Nicht stillen können als psy. Belastung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Moggel
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Moggel »

Hallo Fernweh,
auch ich hatte 2 ungeplante KS und nach dem ersten war ich monatelnag traurig. Aber sei dir versichert, dein Kind vermisst nichts - es kennt es ja nicht anders. Mein erster KS lief ziemlich genau wie bei dir ab und ich haderte um die Stunden, die uns fehlten. Ich hab nie auf die Stunden geschaut, die wir hatten! Es waren doch so viele!! Beim zweiten Kind war ich erst mal 14h von ihm getrennt und damit hadere ich gar nicht mehr. Ich blicke auf das, was wir hatten, nicht, was fehlt. Versuch dich an die schönen Momente zu erinnern!
Zum Stillen: Es ist allein deine Entscheidung, lass dir da von niemandem etwas reinreden. Ich musste bei beiden Kindern anfangs die Flasche geben und es war dennoch möglich, sie an die Brust zu bringen (zugegeben war das früher, aber es nicht nicht unmöglich bei dir!). Wenn du das willst, dann lass alles andre sein und gib dich deinem Kind hin. Das war bei mir der größte Schalter, den ich umlegen musste - ich war nur noch für das Kind da (besonders beim zweiten kostete mich das Überwindung). Kein Kochen, Surfen, Einkaufen, Telefonieren - einfach nur fürs Kind. Mit dieser Energie konnte ich dann einiges ändern.
Alles Liebe für dich!
Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

@soda Ich befürchte nur, dass es für uns schon zu spät sein könnte...

Zufütterung: Sie bekommt die Flasche nach Bedarf, ca. 6 - 9 mal, 120 - 170 ml, manchmal trinkt sie auch nur 60 ml --- in der Nacht bekommt sie zur Pre meine Mumi dazu, welche ich während dem Tag abgepumpt habe, sind zirka +/- 20 ml

Stillalltag: haben wir nicht mehr, ich traue mich kaum noch ihr die Brust anzubieten

Schlafpausen: momentan alle 1 - 3 Stunden, entweder auf mir oder meistens im Tragetuch

Ausscheidungen: 3 × Stuhlgang, einne nasse Windel gibt es immer, wenn ich wickle, zirka alle 2 - 3 Stunden, ausser bei Stuhlgang (da sofort) und in der Nacht ( 1 ×)

Stillstart: hab ich im Anfangspost beschrieben

Künstliche Sauger: Calma, MAM Schnuller

Behandlung/Beratung: 1 x Hausbesuch Hebamme, 1 x Stillberatung, 1 x Kinderarzt (MutterKindPass Untersuchung), 3 x Cranio Sacral Therapie mit kommenden Kontrolltermin

Erkrankungen Mutter: Gestationsdiabetes (Werte nach Geburt okay), Hypertonie in der SS festgestellt, Hypothyreose, Adipositas, PCO

Medikamente: 50 mikrogramm Euthyrox, 3 x 500 mg Aldometil
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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

@Moggel Ich bereue einfach so sehr, nicht noch länger weiter gekämpft zu haben. Aber die Angst vor einem event. Notkaiserschnitt war noch größer...
Haushalt bleibt schon total liegen, ich kümmere mich nur um die Kleine und für Haushaltskram habe ich gar keine Krsft mehr. Sie wurde von Anfang an viel getragen. Die ersten Wochen nur in den Armen und seit einem Monat im Tragetuch. Ich hin sehr fokussiert auf meine Kleine aber ich habe schon keine Nerven mehr... Ich hoffe halt, dass sie durch das Tragen genug Nähe bekommt und ich spür sie auch gerne bei mir.
Schnucks 08/16
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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

@deidamaus Danke für deine Antwort. Über das Thema kann ich nicht wirklich mit jemanden reden, es versteht mich niemand (anderes Geschlecht, kinderlos oder es wird nicht als so schlimm empfunden).
Du meinst also, dass es an dem PCO liegt? Hast du viel Erfahrung damit? Im Internet findet man nicht wirklich etwas zu dem Thema.

Glaubst du wirklich, dass ich meine Milchmenge noch erhöhen kann? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen... Seit letzter Woche nehme ich 2 x 3 Kapseln Bockshornkleeextrakt. Ausserdem trinke ich seit der Geburt den Stilltee von Weleda, momentan dann noch eine Tasse mit Frauenmantel und Himbeerblättern.

Das mit dem Pumpen muss ich schauen, ob ich das so hinkriegen kann. Meistens trage ich die Kleine, ausser wenn sie spielt, oder wir im Bett liegen und plaudern. Wenn ich jetzt pumpe, kommt sie in die Wippe auf dem Tisch, aber das mag sie meist nur 5 bis höchstens mal 10 Minuten lang.

