Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

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Phytolacca
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Phytolacca »

Hallo Apfel,

Wir sind drauf gekommen, weil es nach Osteopathische Behandlung und der Aussage der osteopathin es sie alles frei, nicht besser wurde mit dem stillen.
Ich habe dann nochmal den logopädischen weg probiert und die hat dann starke Verspannungen durch Blockaden festgestellt, weshalb er den Mund nicht richtig. Regen kann und uns zu einen spazialisierten orthopäden geschickt.
Aber im Nachhinein gab es noch mehr Auffälligkeiten. Er hatte eine Lieblingsseite und neigte zum überstrecken.

Bei uns war es so je mehr ich versucht asymmetrische anzulegen oder seinen Mund weit auf machen zu lassen, desto schlimmer wurde es. Was ich machen sollte, was bestimmt nicht schaden kann eine vorsichtige Massage der kaumuskulatur um diese zu dehnen
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Liebe Grüße
Phytolacca und zwei Streithähne
Apfel
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Apfel »

Liebe Atsitsa,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich wollte nur berichten, im Moment fühle ich mich mit dem vorgeschlagenen Weg ganz wohl. Die Stillberaterin ist IBCLC.

Ich kann übrigens von einem erfolgreichen Stilltag berichten. Bei den letzten 3 Stillmahlzeiten ist es uns auf beiden Seiten gelungen sofort bzw. beim max. 3. Versuch gut anzudocken und dann zu trinken :D Außer einem starken Schmerz in den ersten 10 Sekunden auch fast schmerzfrei.

Die Brustwarzen pflege ich mit Lanolin und Multi-Mam Kompressen.

Was allerdings auffällig ist, wir kommen heute nur auf 5x Stillen, sonst sind es 6-8 Mahlzeiten. Ist das noch normal? Oder kann es vielleicht auch an den Impfungen liegen die sie am Donnerstag bekommen hat? Sie war heute auch recht schläfrig, in den Wachphasen aber fit und fröhlich.

Viele Grüße,
Apfel
Apfel
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Apfel »

Ich fürchte mein Weg des Stillens wird bald ein Ende haben. Ich merke einfach, dass ich keine Kraft mehr habe diesen ständigen Kampf und die Schmerzen zu ertragen. Zudem spüre ich wie mich jede erfolglose Stillmahlzeit wahnsinnig wütend auf meine Tochter macht und ich währenddessen ganz ruppig zu ihr bin, und das kann es ja auch irgendwie nicht sein :cry:

Es ist einfach keine kontinuierliche Verbesserung zu sehen. Mal klappt es ganz gut (wobei gut eben auch nicht angenehm bedeutet und die Brustwarzen trotzdem verformt sind), dann aber auch wieder gar nicht und es ist ein ständiger An- und Abdockkampf. Meine Brustwarzen haben schon wieder kleine Wunden und es bildet sich wieder der weiße Schorf auf der Spitze :(

Der Osteopath hat übrigens auf ihrer linken Nackenseite Verhärtungen und leichte Blockaden festgestellt. Direkt nach der Behandlung war die rechte Brustwarze nach dem Stillen genau andersrum verformt, also Lippenstiftspitze Richtung Oberkiefer. Aber seitdem alles beim Alten. Nächste Woche haben wir noch einen Termin, aber ich weiß ehrlichgesagt nicht ob ich bis dahin durchhalte :cry:

Ich überlege jetzt ob ich es vielleicht doch nochmal mit den Stillhütchen probiere und die falsche Trinktechnik in Kauf nehme?
Ansonsten ist auch die Überlegung da abzupumpen und per Flasche zu füttern.
Phytolacca
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Phytolacca »

Hallo Apfel,

Wenn er wirklich Blockaden in den Nackenwirbrl gelöst hat, bedeutet das, dass dein Kind erstmal Zeit braucht seine neuen Möglichkeiten durch mehr Bewegungsfreiheit auszutesten.
Es hat ja jetzt alte "Bewegungsmuster" die es gut kennt u d muss die neuen üben. Du kannst ja auch nicht deinen Gang aufeinmal verändern.

Ich stille übrigens mit Stillhut (finde ich blöd) und will nicht dafür werben, aber dass ließ mich durchhalten denke ich.

Unsere behandlungsintervalle waren übrigens aller Acht wochen
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Phytolacca und zwei Streithähne
Apfel
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Apfel »

Vielen Dank für deine Antwort!

Ich weiß, dass es sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern kann, das hat auch der Osteopath gesagt. Das ist mir völlig klar, auch dass ich ihr total Unrecht tue wenn ich sie dann beim Stillen anschimpfe weil sie doch "einfach nur den Mund aufmachen" soll. Bei allen anderen Dingen die sie gerade lernt sitze ich begeistert bei ihr und lobe sie begeistert für den 20. erfolglosen Greifversuch. Aber beim Stillen kann ich da scheinbar einfach nicht die nötige Geduld aufbringen.
Oft denke ich dann wenn es klappt "jetzt ist der Knoten geplatzt", aber der nächste misslungene Versuch zieht mich dann wieder so runter dass ich in Tränen ausbrechen.

