Milchstau und Stilkstreik

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daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Leider wieder schlechte Nachrichten... Seit gestern Abend ist wieder alles durcheinander. Wir waren nachmittags auf einem Weihnachtsmarkt, hatte zwar extra auch Kühlakkus dabei, aber irgendwie ist seitdem wieder der Wurm drin. Mal ist der Knubbel rechts oben wieder da, mal links außen wieder alles fest. Heute Morgen waren beide Brüste extrem voll und teilweise gestaut. Über den Tag heute war es mal ok, mal schmerzhaft - vorhin hatte ich rechts oben an einer neuen Stelle wieder einen kleinen Knubbel, jetzt fühlt es sich links außen wieder gestaut an. Zusätzlich bin ich seit heute krank/erkältet und fühle mich ziemlich elend. Habe auch wieder das Gefühl, dass da einfach viel zu viel produziert wird. Ich weiß so langsam wirklich nicht mehr weiter und es graut mir davor schlafen zu gehen...
daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Ich ertrage es auch nachts langsam nicht mehr zu kühlen. Bin dann nur noch am frieren, jetzt durch die Erkältung besonders. Aber ohne geht ja auch nicht :-(
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bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Hallo Daen,
Wie war die Nacht? Was macht die Erkältung? Wie fühlst Du Dich?
Ich habe noch eine Idee was Du versuchen kannst.
Wenn Deine Brüste morgens sehr voll sind nimmst Du die Pumpe und versuchst beide Brüste so komplett wie möglich zu entleeren bis sie weich und leer anfühlen. Sobald Du fertig bist, stillst Du an beiden Seiten so gründlich wie möglich (das kann ein Problem mit dem Timing sein). Auf English heißt diese Methode 'complete drainage'
hier ist ein Link.
Das ganze machst Du EINMALIG und manchmal funktioniert es wie ein Neustart. Danach machst Du ganz normal mit Blockstillen weiter.

Liebe Grüße
bayleaf
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daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Hallo
Hier gibt es immer noch keine Entspannung. Der Zwerg ist jetzt auch krank und trinkt wegen der Schnupfnase oft schlecht und motzt viel. Gestern schienen die Brüste besser zu sein. Da er links so schlecht getrunken hat kam es dazu, dass ich die rechte Seite 10h lang nicht angeboten habe. Sie war abends dann etwas knubbelig, aber nicht viel, und er hat sich dann einmal richtig ins Zeug gelegt und dann war sie weich. Ich kann mich leider nicht erinnern, ob ich nachts die rechte Seite angeboten hatte (glaube nicht), aber morgens um 4:30 war sie super hart und voll, obwohl da seit dem letzten Stillen nur 8h vergangen waren und nicht 10h wie tagsüber. Die linke Seite (die er vorher in der Nacht schonmal bekommen hatte) war auch leicht gestaut. Habe dann 2h rumgewerkelt (Nasentropfen, Fieberzäpfchen, dann habe ich ihn nochmal in den Schlaf gekuschelt, rechts und links etwas ausgestrichen, ihn dann rechts angelegt, und zum Schluss links noch etwas abgepumpt), bis die Lage wieder einigermaßen entspannt war. Später hat dann der Große die rechte Seite, die immer noch nicht gut bzw wieder ungut war, gerettet und der Zwerg hat dann links gut getrunken. Habe dann weiter links angeboten für die folgenden 4h, und nun rechts (die schon wieder ein paar ganz kleine Knübbelchen oben hat).
Meine Erkältung ist auch noch nicht wirklich besser.

