Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

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Rumkirsche
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Rumkirsche »

Hallo deidamaus.

Ich habe leider überhaupt keine Ahnung wie ich es angehen kann. Daher wäre ich für einen Plan sehr dankbar.

LG
Rumkirsche mit Krümelchen 10/15
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deidamaus
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von deidamaus »

Okay. Als erstes versuche die Mahlzeiten zu streichen, die nicht so wichtig sind, d.h. tagsüber bei Stillbedarf, Essen und Trinken, Ablenkung, sowie Körperkontakt anbieten. Meide es dabei, dich tagsüber auf deinen üblichen Stillplatz zu setzen und trage schwierig zu öffnende Stillkleidung. Vermeide es auch, dass dein Kind dich nackt sieht. Manche Kinder lenkt viel Trubel auch vom Stillen ab. Probiere es aus.

Dann sollte noch die Einschlafmahlzeiten und das nächtliche Stillen bleiben. Klappt das ganz gut (bis auf Ausnahmen), überlegen wir gemeinsam, wie es weitergeht. Wenn du magst, kannst du natürlich auch einen Schnuller anbieten, ich würde es aber erstmal ohne probieren.

Was meinst du dazu?

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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Rumkirsche »

Das klingt gut. Ich habe heute begonnen das Nachmittagsstillen wegzulassen und es ist trotz angebotenem Essen und Trinken sowie Ablenken nicht ohne längeres Weinen möglich gewesen :(. Schnuller macht ihn nur noch wütender, also lasse ich ihn einfach weg.
Hast du noch Tipps, wie ich den Kleinen zum Wassertrinken kriege? Ich biete ihm immer wieder die Trinklernflasche oder Wasser im Becher an, aber bis auf ein paar Schlucke über den Tag verteilt, trinkt er kaum etwas.
Ich hoffe, morgen läuft es besser.
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von deidamaus »

Rumkirsche hat geschrieben:Das klingt gut. Ich habe heute begonnen das Nachmittagsstillen wegzulassen und es ist trotz angebotenem Essen und Trinken sowie Ablenken nicht ohne längeres Weinen möglich gewesen :(.
Das das nur von der Mutter gewollte Abstillen ohne Tränen funktioniert, ist leider fast nie der Fall. Hier hilft dann nur Durchhaltevermögen deinerseits und viel Ablenkung.
Hast du noch Tipps, wie ich den Kleinen zum Wassertrinken kriege? Ich biete ihm immer wieder die Trinklernflasche oder Wasser im Becher an, aber bis auf ein paar Schlucke über den Tag verteilt, trinkt er kaum etwas.
Vielleicht findet er das Trinken aus einem Strohhalm ja gut? Oder aus einem Schnabelbecher? Oder in der Badewanne? Wenn er Durst hat und die Milchquelle nicht mehr zur Verfügung steht, wird er sicherlich etwas trinken, vertraue ihm da, dass er sich die Flüssigkeit holt, die er braucht.
Ich hoffe, morgen läuft es besser.
Ich drücke dir die Daumen.

Darf ich fragen, weswegen du jetzt abstillen magst?

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Rumkirsche
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Rumkirsche »

Hallo deidamaus,

heute lief es besser. Wir haben Nachmittags einen langen Spaziergang gemacht und mein Kleiner hat sich unterwegs den Bauch vollgestopft. Auch hat er heute etwas mehr aus dem Becher getrunken.

Dass ich abstillen möchte, ist ein ganzes Paket aus Gründen. Die Einzelnen wären für mich nicht ausreichend, im Ganzen aber schon. Ich habe mich durch viele Schwierigkeiten mit dem Stillen gekämpft. Vor allem die Milchstaus und damit verbundenen Schmerzen und Angst vor einer Entzündung hatte mich zermürbt. Ich weiß, dass sie stressbedingt sind, ich hatte eine wichtige Prüfung im September, auf die ich mich schon seit einem Jahr vorbereitete. Leider haben sie auch nach der Prüfung nicht aufgehört, obwohl ich wirklich darauf achte mich nicht zu überlasten. Mein Körper scheint da empfindlich zu reagieren. Die Brustentzündung hat mir dann endgültig das Gefühl gegeben, dass es meinem Körper zu viel ist. Ich wiege momentan nur 49 Kilo.
Auch zermürbt es mich, dass das Stillen, das Einzige ist, was den Kleinen beruhigt. Dadurch bin ich immer gefragt. Länger ausgehen geht nicht. Ich habe, außer meinem Partner, keinen, der mir mal den Kleinen abnehmen kann. Wenn er ihn betreut, werde ich immer geholt, wenn der Kleine weint, weil das Stillen ihn ja am schnellsten beruhigt. Gleiche gilt für das ins Bettbringen abends und Beruhigen in der Nacht. Durch die Still-Einschlaf-Assoziation bin ich immer gefragt. Er wacht 5-8 Mal nachts auf und so lange er an mir Nuckelt kann ich leider nicht wieder einschlafen. Solange ich stille, bringe ich es aber nicht übers Herz ihn Weinen zu lassen, bis er auf anderem Wege einschlafen lernt. Ich habe immer gehofft, dass sich sein Schlaf von alleine bessert, aber da tut sich nix.
Im Paket sind noch ein paar andere Sachen drin (sexuelle Lustlosigkeit und Schmerzen durch die Stillhormone und begleitende Beziehungsprobleme,etc).

