3jährige will immernoch an die Brust

[mamoto]

Ja, das Umfeld kann einen da echt vieles schwer machen. Augen und Ohren zu und auf sein Herz, Bauchgefühl und natürlich aufs Kind hören gelingt mir aber selbst nach 9 Jahren Mama sein nicht immer und ich rechtfertige mich wieder obwohl ich das nicht müsste.

[Josie2013]

Hallo,
mein Sohn hat sich mit 14 Monaten selbst abgestillt und seine Schwester kam 10 Monate danach zur Welt. Er hat irgendwann danach beim gemeinsamen Baden ganz niedlich, fast verschämt, gefragt, ob er "auch Brust trinken" dürfe. Ich hatte erst etwas Bammel, weil ich dachte, er würde mich vielleicht Beißen. Habe ihm dann aber vertraut und ihn machen lassen, weil ich dachte, es wäre ganz gut, um Eifersucht zu vermeiden und bestimmt eh nur eine Ausnahme.
Er hat mich nicht gebissen und konnte auch noch sehr gut stillen.
Inzwischen ist er 21 Monate und fragt immer noch nach Milch, Ende nicht absehbar bislang. Momentan sogar eher wieder häufiger. Ich lasse ihn immer dann trinken, wenn es für mich auch ok ist. Baby geht definitiv vor und unterwegs habe ich auch keine Lust. Dann sage ich ihm das genau so, ohne Vorwürfe.

In der Krippe hat er seiner Lieblingserzieherin vor ein paar Monaten erzählt, sein Lieblingsessen sei die Milch aus Mamis Brust. Ich fand das so süß, und war sehr erstaunt, weil er da zeitweise auch mal nur 1x wöchentlich gestillt wurde. Aber das hat mir gezeigt, dass es doch wie eine besondere nascherei für ihn ist. Und naschen muss man nun ja nicht den ganzen Tag. Aber hin und wieder ist es schön.
Übrigens habe ich der Erzieherin frei davon berichtet, dass ich ihn noch stille und es wurde gar nicht komisch aufgenommen. Sie hat aber selber auch zwei Jahre gestillt, was hierzulande ja schon komisch gilt.

Ich denke, man muss sich als Mama klar werden darüber, was man möchte, welche Kompromisse für einen ok sind und welche nicht und dann dazu stehen. Dann ist es auch für unsere Kinder ok. Wenn ich etwas nur anderer Leute wegen mache und selbst gar nicht dahinter stehe, finden meine Kinder das komisch und spiegeln mir das meist auch.
Möchtest Du Deine Tochter gelegentlich noch stillen? Dann mach es. Und wenn Du nicht möchtest, ist das auch in Ordnung und Deine Tochter wird das auch unbeschadet überleben. Nur kann sie dir die Entscheidung darüber, was du möchtest, nicht abnehmen.
Alles Gute für Euch

[Seelentattoo]

Meinen großen habe ich mit 3 abgestillt, nach der Geburt der kleinen wollte er auch wieder trinken (hat nach dem abstillen auch immer an der Brust fummeln und kuscheln wollen). Wenn ich überlaufe, nimmt er immer die andere Seite, nur zuhause allerdings. Er sagt, die mamamilch schmeckt so gut. Es liegen auch mal Tage dazwischen, da trinkt er gar nicht, manchmal will ich aber auch einfach nicht, das wird ohne Gemecker toleriert. Also ein echter milchjunkie. In unserer Gesellschaft ist es ungewöhnlich ein Kind lange zu stillen, ja, aber wenn ich mir so die Reaktion von meinem großen anschaue, dann erlebe ich es so, wie es in der Literatur zu finden ist, dass das natürliche abstillalter irgendwo bei fünf bis sieben Jahren liegt.
Also finde ich deine kleine mit drei Jahren nicht ungewöhnlich. Da hat meiner auch noch viel angefragt, sehr viel mehr als heute.

[mamabu]

Ach, danke, ihr seid alle so lieb.
Ich hatte einfach so Angst, dass ich was komplett verbockt habe und es jetzt vielleicht noch schlimmer mache.
Ich fand den Gedanken schon immer schön, dass sie einfach mal trinken kann. Ich dachte aber das klappt nicht und sie will nur noch an der Brust hängen und weicht mir nicht mehr von der Seite.
Eigentlich seit hier die ersten Antworten kamen, hab ich sie immer mal trinken lassen und als sie vor 2 Tagen so hoch Fieber hatte, war ich unheimlich froh, dass ich ihr zusätzlich noch was geben konnte. (Fieber war auch weg am nächsten Tag).
Tja und was hat sich heraus gestellt? Sie achtet eigentlich sehr darauf, ob ich das gerade ok finde und sie trinken darf, sie teilt zwischen sich und ihrer Schwester auf und lässt für sie übrig. Alles total süß. Und gestern und heute hat sie genau ein mini Schlückchen 5 Sekunden genommen. Dann strahlt sie mich an.

Von daher versuche ich mir jetzt nicht mehr so einen Stress zu machen.
Und hinter einem Schlückchen kann ich auch stehen.

Große Erleichterung.
Jetzt frag ich mich ja, ob da nur keiner drüber redet, aber total viele Kinder später noch mal an die Brust wollen. Eine Freundin hat das doch glatt erwähnt, die 3jährige würde Baby spielen und an der Brust trinken wollen. Bei mir ist halt nur zufällig noch was drin.

