Vorbereitung: richtiger Stillstart

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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koalina
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von koalina »

Hast du mal Nicki gefragt? Sie war in uk bei Dr ghareri meine ich. Kann mich aber auch täuschen.
Liebe Grüße
Koalina
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von Rosenrot85 »

Ja, habe ich. Danke :)
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von Rosenrot85 »

Hallo,

tania, danke für deine Antwort.
Ich bin mir mittlerweile recht sicher, dass die Schmerzen von der blauen Ader kommen. Die ist übrigens auch recht "erhaben", also rausguckend quasi.
Ich war am Donnerstag auch zur Nachsorge bei der Frauenärztin. Ich habe ihr die Ader gezeigt und von den Schmerzen berichtet. Sie meinte, das wäre normal.
Meiner Hebamme habe ich gestern die Ader gezeigt und sie meinte "blaue Ader normal, Schmerzen deswegen eher nicht".
Hm.
Die Schmerzen treten meist für einige Zeit am Tag auf. Einen Zusammenhang mit dem Stillen (also ob vor oder danach besonders) kann ich nicht festmachen.
Wobei sich die Schmerzen deswegen auch insgesamt im Rahmen halten. Ich merke halt, dass es weh tut und mache mir Gedanken, ob es normal ist. Die Schmerzintensität ist aber, wie gesagt, nicht besonders ausgeprägt.

Zum Stillen:
Die zweite Durchtrennung des Zungenbändchens ist nun über eine Woche her.
Ich merke beim Stillen keinen Unterschied.

Ich gehe davon aus, dass die Zahnärztin nicht tief genug geschnitten hat.
Laut Meinung dieses Arztes http://www.drghaheri.com/blog/2014/3/22 ... irrelevant (der ein recht hohes Ansehen in diesem Gebiet innehat), muss die Wunde "diamantenförmig" sein.
Er sagt (Zitat): "If there is no diamond, then the release is incomplete.".

Auch irritiert mich das "Wundmanagement".
In Deutschland wird das viel lascher gehandhabt. Ich habe mich jetzt in einige englischsprachige Artikel eingelesen und Erfahrungsbericht in diversen Facebook-Gruppen zu diesem Thema verfolgt. Es ist üblich, dass die Zunge 6x täglich angehoben und gestreckt wird, um ein Zusammenwachsen zu verhindern. Also ein konsequenter 4-Stunden-Abstand. Auch nachts.

Laut deutscher Auffassung genügt es, die Zunge 3xtäglich hochzuheben und zu strecken.

Wir bekommen es leider gar nicht richtig hin.
In diesem Anleitungsvideo http://www.drghaheri.com/aftercare/ sieht das so einfach aus.
Bei uns ist es aber so, dass er die Zunge nach hinten zieht und steif macht und ich kriege es einfach nicht richtig hin, zwei Finger unter seine Zunge zu schieben und diese dann nach oben zu strecken. Ich versuche es täglich und scheitere jedes Mal.

Mein Mann übernimmt die Aufgabe jeweils am Morgen und am Abend.
Er hat jedoch ziemlich dicke Finger. D. h., er kann es nicht so machen wie hier http://www.drghaheri.com/aftercare/ im unteren Drittel beschrieben (die Finger an spezielle Stellen der Wunde legen).
Er kann nicht richtig sehen, was er im Mund macht, da seine breiten Finger es nicht zulassen, dass man irgendwas von der Wunde sehen kann.
Soweit mein Mann mir das gesagt hat, ist die Wunde aber zumindest auch nicht diamantenförmig, sondern eher einfach eine sehr kleine, kaum sichtbare wunde Stelle.

Ich habe nun Sorge, dass das, was durchtrennt wurde, wieder zusammenwächst.
Dass Schleimhäute wieder zusammenwachsen können, leuchtet mir ein.
Warum die Gefahr aber offenbar so groß ist, leuchtet mir nicht ganz ein. Denn die Zunge wird ja beim Trinken und Schreien bewegt und allein somit ein Zusammenwachsen der Schleimhäute doch eigentlich verhindert?

