Milchstau und Stilkstreik

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daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Nochmal ein Nachtrag: ich habe komischerweise das Gefühl, dass die gestaute Stelle teilweise "wandert". Seitlich ist es immer fest, aber heute morgen hat es auch oben weh getan, das scheint jetzt ok zu sein, dafür schmerzt es jetzt unten an der Unterseite. Wie kann das denn sein? Oft habe ich auch das Gefühl, dass die Brust insgesamt weh tut.
daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Mir ist noch eine Sache eingefallen: Ich hatte am Anfang nach der Geburt Vasospasmen, genau so wie beim Großen. Nach ein paar Wochen waren die nicht mehr schmerzhaft, deshalb habe ich daran nicht mehr gedacht. Jetzt eben habe ich aber gesehen, wie meine BW wieder weiß war, also sind die immer noch da, nur merke ich nichts mehr davon. Ist es sinnvoll nochmal eine Zeit lang Magnesium zu nehmen? Ich denke dadurch werden auch Staus begünstigt, oder?

Und: kann man eigentlich zu viel / zu kalt oder "falsch" kühlen? Ist es wichtig, dass diese Kühlpads keinen Druck ausüben oder ist das vernachlässigbar?

Das sind jetzt schon wieder viele Fragen... danke dir für deine Hilfe!
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bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Hallo Daen
daen hat geschrieben:Jetzt eben habe ich aber gesehen, wie meine BW wieder weiß war, also sind die immer noch da, nur merke ich nichts mehr davon. Ist es sinnvoll nochmal eine Zeit lang Magnesium zu nehmen? Ich denke dadurch werden auch Staus begünstigt, oder?
Vasospasmen sind nicht immer schmerzhaft, wenn Deine BW weiß werden ohne weh zu tun musst Du eigentlich nichts machen. Magnesium und Calcium helfen bei schmerzhaften Vasospasmen haben aber keinen Einfluß auf Milchstaus (das Einzige was bei Milchstau hilft ist die längerfristige Einnahme von Lecithin und manchen Frauen hilft das Einschränken von tierischen Fetten und eine Umstellung der Ernährung).
daen hat geschrieben: Und: kann man eigentlich zu viel / zu kalt oder "falsch" kühlen? Ist es wichtig, dass diese Kühlpads keinen Druck ausüben oder ist das vernachlässigbar?
Falsch sitzende BHs oder jegliche Art von langanhaltendem Druck können einen Stau verursachen. Wie kühlst Du den im Moment? Icepack in den BH? Du kannst auch mal total old school einen Kohlkopf in den Kühlschrank legen und die kalten Kohlblätter in den BH packen. Ich habe von vielen Müttern gehört, daß es eine sanfteres Kühlen ist.
daen hat geschrieben:Nochmal ein Nachtrag: ich habe komischerweise das Gefühl, dass die gestaute Stelle teilweise "wandert".

Das kann sein weil das Gewebe um den Stau besser durchblutet wird (=heiß und gerötet) und sich im Gewebe auch viel Lymphe befindet.
daen hat geschrieben:Bei der Stilllinksammlung habe ich nichts zur Brustkompression gefunden, wie mache ich das?
Schau mal hier:Brustkompressionen
daen hat geschrieben:Mein Beitrag war ja von heute. Mir geht es nicht besonders gut, ab und zu fühle ich mich auch etwas grippig. Allerdings bin ich auch total übermüdet, weil ich letzte Nacht kaum schlafen konnte und heute tagsüber auch nur kurz und schlecht. Habe wahrscheinlich Angst, dass es im Schlaf schlimmer wird.
Zwischendurch dachte ich heute Nachmittag es wäre besser, aber dann tat es doch wieder weh. Wenn es morgen immer noch nicht besser ist werde ich wohl mal meine Hebamme kontaktieren, auch wenn ich bezweifle, dass sie mir noch neue Tipps geben kann - oder sollte ich direkt zur Gyn?
Hast Du Fieber? Ist die gestaute Stelle wieder weicher? Es ist normal das die betroffene Stelle noch empfindlich ist/schmerzt auch wenn der eigentliche Stau schon wieder gelöst ist.
Wichtig ist, daß Du keinen harten Strang mehr fühlst. Ein bißchen fester ist OK aber keine harten Knubbel/Knoten.
daen hat geschrieben:Sollte ich doch eine Brustentzündung bekommen und Antibiotikum brauchen: Soweit ich das hier gelesen habe gibt es ja stillfreundliche Präparate, richtig? Kannst du mir sagen welche das sind? Ich weiß nämlich noch von der Brustentzündung, die ich beim Großen hatte, dass sowohl meine Hebamme als auch meine Gyn der Meinung sind, dass man dann abstillen müsse. (Damals war ich aber noch ohne ausgekommen)
Es gibt sehr viel stillfreundliche Antibiotika. Das kannst Du mit Deiner Gyn besprechen (sie kann das auch auf Embryotox nachschauen).
daen hat geschrieben:Sie war auch schön weich, aber dieser eine Bereich ist immernoch fester (aber nicht hart). Was heißt das eigentlich, dass es nicht hart aber fester als der Rest ist? "Nur" eine bisschen gestaut? Da weiß ich dann auch nicht, ob das zusätzliche Abpumpen sinnvoll ist, wie du sagst...
Fester aber nicht hart ist schon mal wesentlich besser als hart und knubbelig.

