 7x gestillt, 200ml Pre, 170ml MuMi
19.03. 8x gestillt, 180ml Pre, 65ml MuMi
20.03. 6x gestillt, 250ml Pre, 65ml MuMi
22.03. 3620g Hebamme 6x gestillt, 165ml Pre, 165ml MuMi
23.03. 7x gestillt, 330ml Pre, 30ml MuMi
24.03. 6x gestillt, 305ml Pre, 105ml MuMi
25.03. 9x gestillt, 350ml Pre
27.03. 3730g Hebamme, 7x gestillt, 470ml Pre
28.03. 6x gestillt, 480ml Pre, 95ml MuMi
29.03. 6x gestillt, 390ml Pre, 140ml MuMi
30.03. 7x gestillt, 500ml Pre, 70ml MuMi
31.03. 10x gestillt, 430ml Pre, 85ml MuMi, 6x Pipi, 1x Stuhl
01.04. 7x gestillt, 420ml Pre, 115ml MuMi, 5x Pipi, 1x Stuhl
02.04. 6x gestillt, 380ml Pre, 55ml MuMi, 6x Pipi, 0x Stuhl
03.04. 3900g Kinderarzt, 7x gestillt, 420ml Pre, 75ml MuMi, 5x Pipi, 2x Stuhl
04.04. 11x gestillt, aufgeteilt auf 7 Mahlzeiten mit Flasche: 480ml Pre + 40ml MuMi, 2x gepumpt (20ml), 6x Pipi, 1x Stuhl

20ml Muttermilch hatte ich noch vom Abend zuvor.
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Re: Zufüttern verringern bzw. Vollstillen- noch möglich?

Beitrag von deidamaus »

Das ging aber flott mit der Antwort :D Dann nutze ich die Zeit, in der die Kinder spielen und antworte dir.
Inara hat geschrieben:
Deidamaus, ich bin sehr glücklich, dass du mit mir arbeiten möchtest. Ich sehe das genau wie du: Jedes bisschen mehr Muttermilch für Oskar ist ein Gewinn!
Sehr gut, dass wir uns da einig sind.
Kannst du im Nachhin feststellen, woran es lag? Liegen bei dir Erkrankungen vor (PCOS, Schilddrüsenprobleme, Übergewicht, Rauchen, Brust-OP,....), die Einfluss auf das Stillen haben könnten?
Also Erkrankungen liegen keine vor, rauchen tun wir hier alle nicht, ich bin zwar keine schmale Gazelle, aber auch nicht stark übergewichtig....an den Hüften hab ich eben schöne Liebeshenkel. :wink:
Das ist schon mal gut. Liebeshenkel finde ich ja einen süßen Ausdruck.

Woran es lag, kann ich trotzdem recht gut nachvollziehen. Der Start war einfach erdenklich schlecht. Ich war noch recht jung (22) als mein Sohn zur Welt kam, und auch wenn ich von Anfang an stillen wollte hatte ich mich nicht sehr ausgiebig informiert und hatte mich auf das Pflegepersonal und die Hebammen verlassen. Nach dem Kaiserschnitt war mein Sohn erstmal ne Weile weg zur Untersuchung und dann bekam ich ihn irgendwann voll angezogen in den Arm gedrückt. Im Aufwachraum warteten wir darauf, dass ich auf Station verlegt wurde, aber auf die Idee, meinen Sohn direkt anzulegen kam ich nicht. Gefühlte Stunden später, als ich in mein Zimmer kam, ging der Papa nach Hause und mein Sohn wurde ins Babyzimmer verfrachtet. Ich war müde und erschöpft und wollte nur noch schlafen. Als er am Morgen dann wieder in mein Zimmer gebracht wurde, war er bereits gebadet und hatte schon das erste Mal eine Portion Nahrung aus der Flasche bekommen (auch er hatte eine leichte Gelbsucht). Beim Anlegen gab es dann kaum Hilfe und auch sonst keine Hinweise zum Stillen. So fütterten wir von Beginn an zu. Meine Hebamme betonte dann, dass er regelmäßig trinken müsse, um die Gelbsucht zu überwinden und da er so schläfrig war, pumpte ich zusätzlich mit einer Handpumpe ab. Auch da kam nur sehr wenig Milch. Generell lernte mein Sohn damals nie richtig an der Brust zu saugen und lehnte sie eigentlich fast von Beginn an ab.
Das klingt in der Tat nach einem denkbar schlechten Stillstart. Kein Wunder, dass du ohne professionelle Hilfe keine Chance auf eine Stillbeziehung hattest.
Da bin ich mit Oskar nun schon einen deutlichen Schritt weiter.
Das stimmt.
Was die stillfreundliche Zufütterung angeht, da hatte ich hier gestern schon viel gelesen. Für mich klingt das BES erstmal deutlich sympathischer, da es dem Stillen so nah kommt. Ausserdem hoffe ich so auf Dauer etwas mehr Zeit zu gewinnen, da man das Zufüttern gleichzeitig mit dem Stillen erledigt. Das habe ich doch richtig so verstanden?
Ja genau. Normalerweise macht man es so, dass man sich das BES fertig gerichtet um den Hals hängt und dann erst das Baby beide Seiten ohne BES trinken lässt (also ganz ohne Schlauch oder mit abgeklemmtem) und dann beim Wechseln auf die dritte Seite oder nachdem das Baby nicht mehr regelmäßig schluckt auf der zweiten Seite den Schlauch öffnet. A
Ich hoffe nur, dass unser Krümel und ich das hin bekommen. Bestellt habe ich mir das BES schon, mal sehen wann es hier eintrudelt. Auch, die Broschüre muss ich mir sicher noch besorgen?
Ja, genau diese Broschüre BES. Lies dir diese genau durch und wenn das BES da ist, baue es dreimal auseinander und wieder zusammen und mache einmal einen Probelauf (ohne Kind) mit Wasser. Melde dich dann nochmal, dann gebe ich dir Tipps für die erste Benutzung.

