Stillstreik??

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Nata1010

Stillstreik??

Beitrag von Nata1010 »

Hallo zusammen,
ich bin wirklich verzweifelt. Seit fast 4 Wochen klappt es mit dem Stillen nicht. Nicht klappen heißt, dass meine Tochter (*23.06.) von der Brust wegschaut, obwohl sie klare (?) Hunger-Signale zeigt. Wenn ich versuche, sie Richtung Brustwarze zu bringen, indem ich ihr Köpfchen in die Hand nehme oder die Seite wechsle, damit sie zur BW schauen kann, kreischt sie und dreht den Kopf wieder weg und fängt dann zu weinen an.
Wir waren bereits beim Osteopathen und auch die KiÄ hat sie untersucht.
Insgesamt wirkt sie sehr leicht ablenkbar, sodass ich zunächst versucht habe, im Dunkeln zu stillen, aber tagsüber ist es in unserer Wohnung nicht dunkel genug. Mit einem Tuch die Sicht abschirmen, klappt irgendwie nicht so gut.... Auch Geräusche reichen schon aus, um sie abzulenken.
Ich versuche wirklich, ihr ganz viel Zeit zu lassen, dass sie noch schauen kann, mit mir plaudern etc. und dann von selbst die BW nimmt. Wenn sie diese aber nicht erwischt, weint sie wieder oder sie dockt immer wieder ab.
Ich habe sie dann im Prinzip 10 Stunden täglich im Tuch getragen und zweistündlich, während sie schläfrig war, versucht sie anzulegen, was mal klappt und mal nicht. Ich lasse sie dann im Tuch soweit nach unten, dass sie an meine Brustwarze kommt und trinken kann. Mal hilft singen, mal muss ich wippen oder laufen...
Ich weiß irgendwie nie, ob sie richtig satt ist, da sie sich auch öfter mal verschluckt oder aufstoßen muss und dann abdockt und nicht mehr an die Brustwarze geht und wieder zu kreischen/weinen anfängt. Aber selbst wenn ich vorher etwas Milch ausstreiche, "sprudelt" die Milch aus meiner Brustwarze nur so raus.
Auch mit dem Einschlafen ist es jetzt richtig schlecht, weil sie nicht mehr an der Brust einschläft und dann irgendwann weint, weil sie nicht einschlafen kann. Da packe ich sie dann auch wieder ins Tuch.
Nachts trinkt sie prima. Ab etwa 20 Uhr kann ich sie zum Glück ablegen und da schläft sie (mit Trinkpausen) bis 7/8 Uhr morgens. Wie oft sie nachts trinkt, kann ich nicht sagen, da ich kein Licht mehr anmachen kann, weil sie sonst nur auf den Lichtstrahl schaut und nicht trinkt. Sie schläft anfangs aber alleine im Bett und da "meldet" sie sich nach 2 Stunden.
Meine KiÄ meinte dann, nachdem ich ziemlich Streit mit meinem Mann hatte, der sagte, ich würde das Kind der Welt berauben, da ich sie im Tuch zum Schlafen zwingen würde (sie schläft nämlich tagsüber auch recht viel, wenn sie nicht gerade zu trinken versucht oder weint), dass ich ihr mehr Reize geben müsste, viel mit ihr Spielen und so. Das Problem ist einfach, dass sie, sobald sie morgens den ersten Trinkversuch kreischend abgebrochen hat, während dem Wickeln schon wieder gähnt und Hungerzeichen zeigt. Wir haben es dann "drauf ankommen" lassen und mit ihr gesungen etc., aber da fängt sie dann irgendwann zu weinen an (meiner Meinung nach aus Müdigkeit), sodass ich sie dann