Gute Besserung!!


Liebe Grüße
bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Ich kühle momentan fast immer mit diesen Kühlpacks, ja. Entweder nehme ich 2 kleine, das ist bequem, aber die sind halt auch schnell wieder warm, oder so ein großes, das auch dicker ist, aber da habe ich mich gefragt, ob es zu sehr drückt. Manchmal nehme ich auch Kohl, der ist tatsächlich angenehmer, aber oft habe ich keine Nerven die Blätter abzufummeln (ist ja eigentlich nicht viel Arbeit, aber hier will ja immer mindestens eins der Kinder ständig irgendwas, du kennst das sicher...), und schnell warm ist er auch. Ab und zu mache ich auch Retterspitz auf Wattepads drauf, Folie drum und Kühlpack drauf.

Seit gestern geht es mir endlich besser :-) Morgens war dieses Grippegfühl weg und über den Tag wurden die Schmerzen weniger, die Brust ist auch wieder weicher. Heute geht es mir schon wieder ziemlich gut :)

Nochmal zu dem "fest-sein": Heißt das, der Stau ist eigentlich schon weg, wenn da nichts mehr ganz hart ist, und wenn es nur noch fest ist sind das quasi die Nachwirkungen oder so?

Ich wollte jetzt mal dieses Intervall-Stillen machen, um die Milchmenge zu reduzieren, in der Hoffnung, dass ich nicht so schnell wieder einen Stau bekomme. Kenne das noch vom Großen, weiß aber nicht mehr, inwiefern das damals bzgl. Staus geholfen hatte (damals hatte ich zwar auch welche, aber nie so hartnäckig).
Kann ich damit direkt starten oder braucht die Brust noch etwas "Ruhe"?

Vielen lieben Dank für deine Hilfe! Was bin ich froh, dass es dieses Forum gibt :-D
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Ich werd verrückt, ich hätte vermutlich nicht pumpen sollen... Meine Brust dreht gerade völlig durch. Habe immer gewitzelt, dass ich Milch für Drillinge habe, jetzt hab ich das Gefühl, ich könnte mit der einen Seite Drillinge versorgen :lol: :evil:
Habe heute den ganzen Tag gekühlt und versucht die Intervalle einzuhalten (rechts hat 4h relativ problemlos geklappt, die "Problembrust" links habe ich dann nach 3h wieder gegeben), aber seit gestern abend ist die Brust wieder soooo voll. Ich hoffe es dauert nicht zu lange, bis meine Strategie Erfolg hat, ich möchte nachts wieder angstfrei schlafen können :(
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bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Meinst Du Blockstillen?
Das kann sehr effektiv die Milchmenge reduzieren.
Magst Du mal beschreiben was Du genau machst? Nach dem Stillen Pumpen und dann 4 Stunden nur mit der selben Brust stillen? Du machst das genau richtig mit dem Kühlen, die Milchmenge sollte sich relativ zügig einpendeln, bei Deiner Neigung zu Milchstau musst Du aber die Brust gut beobachten und dementsprechend die Intervalle ändern.