Wie dem auch sei, da ich jetzt, eine Woche nach der Durchtrennung, keine Veränderung merke, gehe ich davon aus, dass nicht tief genug geschnitten wurde.
Das ist nun aber auch nicht mehr zu ändern.
Ich war mit ihm bei einer Ärztin, die für deutsche Verhältnisse gut mit dem Thema vertraut ist und dieses tiefere Einschneiden wird nach meinen Erkenntnissen in Deutschland nicht praktiziert.
Ich bin mir auch unsicher, ob ich das machen würde, da - je tiefer geschnitten wird - es natürlich schmerzhafter und risikobehafteter ist. Diese Frage stellt sich aber eigentlich eh nicht, da es in Deutschland nicht gemacht wird und ein Arztbesuch im Ausland nicht zur Debatte steht (Kosten, Anstrengung,...)
Zudem ist es so, dass ein häufiges "Bearbeiten" des Narbengewebes auch zu einer Verschlechterung führen kann - jedenfalls soweit ich es herausgelesen habe.

Ich wundere mich etwas, dass sich so gar keine Veränderung zeigt.
Selbst wenn das Bändchen nicht tief genug geschnitten wurde, hätte ich zumindest eine teilweise Veränderung erwartet.

Mir ist bewusst, dass Veränderungen dauern können. Aber da sich noch nicht mal der Ansatz einer Veränderung gezeigt hat, gehe ich ehrlich gesagt nicht davon aus.

Ich stelle mir zudem die Frage, ob das Zungenbändchen tatsächlich unser Problem ist.
Ja, das Zungenbändchen war zu kurz. Aber ist/war es auch ursächlich für unsere Stillprobleme? zu kurze Zungenbändchen machen ja nicht automatisch Probleme.

Was mir gestern im Gespräch mit meinem Mann nochmal bewusst geworden ist:
Die ersten zwei Tage nach der Geburt hat er beim Stillen nicht diese Schmatzgeräusche gemacht und hat nicht bei jedem Schluck das Vakuum verloren.

Ich weiß noch wie es war:
Es war nachts und ich stillte seit über 6 Stunden bzw. er hing seit über 6 Stunden an der Brust. Er war frustriert, weil ich noch keinen Milcheinschuss hatte. Ich war nervlich ziemlich fertig, weil ich nach der Geburt noch nicht geschlafen hatte.
Dann kam eine Schwester und lief ihn an ihrem Finger nuckeln. Und seitdem fing das an mit dem Schmatzen bis es nach einigen Tagen sehr ausgeprägt war und er teilweise keinen einzigen Schluck trinken kann, ohne dass er das Vakuum verliert.

Die Geschichte ergibt wenig Sinn. Es wird ja wohl kaum so sein, dass er durch einmaliges Saugen am Finger eine dauerhafte Saugverwirrung erhalten hat.
Ich wollte nur noch einmal hervorheben, dass er für 1-2 Tage nach der Geburt durchaus in der Lage war, an der Brust zu saugen, ohne dass er das Vakuum verliert.
Dies spricht ja irgendwie dafür, dass - obwohl das Zungenbändchen zu kurz war - es nicht unbedingt ursächlich für unsere Probleme war?

Allerdings habe ich auch sonst keine Idee, was ursächlich sein könnte.
Ich erinnere mich an meine Tochter. Diese hatte nie auch nur einen einzigen Schluck aus der Brust getrunken. Trotz wirklich intensiven Bemühungen meinerseits (Brusternährungsset etc.). Auch hier konnte das Problem nicht festgestellt werden.

Ich frage mich nun, was ich tun soll.
Natürlich werde ich die Logopädie weiterführen. Da habe ich kommenden Donnerstag den zweiten Termin.
Sie arbeitet übrigens nach Castillo Morales.
Nächsten Dienstag fängt die Physiotherapie an. Laut Homepage arbeitet diese auch nach Castillo Morales. Da hoffe ich, dass sich das so überhaupt kombinieren lässt und es nicht kontraindiziert ist, wenn zwei verschiedene Therapeutinnen nach dem gleichen Konzept an ihm arbeiten.
Vielleicht kann ich anregen, dass die beiden sich untereinander austauschen.