Gestern Nachmittag hatte ich einen Termin bei einer Stillberaterin hier vor Ort. Sie meinte, vermutlich ist das größere Problem nicht die Menge an Milch, sondern dass der Zwerg den Mund nicht richtig auf macht, und so die Brust nicht gut genug fasst und so nur schlecht entleert. Aber warum habe ich dann erst jetzt so arge Probleme? Und warum treffen dann fast all die Punkte über Babys Verhalten an der Brust zu, die man zB bei Stillkinder liest, wenn es um zu viel Milch geht? Kann das auch nur durch einen starken MSR kommen (trotz Bergaufstillen)?
Beim Großen hatte ich auch das Problem mit der unzureichenden Mundöffnung, habe einige Zeit lang vergeblich versucht das zu verbessern und irgendwann aufgegeben. Deshalb habe ich wenig Hoffnung, dass das diesmal klappt :(

Deinen Vorschlag mit dem kompletten Entleeren als Neustart habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe Angst, dass das die Milchproduktion zu sehr ankurbelt... Oder ist das bei einem einmaligen Versuch nicht zu erwarten?
Die Stillberaterin gestern meinte das wäre einen Versuch wert, schien aber nicht so überzeugt (da sie ja das Problem eher beim Anlegen sieht), und meinte, das wäre eher für die Babys, damit die mal in Ruhe stillen und nuckeln können.

Eine Frage noch: Es ist doch so, dass das "Voll-sein" der Brust dem Gehirn signalisiert, dass weniger Milch produziert werden soll, richtig? Vielleicht schlägt das Blockstillen nicht richtig an, weil durch das permanente Kühlen die Brust gar nicht so voll wird, wie sie normalerweise würde, und dadurch fehlt diese "stop" Botschaft? Aber vermutlich ist das alles noch viel komplizierter?

Ich bin wirklich langsam am Ende meiner Kräfte, aber ich möchte nicht abstillen :cry:
daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Update: Tagsüber geht es mittlerweile, wenn ich morgens einmal staufrei bin. Nachts klappt es aber einfach noch nicht. Ich stelle mir schon in regelmäßigen Abständen den Wecker, aber der Zwerg trinkt dann einfach zu wenig oder gar nicht und wenn ich abpumpe/ausstreiche bekomme ich den Stau meist nicht komplett gelöst. Zudem hat der Zwerg jetzt auch noch eine Bronchitis und trinkt sowieso nur gut, wenn das Fieberzäpfchen wirkt. Mir tut mittlerweile alles (Brust/BW) weh durch die ganzen "Manipulationen", und ausruhen ist auch nicht wirklich möglich
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bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Hallo Daen
daen hat geschrieben:Sie meinte, vermutlich ist das größere Problem nicht die Menge an Milch, sondern dass der Zwerg den Mund nicht richtig auf macht, und so die Brust nicht gut genug fasst und so nur schlecht entleert. Aber warum habe ich dann erst jetzt so arge Probleme? Und warum treffen dann fast all die Punkte über Babys Verhalten an der Brust zu, die man zB bei Stillkinder liest, wenn es um zu viel Milch geht? Kann das auch nur durch einen starken MSR kommen (trotz Bergaufstillen)?
Sind Deine BW nach dem Stillen verformt (Lippenstiftförmig, abgeflacht oder mit einer Naht quer über der BWspitze)?
In welcher Position stillt ihr? Hast Du die asymmetrische Anlegetechnik probiert?
daen hat geschrieben:Eine Frage noch: Es ist doch so, dass das "Voll-sein" der Brust dem Gehirn signalisiert, dass weniger Milch produziert werden soll, richtig? Vielleicht schlägt das Blockstillen nicht richtig an, weil durch das permanente Kühlen die Brust gar nicht so voll wird, wie sie normalerweise würde, und dadurch fehlt diese "stop" Botschaft? Aber vermutlich ist das alles noch viel komplizierter?
Je voller die Brust desto höher ist die Konzentration eines bestimmten Hormones, welches dem Körper signalisiert die Milchproduktion zu drosseln.
Das einmalige Entleeren entlastest das Gewebe um die Milchdrüse. Wenn da immer viel Milch sitzt ist das Gewebe drum rum voll mit Lymphe und Blut, wenn die Brust einmal komplett entleert wird, fliesst die Lymphe. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
daen hat geschrieben:Ich bin wirklich langsam am Ende meiner Kräfte, aber ich möchte nicht abstillen
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Du bist sehr tapfer!!