doch ins Tuch packe, wo sie dann auch einschläft. Irgendwann wacht sie auf, hat wieder Hunger und das ganze geht von vorne los.... Einige Male hat sie 1,5 Stunden am Stück geweint, bevor sie erschöpft eingeschlafen ist oder ich sie doch wieder anzulegen versucht habe. Wir vermuten, dass sie aus Hunger nicht schlafen konnte. Ich habe sie damals meinem Mann gegeben, weil ich einfach nicht mehr konnte und da sie sich ja vond er Brust weggedreht hat und gekreischt hat, kam ich mir vor, als wollte ich ihr meine Brust "aufdrängen"... Ich habe sie auch mehrfach am Tag meinem Mann ins Tuch gegeben oder in den Kinderwagen gelegt (in dem sie aber nicht einschläft), weil mir eine Stillberaterin gesagt hat, ich würde ihr dauernd Hunger auf meine Brust machen, wenn ich sie so viel trage und deshalb würde sie dauernd Hungerzeichen machen. Aber ich bringe es irgendwie nicht über mich, zu ignorieren, dass sie scheinbar Hunger hat und sie trinkt auch immer an der Brust und nuckelt nicht nur herum...
Könnten es doch keine Hungerzeichen sein, wenn sie mit der Zunge so "schnalzt" oder wie ich das nennen soll oder an ihren Händen saugt?? Aber ich möchte eigentlich nicht warten, bis sie vor Hunger weint, sondern rechtzeitig reagieren. Da hat sie auch schon mal mitten auf dem "Weg" zur Brustwarze abgebrochen und geweint... (mein Schwiegervater hatte sie in Beschlag genommen und sämtliche Anzeichen ignoriert, nicht dass es meine Art wäre, sie vor Hunger schreien zu lassen)
Inzwischen weint sie teilweise stündlich tagsüber, mal weil sie durch Geräusche geweckt wird, mal weil es mit dem Trinken nicht klappt. Sie lässt sich dann schon schnell wieder beruhigen, aber ich bin nachmittags einfach so erschöpft, dass mir dann irgendwann die Kraft ausgeht, weiter zu wippen oder zu singen, damit sie wieder einschläft. Ich komme echt zu gar nichts mehr und bin sehr verunsichert, was ich tun soll. Ich traue mich kaum noch, sie zum Wickeln herauszunehmen, weil ich immer Angst habe, dass sie wieder Hunger hat und ich sie doch nicht anlegen kann. Dennoch habe ich mich, nach dem Gespräch mit der KiÄ "gezwungen" sie abzulegen und herumschauen zu lassen etc. Aber es endet früher oder später mit weinen.
Davor hat das Stillen gut geklappt und war richtig schön, sodass ich wirklich versucht habe, die letzten Wochen durchzuhalten. Unser Baby war auch total pflegeleicht und so viel geweint wie in den letzten Wochen hat sie in den ganzen 2 Monaten davor noch nie. Sie hat davor eigentlich so gut wie gar nicht geweint, deshalb bin ich auch so erschüttert, dass sie seit fast 4 Wochen den ganzen Tag über immer wieder weint....
Inzwischen bin ich kurz davor abzupumpen und Fläschchen zu geben. Nebenbei: Ich benutzte bis jetzt weder Fläschchen noch Schnuller. Was das Baby ausscheidet ist ausreichend, sie hat normalen hellgelben Muttermilch-Stuhl.
Kann mir irgendjemand helfen? Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll.
Phytolacca
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Re: Stillstreik??