Die Anatomie verändert sich ja mit fortschreitendem Wachstum.
Mich würde interessieren, ob es möglich ist, dass sich sein Problem (welches auch immer das nun ist) mit der Zeit rauswächst. Das würde mir etwas Hoffnung geben.

Ich stelle mich schon darauf ein, dass unser Stillen nie wirklich harmonisch wird und er immer weiter das Vakuum verlieren wird.
Seine Gewichtsentwicklung ist (erstaunlicherweise!) normal und genau seiner Kurve entsprechend. Das wundert mich, weil er keinen Schluck richtig tief ausführt, sondern immer auf der Hälfte dieses "Klack" kommt und der Saugfluss unterbrochen wird und er wieder neu ansetzen muss. Aber anscheinend hat er sich mit dieser suboptimalen Technik arrangiert.

Schade für mich ist, dass es einfach nicht schmerzfrei ist. Bei jedem Verlieren des Vakuums zieht er die Brustwarze neu über die Kauleiste und saugt neu an.

Ich hoffe auch, dass meine Milchproduktion sich nicht verringert. Ich habe schon manchmal das Gefühl, dass er es einfach nicht schafft, die Brust optimal zu leeren.

Gerade abends hat er übrigens eine Zeit, wo er gar nichts aus der Brust herausbekommt. Da schafft er es noch nicht mal mit seiner üblichen Technik zu trinken. Da fängt er dann gleich zu Anfang an zu schmatzen und bekommt gar nichts aus der Brust raus. Das frustriert ihn (und mich) dann immer.

Am besten trinkt er nachts.
Dafür habe ich zwei Erkärungsansätze:
1. Im Halbschlaf trinkt er besser, weil er da nicht "nachdenkt", sondern einfach mehr von seinen Instikten geleitet wird und "vergisstt", dass er eigenltich mit suboptimaler Technik trinkt.
2. Der Abstand zwischen den Mahlzeiten ist länger. Tagsüber vergeht ja kaum eine Stunde, an der er nicht an der Brust ist. Während es nachts schon mal vorkommt, dass es einen drei Stunden Abstand gibt.

Sein Trinken nachts sieht so aus, dass er natürlich weiterhin schmatzt und das Vakuum verliert. Er hat zwischendrin aber auch mal ein paar Schlücke, an denen er ganz normal trinkt. Das heißt ja auch, dass er es KANN, es ihm also anatomsich möglich ist (zumindest ein paar Schlücke normal zu trinken), was er tagsüber aber nicht tut.

Oh, das ist jetzt ein kleiner Roman geworden. :)

Liebe Grüße
Rosenrot
Rosenrot85
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von Rosenrot85 »

tania, ich habe eben noch ein Video hochgeladen wie es gerade aussieht mit dem Stillen. Würdest du dir das anschauen? Hast du noch eine Idee hierzu?
Danke!
Rosenrot85
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von Rosenrot85 »

Ein Video seiner Zunge habe ich ebenfalls nochmal gemacht.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie frei beweglich ist.
Mein Eindruck: er kann sie höher heben. Aber die Ränder sind und bleiben eingerollt.
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von verena2222 »

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dir das schon mal geantwortet hab oder ob ich es nur vorhatte. Wart ihr mal beim Osteopathen? Mein Sohn hatte dieses Schmatzen/Abrutschen von der Brust, als er eine Blockade an der HWS hatte. Bei uns war das Schmatzen allerdings nur an einer Brust so ausgeprägt. Aber mein Sohn hatte offenbar Schmerzen beim Trinken an der Seite und hat es deshalb nicht geschafft, das Vakuum zu halten. Vielleicht tut deinem Sohn auch irgendwas weh oder ist was blockiert?