Ich weiß, dass sich die Probleme auch anders lösen ließen bzw. das Abstillen nicht die Lösung für alles ist. Ich habe trotz aller Probleme gerne gestillt, aber ich bin irgendwie am Ende meiner Kräfte. Ich weiß, dass ich momentan meine Bedürfnisse über die meines Kindes stelle (nicht ohne Schuldgefühle), aber irgendwie hoffe ich, dass das uns einen Schritt weiter bringt, wenn ich etwas mehr Raum für mich zurück bekomme und mich wieder anders auf meinen Kleinen einlassen kann.

Ich hoffe, ich konnte das nachvollziehbar rüber bringen.
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von deidamaus »

Rumkirsche hat geschrieben:Hallo deidamaus,

heute lief es besser. Wir haben Nachmittags einen langen Spaziergang gemacht und mein Kleiner hat sich unterwegs den Bauch vollgestopft. Auch hat er heute etwas mehr aus dem Becher getrunken.
Das klingt doch schon gut. Ich hoffe, heute klappt es wieder ohne große Tränen.
Dass ich abstillen möchte, ist ein ganzes Paket aus Gründen. Die Einzelnen wären für mich nicht ausreichend, im Ganzen aber schon. Ich habe mich durch viele Schwierigkeiten mit dem Stillen gekämpft. Vor allem die Milchstaus und damit verbundenen Schmerzen und Angst vor einer Entzündung hatte mich zermürbt. Ich weiß, dass sie stressbedingt sind, ich hatte eine wichtige Prüfung im September, auf die ich mich schon seit einem Jahr vorbereitete. Leider haben sie auch nach der Prüfung nicht aufgehört, obwohl ich wirklich darauf achte mich nicht zu überlasten. Mein Körper scheint da empfindlich zu reagieren. Die Brustentzündung hat mir dann endgültig das Gefühl gegeben, dass es meinem Körper zu viel ist. Ich wiege momentan nur 49 Kilo.
Schmerzen und die Angst davor kann einem sehr zermürben, da hast du recht. Und 49 Kilo sind wirklich nicht viel. Hier kann ich dir - stillend oder nicht stillend - genügend Kalorien empfehlen. Mir hat in Zeiten von zu wenig Gewicht (als meine Große ein Jahr war, habe ich ständig fiese Infekte gehabt und stark abgenommen) überall etwas kalorienreiches zu deponieren: Ein Glas Saft, Nüsse, Schokolade oder auch ein Teller mit Obst, schön kleingeschnitten, so dass man es wunderbar zwischendurch essen kann. Außerdem immer genügend Fett ans Essen. Das hilft hervorragend.

Auch zermürbt es mich, dass das Stillen, das Einzige ist, was den Kleinen beruhigt. Dadurch bin ich immer gefragt. Länger ausgehen geht nicht. Ich habe, außer meinem Partner, keinen, der mir mal den Kleinen abnehmen kann. Wenn er ihn betreut, werde ich immer geholt, wenn der Kleine weint, weil das Stillen ihn ja am schnellsten beruhigt. Gleiche gilt für das ins Bettbringen abends und Beruhigen in der Nacht. Durch die Still-Einschlaf-Assoziation bin ich immer gefragt. Er wacht 5-8 Mal nachts auf und so lange er an mir Nuckelt kann ich leider nicht wieder einschlafen. Solange ich stille, bringe ich es aber nicht übers Herz ihn e gerne gestillt, aber ich bin irgendwie am Ende meiner Kräfte. Ich weiß, dass ich momentan meine Bedürfnisse über die meines Kindes stelle (nicht ohne Schuldgefühle),
Du brauchst keine Schuldgefühle haben. Eine Mama, die nicht gerne stillt, sondern es nur tut, weil sie es tun "muss", tut ihrem Kind auch nichts Gutes.
aber irgendwie hoffe ich, dass das uns einen Schritt weiter bringt, wenn ich etwas mehr Raum für mich zurück bekomme und mich wieder anders auf meinen Kleinen einlassen kann.
Wenn du mehr Raum und Zeit für dich brauchst, dann solltest du mit deinem Mann sprechen, dass du eben nicht erreichbar bist, wenn er sich um euer Kind kümmert. Dein Kind wird keinen Schaden erleiden, wenn es mal 2,3 h ohne Mama bei Papa ist, auch wenn es weint. Dein Mann muss einen Weg finden deinen Sohn zu beruhigen. Sei es mit Spazieren, Spielen, Ablenken, Vorlesen, leckerem Essen, Tragen,.... Und das ist vom Stillen unabhängig, wie dir ganz viele Userinnen hier im SuT bestätigen können. Es gibt ja auch ganz viele Mütter, die Stillen und Arbeiten gehen.