Ich habe etwas Sorge, dass das dann alles zu stressig für sie sein könnte, jedoch würde ich es generell schon probieren. Ich möchte nur nicht unsere Beziehung zueinander gefährden.
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Nautilus
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Nautilus »

Ich möchte Dir Mut machen, PCO kann nach meinen Kenntnissen, wie deidamaus schrieb, dazu führen, dass es zwar nicht zum Vollstillen, ABER zum Teilstillen reicht - muss aber nicht. Ich bin selbst betroffen, habe nur mit Metformin einen normalen Zyklus. 2011 war ich knapp über den Normwerten, so dass eine leichte Insulinresistenz als Ursache ausgemacht wurde. Ein Jahr später konnte ich meinen Sohn von Anfang an problemlos vollstillen. Also wie gesagt- kann, muss nicht!
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für den Weg zurück zum stillen, ich denke nach Deiner Beschreibung, dass Du stilltechnisch und emotional viel zu wenig unterstützt warst und darüber darf man beim Start ins Leben eines geliebten Menschen (und beim Start in eine völlig neue Phase des eigenen Lebens) traurig sein, es ist leider häufig so, dass andere sich das ohne eigenes Erleben kaum vorstellen können, welche Gefühle damit einhergehen, deren Enttäuschung auch besonders schwer wiegt. Und selbst wenn, jeder empfindet es ganz individuell und es ist wichtig, das mit lieben Menschen besprechen zu können, ohne dass dieses Erleben und die entsprechenden Gefühle von außen gewertet und bewertet werden. Ich möchte Dich auch klar bestärken, für Dich klar zu denken, was besonders weh getan hat und gleichzeitig zu sehen, was gut lief/läuft und Dich glücklich macht. Vielleicht in einer Art Glückstagebuch für Dich und Deine Kleine?

Nautilus mit Astronäutchen (7/12)
Liebe Grüße, Nautilus mit Sommersohn (7/12) Frühlingstochter :smilie_und_kind: :slürp* (3/17) und den zwei Herbststernen (09/11+ 11/15)
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pikpetit
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von pikpetit »

Hi,
Das durfte ich mir von meinem Mann auch anhören ( mit ein Grund weshalb ich dann eine Woche nur gepumpt habe und eigentlich schon aufgegeben hatte). Er hat aber gesehen wie schlecht es mir damit ging und unseren Kindern (waren noch mehr am spucken als sonst und immer ewig am schreien bis die blöde Flasche endlich fertig war und danach weil sie zu viel auf einmal getrunken hatten). Ich hab ihm immer gesagt das und das probier ich noch und wenn s dann nicht klappt, geb ich auf wenn er es will. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich dann aber immer noch was anderes gefunden was ich gerne probieren wollte. - bestimmt nicht die beste Art, aber so hat er sich hinhalten lassen. Seitdem ich hier so wunderbar betreut werde, sagt er das ist es wert, weil er Ergebnisse sieht / und weil er weniger Arbeit damit hat - nachdem ich mit BES gestillt habe sind beide satt, sonst musste er ja auch immer mit Flasche geben. Versucht ihm einfach klar zu machen wie wichtig es dir ist. Erklär ihm auch, dass es auch um Geborgenheit etc für euer Kind geht. Stillen ist nun mal mehr als Nahrungsaufnahme, sonst wäre es uns nicht so wichtig.

Die Gefühle bezüglich Geburtsverlauf kenne ich, war bei mir ähnlich. Nur dass ich nicht den KaiserSchnitt selbst sondern mehr die Einleitung und drei Tage Schlafentzug dafür verantwortlich mache. Leider hab ich dafür auch noch keinen optimalen Weg gefunden um damit umzugehen. Dass es mit dem Stillen aufwärts geht macht es bei mir aber etwas besser.
Und mach dir nichts aus den Leuten, die sagen man solle sich nicht so anstellen. Man hat ja jetzt ein gesundes Kind und das sei die Hauptsache. Das impliziert für mich immer, ich sei undankbar und unzufrieden mit meinen Kindern. Ich finde man hat ein gutes Recht um die Geburt die man sich gewünscht hat zu trauern. Wenn bei der Hochzeit z.b. Alles schief läuft was schief laufen kann, sagt ja am ende auch niemand: Stell dich nicht so an, verheiratet seid ihr ja jetzt, sondern da haben die Leute auch Mitleid oder ärgern sich mit einem und da ist es nun wirklich nicht so wild.
Ich hatte in der Ausbildung das Thema mal als Exkurs ganz kurz - da wurde uns das Buch "Es ist vorbei, ich weiß es nur noch nicht" von Tanja Sahib empfohlen. Ich habe es selbst noch nicht gelesen (sollte ich wohl, jetzt wo ich darüber nachdenke) - vllt wäre das ja was?
Ansonsten gibt es in größeren Kliniken Psychologen, die mit dem Thema vertraut sind, falls du niemanden in deinem Umfeld hast, der dich dabei unterstützen kann (die meisten können es nicht, weil sie eine ach so tolle Geburt hatten oder noch gar keine oder nen geplanten Wunschkaiserschnitt).
Es ist ziemlich blöd von mir das so zu schreiben und selbst regelmäßig heulend im Bett zu liegen, oder?