Alles Gute! Verena

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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstartb

Beitrag von Rosenrot85 »

Lieben Dank!
Beim Osteopathen waren wir schon. Da kam (leider) nichts bei raus.
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von tania »

ich komme glaub heute abend nicht mehr zu einer ausführlichen antwort. ich melde mich morgen.
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von tania »

entschuldige bitte, es hat länger gedauert :D
Rosenrot85 hat geschrieben:Ich bin mir mittlerweile recht sicher, dass die Schmerzen von der blauen Ader kommen. Die ist übrigens auch recht "erhaben", also rausguckend quasi.
das erhabene kenne ich so (von mir, von anderen frauen), das mit den schmerzen wie gesagt nicht.
Ich war am Donnerstag auch zur Nachsorge bei der Frauenärztin. Ich habe ihr die Ader gezeigt und von den Schmerzen berichtet. Sie meinte, das wäre normal.
sie hat schmerzen durch die ader "normal" gefunden?

kannst du die art der schmerzen beschreiben? pochend, brennend, klopfend, pulsierend, drückend?
Zum Stillen:
Die zweite Durchtrennung des Zungenbändchens ist nun über eine Woche her.
Ich merke beim Stillen keinen Unterschied.
da es insgesamt erst relativ sät geschah, sind auch zwei wochen noch kein langer zeitraum.
Ich gehe davon aus, dass die Zahnärztin nicht tief genug geschnitten hat.
Laut Meinung dieses Arztes http://www.drghaheri.com/blog/2014/3/22 ... irrelevant (der ein recht hohes Ansehen in diesem Gebiet innehat), muss die Wunde "diamantenförmig" sein.
Er sagt (Zitat): "If there is no diamond, then the release is incomplete.".
du bist entschieden besser informiert als ich :D klingt logisch was du sagst, auch in hinblick auf die unterschiedliche kulturen und darin inbegriffen das wundmanagement. deutschland ist da tatsächlich zurück (wobei auch in sachen öffentlicher stillförderung großbritannien einiges voraus hat, also das ist nicht singulär, sondern teil einer gesamtentwicklung).
Ich habe nun Sorge, dass das, was durchtrennt wurde, wieder zusammenwächst.
Dass Schleimhäute wieder zusammenwachsen können, leuchtet mir ein.
Warum die Gefahr aber offenbar so groß ist, leuchtet mir nicht ganz ein. Denn die Zunge wird ja beim Trinken und Schreien bewegt und allein somit ein Zusammenwachsen der Schleimhäute doch eigentlich verhindert?
da kommt glaub ich die gewöhnung an die vorherige unbeweglichkeit dazu. es braucht anscheinend wirklich eine weile, bis das neue potential der zunge voll genutzt wird und in dieser zeit des eben nicht frei bewegens, kann genau das durchtrennte, jetzt noch nicht voll genutzte wieder zusammen wachsen. (aber auch nur so eine idee von mir ;-))
Wie dem auch sei, da ich jetzt, eine Woche nach der Durchtrennung, keine Veränderung merke, gehe ich davon aus, dass nicht tief genug geschnitten wurde.
Das ist nun aber auch nicht mehr zu ändern.
Ich war mit ihm bei einer Ärztin, die für deutsche Verhältnisse gut mit dem Thema vertraut ist und dieses tiefere Einschneiden wird nach meinen Erkenntnissen in Deutschland nicht praktiziert.
Ich bin mir auch unsicher, ob ich das machen würde, da - je tiefer geschnitten wird - es natürlich schmerzhafter und risikobehafteter ist.
das an sich sehe ich weniger, dein argument in bezug auf narbengewebe eher ja. wobei das ja der erste ordentliche schnitt war, einmaliges nachbessern (in bezug auf das posteriore) würde ich wohl zumindest in erwägung ziehen.
Diese Frage stellt sich aber eigentlich eh nicht, da es in Deutschland nicht gemacht wird und ein Arztbesuch im Ausland nicht zur Debatte steht (Kosten, Anstrengung,...)
ja, das ist verständlich.
Zudem ist es so, dass ein häufiges "Bearbeiten" des Narbengewebes auch zu einer Verschlechterung führen kann - jedenfalls soweit ich es herausgelesen habe.
das würde ich wie gesagt nicht schon beim ersten nachbearbeiten befürchten.
Ich wundere mich etwas, dass sich so gar keine Veränderung zeigt.
Selbst wenn das Bändchen nicht tief genug geschnitten wurde, hätte ich zumindest eine teilweise Veränderung erwartet.
das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich.
Mir ist bewusst, dass Veränderungen dauern können. Aber da sich noch nicht mal der Ansatz einer Veränderung gezeigt hat, gehe ich ehrlich gesagt nicht davon aus.
und trotzdem scheint mir dein eindruck hier schlüssig. du beobachtest dein kind sehr aufmerksam.
Ich stelle mir zudem die Frage, ob das Zungenbändchen tatsächlich unser Problem ist.
Ja, das Zungenbändchen war zu kurz. Aber ist/war es auch ursächlich für unsere Stillprobleme? zu kurze Zungenbändchen machen ja nicht automatisch Probleme.
stimmt.
Was mir gestern im Gespräch mit meinem Mann nochmal bewusst geworden ist:
