Stillstreik

[Sturmkind]

Hallo,

Ich habe in den letzten Wochen das Forum nur sehr still verfolgt. Mini ist inzwischen 14 Monate alt und geht seit 4 Monaten in die Kita. Seit 2 Monaten arbeite ich wieder im Schichtdienst und bin auch mal bis zu 36 h weg. Mein kleiner Floh ist von Anfang an ein gut Stillendes und essendes BLW-Baby, wenn ich greifbar bin stillt sie 2 - 3 x tags und 1-2x nachts. Wenn ich weg bin trinkt sie Wasser aus dem Becher. Zum Schlafen hat Sie einen Schnuller, der hat sie bisher jedoch nie vom Stillen und Nuckeln bei Mama abgehalten. Ohne Schlafschnuller geht es auch aufgrund meiner regelmäßigen Abwesenheit nicht.

Sie hat sich jetzt eine Stomatitis aphtosa eingefangen, zum Glück in einer sehr milden Verlaufsform, weiches Essen und Wasser trinken geht ordentlich und seit das Fieber weh ist ist Sie auch recht gut gelaunt. Nur Stillen mag sie nicht mehr seit Sonntag Morgen. Anfangs hat Sie es noch mit andocken versucht und dann Aua gesagt, inzwischen versucht Sie auch nicht mehr anzudocken, die Brust interressiert Sie gar nicht mehr. Wenn ich sonst greifbar war wurde immer mal schnell genuckelt, aber jetzt dreht sie sich einfach weg. Auch im Halbschlaf oder zum Einschlafen hat Sie kein Interesse. Kuscheln, Tragen und Körperkontakt ist ihr gerade sehr wichtig, Sie schläft quasi auf mir.
Ich pumpe ab und streiche aus, aber da bekomme ich kaum 10 ml zusammen - war schon immer so. Eine ausreichende Produktion kann ich so aber nicht aufrechterhalten. Die Brust macht es ansonsten bisher gut mit.
Das ganze macht mich unendlich traurig, ich habe die Befürchtung dass Sie sich gerade abstillt. Mir fehlen diese Kuschelphasen, die nur uns 2 gehören. Und um mich herum versteht mich keiner. Ihr geht es dabei eigentlich recht gut.
Ansonsten gibt es keine Besonderheiten, Vorerkrankungen,...
Jetzt stellt sich mir die Frage wie groß die Chance auf eine Rückkehr zum Stillen ist.
Vg und vielen Dank fürs Zuhören
Sturmkind

[Sturmkind]

Bitte den Titel ändern, "Stillstreik" gibt es aktuell 2mal, ich habe nicht aufgepasst bei der Titelauswahl. Das führt sicher zur Verwirrung.

Heutiger Stand: Heute ist der 3. Tag ohne Stillen, Sie möchte weiterhin nicht und verneint sofort. Selbst das bisschen was ich ab MuMi gewinnen kann möchte Sie gar nicht unbedingt trinken. Ich habe das Gefühl, dass es auf ein Abstillen hinausläuft.


Über eine Antwort oder vielleicht ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.
Vg Sturmkind

[Cholula]

Hallo Sturmkind,
ich habe leider keine Tipps, aber ich wollte Dir wenigstens sagen, dass ich gut verstehen kann, dass dir das Stillen fehlt! Ich drücke dir die Daumen, dass ihr eine gute Lösung für Euch findet!
Liebe Grüße
Cholula

[Regenbogen82]

Gibst Du Schmerzmittel? Die Schmerzen dabei sind wirklich fies! Mein Sohn hat sich im Rahmen einer Hand-Mund-Fuß-Erkrankung (die Läsionen im Mund sind ja ähnlich) "abgeschnullert". Es könnte sein, dass sie nicht mehr stillen mag weil es so weh tut.
Alles Liebe für Euch und gute Besserung!

[Sturmkind]

Hallo,
Danke für Deine Antwort. Ja Sie bekommt Schmerzmittel und ist unter Medikation eigentlich recht zufrieden und isst auch weiche Lebensmittel ganz gut. Wenn Sie seit Sonntag angedockt hat, hat Sie gefühlt nicht mehr Saugen können.
Lg

[Regenbogen82]

Wie geht es Euch? Geht es Deinem Kind wieder besser? Musst Du im Moment arbeiten oder bist Du kindkrank zuhause? Vielleicht könnt Ihr den Schnuller zumindest für ein paar Tage weglassen?
Hoffentlich meldet sich bald noch ein Stillmod!
Ganz liebe Grüße und weiterhin alles Gute!

