Stillstart und Wochenbettdepr. vermeiden

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Antworten
Bärenmama
gut eingelebt
Beiträge: 35
Registriert: 20.08.2016, 20:42

Stillstart und Wochenbettdepr. vermeiden

Beitrag von Bärenmama »

Hallo!

Ich hab hier einmal Hilfe gesucht, kurze Zeit hat es dann geklappt mit dem Stillen und dann nicht mehr. Jetzt von neu...


Mein Kind ist ein absolutes Wunschkind gewesen. Es hat im 1. ÜZ geklappt und die Schwangerschaft war wunderschön. Am ET war ich zur Kontrolle und bekam einen geburtsunreifen Befund ("Das Baby braucht noch eine Woche ca.). Ich war bissl enttäuscht, aber dachte mir nagut, dann gehen mein Mann und ich einmal noch schön essen und schlafen uns nochmal bewusst aus (war ein Wochenendw und die letzten Nächte schlief ich dank rieeeesigen Bauch nicht mehr so gut). 4 Stunden nach dem Befund ist mir in einem Geschäft die Fruchtblasw geplatzt. Nach 6 Stunden fingen die Wehen an und innerhalb 2 Stunden hatte ich so einen Wehensturm, dass der MuMu in der kurzen Zeit von 0 auf 8 cm auf ging. (Erstgebärend!!).
Ich hab wegen auffallender Herztöne dauernd am CTG hängen müssen dann alamierte die Hebamme den Arzt, der sich wegen den noch schlechteren Herztönen (Baby kam nicht runter) für einen KS mit mir entschied. Ich war vor der Geburt total gegen einen KS, wollte unbedingt "normal" entbinden wegen dem Bonding und den Hormonen. Aber als die Herztöne abfielen war es mir komplett egal, da zählte nur mein Kind!
Milcheinschuss am 2/3. Tag und ich ging trotz KS einen Tag früher heim.
So, dann hat das Stillen im KH nicht so geklappt... meine Tochter war sehr groß, hatte Gelbsucht und einen nicht so starken Saugreflex. Meine Brustwarzen sind sehe groß aber keine Flachwarzen. Dadurch schaffte ich das Anlegen nicht allein :-(. Irgendeine Schwester hat mir dann die Stillhütchen gegeben und mir nicht mal gezeigt, wie man sie richtig anwendet (Baby hat Vakuum selbst erzeugt!!).
Von denen kam ich nie weg, weil sie ohne Hütchen nicht gesaugt hat :-( .
Dazu kam, dass die Umstellung "ich bin jetzt Mama" so heftig war, dass ich jeden Tag geweint habe. Ich konnte anfangs nicht ohne Rescue Tropen einschlafen. Für mich war die Umstellung einfach so extrem, damit hab ich davor nie gerechnet!!
Deswegen habe ich so viel geweint und hatte sicher eine WBD.
Vielleicht auch, weil die Geburt dann unerwartet so schnell los ging und als KS endete.

Ich muss auch sagen, dass es gedauert hat, bis ich richtige Liebe gespürt habe. Obwohl sie so ein Wunschkind ist. Klar fand ich sie süß, aber sonst naja. Nach 3-4 Wochen weinte ich nur noch jeden 2. Tag. Nach 3 Monaten war das Stillen so dramatisch, sie weinte beim Anlegen (ging am Ende nur mit Fön, Pezziball und dann nur noch im Schlaf), ich weinte, hatte 2 Stillberatungen, die keine Lösung fanden, ich saß schon mit Brusternährungsset da, habe ich abgestillt. Das tat mir sehr weh und jede Frage wie "Stillst du?" war ein Stich ins Herz. Ich denke mit 4 Monaten habe ich es akzeptiert. Ab dem Abstillen bzw. um 2 Monate nach der Geburt ging es mir wirklich gut. Jetzt ist mein Schatz 9 Monate alt und eben seit 6 Monaten bin ich wirklich glücklich und liebe meine neue Rolle. Sie ist das Wunderbarste in unserem Leben.
Ich schäme mich, dass ich so lange dafür gebraucht habe

Jetzt kommt im Herbst das 2. Kind, war zwar noch nicht geplant, erst ab April basteln, aber ist jetzt sehr erwünscht.

Natürlich ist das Stillen für mich jetzt noch wichtiger. Ich werd diesmal das Stillbuch auch lesen. Ich möchte so gern 6 Monate voll stillen...

und ich will auch keine Wochenbettdepression mehr bekommen, diesmal bin ich ja schon Mama. Klar wirds anstrengend mit 16 Monatsabstand. Aber Mama bin ich ja.
Meine Gyn hat mir gesagt, ich darf spontan entbinden, darüber bin ich sooooo froh!


Wie kann ich das vermeiden? Die WBD? Geht das überhaupt?
Was kann ich fürs Stillen machen?

sorry für so viel Text... :/
Käfermama
hat viel zu erzählen
Beiträge: 162
Registriert: 15.08.2012, 20:39
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Re: Stillstart und Wochenbettdepr. vermeiden

Beitrag von Käfermama »

Ich hatte beim zweiten Kind eine WBD, war nicht in der Lage, mir Hilfe zu holen, habe es irgendwie überstanden.
Als mein drittes Kind unterwegs war, wollte ich nicht wieder in die Lage kommen, mir keine Hilfe holen zu können. Deshalb habe ich mir schon in der Schwangerschaft eine Psychologin gesucht, mit der ich über meine Sorgen sprechen konnte. Das hat mir schon etwas die Angst genommen, aber das wichtigste war, ich wusste, ich habe eine Ansprechpartnerin falls es mir wieder schlecht geht. Die Hürde, jemanden suchen zu müssen, fiel weg.
Meine Psychologin habe ich über die Therapeutenliste des Vereins "Schatten und Licht" gefunden, sie arbeitet bei ProFamilia. Sie hat mich insgesamt über zwei Jahre lang begleitet.
Ich kann Dir nur empfehlen, jetzt jemanden zu suchen, falls Du sie dann doch nicht brauchst, um so besser.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Käfermama mit großem Maikäferjunge (05/2009), kleinem Maikäferjunge(05/2012) und Miniherbstkäfermädchen (11/2014).
Antworten

Zurück zu „Stillforum“