Die ersten zwei Tage nach der Geburt hat er beim Stillen nicht diese Schmatzgeräusche gemacht und hat nicht bei jedem Schluck das Vakuum verloren.
ja, du schriebst das auch vorher schon. ich habe da auch schon drüber nachgedacht.
Dies spricht ja irgendwie dafür, dass - obwohl das Zungenbändchen zu kurz war - es nicht unbedingt ursächlich für unsere Probleme war?
ich gehe sowieso davon aus, dass es nicht *eine* ursache gibt. und besonders für ein fortführen der nicht optimalen trinktechnik (mit schnalzen) oder der (neu)entwicklung einer anderen trinktechni - was ja noch kommen kann! - wird es nicht eine ursache geben.
Allerdings habe ich auch sonst keine Idee, was ursächlich sein könnte.
Ich erinnere mich an meine Tochter. Diese hatte nie auch nur einen einzigen Schluck aus der Brust getrunken. Trotz wirklich intensiven Bemühungen meinerseits (Brusternährungsset etc.). Auch hier konnte das Problem nicht festgestellt werden.
siehst du parallelen?
Ich frage mich nun, was ich tun soll.
Natürlich werde ich die Logopädie weiterführen. Da habe ich kommenden Donnerstag den zweiten Termin.
Sie arbeitet übrigens nach Castillo Morales.
Nächsten Dienstag fängt die Physiotherapie an. Laut Homepage arbeitet diese auch nach Castillo Morales. Da hoffe ich, dass sich das so überhaupt kombinieren lässt und es nicht kontraindiziert ist, wenn zwei verschiedene Therapeutinnen nach dem gleichen Konzept an ihm arbeiten.
Vielleicht kann ich anregen, dass die beiden sich untereinander austauschen.
du wirst sicher schnell herausfinden, ob es für euch passt und kannst das gut einschätzen.
Die Anatomie verändert sich ja mit fortschreitendem Wachstum.
Mich würde interessieren, ob es möglich ist, dass sich sein Problem (welches auch immer das nun ist) mit der Zeit rauswächst. Das würde mir etwas Hoffnung geben.
ja, definitiv!
Ich stelle mich schon darauf ein, dass unser Stillen nie wirklich harmonisch wird und er immer weiter das Vakuum verlieren wird.
häufiges vakuum verlieren - wie häufig? bei jedem schluck ein klack? oder gibt es auch tagsüber schlucke ohne klack wie nachts?
Seine Gewichtsentwicklung ist (erstaunlicherweise!) normal und genau seiner Kurve entsprechend. Das wundert mich, weil er keinen Schluck richtig tief ausführt, sondern immer auf der Hälfte dieses "Klack" kommt und der Saugfluss unterbrochen wird und er wieder neu ansetzen muss. Aber anscheinend hat er sich mit dieser suboptimalen Technik arrangiert.
für den moment zumindest. deine brust hat sich anscheinend auf einen leichten milchfluss eingestellt. das ist natürlich toll (gedeihen natürlich immer das wichtigste). interessant wäre es, könntest du deine brust jeden tag ein kleines bisschen weniger "freigiebig" einstellen - vielleicht würde das seine saugbemühungen verstärken. aber sehr viel in der stillbeziehung macht dein körper mit deinem baby ohne dein bewusstes zutun und das hat ja definitiv viele vorteile!
Schade für mich ist, dass es einfach nicht schmerzfrei ist. Bei jedem Verlieren des Vakuums zieht er die Brustwarze neu über die Kauleiste und saugt neu an.
und das neu ansaugen ist schmerzhaft? was für eine art schmerz? das ist ungewöhnlich. also ansaugen ist nicht per se schmerzhaft und häufiges vakuum verlieren heisst nicht häufige schmerzen.
Ich hoffe auch, dass meine Milchproduktion sich nicht verringert. Ich habe schon manchmal das Gefühl, dass er es einfach nicht schafft, die Brust optimal zu leeren.
wie oft wiegt ihr?
Gerade abends hat er übrigens eine Zeit, wo er gar nichts aus der Brust herausbekommt. Da schafft er es noch nicht mal mit seiner üblichen Technik zu trinken. Da fängt er dann gleich zu Anfang an zu schmatzen und bekommt gar nichts aus der Brust raus. Das frustriert ihn (und mich) dann immer.
schwieriges stillen abends ist recht normal. auch dein milchfluss ist ein anderer als über den tag (weniger leicht) und dein kind auch einfach müde. du hast den eindruck, da kommt "zu wenig" oder kann sein gemütszustand - von dir als frustration interpretiert - auch "einfach nur" verarbeitung eines langen tages sein?
Am besten trinkt er nachts.
Dafür habe ich zwei Erkärungsansätze:
1. Im Halbschlaf trinkt er besser, weil er da nicht "nachdenkt", sondern einfach mehr von seinen Instikten geleitet wird und "vergisstt", dass er eigenltich mit suboptimaler Technik trinkt.
2. Der Abstand zwischen den Mahlzeiten ist länger. Tagsüber vergeht ja kaum eine Stunde, an der er nicht an der Brust ist. Während es nachts schon mal vorkommt, dass es einen drei Stunden Abstand gibt.
dein milchfluss ist am besten nachts, ihr seid beide maximal entspannt. so gut wie alle stillkinder trinken am besten nachts. er ist nicht abgelenkt vom leben um ihn rum (und sei es bloß die immer gleichen möbel - das muss ja gar nicht "high life" sein!), er ist eh bei dir.

