Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Kurz vom Handy:
Ja, an Vasospasmus haben meine Hebamme und ich auch schon gedacht. Zumal sie heute, als sie die eine BW nach dem Stillen gesehen hat meine, sie sei deutlich weiß an der Spitze. Ich hatte das auch gesehen, aber für tote Haut gehalten, die ich nämlich auch manchmal nach dem Stillen abzupfen kann.

Unsere momentane Theorie ist: die ursächlichen Schmerzen und offenen Stellen kamen durch eine unsaubere Technik. Durch drei Wochen schmerzhaftes verkrampfte stillen hat sich dann jetzt ein Vasospasmus entwickelt, der natürlich nix besser macht :roll:
Ich bin gespannt, ob die Profi von der Ambulanz das morgen bestätigt.

Ja, die “fädige“ Milch kam aus der stauanfälligen Brust. Beim Pumpen ist es mir gar nicht aufgefallen. Aber wenn sich da was löst, soll es mir recht sein ;-)

Ich berichte morgen, wie es bei der Stillambulanz war!
(Große Premiere: das erste mal mit dem Baby alleine unterwegs! Ich werd mir aber ein Taxi nehmen.)
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Joris und ich waren heute in der Stillambulanz.
Tatsächlich sind die Probleme die, die wir schon vermutet hatten:
- Joris hat Verspannungen in der Mundmuskulatur. Dadurch saugt er zwar kräftig, aber leider falsch :roll:
Dagegen massieren wir jetzt mehrmals täglich seine Lippen und Wangentaschen.

Außerdem achten wir penibel auf korrektes anlegen.

- ich habe durch die andauernden Schmerzen der letzten Wochen einen Vasospasmus. Der wird mit hochdosiertem Magnesium behandelt. Außerdem soll ich ein paar Tage Ibuprofen nehmen, um aus der Schmerzspirale raus zu kommen.

Die Beraterin meint, es sei eher eine Frage von Tagen, als von Wochen, das in den Griff zu kriegen. :-)

Die Antibiose meines Gyn ( Ampicillin 1000, 4x1 über fünf Tage) fand sie nicht optimal. Sie würde mit cefuroxin 2 x500 für 10 Tage behandeln.
Fast wie zur Bestätigung fühlte ich mich kaum zu Hause schon würde grippig mit Gliederschmerzen und erhöhter Temperatur. :-(
Ich nehme jetzt erst mal Ibuprofen und telefoniere morgen wieder mit ihr.
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Phytolacca
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Phytolacca »

Hallo louet,

Ich freu mich dass es bei euch aufwärts zu gehen scheint.
Magst du mit verraten wie genau du massieren sollst, vielleicht kann ich ja noch was für mich nutzen?

Liebe Grüße
Nur mit Handy, daher Sorry für die Fehler

viewtopic.php?f=352&t=212921&p=5344222#p5344222

Liebe Grüße
Phytolacca und zwei Streithähne
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Puh, das lässt sich jetzt schriftlich schwer beschreiben. Unter anderem kreisförmig die Innenseiten der Wangen und den Bereich unterm Kinn und zwischen Nase und Oberlippe. Da kann ich jetzt die Bewegung aber schlecht beschreiben :-/
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Atsitsa
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Atsitsa »

Liebe Louet,

was Du von der Stillambulanz berichtest, klingt, als hättet Ihr einen guten Ansatz gefunden.
Louet hat geschrieben:- Joris hat Verspannungen in der Mundmuskulatur. Dadurch saugt er zwar kräftig, aber leider falsch :roll:
Dagegen massieren wir jetzt mehrmals täglich seine Lippen und Wangentaschen.
Kann hier vielleicht auch ein Osteopath helfen? Woher rühren die Verspannungen wohl?
Louet hat geschrieben:Außerdem achten wir penibel auf korrektes anlegen.
Das ist immer gut! :wink:
Louet hat geschrieben:- ich habe durch die andauernden Schmerzen der letzten Wochen einen Vasospasmus. Der wird mit hochdosiertem Magnesium behandelt. Außerdem soll ich ein paar Tage Ibuprofen nehmen, um aus der Schmerzspirale raus zu kommen.
Ok. Wie dosierst Du das Magnesium? Die Empfehlung lautet Magnesium 1000 mg, Calcium 2000 mg und Vit B6 150mg täglich.
Es kann auch helfen, die Brustwartze reinzudrücken, sollte der Schmerz nicht gerade beim Stillen auftreten.
Louet hat geschrieben: Die Beraterin meint, es sei eher eine Frage von Tagen, als von Wochen, das in den Griff zu kriegen. :-)
Super, das stimmt optimistisch!

