Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

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lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

Liebe Mamis und Forenmitglieder,

ich möchte mich verabschieden...wobei verabschieden das falsche Wort ist. In den letzten Tagen bin ich auf den Geschmack gekommen und werde sicherlich noch so manch einen Beitrag mitlesen, vllt. auch noch mal selbst eine Frage stellen, aber das THEMA VOLLSTILLEN HABE ICH FÜR MICH JETZT ABGESCHLOSSEN. Daher VIELEN DANK FÜR DIE LIEBEN WORTE, ANLEITUNGEN, HINWEISE, KOMMENTARE.

WARUM?
Da gibt es für mich eine Vielzahl von Gründen, die für manche von euch bestimmt nicht nachvollziehbar sind und das ist okay, und eine Verkettung unglücklicher Umstände. Timing war auch noch nie meine Stärke.
Erstmal muss ich sagen, dass ich glücklich bin, überhaupt in den Genuss des Stillens gekommen zu sein und dann noch voll für drei Monate. Aber in den letzten Wochen haben sich aus Unwissenheit und Unsicherheit zu viele Fehler eingeschlichen, die man jetzt wahrscheinlich mit harter Arbeit ausgleichen kann, aber wozu ich (momentan) nicht in der Lage bin oder vielleicht auch nicht sein möchte.
Was meine ich mit Fehlern? Beispielsweise nicht auf mich selbst gehört zu haben, dann habe ich mich durch meine Unsicherheit zu sehr unter Druck gesetzt, alles vermeintlich richtig zu machen, ich habe zu viel nachgelesen, wenn ich etwas aufgeschnappt habe, bzw. habe ich Hinweise nicht ernst genommen (laut meiner Hebamme kann es ca. 6 Wochen nach Entbindung dazu kommen, das zeitweise nicht genug Milch produziert wird ... und komischerweise nahm Oskar seitdem nicht genügend zu?!), ich war ein wenig zu wenig Kontrollfreak, habe zu wenig Fragen gestellt, habe dieses Forum zu spät entdeckt (LEIDER), hingegen aber Aktionen ohne großes Abwarten vollzogen, in der Hoffnung, alles "richtig" zu machen...
Die letzten Tage waren anstrengend, mit viel Heulerei verbunden. Montag brach für mich meine Stillwelt zusammen, es zählte nur noch Oskars Gewichtszunahme trotz des Wissens um die Gefahr des Abstillens. Nach der wahrscheinlich Überfütterung Oskars stand dann spätestens Mittwoch für mich eigentlich schon fest, dass ich dann halt langsam abstillen werde (Warum auch nicht, mein Umfeld fand das so gar nicht schlimm und nur selbstverständlich), Donnerstag kam der Optimismus zurück, aber nach dem heutigen Tag steht fest: Ich will das so nicht. Ich will mich nicht weiterhin unter Druck setzen, ich will unbeschwerte Zeit mit meinem Sohn.
Wie kam es dazu? Was war ausschlaggebend?
Die Erkenntnis, dass ich Oskar viel zu viel zugefüttert habe ... und auch falsch (und damit meine ich nicht einmal unbedingt die Flasche), der Tag an sich (Heute habe ich mich gar nicht mit Zwergi vor die Tür getraut!) und dann vllt auch die Broschüre über das BES (Die habe ich erst vorhin gelehsen).
Was war an diesem Tag bzw. an der Woche anders als sonst?
Oskar stand für mich im Vordergrund. Ich habe ihn gestillt, gewickelt, mit ihm gekuschelt, mit ihm gespielt, ... und ich war draußen mit ihm (Dar wurde manchmal echt zur Herausforderung, wenn der Hunger vor der erwarteten Zeit einsetzte und man sich dann draußen im Nirgends aufhielt und es einfach zu kalt zum Stillen in freier Natur war.). Ich habe Kind und Familie/Freunde vereint, weil Oskar tagsüber dabei war und ich ihn einfach gestillt habe, wenn es nötig war (im Auto, im Restaurant während des Essens, in der Umkleide beim Shoppen, ...) Und heute? Heute war ich den ganzen Tag zu Hause, habe meine Verabredung mit meinen Mädels zum Mittag abgesagt, weil ich so oft wie möglich anlegen wollte, weil ich aufgrund der Flaschenzugabe viel Geschrei an der Brust erwartet habe und ich mich damit nicht öffentlich stressen wollte, weil ich so viel wie möglich abpumpen wollte, um die Milchbildung anzuregen. Was war? Ich war voller Selbstzweifel, ich war nur am Rechercheren, ich habe versucht abzupumpen wie 'ne Blöde, da Oskar natürlich nicht mehr an die Brust wollte (z.T. weil er noch zu satt war, z.T. weil anders als in der Flasche die Milch nicht lief), um so gut wie nichts zu erhalten außer Blut... Und so sollen die Tage dann immer aussehen? Stillen an der Brust, BES zwischendurch, abpumpen ... und dann wieder von vorn?
Ich dachte bis Montag, dass ich das Stillen nur praktisch finden würde, habe mich wohl geirrt. Aber ich will stillen ohne Hilfsmittel, ohne Druck im Hinterkopf, ohne Pläne, die ich umsetzen muss. Ja, stillen fördert die Bindung und wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen, um dann einiges anders zu machen, aber das geht ja nicht. Für eine intensive Bindung finde ich es aber auch wichtig, gemeinsam mit dem Kind die Welt zu erkunden ... und das sehe ich so nicht, wenn ich zurück zum Vollstillen gelangen möchte. Ich möchte mit dem neugierigen und an der Umwelt interessierten Oskar raus, ihm die Umgebung zeigen...und nicht nur mit Stillen bzw. stillfördernden Maßnahmen beschäftigt sein, um dann vllt auch mit allem überfordert zu sein oder zu ehrgeizig zu sein und dadurch Zwergi außer Acht zu lassen (ihn vllt nur noch als Hilfsmittel anzusehen).
Was habe ich vor?
Ich hoffe, dass ich ihn noch so oft wie möglich anlegen kann (spätabends, nachts, am Morgen?!) und wenn ihm die Brust nicht mehr ausreicht, die Flasche geben. Darüber hinaus werde ich weiterhin milchbildende Sachen zu mir nehmen, abpumpen, wenn ich Zeit finde und sie nicht extra dafür nehme, und Zwergi das Nuckeln an der Brust einräumen, wenn es möglich ist und er das dann überhaupt möchte. Mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit endet das im Abstillen, aber dann ist das so, dann habe ich für mich sinnvoll die Zeit mit meinem Sohn verbracht.
Vielleicht bekomme ich ein zweites Kind,dann weiß ich, was ich anders machen würde, um länger stillen zu können, wen ich kontaktieren würde (DIESES FORUM), vllt bin ich dann auch im Umgang mit dem Baby sicherer bzw. vertraue meinen Fähigkeiten.