Meinst du, bis das BES da ist, sollte ich übergangsweise mit der Becherfütterung starten oder verwirrt das zu sehr?
Ja, das kannst du gerne machen. So hat dein Mann auch mal eine Möglichkeit zuzufüttern, falls du mal weg bist und dein Baby nur noch die Brust kennt. Dafür eignet sich ein Glas/Becher mit dünnem Rand und einem kleinen Durchmesser. Schau mal hier, da gibt es ein gutes Video, wie es geht: Cup Feeding.
Bei uns in der Apotheke verleihen sie nur Waagen, die 10 g genau wiegen, noch dazu recht teuer. Meinst du ich kann mir auch eine eigene kaufen? Ich hab gesehen, dass es solche auch recht günstig für ca. 30€ gibt. Ich weiß nur nicht, ob die den Ansprüchen genügen...
Wenn es eine elektronische Babywaage ist, die auf 10 g genau geht, dann ja. In meinen bisherigen Beratungen haben diese genauso plausible Ergenisse geliefert, wie die ausgeliehenen Waagen aus der Apotheke.
Gestern habe ich ich dann auch gleich mal versucht die Stillfrequenz zu erhöhen. Zumindest hab ich Krümel die Brust sehr häufig angeboten, ebenso wie heute. Nur leider erscheinen mir die Stillmahlzeiten meist als recht "unproduktiv". Krümel schläft dann sehr schnell ein oder nuckelt nur noch.
Das liegt daran, dass er das richtige Saugen nicht mehr gut kann. Dies wird sich aber mit Umstieg auf das BES recht schnell ändern. Motiviere ihn zum längeren Stillen, indem du ihn durch häufiges Wechseln der Seite wach hältest oder ihn mit Hilfe der Brustkompression zum effektiveren Saugen versuchst zu motivieren. Zusätzlich sind noch folgende Tipps zum wachhalten von Babys sinnvoll Wecktipps für schläfrige Babys.
Dadurch, dass ich ihm nun immer erstmal die Brust angeboten habe und nur auf die Flasche zurück griff, wenn er partout nicht mehr wollte und schrie, hängt Krümel fast dauerhaft an der Brust und ich kann die eine Stillmahlzeit kaum von der nächsten unterscheiden. Hast du da einen Tipp, wie ich Oskar dazu animieren kann, nicht immer einzuschlafen bzw. nur zu nuckeln? Oder ist das auch mal in Ordnung?
Klar, darf er auch mal einschlafen. Er sollte möglichst vorher eine Weile (im Moment wird es durch die noch geringe Milchbildung von dir nicht sehr lange sein) gut getrunken haben, dann ist schlafen erlaubt. Bleibe auf jeden Fall bei mindestens 400ml Pre, die du zufütterst. Hunger sollte dein Baby nicht haben. Die Zufüttermenge reduzieren wir dann gemeinsam. Meist sinkt sie auch schon deutlich von alleine bei Verwendung des BES.
Gerade die nächtliche Stimulation der Brust ist sehr wichtig, um die Milchbildung anzuregen.
Seitdem Oskar zu Hause ist, schläft er gerade nachts sehr lang. Am Anfang habe ich mir einen Wecker gestellt, leider habe ich den schlicht und ergreifend nicht gehört und das wo ich sonst immer sofort wach bin. Aber das werde ich dann wohl jetzt wieder versuchen. Letzte Nacht war ich allerdings sehr erstaunt: Oskar trank abends nochmal bis ca. 23 Uhr und weckte mich dann gegen 3 Uhr und auch nochmal um 4 Uhr. Um 6 Uhr wollte er dann auch gleich wieder an die Brust. So fällt es jedenfalls deutlich leichter auf 10-12x stillen zu kommen.