Liest sich soweit nach einem Plan!
Louet hat geschrieben:Die Antibiose meines Gyn ( Ampicillin 1000, 4x1 über fünf Tage) fand sie nicht optimal. Sie würde mit cefuroxin 2 x500 für 10 Tage behandeln.
Fast wie zur Bestätigung fühlte ich mich kaum zu Hause schon würde grippig mit Gliederschmerzen und erhöhter Temperatur. :-(
Ok, die Antibiose soll gegen den Infekt sein oder was soll die bekämpfen?

Gute Besserung und liebe Grüße
Atsitsa (ModTeam Stillberatung)
Atsitsa
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Hallo Atsitsa,

Die Antibiose ist gegen die Brustentzündung. Nachdem die Rötung und die Verhärtungen mit dem Ampicillin nicht weg gegangen sind und ich dann auch noch wieder so Infekt-Symptome hatte (Temperatur, Gliederschmerzen, schmerzender Lymphknoten unter dem Arm) nehme ich jetzt Cefuroxin nach Vorgabe der Stillberaterin. Mein Gyn hat mir das Rezept ohne weiteres ausgestellt und geschickt. Müsste morgen oder übermorgen in der Post sein.

Vom Magnesium nehme ich momentan 1200, still ich 400er-Tabletten habe (noch aus der Schwangerschaft, da brauchte ich das für die Verdauung.) In dem Präparat sind B-Vitamine mit drin, Calcium nehme ich nicht extra, kann ich aber besorgen.

An einen Osteopathen habe ich auch schon gedacht. Mal gucken, ob ich in nächster Zeit die Löffel habe, da auch noch hin zu stiefeln...

Erst mal ist die Schmerztherapie (4x400 Ibu) ein Segen. So kann ich viel entspannter und konsequenter das anlegen üben, wenn ich nicht bei jeder Versuch in die Tischkante beißen möchte :roll:
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Myeskathry
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Myeskathry »

Ich habe nichts fachliches beizutragen. Aber ich wünsche euch, dass das Stillen bald problemlos gelingt und ihr die demnächst anbrechenden warmen Jahreszeiten dann so richtig genießen könnt!
Liebe Grüße
Myeskathry mit Ritter (7/12), Möhrchen (7/14) und kleinem Edelmann (4/20) +🐈
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Atsitsa
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Atsitsa »

Liebe Louet,
Louet hat geschrieben:
Die Antibiose ist gegen die Brustentzündung. Nachdem die Rötung und die Verhärtungen mit dem Ampicillin nicht weg gegangen sind und ich dann auch noch wieder so Infekt-Symptome hatte (Temperatur, Gliederschmerzen, schmerzender Lymphknoten unter dem Arm) nehme ich jetzt Cefuroxin nach Vorgabe der Stillberaterin. Mein Gyn hat mir das Rezept ohne weiteres ausgestellt und geschickt. Müsste morgen oder übermorgen in der Post sein.
Ok, jetzt hab ich's verstanden. Schau gut auf Dich und beobachte die Verhärtung, um einen Abzess ausschließen zu können.
Louet hat geschrieben:
Vom Magnesium nehme ich momentan 1200, still ich 400er-Tabletten habe (noch aus der Schwangerschaft, da brauchte ich das für die Verdauung.) In dem Präparat sind B-Vitamine mit drin, Calcium nehme ich nicht extra, kann ich aber besorgen.
Gemeinerweise begünstigt die Gabe von hochdosiertem Magnesium in der Schwangerschaft Vasospasmen in der Stillzeit. :? Das sollte mit der Therapie dann gut in den Griff zu bekommen sein.