Warum schreibe ich diesen Text?
Weil es damit für mich abgeschlossen ist, weil ich es brauchte, um zu erkennen, dass Schluss ist, weil ...
Zuletzt: Wie geht es jetzt weiter?
Gleich werde ich mich neben mein süßes Baby legen, ihn zum Stillen anlegen, dann vllt ein wenig Schlaf bekommen, wieder anlegen, ... Dann werde ich mich auf das Flaschegeben einlassen, es für uns beide so vertraut wie möglich gestalten (DANKE FÜR DEN LINK) und dann mit ordentlich Ausstattung im Gepäck (War ja bisher auch nicht so wenig) die Welt entdecken.

FALLS DAS JETZT JEMAND TATSÄCHLICH KOMPLETT GELESEN HAT, VIELEN DANK. Vielen Dank auch denen, die auf diesen Beitrag gestoßen sind...VIELEN DANK denen, die vllt Verständnis für meine Entscheidung haben und auch denen, die kein Verständnis haben, weil ich auch hin- und hergerissen bin und mein Herz blutet. Doch leider war ich schon immer mehr Kopf- als Herztyp (Auch wenn ich mir so wünschen würde, dass es anders wäre) und der Kopf hat letztlich mit 51 zu 49 gewonnen.

Man sieht bzw. hört sich immer zweimal. Bis dahin alles Gute für euch und Kraft für ggf anfallende Entscheidungen, die getroffen werden müssen.

Mit den liebsten Grüßen

lilalucky
strickliesl
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von strickliesl »

Hallo lilalucky,

ich kann dich sehr gur verstehen und wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg! Wenn bei uns das Fläschchengeben funktioniert hätte, hätte ich wahrscheinlich auch schon abgestillt...aus genau den von Dir genannten Gründen. - ich möchte nicht, dass sich alles nur um die Ernährung meines Kindes dreht. Es ist sehr schade, dass man mit der Aufforderung zum Zufüttern ohne irgendwelche systematischen Erklärungen allein gelassen wird. Bei uns war es die Hebamme, die gesagt hat, zufüttern, ohne zu helfen beim was, wann und wieviel. Das ist sehr schade, weil das eben in vielen Fällen zum Abstillen führt!

Viele Grüße,
strickliesl
mit ganz schön großem Lausejungen (10/16)
lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

Jetzt muss ich doch nochmal antworten.

Danke für den Zuspruch.

Zum Zufüttern : Ich hätte ja auch genauer fragen können, habe mir halt anfangs nur nicht große Sorgen wegen des Zufütterns gemacht, sondern dann wegen des Gewichts meines Sohns. Das Umdenken erfolgte erst, als ich gesehen habe, wie viel er noch trinkt... und dann aber auch, wie viel glücklicher er scheinbar ist (dachte gar nicht, dass das geht). Ich wollte ihn dann aber auch nicht zum Weinen bringen durch das Wegnehmen der Flasche nach einer gewissen Menge...
Jetzt muss ich nur sehen, dass ich nicht eine kleine Pummelfee aus ihm mache. Zugenommen hat er definitiv, die Bäckchen sind schon voller geworden. Nachher wird die Waage zeigen, wie viel es tatsächlich ist und dann werde ich sehen, ob ich so weiterfüttern kann.
Und wenn ich eh zufüttern muss, dann kann ich auch die Vorteile der Flasche genießen (Habe gesehen, dass im Kino ein Film mit Ryan Gosling angelaufen ist...), das war ja vorher nicht wiklich möglich (konnte aber auch gerne darauf verzichten und hätte auch gerne weiterhin darauf verzichtet).
Aber jetzt ist es auch schön, liege mit dem satten Zwergi in meinem Arm noch im Bett, der vor wenigen Minuten sich mit Hilfe meiner Brust in den Schlaf genuckelt hat.
Lucccy
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von Lucccy »

