Nicht stillen können als psy. Belastung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

Ich pumpe zwar noch, habe aber schon öfters mal ans Aufhören gedacht. Die Milch hat sich innerhalb kürzester Zeit auf die Hälfte (nur noch 10 ml) reduziert (ohne davor etwas geändert zu haben), danach wurde es mit dem Pumpen auch noch mal weniger und vor einiger Zeit habe ich die Bockshornkleekapseln abgesetzt, weil es keinen Unterschied mehr machte. Die letzten Wochen schaffe ich es nur noch 2 x Intervall zu pumpen. Für 10 ml brauche ich jetzt 3 Tage. Manchmal kommen nur 5 Tropfen beim Pumpen. Das sind dann die Momente, wo ich mir denke, dass ich aufhören werde, aber schlußendlich schaffe ich es dann doch nicht. Die Milchmenge ist aber so gering, das ich selbst schon irgendwie fast glaube es hat keinen “Sinn“ mehr.
Irgendwann kommt aber der Moment, wo ich wirklich aufhören werde. Ich weiß bloß nicht, wie ich das emotional schaffen kann, mir fehlen die Ressourcen...

Die Brust hatte sie noch ein paar wenige Mal kurz genommen, irgendwann hatte sie aber nur noch gezwickt bzw. kein Interesse gezeigt. Letztens habe ich es wieder probiert. Sie wusste aber nichts anzufangen damit oder war nicht interessiert.
Anderen Babys schaut sie neugierig zu wenn sie stillen, das gibt mir immer einen Stich...

Ich denke zwar jeden Tag über das Pumpen nach, aber ich habe Angst vor dem Aufhören. Sollte ich deshalb vielleicht weiter pumpen, bis ich bereit dazu bin? Aber werde ich überhaupt irgendwann ganz bereit dazu sein? Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll...
Schnucks 08/16
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Mausebär
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Mausebär »

Liebe Fernweh,

Ich habe jetzt alles nachgelesen und möchte dir meine Hochachtung aussprechen. Ich finde es wahnsinnig bewundernswert was du alles auf dich nimmst und wie tapfer du Rückschläge überwindest, nur um deinem Kind das Beste zu ermöglichen. So eine Mama kann man sich als Kind nur wünschen...

Ich hoffe für dich/euch, dass du was auch immer weiter passiert, du irgendwann zurück blicken kannst und erkennst welche Wahnsinns-Leistung du vollbracht hast.

Und bitte denke immer daran, dass du die Heldin für dein Kind bist, egal wie du es ernährst
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

Danke für deine lieben Worte!
Schnucks 08/16
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deidamaus
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von deidamaus »

Liebe Fernweh,

ich freue mich, von dir zu hören. Und es tut mir leid, dass du dich in so einem emotionalen Zwiespalt befindest.

Vielleicht könntest du erstmal statt zu Pumpen auf Ausstreichen wechseln? Das kostet weniger Zeit und du kannst es zwischendurch schnell machen. Eventuell hilft dir das, mit der Situation besser klar zu kommen und vielleicht irgendwann los lassen zu können?

Liebe Grüße und Hochachtung vor deiner Leistung
deidamaus
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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

Danke für deine Antwort, liebe deidamaus!

Beim Ausstreichen würde es mir leid um die MuMi tun. Da lässt sich ja bei mir gar nichts auffangen, weil ich den MSR nicht auslösen kann. Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich dass er beim Pumpen auch kaum mehr bzw. gar nicht ausgelöst wird. Es kommen fast nur noch durch die Brustkompression Tropfen. Ein Strahl kommt (glaube ich) gar nicht mehr.

Ich bin ja eh froh, dass ich es ein halbes Jahr geschafft habe und sie regelmäßig ein paar ml Mumi bekommen konnte. Ich wollte immer so lange es geht stillen/teilstillen/Mumi anbieten. Aber keine 5 ml am Tag sind doch frustrierend. Ich weiß, dass ich viel viel mehr pumpen müsste, dann würde vielleicht wieder ein klitzekleines bisschen mehr kommen, aber anscheinend setzte ich meine Prioritäten anders. Deshalb habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen. Wobei ich mir dann auch oft wieder denke, dass ich ja die Zeit mit meinem Kind verbringe (und deshalb keine Zeit tum Pumpen finde) und um sie geht es ja schließlich. Wenn ich eine ordentliche Menge erhalten würde, wäre es wieder anders.
Mich beschäftigt auch der Gedanke, ob sie von 20 ml in der Woche auch noch etwas hat, oder ob es nur noch um mich geht...
Schnucks 08/16
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Ellie »

Liebe Fernweh, bei uns sind die Stillschwierigkeiten zwar anders als bei dir, aber das mit der psychischen Belastung kann ich nachempfinden. Ich wünsche dir, dass du deine Prioritäten so setzt, wie es dir und deinem Kind gut tut. Vielleicht würde es dir auch helfen, mit jemand im "echten Leben" das Ganze zu besprechen - es gibt viele Ansprechpartner für psychische Schwierigkeiten nach der Geburt. Alles Gute für dich!

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Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

So... ich habe jetzt den zweiten Tag nicht abgepumpt, da ich nicht dazu gekommen bin. Ich bin am überlegen, ob ich das jetzt so lassen soll. Wenn ich darüber nachdenke, wird mein Herz ganz schwer...
Faktisch sieht es so aus, dass ich nur noch zirka 10 ml in einer Woche gewinnen kann/konnte. Warum ist das für mich so schwierig, obwohl es sich nur noch um ein paar Tropfen handelt?
Schnucks 08/16
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von pikpetit »

Oh Fernweh (( ))
Ich glaube, die Entscheidung wird dir niemand abnehmen können.
Dass du traurig darüber bist, kommt mir sehr normal vor. Es ist schließlich trotzdem eine Stillbeziehung gewesen, die jetzt eventuell zu Ende geht, ganz egal wie viel Milch da im Spiel war, und wie sie getrunken wurde.
Ich habe großen Respekt, dass du es so lange gemacht hast und bin beeindruckt wie viel du für dein Baby leistest, so ganz insgesamt, gerade auch jetzt in der nervigen Situation mit dem Haus.
mit Maus (7/16) und Quarkbällchen (7/16)
Fernweh
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von Fernweh »

Danke (( ))

Am liebsten würde ich aufwachen und mir denken “ja, jetzt passt es für mich, dass ich aufhöre“, aber dieser Moment kommt einfach nicht. Und ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Wenn ich daran denke, dass es das jetzt war mit der Muttermilch, dann kommen mir sofort die Tränen. Entweder stehe ich das jetzt durch, oder ich pumpe weiter, auch wenn es nur ein paar Tropfen sind.
Schnucks 08/16
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koalina
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Re: Nicht stillen können als psy. Belastung

Beitrag von koalina »

Das ist sicher schwer. Pikpetit hat es schön geschrieben. ((( )))
Was, wenn du dir in der gewonnenen Zeit etwas schönes vornimmst? Täglich einen Spaziergang mit Baby im Tuch? Oder was auch immer... etwas was dir gut tut.

Alles Gute!
Koalina
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mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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