Louet hat geschrieben:
An einen Osteopathen habe ich auch schon gedacht. Mal gucken, ob ich in nächster Zeit die Löffel habe, da auch noch hin zu stiefeln...
Ja, das ist alles immer so ein Angang mit (Mini)Baby, das verstehe ich sehr gut. Oft gibt es längere Wartezeiten - vielleicht machst Du in einem guten Moment einen Termin aus, dann hast Du den schon mal.
Louet hat geschrieben:
Erst mal ist die Schmerztherapie (4x400 Ibu) ein Segen. So kann ich viel entspannter und konsequenter das anlegen üben, wenn ich nicht bei jeder Versuch in die Tischkante beißen möchte :roll:
Absolut, ja! Ohne kann es passieren, dass man sich in einer Abwärtsspirale befindet und es kein gutes Ende nimmt.

Ihr seid auf einem guten Weg und Du Löwenmama machst das ganz toll!

Viele liebe Grüße,
Atsitsa (ModTeam Stillberatung)
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Es gibt Neuigkeiten und vielleicht eine Lösung! :-D

Ich habe wirklich versucht, alle Anweisungen und Tipps der Stillberaterin in der Ambulanz umzusetzen, aber J. ging rechts irgendwann gar nicht mehr dran und links hat er wohl trotz aller Sorgfalt nicht sauber angedockt und die Brustwarze sah heute dann endgültig zum Fürchten aus. Schief, blutig, offen, mit einer offenen Stelle,...grausig. :cry:
Stillen war aber nur daran möglich und hat so weh getan, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe.

Stillen war nur noch negativ besetzt. ich hatte Angst vor jeder Mahlzeit, davor, dass mein Baby aufwacht,...denn es gab nur zwei Möglichkeiten: höllische Schmerzen oder eine halbe Stunde Kampf, die Brustwarze ins brüllende Kind zu kriegen. Oder beides :-(


In Absprache mit meiner Hebamme und der Stillberaterin habe ich mir jetzt Stillhütchen gekauft.
Die hatte ich immer vermeiden wollen, weil ich keine Saugverwirrung riskieren wollte. Meine Hebamme meinte dazu aber völlig zu recht:
"Saugverwirrung bedeutet ja, dass er beim Trinken die Brustwarze verletzt. Das tut er schon. Oder, dass er nicht an die Brust geht, weil er nicht weiß wie. Das haben wir an der anderen Seite. Viel schlimmer kann es also nicht werden!"

Recht hatte sie. Ich war mittlerweile schon bereit, zur Flasche zu wechseln. Unsere Stillbeziehung war nicht schön. Sie war nur stressig für mich, für den Kleinen und sogar für meinen Mann. Da musste dringend Ruhe rein.

Aber vor dem Plan C "Flasche" stand noch der Plan B "Stillhütchen". Ich habe heute in der Apotheke welche besorgt und meine Hebamme kam extra noch mal abends vorbei, um mir den richtigen Umgang zu zeigen.
Und was soll ich sagen: an der rechten Seite, wo J. sonst nach 30-40 Minuten immer noch nicht angedockt hatte, sperrte er den Mund weit genug auf um das große Hütchen zu fassen (ich hatte auf Anraten der Stillberaterin die größte Göße genommen, damit er gezwungen ist, den Mund doch mal weit auf zu machen) und dockte im zweiten Versuch an! Und trank, ohne Schmerzen für mich mit vorbildlichen Fischmaul. Ich hätte heulen können, aber diesmal nicht, wie in den letzten Wochen vor Frustration und Schmerzen, sondern vor Freude :D
An der linken Seite habe ich es auch probiert, aber da ist die BW einfach zu kaputt, das tat trotz Hütchen zu weh. Die Seite wird jetzt übers Wochenende in Urlaub geschickt, nur gepumpt und gepflegt und wenn sie ausgeheilt ist, probieren wir es da auch noch mal.

Ich weiß noch nicht, ob wir lange oder für immer bei den Hütchen bleiben werden. Ich könnte damit leben. Vielleicht werde ich auch den Weg zurück zur "nackten" Brust suchen, aber erst mal scheint es mir, als hätten wir einen Weg gefunden, ohne Stress und ohne Schmerzen zu stillen und ich bin so so glücklich :-D :-D
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Mausebär
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Mausebär »

Suuuuuuuper!!!!! Ich freue mich für euch
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
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