Ich hoffe, daß es Dir und Deinem Kleinen schnell wieder besser geht!

Liebe Grüße
bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Meine BW sind tatsächlich oft nach dem Stillen verformt. Die asymmetrische Anlegetechnik versuche ich meist, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ich bin da bestimmt auch zu ungeduldig und warte nicht lange genug, dass der Zwerg den Mund richtig auf macht (was aber ja schon von Anfang an ein Problem war, dass er das überhaupt mal macht). Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch zu dem Stauproblem beiträgt, mag aber nicht glauben, dass das der einzige Faktor ist?

Normalerweise lege ich ihn mir zum Stillen einfach auf den Schoß (Bauch an Bauch) und lehne mich zurück. Seit dem Stauproblem stille ich öfter von der Seite (Football oder Wiegehaltung verkehrtherum quasi), manchmal im Liegen verkehrt herum. Seit der Zwerg krank ist merke ich aber, dass er auf Experimente keine Lust hat und am liebsten in seiner gewohnten Haltung stillen würde (motzt sonst nur).

Dann versuche ich das mal mit dem kompletten Entleeren. Muss das unbedingt morgens sein, bzw. hat das einen bestimmten Vorteil? Ich weiß nicht, ob ich morgen früh dazu komme, weil ich als aller erstes mit dem Zwerg nochmal zum Arzt muss, später hat der Großen einen Augenarzttermin etc... der übliche Wahnsinn halt...

Ich glaube, wenn er nachts vernünftig trinken würde, wäre es gar nicht mehr so schrecklich schlimm. Mir ist auch aufgefallen, dass er in letzter Zeit weniger spuckt, vielleicht liegt das daran, dass die Milchmenge doch langsam zurück geht?

Danke!
daen
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

So, habe jetzt komplett entleert. Der Zwerg war beim Anlegen sehr erstaunt :D Hat zwischendurch auch gemeckert, weil der MSR auf sich warten ließ... Hatte dann tatsächlich rechts oben doch noch eine harte Stelle an der üblichen Position (so schräg oben/außen, ganz oben), hab ihn dann nochmal verkehrt herum angelegt, da hat er dann nochmal den MSR ausgelöst, zwar nicht mehr viel getrunken (sowieso die meiste Zeit eher nur genuckelt), aber danach schien es gut zu sein. Jetzt bin ich fleißig am kühlen, das ganze hat auch über eine Stunde gedauert. Bitte Daumen drücken, dass die Produktion nicht wieder explodiert, und das jetzt endlich Früchte trägt!
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bayleaf
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von bayleaf »

Daen wie geht es Euch?
Hat das Experiment ein wenig Erleichterung verschafft? Was macht die Erkältung?
Liebe Grüße
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Re: Milchstau und Stilkstreik

Beitrag von daen »

Danke der Nachfrage! Dem Zwerg geht es besser, dafür liege ich jetzt komplett flach - war heute morgen beim Arzt und muss jetzt leider (stillfreundliches) Antibiotikum nehmen.
Ich kann aber ganz vorsichtig einen Erfolg verlauten lassen. Ich glaube, das Entleeren hat tatsächlich geholfen. Ich merke zwar, dass die Standardstellen noch "gefährdet" sind, aber momentan ist es deutlich besser, die Brüste sind auch insgesamt weicher. Letzte Nacht hat der Mini aber auch endlich wieder ordentlich getrunken, ist ganz brav immer kurz vor meinem Wecker wach geworden. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Milchproduktion nicht zu sehr angeregt wurde - würde ich das jetzt schon merken? Als ich vor 2 Wochen an dem Mittwoch gepumpt hatte, kam der Effekt (wenn es daran lag) vermutlich erst zwei Tage später am Freitag.
Wegen meines Infekts muss ich das Kühlen jetzt auch einschränken. Ich hoffe, das hat nicht allzu große negative Auswirkungen. Mit etwas Glück bin ich endlich übern Berg...
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