Dann war die Nacht für die Milchproduktion schon mal sehr gut. Du kannst ihn auf jeden Fall nochmal wecken und stillen, wenn du selber ins Bett gehst und dir dann den Wecker auf vier bis maximal fünf Stunden später stellen. So bekommst du eine recht lange Schlafphase am Stück und deine Milchbildung wird trotzdem gut angeregt.
Nimm den Bockshornkleesamen auf jeden Fall weiter, den Stilltee brauchst du nur dann zu trinken, wenn er dir auch schmeckt, für die Milchbildung hat er keine Auswirkung.
Das mach ich. Wieviel meinst du soll ich nehmen? Der Stilltee schmeckt mir erstaunlicher Weise und hilft mir auf eine hohe Trinkmenge zu kommen.
So viel, dass du nach Curry riechst. Das waren 5x3 Kapseln bei dir am Tag (wieviel g sind das bei deinem Präparat?). Du brauchst nicht super viel zu trinken. Zu viel Wasser ist eher schlecht für die Milchbildung. Trinke nach deinem Durstgefühl, so zwei bis drei Liter reichen völlig.
Es wäre sehr gut, wenn du diesen ganz weglassen könntest.
Wird erledigt. Gestern hatte er ihn auch nur 1x beim Autofahren. Nun trage ich ihn häufiger mit mir rum.
Sehr gut. Enger Körperkontakt ist ebenfalls gut für die Milchbildung.
Hast du eine elektronische Pumpe mit Doppelpumpset zu Hause?
Ich habe die Medela Symphony zu Hause, allerdings nur mit einem einseitigen Pumpset. Meinst du ich sollte aufrüsten, damit ich beidseitig abpumpen kann? Bisher dachte ich, es ginge lediglich um den Zeitfaktor....wobei der ja auch nicht unwichtig ist bei einer so häufigen Stillfrequenz.
Im Schnitt schaffe ich 20ml, wenn ich abpumpe. Das Problem ist, dass ich an manchen Tagen nur 1-2x dazu komme (es dauert ja jedes mal fast ne Stunde). Mal sind es auch 5x, aber dann stille ich auch nicht so häufig. Deshalb variiert auch die Menge, die ich innerhalb von 24h zusammen bekomme auch stark. Das sind dann die Mengen, die in der Liste stehen. In der Regel bekommt Oskar, dass was ich nach einer Stillmahlzeit abpumpe direkt nach dem nächsten Stillen. Danach gibt es dann noch die Pre Nahrung und anschließend pumpe ich dann wieder...oder eben auch nicht. :roll:
Ein Doppelpumpset ist deutlich effektiver, als nur eine Seite zu Pumpen. Empfohlen hat sich dabei folgendes Vorgehen:

1. Wärme und Brustmassage vor dem Pumpen
Danach
Intervallpumpen:
5 Minuten Pumpen, kurze Pause (aufstehen, Brustmassage, etwas Trinken…) wieder 5 Minuten Pumpen, kurze Pause, nochmals 5 Minuten Pumpen.
oder
Powerpumping:
Innerhalb ca. 1 Stunde 10-15 Minuten Pumpen, 5-10 Minuten Pause (siehe oben) wieder Pumpen.

Wenn du zweimal zum Pumpenn kommst, dann kannst du einmal Intervall und einem Power Pumpen. Schaffst du es häufiger, dann pumpe noch zusätzlich Intervall. Selbst nur einmal Pumpen am Tag bringt schon etwas.
So, ich hoffe, ich habe erstmal alle Fragen beantwortet und warte nun auf deine Antworten und das BES. Derweil geh ich mal Oskar wecken und stille ihn....das 7. Mal heute...
Sieben Mal ist ja schon gut :D
Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass uns nun geholfen wird! :D Hab vielen Dank!!!
Das mach ich doch gerne.

Liebe Grüße von deidamaus
ModTeam-Stillberatung
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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