[luna24]

Mein Sohn hat sich am 4. Geburtstag aus eigenem Entschluss abgestillt und wollte dann auch nicht mehr an die Brust. Als er 5 war ist sein Neffe geboren und da hat er es nochmal probiert mit dem Stillen. Da war natürlich keine Milch mehr da und er konnte es auch nicht mehr - und trotzdem hätte ich das Gefühl, es war mehr als nur Baby spielen. Schon auch irgendwie die Erinnerung, denke ich. Aber das war vielleicht zwei oder dreimal und dann wieder abgehakt.

[Hyndla]

Meine Große hat sich mit knapp 4 abgestillt als mit dem Kleinen auch die Milch zurückkam, die ihr dann nicht mehr geschmeckt hat. Sie fragt aber immernoch (7 Jahre) und würde auch, wenn ich sie lassen würde (und kann es auch noch), aber ich mag nicht mehr ein so großes Kind stillen. Beim Kleinen versuche ich mich schon seit einem Jahr mehr oder weniger erfolgreich (oder erfolglos ) am nächtlichen Abstillen. Leider braucht er es noch recht doll, dafür tagsüber nicht. Naja, auch das geht irgendwann vorbei...
Im Familienbett schlafen übrigens beide noch. Die Große war zwischenzeitlich ausgezogen, ist aber wieder zurückgekehrt. Aber auch das wird sie nicht ewig wollen .

Schön, dass du hier so bestärkt wirst und deinen Weg für euch jetzt gefunden bzw. wiedergefunden hast.
Alles Gute für euch!

[mamabu]

Noch mal danke an euch.

Also sie will wirklich seitdem jeden Tag mal ran. Aber es ist mir nicht zu viel und sie ist regelrecht begeistert, wie lecker das ganze ist...
Es ist wirklich nur ein Schlückchen und ich glaube oder hoffe doch, dass ich auch mir ihr reden kann und auch nein sagen kann. Bisher war es aber eher so, dass es ihr einfällt, wenn ich die Kleine stille, meist abends.
Für mich ist es jetzt viel stressfreier, dass ich sie nicht fernhalten muss oder weg drücken oder sogar schimpfen. Da es sich so in Grenzen hält, wird es wohl in Ordnung sein.



Das ist wirklich sehr interessant, dass ihr das auch erlebt habt, dass die Großen doch noch mal nach einer Pause wollen. Das hätte ich nie gedacht. Ich hatte immer nur gelesen, dass sie es vergessen und damit abgeschlossen ist. Und vor allem auch die Technik nicht mehr können. Schon spannend.

Dann hoff ich mal, ich fall damit nicht auf die Nase.

[davisalo]

Woher kommt diese Sorge, dass Du auf die Nase fallen könntest? Was wäre denn worst case?
Und was wiegt dieser “schlimmste Fall“, den ich mir gar nicht vorstellen kann, gegen Dein glückliches und entspanntes Kind?

[FCF]

Schön dass ihr euren eigenen Weg findet!!
Hey, das ist doch völlig ok was du machst! Es tut deiner Tochter gut, es nimmt dir Stress. Im Grunde gibt es absolut nichts was du falsch machen kannst!

Vor zehn Jahren, als ich meinen Großen bekam, haBen die Leute in meiner Umgebung penlich verschwiegen, wenn ein Kind mit über sechs Monaten noch gestillt wird. Heute hat man vielleicht so eine "gesellschaftliche Idealvorstellung" von länger stillen, aber mit wahlweise 1 oder 2 oder bestenfalls 2,5 entwöhnt sich das Kind von selbst und fragt niiiie mehr danach, weil dann ist es "groß".
Nur: sehr viele Kinder haben keine Ambitionen, sich linear und nach gesellschaftlichen Vorstellungen zu entwickeln Es scheint also wie beim Durchschlafen zu sein: die meisten sagen nicht, wie es wirklich ist, jedes Kind hat sein eigenes Tempo und jede Familie fühlt sich im Grunde mit was anderem wohl. Will sagen: ich apelliere klar an deine Intuition uns an dein Selbstbewusstsein, dass zu tun was sich für euch richtig anfühlt. DANN nämlich, und meines Erachtens nur dann, wirst du alles richtig machen. Du schreibst, deine Tochter sei sensibel für die Bedürfnisse des Babys und für dich? Jackpot würde ich sagen - dann könnt ihr nämlich gemeinsam euren Weg finden. (())

Ich habe übrigens 1 zu früh abgestilltes Kind mit großem Nähebedürfnis noch heute, 1 Kind, dass sich tatsächlich über Nacht abgestillt hat und nie mehr an die Brust wollte (dafür aber eeeeewig schnullersüchtig war) und ein Parade-Langzeitstillkind mit täglichen Abendmahlzeiten bis 5, Bedarfsstillen bis 5,5 und an ganz krass fordernden Tagen jetzt mit 6 immer noch einem schüchternen Fragen, ob sie kurz an die Brust darf
Und alle drei sind emphatisch, rücksichtsvoll und selbstbewusst. Scheinen sich also alle das geholt zu haben, was die brauchten.

[FCF]

nie mehr an die Brustkrebs wollte

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