Es ist leider im Moment wirklich so, dass ich den ganzen Tag heulen könnte (und es auch mehrfach tue) wenn ich ans Stillen, Abpumpen, Abstillen etc. denke :cry:
Dieses Thema beherrscht im Moment mein Leben und lässt mich völlig verzweifeln, und das kommt mir nicht mehr gesund vor. Es belastet mich, meine Tochter, unsere Beziehung und nicht zuletzt auch meinen Mann der mich leiden sieht.
Von daher kann ich uns da nicht mehr unendlich Zeit geben...
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Atsitsa
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Atsitsa »

Liebe Apfel,

ach Mensch, Du liest Dich ganz traurig - das tut mir leid.

War denn die Stillberaterin am Dienstag nochmal da? Was sagt sie?

Wir können hier auch gerne gemeinsam nochmal Schritt für Schritt alles durchgehen. Das geht nicht von heute auf morgen, wir brauchen etwas Zeit, um herauszufinden, was für Euch das Richtige sein wird.

Was meinst Du?

Liebe Grüße
Atsitsa (ModTeam Stillberatung)
Atsitsa
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Apfel
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Apfel »

Hallo Atsitsa,

ja ich bin wirklich furchtbar traurig und verzweifelt über die Situation.

Die Stillberaterin war nicht nochmal da. Ich weiß auch nicht wie viel das bringen würde, denn vom Anlegen her mache ich ihrer Meinung nach ja alles richtig. Zumal es natürlich auch ein Kostenfaktor ist. Das Problem liegt ja scheinbar tatsächlich bei meiner Tochter, was mich auch so hilflos macht.
Mund aufmachen und Zunge rausstrecken macht sie nicht nach sondern lacht nur darüber, Zungenspaziergang funktioniert auch nicht weil sie den Finger erst gar nicht einsaugt.

Wenn du noch Ideen hast immer her damit, ich bin dankbar für jede Hilfe.

Ich werde mir morgen ein Rezept für eine Milchpumpe beim Kinderarzt holen, weiß aber noch nicht ob ich sie nutzen werde. Ich brauche für mein Seelenheil nur einfach einen Plan B hier zu Hause wenn ich es nicht mehr aushalten kann. Mein Wunsch ist aber natürlich nach wie vor das normale Stillen.

Gestern 3 mal und auch gerade eben ist es mir gelungen rechts eigentlich schmerzfrei zu stillen. Dabei scheint zu gelten je unbequemer für mich, umso besser klappt es...
Und zwar saß ich mit aufgestellten Beinen auf dem Boden, meine Tochter im Kreuzgriff, ihr Po so halb auf dem linken Bein abgelegt, halb zwischen Bein und Bauch eingeklemmt. Mein Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt und dabei leicht nach rechts gekippt. Die Brustwarze habe ich dann mit der rechten Hand zum Sandwich geformt und ihr so in den Mund gehebelt. Den rechten Arm konnte ich dann nach kurzer Zeit unter sie legen um den linken Arm etwas zu entlasten.
Bequem ist das natürlich überhaupt nicht, was mir aber erstmal egal ist. So hat sie eben 40 Minuten getrunken bzw. konnte ich sie sogar nuckeln lassen. Verformt war die Brustwarze anschließend trotzdem, allerdings nicht weiß vorne und ich konnte auch keine Verschlimmerung der Verletzungen feststellen.
Links gelingt mir das nicht so gut und rechts auch nicht jedes mal. Bevor ich heute morgen geschrieben hatte war z.B. wieder ein völlig erfolgloser Stillversuch.

Das es keine Lösung gibt die das Problem in 5 Minuten behebt ist mir klar, aber ich brauche irgendeine Perspektive, eine wenn auch langsame aber spürbare Verbesserung. Im Moment habe ich das Gefühl mich körperlich und mental nur im Kreis zu drehen.

Liebe Grüße,
Apfel
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Atsitsa
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Atsitsa »

Liebe Apfel,

ich melde mich morgen Vormittag bei Dir, ja?

Liebe Grüße
Atsitsa (ModTeam Stillberatung)
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Atsitsa »

Guten Morgen, Apfel!

Wie geht's Dir heute?
Ich kann verstehen, dass Du traurig und verzweifelt bist. Nimmt Dir der Plan B mit der Pumpe etwas Druck? Wie würdest Du die abgepumpte Milch füttern wollen?

Wie oft stillt Ihr denn zur Zeit? Du schriebst eingangs von 6-8 mal - kannst Du versuchen, das auf 10-12 mal in 24 Stunden zu erhöhen indem Du es ihr zwischendurch einfach anbietest? Wenn sie nicht ganz so hungrig ist, könnt Ihr vielleicht eher auf die Technik achten?

Prima, dass Ihr zwischendurch schmerzfrei stillen könnt. Achte dabei auch auf Dich - nicht, dass es für Dich auf Dauer unbequem ist. Je natürlicher und entspannter die Haltung, desto besser. Das ist jetzt leicht gesagt, ich weiß - ich möchte Dich nur ermutigen, ein wenig mit den Positionen zu experimentieren, so dass es für Euch beide bequem ist.