Im Moment landet bei uns sowohl abgepumpte MuMi als auch Pre im BES.

Surfen kann man übrigens ganz wunderbar beim Stillen und Pumpen vom Handy aus (deshalb die vielen Tippfehler sorry). Und wenn mein Mann am Haushalt meckert sag ich ihm immer, dass mir das egal ist und ich gar nicht will, dass es ordentlich ist, wenn ich dafür mehr Zeit mit unseren Kindern hab.
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pikpetit
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von pikpetit »

Ach ja, pumpen tu ich im Moment meistens im Schneidersitz auf dem Bett, mit den kleinen vor mir und wir grinsen uns an und singen und eigentlich quatsch ich sie zu Tode und sie finden es ganz lustig und vergesse dabei, dass es ja eigentlich doof ist da so rum zu liegen.
Vielleicht hilft das?
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Lucccy
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Lucccy »

Hallo,
Fernweh hat geschrieben:er meunt, dass es eh nur joch um mich und nicht die Kleine dabei ginge. Ja, es geht um mich... es zerreisst mich förmlich...
fühl Dich gedrückt. Wie gemein sowas zu Dir zu sagen. "Nur um Dich"? DU bist die Mutter Eures wundervollen Babys.
Und doch, es geht auch um Euer Baby: jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll. Jeder Haut zu Haut Kontakt ist wertvoll.

Hast Du schonmal drüber nachgedacht, ein Bad zu machen, um das Bonding zu wiederholen? Ich hab gerade wenig Zeit, aber ich bin mir sicher, hier im Forum gab es mal einen Thread dazu.

Gruß Lucccy
koalina
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von koalina »

Ich mag dir auch eine Umarmung da lassen ((( )))
Es geht um euch, es ist eure Entscheidung und jeder Tropfen Mumi ist gut für dein Baby UND dich.

Bei uns musste es ein geplanter KS werden, die Umstände waren recht schwer. Wir haben sehr früh gelernt uns über alles zu freuen was geht und nicht zu trauern, was nicht geht. Krümel ist auch ein Dauertragling seit Geburt. Wir waren täglich viel in der Natur unterwegs, stundenlang spazieren. Das half uns alles uns auszugleichen.

Hast du deine Kleine mal mit nacktem Oberkörper ins Tuch gebunden? Vielleicht mag sie so kuscheln? Daheim mit WKT ist man dann ja quasi angezogen ;) Nur als Idee...

Alles Gute euch!
koalina
--.-'-;@

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Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

@Nautilus Metformin hatte ich nur beim Kinderwunsch. Mein LG hat gestern das Stichwort Gesprächstherapie in den Raum geworfen, dort könnte ich zwar reden, aber ich glaube es würde mir nicht helfen (hab vor einigen Jahren mal eine gaemacht).
Momentan ist es sehr schwer für mich zu sehen, was gut läuft. Ich fühle mich oft als sehr schlechte Mutter, weil ich die Nerven momenran schnell wegwerfe, einfach weil ich keine Kraft mehr habe. Komme irgendwie nicht zum Verschnaufen.

@pikpetit Das hasse ich auch, wenn ich mit der Flasche zu langsam bin und die Kleine dann schreien muss. Einer Einleitung konnten wir gerade noch entgehen, da ich Fruchtwasser verloren habe. An dem Tag ihrer Geburt hätten wir nämlich Termin gehabt, um über die Einleitung zu reden und einen Termin zu bekommen.
Ja, das mit dem gesunden Kind kann ich mir auch von jedem anhören. Natürlich ist das das Allerwichtigste, aber es ist auch wichtig, wie es mir geht. Die Kleine kommt bei mir an erster Stelle, aber ganz muss ich mich deswegen auch nicht vergessen. Das Beispiel mit der Hochzeit ist super, du hast so recht!
Ich musste lachen und finde es sehr lieb von dir, dass du probierst mir zu helfen und Mut zu machen, obwohl du selbst deine Schwierigkeiten hast.
Ich hab beim Pumpen keine Hand frei, muss ja alles festhalten. Löst sich das gar nicht bei dir?

@Lucccy Danke! Das mit dem Bad kenne ich nicht, wenn Zeit ist, muss ich mal danach suchen

@koalina Danke! Wir gehen auch jeden Tag 1,5 Stunden spazieren. Über das Nackt-Tragen habe ich auch schon nachgedacht, es dann aber immer wieder vergessen. Der Papa trägt sie manchmal am Abend mit nacktem Oberkörper, aber sie hatte immer einen Kurzarmbody an.
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Wuzi 02/20

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