Liebe Grüße
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Ja, genau, Blockstillen meine ich. Ich hatte bei meinem Großen einmal eine Stillberaterin hier (mit der ich nur so halb zufrieden war, deshalb habe ich mich nicht wieder an sie gewandt), sie hatte mir das erklärt. Ich habe aber nicht wie auf der Seite von Stillkinder beschrieben die Brüste einmal ganz entleert, sondern einfach so begonnen (damals auch), ist das auch ok? Ich biete dann innerhalb von 4h nur eine Seite an (bzw. habe ich gestern wie beschrieben die Problembrust nach 3h wieder gegeben).

Heute tut meine Brust leider wieder weh :( Dabei hatte ich mir letzte Nacht extra einen Wecker gestellt. Ich weiß gerade echt nicht, wie ich diese Überfülle loswerden soll, wenn durch das Blockstillen wieder ein Stau entsteht. Sonst half da auch immer Kühlen, aber ich kühle permanent und da tut sich nichts :( Kann das durch das abpumpen am Mittwoch sein? Dann müsste es doch wieder weniger werden, wenn ich jetzt wieder "nur" normal stille, oder?
Richtig hart ist sie gottseidank nicht, aber der äußere Strang ist wieder fest (auf der anderen Seite auch ein bisschen :( )

Kann ich auch (wenn die Brust wieder schmerzfrei ist) tagsüber Blockstillen betreiben und nachts nach meinem Bedarf stillen? Oder bringt das ganze dann nichts?

Was ich auch nicht verstehe - ich hatte beim Großen öfters so richtig volle, harte Brüste. Dann hat er einmal getrunken und es war wieder gut. Jetzt ist die Brust oft nichtmals richtig hart, aber es tut weh und dauert Tage bis es wieder gut ist. Warum ist das denn so anders?
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Hallo Daen
daen hat geschrieben:Ich habe aber nicht wie auf der Seite von Stillkinder beschrieben die Brüste einmal ganz entleert, sondern einfach so begonnen (damals auch), ist das auch ok? Ich biete dann innerhalb von 4h nur eine Seite an (bzw. habe ich gestern wie beschrieben die Problembrust nach 3h wieder gegeben).
Das kannst Du auch, wenn es für Dich gut funktioniert.
daen hat geschrieben:Ich weiß gerade echt nicht, wie ich diese Überfülle loswerden soll, wenn durch das Blockstillen wieder ein Stau entsteht. Sonst half da auch immer Kühlen, aber ich kühle permanent und da tut sich nichts Kann das durch das abpumpen am Mittwoch sein? Dann müsste es doch wieder weniger werden, wenn ich jetzt wieder "nur" normal stille, oder?
Richtig hart ist sie gottseidank nicht, aber der äußere Strang ist wieder fest (auf der anderen Seite auch ein bisschen )
Es kann schon eine Weile dauern, bis sich die Milchproduktion verringert. Kühlen und Blockstillen helfen aber oft braucht es Geduld. Solange die Brust nicht hart, knubbelig, heiß und gerötet ist machst Du weiter und es wird besser! Ganz bestimmt!
daen hat geschrieben:Kann ich auch (wenn die Brust wieder schmerzfrei ist) tagsüber Blockstillen betreiben und nachts nach meinem Bedarf stillen? Oder bringt das ganze dann nichts?
Das kannst Du gerne versuchen. Wichtig ist, daß Du den schwierigen Spagat zwischen voller Brust (diese sendet Signale an den Körper um die Milchproduktion zu verlangsamen) und einem Milchstau schaffst.
daen hat geschrieben: Dann hat er einmal getrunken und es war wieder gut. Jetzt ist die Brust oft nichtmals richtig hart, aber es tut weh und dauert Tage bis es wieder gut ist. Warum ist das denn so anders?
Bei Folgekindern ist es oft so, daß der Körper viel effizienter (=mehr) Milch produziert.Besonders Frauen, die beim ersten Kind schon sehr viel Milch hatten, haben beim zweiten gerne noch mehr. Und es ist ein anderes Kind mit anderer Stilltechnik.