[Sturmkind]

Hallo,
Ich arbeite mit meinem Mann im Wechsel, so dass immer jemand beim Mini ist. Von der Stomatitis her geht es Mini eigentlich ordentlich mit ausreichend Schmerzmitteln, nur nqchts kämpft Sie.
Ich versuche so gut es geht Abzupumpen, da kommen aber max noch 5-10 ml (ich habe nie viel abgepumpt bekommen, aber es wird immer schwieriger), mehr wie 2 - 3 / Tag schaffe ich es aber auch nicht. Abgesehen davon möchte Mini jetzt auch nicht mehr die abgepumpte Milch nicht mehr Löffeln, Mini schüttelt den Kopf und sagt Nein!
Das frustriert mich doch sehr, wenn ich die wirklich sehr mühsam abgepumpte Milch auch noch verwerfen muss.


Aktuell bin ich einfach nur sehr sehr traurig über das abrupte Ende unserer Stillbeziehung,irgendwie richtig leer. Es gab in 14 Monaten nie Probleme, es wurde häufig und nach Bedarf gestillt, auch wenn Mini ein guter Esser ist, war ihr das Stillen immer sehr sehr wichtig. Noch vor 6 Tagen war das. Erste was zur Begrüßung erfolgen musste Stillen, da ist Mini auf und ab gehüpft, hat am T-Shirt gezupft und Mamamm gesagt. Jetzt kuschelt Sie sich an mich und rückt sofort ab wenn ich ihr die Brust anbiete.
Ich kann Sie ja nicht zum Stillen Zwingen und Sie wirkt auch nicht unglücklich. Sie kuschelt unglaublich viel mit mir als Ersatz und ist erstaunlich gut gelaunt für die Situation mit der Stomatitis. Wenn Sie unter den gegebenen Umständen nicht mehr Stillen mag kann ich es wohl nicht ändern. Ich habe mich einfach nur auf eine lange Stillzeit gefreut und hätte NIE gedacht, dass es sich so schnell ändert. Meine berufliche Bindung / regelmäßige Abwesenheit war mir als Risikofaktor fürs Abstillen irgendwie schon bewusst, aber dass es so schlagartig geht hätte ich niemals gedacht.
Meinen Großen habe ich in ähnlichen Alter abgestillt, da ich das trocken Nuckeln in der Schwangerschaft unangenehm fand und ihm fehlte dabei die Milch. Das ging aber langsam und wir konnten quasi Abschied nehmen. Ich habe sogar noch ein letztes Stillbild von uns gemacht. Das fällt jetzt alles weg, und ich komme damit nur schwer zu recht. Meine Umwelt versteht mich Großteils nicht, gerade die Frauen sagen: Ist doch super, war ja auch Zeit, Du hast ratzfatz ohne Probleme und Theater abgestillt.
Aber ich empfinde es nicht so, ich fühle mich unendlich traurig, als ob man mir etwas Besonderes weggenommen hat und als ob ich ein Stück von meinem Baby / von unserer Bindung verloren hätte.

Das ist jetzt ein halber Roman geworden, aber vielleicht versteht mich ja hier jemand. Es wäre schön wenn noch eine Antwort von einem Stillmod käme, vielleicht übersehe ich ja etwas.

Lg Sturmkind

[Sturmkind]

Hallo,
Ich arbeite mit meinem Mann im Wechsel, so dass immer jemand beim Mini ist. Von der Stomatitis her geht es Mini eigentlich ordentlich mit ausreichend Schmerzmitteln, nur nqchts kämpft Sie.
Ich versuche so gut es geht Abzupumpen, da kommen aber max noch 5-10 ml (ich habe nie viel abgepumpt bekommen, aber es wird immer schwieriger), mehr wie 2 - 3 / Tag schaffe ich es aber auch nicht. Abgesehen davon möchte Mini jetzt auch nicht mehr die abgepumpte Milch nicht mehr Löffeln, Mini schüttelt den Kopf und sagt Nein!
Das frustriert mich doch sehr, wenn ich die wirklich sehr mühsam abgepumpte Milch auch noch verwerfen muss.