vielleicht liegt es auch an der stillposition? stillst du ihn manchmal tagsüber wie du ihn nachts stillst? in welcher position stillt ihr nachts? schläft er IN deinem bett oder holst du ihn bei bedarf zu dir? oder noch anders?

längerer abstand ist eigentlich keine hilft für gute trinktechnik. am anfang kommt evtl etwas mehr vormilch, aber das ist eher unerheblich. MSR werden nachts (wegen erhäöhtem prolaktinspiegel) leichter ausgelöst und die milch fliesst generell schneller.
Sein Trinken nachts sieht so aus, dass er natürlich weiterhin schmatzt und das Vakuum verliert. Er hat zwischendrin aber auch mal ein paar Schlücke, an denen er ganz normal trinkt. Das heißt ja auch, dass er es KANN, es ihm also anatomsich möglich ist (zumindest ein paar Schlücke normal zu trinken), was er tagsüber aber nicht tut.
deine beobachtungen sind sehr interessant und vieles sicher zutreffend. es gibt raum für verbesserung und dass seine gewichtsentwicklung gut ist, nimmt viel druck raus. ich gehe davon aus, dass es sich (weiter) verbessern wird. vielleicht kannst du ihn unterstützen durch deine beobachtung, dass es nachts deutlich besser "läuft" :D

liebe grüße, tania
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Re: Vorbereitung: richtiger Stillstart

Beitrag von Rosenrot85 »

Lieben Dank tania für deine ausführliche Antwort! :)
sie hat schmerzen durch die ader "normal" gefunden?