Ansonsten, willst Du es nochmal in Ruhe mit den Brusthütchen versuchen? Vielleicht geht das jetzt schmerzfrei? Passen die gut, also haben sie die richtige Größe? Hier kannst Du noch ein wenig zu Brusthütchenlesen. Ich hatte es schon mal verlinkt, vielleicht ist es ja nochmal interessant/relevant.
Mit Hütchen ist die Technik auch erstmal zweitrangig. Vielleicht entspannt Euch das etwas?

Evtl. könntest Du noch versuchen, den Einsatz des Schnullers deutlich zu reduzieren bzw. ihn ganz wegzulassen. Kannst Du Dir das vorstellen?

Hilft Dir das erstmal weiter?

Liebe Grüße
Atsitsa (ModTeam Stillberatung)
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Apfel
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Re: Stillen auch nach 9 Wochen noch schmerzhaft

Beitrag von Apfel »

Hallo Atsitsa,

die Milchpumpe steht nun samt Fläschchen mit Calma-Sauger hier in der Wohnung, bisher allerdings noch unsterilisiert und unbenutzt.
Ich habe schon gestern, nachdem ich den Entschluss zur Besorgung der Milchpumpe gefasst hatte, gemerkt, dass ich gleich viel entspannter und geduldiger an das Stillen herangehen konnte. Allein die Möglichkeit eines (wahrscheinlich vermeintlich) "schnellen" Auswegs scheint mir also Druck zu nehmen. Füttern würde ich dann mit Fläschchen und dem Calma-Sauger.

Wir stillen im Moment 6-7 mal, wobei nachts eine Pause von bis zu 10 Stunden ist, sie schläft im Moment 7-8 Stunden durch. Da könnte ich sie natürlich zwischendurch wecken, aber erholsamer Schlaf ist ja auch nicht zu verachten :wink: Tagsüber stille ich so alle 2-3 Stunden und ich kann mir ehrlichgesagt auch nicht wirklich vorstellen noch öfter zu stillen, es graust mir so ja schon davor. Morgens ist die Brust natürlich ziemlich voll, was das Anlegen nicht erleichtert, aber tagsüber ist sie relativ weich. Wenn sie nicht gerade schläft lege ich sie wie gesagt alle 2-3 Stunden an, auch wenn sie noch keine Hungeranzeichen macht. Egal wie entspannt sie allerdings vorher ist, sobald ich sie in Stillposition bringe geht die Ungeduld los.

Ein Problem ist wie gesagt, dass es quasi nicht möglich ist ihren Kopf leicht nach hinten zu legen, egal wie ich sie oder die Brust positioniere, sie krümmt sich nach vorne und saugt ungeduldig unterhalb der Brustwarze. Hast du da vielleicht noch einen Tipp? Neu ist seit heute außerdem, dass sie sich auf der linken Seite überstreckt und ungeduldig schreit wenn es nicht sofort klappt, oder ich auf die weite Mundöffnung warte. Von daher fällt es mir schwer, die Schritte des asymmetrischen Anlegens genau durchzuführen, ich bemühe mich weiter redlich.
Heute ist mir aufgefallen, dass seit dem Osteopathenbesuch die rechte Seite viel besser klappt und weniger verletzt ist, vorher war es genau umgekehrt und links war es besser. Aber auch so sind immer wieder mal nach dem Trinken leicht blutige Stellen an beiden Brustwarzen, auch wenn sich das Trinken an sich gar nicht sooo schlecht angefühlt hat.
Ich werde die linke Seite jetzt nochmal in Seitlage probieren, vielleicht ist ihr das bequemer, denn dann liegt sie ja so wie rechts im Kreuzgriff.

Die Stillhütchen wieder zu benutzen, zur Not auch auf Dauer, der Gedanke kam mir auch schon. Allerdings hatten wir da ja auch das Problem, dass sie nicht richtig angedockt hat, sondern mehr am unteren Rand des Schafts genuckelt hat. Milch hat sie so ja aber anscheinend trotzdem genug bekommen. Ich befürchte also, dass sie sich damit ganz schnell wieder eine gänzlich falsche Trinktechnik aneignet.
Die Frage ist halt, ob das dann so schlimm ist, wenn ich sage ich bleibe beim Hütchen und nehme die falsche Trinktechnik in Kauf? Es wäre ja allemal noch besser als Abpumpen oder sogar Abstillen. Was meinst du?
Die Größe haben Hebamme und Stillberaterin überprüft, die scheint richtig zu sein.

Der Schnuller ist vermutlich nicht hilfreich in der Situation, ich weiß. Aber sie nimmt ihn doch sehr gerne zwischendurch zur Beruhigung oder zum Einschlafen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen ihr dazu auch noch die malträtierten Brustwarzen anzubieten.

Alles nicht so einfach...

Liebe Grüße
Apfel
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