Das soll jetzt kein "Still-doch-weiter-überredungs-Versuch" sein, sondern dir nur helfen, in deiner jetzigen Situation besser zurecht zu kommen.

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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Brianna »

Ich finde auch, da muss dein Mann etwas ändern. Sonst stillst du ab und kannst trotzdem nicht weg, weil er den Kleinen bei jeder Unmutsäußerung zu dir bringt, weil er bei Mama ja gleich ruhig ist.
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Brianna »

Wenn du abstillen willst, ist das natürlich das Richtige für dich. Es ändert nur nicht automatisch das Verhalten deines Mannes.
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von Rumkirsche »

Da habe ich wohl meine beiden Männer zu sehr verwöhnt :shock: .
Scherz beiseite. Ich habe sicherlich schon mit meinem Partner geredet und versucht eine Veränderung zu erreichen. Leider kommt er mir immer mit dem Totschlagargument, dass ich ja stille, das die beste Beruhigungsmethode sei und warum soll man es dem Kleinen vorenthalten. Ich war die Einzige von 8 Müttern mit Kindern im gleichen Alter, die beim abends Ausgehen, nach Hause gerufen wurde, weil sich Sohnemann nicht mehr beruhigen ließ. 5 Minuten Stillen und er schlief selig :? .

Wenn es tatsächlich ginge, dass ich abends vor dem Zubettgehen und morgens nach dem Aufwachen meinen Kleinen stille, keine Milchstaus mehr habe und ich auch mal abends weggehen oder zum Sport gehen kann, würde ich auch weiterstillen. Ich weiß nicht, ob diese Vorstellung realisierbar ist. Das häufige Aufwachen und Stillen in der Nacht ist für mich das Anstrengeste. Jetzt weiß ich aber nicht, ob mein Kleiner wirklich ein so schlechter Schläfer ist oder ob er einfach sobald er in der Leichtschlafphase ist, die Brust vermisst und meckert. Vielleicht würde er von alleine weiterschlafen, wenn es die Option gar nicht gäbe. Aber ihr habt recht, ob sich etwas in die gewünschte Richtung verändert, wenn ich Abstille, weiß ich natürlich nicht. Ich gehe jetzt erstmal weiter in die Richtung und schaue, was am Ende dabei rauskommt. Ich habe schon gerne gestillt, aber zuletzt ist mir alles zu viel geworden.

Körperlich habe ich mich soweit erholt. Wiege auch wieder etwas mehr.
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Re: Brustentzündung mit hartnäckigem Milchstau

Beitrag von deidamaus »

Hallo Rumkirsche,

das Stillen erstmal etwas Einschränken ist auf jeden Fall eine Option. Ob du dann ganz ab stillst oder nur noch morgens und abends stillst oder .... kannst du ja dann immer noch entscheiden.

Ich bin auch abends weggegangen und mein Mann hat mich nie angerufen auch wenn die Kinder nach Mama verlangt haben. Papa war da, sie konnten essen und trinken, dass kann für zwei, drei Stunden reichen. Wir haben immer eine Zeit ausgemacht, wann ich wieder da bin. Das hat immer sehr gut funktioniert. Natürlich hat da auch schon mal ein Kind länger geweint (mein Mittlerer hatcmal 90 min gebraucht, bis er schlief), aber mein Mann war der festen Meinung, dass er das hin bekommt. Und so war es dann auch. Und alle drei hatten keinen Schnuller und keine Flasche und wurden (bzw. werden) etwa drei Jahre gestillt. Ich sehe da eindeutig deinen Mann in der Pflicht seine Meinung und sein Verhalten zu ändern.

Und: Um den ersten Geburtstag rum schlafen sehr viele Kinder schlecht. Das ist recht normal und stillunabhängig.

Gut, dass dein Gewicht wieder steigt :D

Wie lief es denn heute?

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