Aktuell bin ich einfach nur sehr sehr traurig über das abrupte Ende unserer Stillbeziehung,irgendwie richtig leer. Es gab in 14 Monaten nie Probleme, es wurde häufig und nach Bedarf gestillt, auch wenn Mini ein guter Esser ist, war ihr das Stillen immer sehr sehr wichtig. Noch vor 6 Tagen war das. Erste was zur Begrüßung erfolgen musste Stillen, da ist Mini auf und ab gehüpft, hat am T-Shirt gezupft und Mamamm gesagt. Jetzt kuschelt Sie sich an mich und rückt sofort ab wenn ich ihr die Brust anbiete.
Ich kann Sie ja nicht zum Stillen Zwingen und Sie wirkt auch nicht unglücklich. Sie kuschelt unglaublich viel mit mir als Ersatz und ist erstaunlich gut gelaunt für die Situation mit der Stomatitis. Wenn Sie unter den gegebenen Umständen nicht mehr Stillen mag kann ich es wohl nicht ändern. Ich habe mich einfach nur auf eine lange Stillzeit gefreut und hätte NIE gedacht, dass es sich so schnell ändert. Meine berufliche Bindung / regelmäßige Abwesenheit war mir als Risikofaktor fürs Abstillen irgendwie schon bewusst, aber dass es so schlagartig geht hätte ich niemals gedacht.
Meinen Großen habe ich in ähnlichen Alter abgestillt, da ich das trocken Nuckeln in der Schwangerschaft unangenehm fand und ihm fehlte dabei die Milch. Das ging aber langsam und wir konnten quasi Abschied nehmen. Ich habe sogar noch ein letztes Stillbild von uns gemacht. Das fällt jetzt alles weg, und ich komme damit nur schwer zu recht. Meine Umwelt versteht mich Großteils nicht, gerade die Frauen sagen: Ist doch super, war ja auch Zeit, Du hast ratzfatz ohne Probleme und Theater abgestillt.
Aber ich empfinde es nicht so, ich fühle mich unendlich traurig, als ob man mir etwas Besonderes weggenommen hat und als ob ich ein Stück von meinem Baby / von unserer Bindung verloren hätte.

Das ist jetzt ein halber Roman geworden, aber vielleicht versteht mich ja hier jemand. Es wäre schön wenn noch eine Antwort von einem Stillmod käme, vielleicht übersehe ich ja etwas.

Lg Sturmkind

[KoreNestis]

Hallo Sturmkind,

meinen gleichnamigen Thread hattest du ja schon gesehen. Wollte dir nur ein paar ermutigende Worte hier lassen, da ich deine Gefühle sehr gut verstehen kann und ich mich auch sehr über die bekloppten Reaktionen des Umfelds ("Wird ja jetzt eh Zeit fürs Abstillen!" - "Nein?!") geärgert habe. Das mit dem Still-Foto habe ich auch gedacht und innerlich schon tieftraurig abgeschlossen. Nach anderthalb Wochen totalem Desinteresse ging es ja wieder bei uns. Ich hoffe es renkt sich bei euch auch wieder ein, bitte verlier nicht den Mut. Bei mir hat es auch ein paar Tage gedauert, bis sich ein/e Stillmod gemeldet hat.

Liebe Grüße

P.S.: In ausgekochtne Behältern kannst du die Muttermilch gut im Kühlschrank aufbewahren und musst die nicht wegschmeißen. Ich habe sie teils mit einer Einwegspritze gegeben, wenn es nur kleine Mengen waren auch in den Brei gerührt.

[bayleaf]

Hallo Sturmkind

Ein Stillstreik ist sehr belastend, besonders für die Mütter. Bei Deiner Tochter scheint es einen eindeutigen Grund für das Nichtstillen zu geben, selbst ein relativ leichter Verlauf bei einer Stomatösen Aphtitis ist sehr unangenehm. Gut, daß Du ihr adäquate Schmerzmittel gibst und dass sie gut isst.
Dein Körper ist sehr flexibel, Du schreibst, dass beim Abpumpen nicht viel rauskommt und das ist OK, sollte sie wieder anfangen zu stillen, wird die Produktion wieder hochgefahren.
Wenn sie die abgepumpte Milch nicht vom Löffel oder Becher will, kannst Du sie ihr vielleicht ins Essen machen? Wie Du sagst es ist sehr frustrierend die mühsam gewonnene Milch auch noch zu verwerfen aber es geht in allererster Linie darum, Deinem Körper Signale zu senden um die Milchproduktion (wenn auch reduziert) aufrechtzuerhalten.
Bleib dran, habe Geduld (ich weiss, viel leichter gesagt als getan). Versuche ihr nach wie vor die Brust spielerisch und unbefangen anzubieten, im Halbschlaf, im Tuch, gemeinsam in der Badewanne, noch ist es ein Streik und nicht das Ende.
Viele liebe Grüße
bayleaf
ModTeam Stillberatung