Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

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Louet
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Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Hallo liebe Forumsgemeinde, liebe Stillberaterinnen,

Ich habe lange überlegt, ob ich hier einen Thread aufmache, weil ich nicht weiß, ob uns per “Fernwartung“ geholfen werden kann, aber da eine Stillberaterin vor Ort uns nicht helfen konnte und zwei andere sich nicht zurück melden, hoffe ich doch auf Tipps oder Tricks, die ich noch nicht probiert habe. Ich bin nämlich langsam am verzweifeln :cry:

Mein Sohn ist 15 Tage alt, gesund und wohnt zur Zeit auf mir ;-)

Die momentanen Probleme
Mein Sohn kann meine flachen Brustwarzen kaum fassen und ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll.
Ich habe gefühlt jedes Video dieser Welt zum korrekten, asymmetrischen oder intuitiven Anlegen gesehen, aber es funktioniert nicht in der Praxis :-(
Teilweise kämpfen wir 15-20 Minuten, um die Brust in seinen Mund zu kriegen, damit er dann 5-10 Minuten trinkt. Das ist furchtbar frustrierend und endet nicht selten in brüllendem Kind und weinender Mama :-(
Teilweise, wenn es gar nicht geht, füttert mein Mann etwas abgepumpte Milch per Fingerfeeding mit der Spritze zu.

Meine Brustwarzen sind wund, teilweise offen und tun -besonders beim ansaugen- fies weh. Meine Hebamme und ich gehen davon aus, dass er mindestens am Anfang eine ungünstige Technik hatte und die BW bis jetzt noch nicht verheilt sind. Vielleicht ist die Technik auch immer noch ungut, das kann ich schwer sagen...

Auf der rechten Seitehatte ich letzte Woche einen Milchstau mit Fieber. Meine Hebamme hat den mit strenger Bettruhe, pumpen, Retterspitzumschlägen und massieren mit Mercurialis-Salbe sehr gut weg gekriegt. Ich habe kein Fieber mehr, die Brust ist kaum noch gerötet, die Verhärtung nur noch minimal tastbar. Ich habe in den letzten Tagen sogar wieder an der Seite gestillt.
Allerdings ist diese Seite extrem schmerzhaft. Nicht nur beim ansaugen, sondern hier tut die BW auch beim stillen und beim pumpen weh. Außerdem auch in Ruhe, wenn ich keinen Brustdonut trage. Sie ist berührungsempfindlich und brennt -besonders nach dem Stillen.

Die Standardfragen:
Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Wenn es mit dem Anlegen gar nicht geht, bekommt er zwischen 30 und 60 ml abgepumpte Muttermilch per Fingerfeeding mit der Spritze. Das war bisher selten nötig, alle paar Tage eine Mahlzeit (genauer kann ich es bei Bedarf nachschlagen)

Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Einiges habe ich ja oben schon geschrieben. Wir stillen 10-15 mal in 24 Stunden jeweils eine Seite. (So wie er sich meldet).
Anfangs haben wir nach Anleitung der Hebamme(n) nur in liegen auf der Seite gestillt, das war aber besonders mit meinen großen weichen Brüsten total krampfig. Ich konnte außerdem nicht richtig sehen, was ich da mache. Mittlerweile habe ich ihn im Wiegegriff, das geht deutlich besser.
Wenn J. einmal angedockt ist, trinkt er gut und effektiv (ich habe viel Milch, er schluckt fast bei jedem Zug) für ein paar Minuten. Dann muss man ihn etwas animieren, damit er weiter trinkt. Nach zehn Minuten lasse ich ihn dann nuckeln, so lange er mag. Manchmal lässt er sich vorher los oder verschluckt sich und geht dann nicht mehr dran. Länger als 10 Minuten trinkt er nicht effektiv.

Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?
Wir fand gerade erst an, mitzuzählen, aber er hat mehrmals am Tag Stuhlwindeln. Er nimmt hervorragend zu, ist laut Hebamme fit und weder knapp im Gewicht noch dehydriert.

Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Komplikationslose Geburt im Geburtshaus. Dort gleich angelegt und auch schon Schwierigkeiten gehabt, die BW zu fassen. Die Hebamme sprach da Brustwarzenformer an.

Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Nein, nur unsere kleinen Finger zum saugen (sehr selten) oder füttern (s.o.)

Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Nachsorgehebamme. Eine Stillberaterin war zum Hausbesuch (ohne große Erkenntnisse), mit einer anderen bin ich in Mailkontakt und warte auf Antwort.

Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Nein.

Vielleicht weiß jemand einen Rat. Ich würde so gerne unbeschwert stillen, aber es ist immer wieder ein furchtbar belastender Kampf für uns beide. (Und es.tut.so.weh! :cry:)

Herzliche Grüße
Louet
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Brianna
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Brianna »

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby!

Ich habe auch große, weiche Brüste. Bei mir ging am Anfang der Rückengriff (Foodballer) oder der Kreuzgriff besser.

Ich glaube, Zufüttern mit dem Fingerfeeder kann auch Probleme machen. Habt ihr schonmal Bechern versucht?

Ich drücke die Daumen, dass es bald klappt.
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Bauchzwerg2016 »

Hi,

erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt!

Ich habe auch sehr flache Brustwarzen (im Normalzustand keine Erhöhung) und ebenfalls recht große weiche Brüste. Ich forme unserem kleinen Zwerg die Brustwarze mit den Fingern etwas vor indem ich ober- und Unterhalb der eigentlichen Warze mit Daumen und Zeigefinger etwas zusammendrücke und ihm diese dann so vor seinen Mund halte, erst wenn er den Mund weit darum geschlossen hat, lasse ich die Finger los, so hat er ordentlich Brust im Mund, wenn er dann ein bisschen getrunken hat, treten meine Warzen durch das saugen hervor und er bekommt sie dann auch leichter zu fassen. Ein bisschen sieht das beim anlegen aus als wollte er in ein Butterbrot beißen.

Von der Haltung her klappt es bei uns super im liegen auf der linken Seite (mit beiden Brüsten), jedoch überhaupt nicht im liegen auf der rechten Seite, das kriegen wir anatomisch irgendwie nicht voreinander. Im sitzen habe ich eigentlich immer ein Stillkissen auf dem Schoss, so dass er in passender Höhe waagerecht vor der Brust liegt, diese rutscht ihm dann nicht so schnell weg da sie gestützt wird und das Gewicht der Brust hängt auch nicht nach unten in Richtung Brustwarze sodass die Haut nicht gespannt ist und er sein "Butterbrot" gut festhalten kann.

Ganz am Anfang haben wir im KH Stillhütchen bekommen, ich glaube aber, wenn ich meine "Butterbrottechnik" von Anfang an gemacht hätte und er vielleicht ein bisschen wacher gewesen wäre, hätten wir diese gar nicht gebraucht. Wir haben es zu Hause immer wieder ohne probiert und irgendwann hat es komplett ohne funktioniert.

Zu den wunden Brustwarzen kann ich dir leider nichts empfehlen, da hatte ich nie richtig Probleme mit, höchstens mal ein bisschen gerötet und empfindlich da hat mir aber nach dem Stillen Lanolin als Salbe gut geholfen.

Ich wünsche euch alles Gute.

Liebe Grüße

Franzi
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Regenbogen82
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Regenbogen82 »

Ich kann fachlich nichts beitragen, möchte Euch aber gratulieren und alles, alles Liebe wünschen!! Die Probleme kommen mir vom ersten Kind sehr, sehr bekannt vor. Fühl Dich mal gedrückt! (((Louet)))
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Heute ist tatsächlich der Wurm drin. Den ganzen Tag schon ein es nicht recht klappen mit dem Anlegen.
Eben habe ich gar eine Stunde(!) rumprobiert. Nix ging.
In meiner Verzweiflung habe ich ihn dann eine Spritze (10ml) verfüttert, damit er nicht ganz so aufgebracht ist. (Und ich damit auch ruhiger).
Dann meinte ich nur so halb ernst zu meinem Mann, ich könne es ja noch mal mit der intuitiven Anlegen versuchen, aber das hat ja noch nie geklappt.
Law Babyboy an mir herunter rutschen, er findet die BW, spechtet auch wie verrückt und leckt dann ein bisschen dran. “Ja, das macht er immer“ meine ich noch zu meinem Mann “aber andocken tut er von alleine ni-...“
In dem Moment HAPPS, dockt mein Kind so freischwebend von alleine an, als hätte er nie was anderes gemacht! :shock: Und trinkt!
Richtig bequem war die Haltung nicht, aber er hat zehn Minuten so getrunken!
Vielleich stimmt es sich und die kleinen wissen schon ganz genau wie es geht, wir geben ihnen nur keine Gelegenheit dazu...
Ich bin mal gespannt, ob das reproduzierbar ist ;-)
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posy
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von posy »