kannst du die art der schmerzen beschreiben? pochend, brennend, klopfend, pulsierend, drückend?
Die blaue Ader fand meine Frauenärztin normal. Dass diese schmerzt, hatte sie zwar noch nicht gehört, fand es dennoch nicht besorgniserregend (und/oder wusste auch einfach nicht, was es sein sollte).
Die letzten Tage hat die Ader kaum weh getan.
Wenn sie weh tut, dann im Bereich der Ader. Also die Ader selber und der Bereich nahe drum herum. Puh, ich merke, dass ich echt Probleme damit habe, Schmerzen zu beschreiben.
Es tut weh ohne Druck und mit Druck etwas mehr. Es ist nicht durchgehend und verschwindet im Laufe des Tages auch mal wieder (dann nur auf Druck).

Meine Frauenärztin meinte, theoretisch wäre es mögklich, dass man eine Thrombose dort entwickeln könnte :shock: , praktisch hätte sie dies aber noch nicht erlebt.
Ich habe tatsächlich ein genetisch bedingt erhöhtes Thromboserisiko.
Ich habe eben mal den Symptomen einer Venenentzündung geguckt:
"Die entzündete Ader ist dann meistens als dicker, harter, schmerzender Strang unter der Haut tastbar. Die Stelle ist gerötet und überwärmt."
Na toll. Also dick, hart und schmerzend ist zutreffend. Gerötet oder besonders warm fühlt sich die Stelle jetzt aber nicht an.
Ach manno. Ich denke ich werde es einfach weiter beobachten. Ich wüsste aber im Falle eines Verschlimmerns auch nicht, welcher Arzt der richtige Ansprechpartner wäre? :?:

Möglicherweise handelt es sich ja auch um dieses Erscheinungsbild: https://de.wikipedia.org/wiki/Mondor-Krankheit
Eine der Ursachen: Schwangerschaft
Beschreibung: "Der Morbus Mondor imponiert typischerweise als (druck-)schmerzhafter, möglicherweise deutlich tastbarer, derber Strang im Brustbereich, der durch die entzündliche Veränderung der Vena thoracoepigastrica zustande kommt. Manchmal kann man auch eine Rötung beobachten. Die Schmerzhaftigkeit lässt langsam nach, der Strang wird weicher und verschwindet dann meistens nach 3 Monaten. Eine tastbare Veränderung kann jedoch bis zu einem Jahr zurückbleiben."
Das wiederum klingt recht harmlos.

Am besten höre ich aber auf zu googeln. Das verunsichert doch sehr.

Ich werde es weiterhin beobachten.
Solange der Schmerz auch immer mal wieder weg geht und wenn er da ist, dann nur wenig schmerzhaft bis höchstens mittelmäßig schmerzhaft ist und solange sich keine Rötung o. ä. zeigt, wird schon alles ok sein nehme ich an.
siehst du parallelen?
Du fragtest, ob ich Parallelen zum Stillproblem mit meiner Tochter sehen würde.
Parallel: Es gab bei beiden Stillprobleme.
Unterschiede: Mein Sohn trinkt an der Brust, meine Tochter hat es nie getan.
Von da an... ich schätze nicht, dass dasselbe Problem zugrunde liegt wie seinerzeit bei meiner Tochter.
häufiges vakuum verlieren - wie häufig? bei jedem schluck ein klack? oder gibt es auch tagsüber schlucke ohne klack wie nachts?
Bei jedem Schluck. Sehr selten auch mal ein Schluck ohne Klack.
Ich versuche es verständlicher zu beschreiben:

Ein normales Saugverhalten wäre so:

ssssssssssssssssssssss ssssssssssssssssssss sssssssssssssssssssssssss
bei ihm ist es
ssssss-klack sssss-klack sssss-klack sssss-klack ssss-klack

Bevor er also einen tiefen "Sauger" zu Ende bringen kann, wird das Saugen unterbrochen.