Hallo,

ja, ich habe Deinen Text gelesen. Kurz von mir dazu:
lilalucky hat geschrieben:Und so sollen die Tage dann immer aussehen? Stillen an der Brust, BES zwischendurch, abpumpen ... und dann wieder von vorn?
auch wenn es im Moment so ausschaut. So würden die Tage nicht immer aussehen. Im Gegenteil: ich würde fast erwarten, dass Mondenkind mit wenigen aktuellen Gewichtsdaten einen für Dich leicht umsetzbaren Plan mit Dir finden würde, der sich eben nicht den gefühlt ganzen Tag ums Stillen dreht.

Aber ganz wichtig: Dein Weg ist ein guter, denn Du machst das wichtigste: Du findest Euren Weg. Du genießt Dein Baby.

Und Du bist auch mit Zwiemilchernährung im Unterforum hier herzlich willkommen.

Gruß Lucccy
lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

Ich wiege Oskar nachher, denke, dass er ordentlich zugenommen hat, bestimmt auch schon über die Norm hinaus.
Bisher hat er 200ml Pre bekommen, mal schauen, ob ich heute damit auskomme, will mein Kind ja auch nicht überfüttern, und hab ihm ganz oft die Brust angeboten.

Ich kann dann heute Abend ja nochmal die aktuellen Daten angeben, um dann weiterzugucken... und wenn es sich für mich nicht so anhört, als würde sich alles nur ums Essen drehen, kann ich es ja versuchen, aber halt ohne Druck. Ich bin nämlich keine schlechtere Mutter, nur weil ich meinen Zwerg zufüttere.

Also nochmals vielen Dank für die "Vorgaben"/Empfehlungen.
strickliesl
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von strickliesl »

Hallo lilalucky,

Ich denke die Mods schreiben erstmal, was man im Idealfall alles tun kann, um zum Vollstillen zu kommen. Vermutlich leistet niemand hier dieses Idealverhalten. Ich tue es auf jeden Fall nicht, sondern schaue einfach wie es passt mit den Empfehlungen im Hinterkopf. Und ich denke da solltest du auch überlegen was du leisten willst und kannst und wie euer Weg aussehen soll.
Und ich fürchte, das Thema Ernährung wird bei Dir im Kopf erstmal viel Raum einnehmen, egal wie es weitergeht, eben weil es ein Problem war.

Viele Grüße,
strickliesl
mit ganz schön großem Lausejungen (10/16)
Regenbogen82
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von Regenbogen82 »

Vielleicht magst Du Euch doch noch ein paar Tage geben, um Mondenkind mit Gewichtswerten eine realistische Einschätzung zu ermöglichen? Da der Stillstart bei Euch ja gut war und Dein Baby erstmal gut zugenommen hat, scheint es ja kein prinzipielles Milchbildungsproblem zu geben. Und Ihr füttert ja auch erst seit wenigen Tagen zu.
Und wenn die Möglichkeit bestünde, nicht monatelang mit Stillen, BES und Abpumpen beschäftigt zu sein, sondern sich eventuell kurzzeitig die Zeit zu nehmen, um dann bald wieder mit allen Vorteilen unproblematisch und praktisch vollstillen zu können, wäre das ja vielleicht doch eine Überlegung wert?!
Aber ich will hier natürlich niemanden überreden, anstrengend wäre es auf jeden Fall.
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

So, ich habe Oskar vor ca. 1h (gegen 19:30) gewogen (nackt) und er brachte 6,02 kg auf die Waage. Seine Zunahme seit dem letzten Wiegen (Montag gegen 14:30, eine Stunde zuvor gestillt) bei der U4 (5,58 kg) ist also weit über dem Richtwert. Ich muss allerdings dazu sagen, dass er noch kurz vor dem Wiegen noch 100ml bekommen hat.
Zufüttermengen: Dienstag bis Freitag - 600ml pro Tag
heute 300ml
Er sollte ja zunehmen, bin auch froh darüber, aber so sollte es ja nicht immer weitergehen. Ein Moppel muss er auch nicht werden... WAS MEINT IHR, WIE VIEL PRO TAG SOLLTE ICH ZUFÜTTERN, WENN ICH IHN WEITERHIN FLEIßIG ZUM STILLEN ANLEGE?
Eine Waage habe ich jetzt ja, um das Gewicht zu kontrollieren.
lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

Und wiedermals vielen Tag für die Anregungen...
lilalucky
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Re: Zufüttern wegen geringer Zunahme- war:Geringe Milchmenge duch die Stillpille?

Beitrag von lilalucky »

DANK meinte ich.
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