:konfetti
Yeah! Ich freue mich!
Liebe Grüße von Nina mit dem großen (05/07), dem mittleren (10/09) und dem kleinen Tragling (2/2013)
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Ich freue mich vorsichtig mit, aber einmal ist keinmal! ;-)
Wir hatten schon so viele “jetzt geht's!“ Momente und heute war ich dann trotzdem vom Gefühl nur einen Heulkrampf davon entfernt, ab jetzt eben die Flasche zu geben und uns beide nicht mehr so zu quälen :cry:
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newmanekineko
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von newmanekineko »

Hallo!
Es wird sich sicher noch ein Profi melden.

Auch ich möchte dir Mut machen! [emoji5]
Ich hatte Schlupfwarzen, die durchs Stillen zu Flachwarzen wurden.
Unser Stillstart war ziemlich schwierig, ich musste erst mit BES und Hütchen stillen.

Als meine Tochter 3 Wochen alt war, klappte es plötzlich ohne Hütchen. Ich vermute, weil ihr Mund schon etwas größer geworden (und sie so einfach mehr Brust in dem Mund bekommen konnte) und sie trinkstärker geworden war.

Ich habe den Nippel dann immer erst mit einem "Latch Assist" rausgezogen, mit den Fingern festgehalten und dann meine Tochter angelegt.

Bei uns klappte es anfangs nur in Football-Haltung mit festen Stillkissen.

Ansaugschmerz hatte ich vor allem auf der rechten Seite. Aber wie! Ich hätte jedes mal vor Schmerz in die Tischkante beißen können. Dieser Schmerz ging erst recht spät weg, ich glaub, da war meine Tochter schon so 9
oder 10 Wochen alt.

Also, nur Mut! Es kann sich noch einiges ändern!

Liebe Grüße!

Mit Handy. Also sorry für Rechtschreibfehler
Viele Grüße!

Tochter Jan 2016
Tochter Okt 2017
Junge Dez 2019
Junge Dez 2019

Mini-* Dez 2018
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Also zumindest noch einmal und an der einen Seite war es reproduzierbar! :-D
Hat zwar ein bisschen gedauert, aber dann hat er prima von selber angedockt und eine ganze Weile getrunken! Er hat sogar ein paar mal losgelassen und wieder angedockt. Da ist sonst immer ein Riesen Drama.

An der rechten Seite konnte ich ihn noch nicht dran bringen, aber die ist auch zur Zeit ziemlich prall. Vielleich versuche ich es das nach dem pumpen mal.
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Louet
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Re: Schwieriges Andocken, schmerzende flache Brustwarzen

Beitrag von Louet »

Öhm...das babygeleitete Andocken funktioniert ja schon mal prima, aber können wir jetzt zum mamageleiteten Abdocken kommen, bitte? :shock:
Hier wird jetzt 20 Minuten zum einschlafen genuckelt, während ich wegen der schrägen Stillhaltung seinen Kopf mit der Hand stütze. So weit so noch ok, aber er schläft dann eben nicht ein, sondern nuckelt, dockt ab, scheint zu schlafen, weint auf, dockt wieder an,...
Gleich fällt mit der Arm ab :-(
(Abgesehen davon, dass ich eigentlich aufs Klo und selbst auch noch mal schlafen wollte, aber weglegen ist so unmöglich! :shock:
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