Wie geht es Dir heute?

Liebe Grüße
bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Heute geht es mir ganz gut. Die Problemseite scheint ok zu sein, dafür hatte ich heute morgen oben auf der anderen Brust einen Knubbel. Den hat der Zwerg mit Hilfe seines großen Bruders aber ganz gut wieder weg bekommen (habe "falschrum" im Liegen gestillt).
Habe heute pi mal Daumen Blockstillen betrieben, soll heißen beide Seiten ca 2x hintereinander angeboten, dann erst wieder die andere. Da der Zwerg recht regelmäßig trinkt waren das bestimmt ungefähr 4h-Intervalle, und damit komme ich heute ganz gut zurecht, also scheint die Strategie so langsam zu wirken. Morgen schaue ich dann mal auf die Uhr. Außerdem kühle ich noch permanent.

Noch eine Frage zum Blockstillen: wenn der Zwerg sagen wir mal um 19:45 Seite A bekommt und dabei einschläft, ab 20:00 Seite B dran wäre, er aber erst um 01:00 wieder aufwacht - dann gebe ich doch logischerweise Seite B und nicht (wie rein rechnerisch richtig wäre) Seite A?! Also kann man sagen das Intervall der jeweiligen Brust beginnt mit dem ersten Stillen dieser Seite? (Also würde das Intervall für Brust B im Beispiel um 01:00 beginnen und nicht von 20:00-0:00 sein?)
Im Beispiel sind die Zeitabstände ja extrem und es leuchtet total ein, wie man es macht - aber bei kleineren Abständen frage ich mich manchmal wie ich denn jetzt richtig rechne. Also ob das Intervall strikt nach der Uhr bestimmt wird, oder ob ich eben ab dem ersten Stillen der jeweiligen Brust 4h zähle. Ist meine Frage verständlich?

Wie lange sollte ich denn jetzt noch permanent kühlen? Traue mich gar nicht, das wegzulassen...

Bezüglich anderes Kind und andere Technik: ich habe beim Zwerg gerade in letzter Zeit das Gefühl, dass er oft nur wenig trinkt. Von daher ist es sowieso gut, öfter die gleiche Seite anzubieten, weil es sonst schon dazu gekommen ist, dass er (wenn ich immer direkt die andere angeboten habe) zufällig nur an einer Seite gut getrunken hat und die andere nie "leer" wurde...
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Hi Daen
daen hat geschrieben:dafür hatte ich heute morgen oben auf der anderen Brust einen Knubbel. Den hat der Zwerg mit Hilfe seines großen Bruders aber ganz gut wieder weg bekommen (habe "falschrum" im Liegen gestillt).
Super gemacht!
daen hat geschrieben: Da der Zwerg recht regelmäßig trinkt waren das bestimmt ungefähr 4h-Intervalle, und damit komme ich heute ganz gut zurecht, also scheint die Strategie so langsam zu wirken. Morgen schaue ich dann mal auf die Uhr. Außerdem kühle ich noch permanent.
Das klingt gut!
daen hat geschrieben:Noch eine Frage zum Blockstillen: wenn der Zwerg sagen wir mal um 19:45 Seite A bekommt und dabei einschläft, ab 20:00 Seite B dran wäre, er aber erst um 01:00 wieder aufwacht - dann gebe ich doch logischerweise Seite B und nicht (wie rein rechnerisch richtig wäre) Seite A?! Also kann man sagen das Intervall der jeweiligen Brust beginnt mit dem ersten Stillen dieser Seite? (Also würde das Intervall für Brust B im Beispiel um 01:00 beginnen und nicht von 20:00-0:00 sein?)
Genau, dann gibst Du Seite B. Wenn zwischen den einzelnen Stilleinheiten 3-4 Stunden liegen wechselst Du Seiten, ansonsten bei kürzeren Abständen bleibst Du bei einer Seite für 3/4 Stunden.
daen hat geschrieben: Wie lange sollte ich denn jetzt noch permanent kühlen? Traue mich gar nicht, das wegzulassen...
Schau wie es läuft, es klingt so als ob sich die Milchbildung wieder einpendelt.
Liebe Grüße
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