Gegen abend ist sein Saugmuster am schlechtesten. da bekommt er manchmal gar keine Milch heraus:

ss-klack-ss-klack-ss-klack sss-klack
(also schnell hintereinander folgendes uneffizientes Saugen)
Da "klackt" er (also verliert das Vakuum) gleich zu Anfang und ich merke, dass sich die Brust hierbei gar nicht entleert.
Diese Phase hat er abends für ca. 2-3 Stunden. Hierbei wird er auch sehr wütend.

Nachts trinkt er am besten. Das ist das Klacken auch nicht so "laut". Also dieses echt laute Klacken ist, wenn er das Vakuum komplett verliert und die Brustwarte neu über die Kauleiste ziehen muss.
Das leise Klacken, was er nachts manchmal hat, ist kein komplettes Verlieren des Vakuums. Jedenfalls fühlt es sich nicht so an. Schwer zu beschreiben.

Das Klacken bzw. das Vakuum verlieren hast du ja bestimmt im Video gut sehen können?
und das neu ansaugen ist schmerzhaft? was für eine art schmerz? das ist ungewöhnlich. also ansaugen ist nicht per se schmerzhaft und häufiges vakuum verlieren heisst nicht häufige schmerzen.
Ich glaube es ist nicht das Ansaugen, was den Schmerz verursacht.
Hier möchte ich versuchen mich klarer ausdrücken:

Es ist zum Einen mittlerweile kein richtiger Schmerz (mehr), sondern eher ein unangenehmes Gefühl; nicht richtig schmerzhaft.
Zum anderen glaube ich nicht, dass das Ansaugen schmerzt bzw. unangenehm ist, sondern dass die Brustwarze wieder neu über die Kauleiste geschoben wird. So vermute ich es zumindest.
wie oft wiegt ihr?
Jeden Tag oder jeden zweiten.
Die Werte trage ich immer in eine App ein. Hier kann ich den Gewichtsverlauf gem. WHO gut dokumentieren und grafisch darstellen.
Er nimmt sein Gewicht nimmt genau entlang seiner Kurve zu.
vielleicht liegt es auch an der stillposition? stillst du ihn manchmal tagsüber wie du ihn nachts stillst? in welcher position stillt ihr nachts? schläft er IN deinem bett oder holst du ihn bei bedarf zu dir? oder noch anders?
Ich stille (leider) meist in der gleichen Stillpositon. Leider, weil sie nicht besonders ergomisch ist, ich sie aber bisher nicht erfolgreich ändern konnte. Dadurch, dass er das Vakuum immer verliert, halte ich ihn so, dass ich ihm die Brust immer in den Mund "drücken" kann, weil sie sonst bei jedem Schluck rausflutscht.
Nachts setze ich mich auch mit ihm hin und stille im Wiegegriff.
Ganz selten stille ich nachts im Liegen.
Selten auch mal im "Football-Griff".
Bezüglich des Schmatzens/Klickens gibt es aber keine Unterschiede.

Er schläft neben mir im Bett.

Unsere Logopädin ist nun leider erstmal krank. Eventuell ist sie nächste Woche wieder da, hat aber nach der kommenden Woche ihren Sommerurlaub.

Gestern hatten wir den ersten Termin zur Physiotherapie.
Das war gut.
Auch sie arbeitet nach Castillo Morales.
Gestern wurde eigentlich erstmal nur der Rahmen gesprochen, sie machte jedoch einen sehr guten, dem Kind zugewandten Eindruck.

Ich soll darauf achten, dass er beim Stillen die Füße irgendwo gegenstemmen kann. Dies würde sich wohl auch positiv auf das Saugverhalten auswirken. Hier muss ich aber mal überlegen, wie ich das in der Praxis gestalten kann. Ich habe ja sowieso Probleme mit der Stillposition.

Dann hat sie uns noch eine Zungenübung gezeigt:
Finger in den Mund auf die Zunge, Kind macht Saugbewegungen, Finger bewegt sich "wellenförmig" dabei mit, und hilft so durch diese wellenförmige Bewegung und leichtem Druck, die Zunge etwas weiter herauszuziehen.

Nächste Woche haben wir den nächsten Termin.

Liebe Grüße und vielen Dank
Rosenrot
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