Beitrag von Phytolacca »

Hallo Nata,

das hört sich wirklich stressig an. Ich wollte dir nur mal sagen, dass du dir wirklich viel Gedanken um dein Kind machst und ich toll finde, dass du so viel versuchst um es ihr zu erleichtern.
Ich denke einer der Still-Mods wird sich bestimmt bei dir melden.
Ich kann dir von mir sagen, dass mein Sohn ähnliches Verhalten in den letzten beiden Schüben gezeigt hat, tagsüber nur kurz nuckeln kund unzufrieden weinen. Wir nur mit dem Tuch unterwegs waren und er sich dann nachts alles an Milch abgeholt hat was erbrauchte.
Das war dann irgendwann vorbei.
Bestimmt kannst du als Mutter auch besser erspüren, was dein Kind mit dem weinen sagen will als der Kinderarzt.

Übrigens gibt es in der Gibt es in dem Thread wie funktioniert Beratung im SuT eine Fragenliste, die den Mods wenn du die beantwortest hilft bei der Beratung.
Bestimmt kann jemand noch nen Link das lassen oder du schaust selbst mal nach

Liebe Grüße
Nur mit Handy, daher Sorry für die Fehler

viewtopic.php?f=352&t=212921&p=5344222#p5344222

Liebe Grüße
Phytolacca und zwei Streithähne
Regenbogen82
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Re: Stillstreik??

Beitrag von Regenbogen82 »

Herzlich Willkommen!

Phytolacca meint diesen Thread: http://www.stillen-und-tragen.de/forum/ ... 2&t=125451
Es wäre gut, wenn Du die darin gestellten Fragen hier in Deinem Thread beantworten und alle Gewichte, die Du hast, mit Datum Posten könntest. Dann kann ein Stillmod bestimmt bald etwas dazu sagen. :)

Alles Gute für Euch!
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
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SchneFiMa
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Re: Stillstreik??

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Nata,

Herzlich willkommen hier im Forum.
Ich möchte gerne mit dir zusammen schauen, wie wir eure, momentan anstrengende Situation, verbessern können.

Schau doch bitte in den Thread Wie funktioniert Stillberatung im SUT und beantworte die dort gestellten Fragen. So kann ich mir ein noch besseres Bild machen. Vielen Dank.

Ich melde mich spätestens heute Abend ausführlicher bei dir.

Viele Grüße
SchneFiMa
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sowie
den zwei Burschis 26.02.18
Nata1010

Re: Stillstreik??

Beitrag von Nata1010 »

Hallo zusammen,

Oh Mann, vielen, vielen Dank, dass ihr mir helfen wollt!!

Also, mein Baby wird nicht zugefüttert, Gedeihstörung war nie ein Thema, Anfang September war die U4 inklusive Impfung, da war alles prima. Meine Tochter ist gewichtstechnisch auf der 75. Perzentile. Vor 2 Wochen dann noch mal bei der Kinderärztin, da war ebenfalls alles okay.

Wie lange sie tatsächlich braucht, bis sie satt ist, weiß ich schon gar nicht mehr. Es gab schon einmal eine Phase, wo sie nicht stillen wollte (?)/konnte, in der mein Mann sie immer zwischendurch herumtragen musste und dann musste ich erneut ansetzen. Zwischendurch war das aber wieder gut und ich
glaube, dass sie eher kürzer braucht, um sich satt zu trinken, zumindest habe ich das nachts so im Gefühl. In der Regel trinkt sie alle 2 Stunden, wenn ich sie im Tuch trage und in der ersten Nachthälfte hat sie, bis zu diesem "Streik" auch mal 4 Stunden geschlafen. Sie hat die ersten Monate Cluster-Feeding gemacht, falls das von Interesse ist, auch als es mit dem "Streik" losging und ich noch nicht so recht wusste, wie ich damit umgehen soll, hat sie nachts geclustert.

Ich würde sagen, dass sie ausreichend ausscheidet und ziemlich oft Stuhlgang hat, also vielleicht so 3-4 mal am Tag (meistens gelb), morgens eine sehr große Menge, dann kleinere Mengen. Sie schafft es mit ihrer Stuhlmenge locker eine 4er Windel zu sprengen und sich bis zu den Schultern einzustuhlen :-p Die Windel ist auch immer recht schwer, sodass sie sicher auch genug Urin ausscheidet.

Unser Stillstart war gut, alles hat eigentlich geklappt. Mir wurde nach dem Milcheinschuss ein Stillhütchen mitgegeben, weil sie an meiner prallen Brust nicht andocken konnte. Das hab ich falsch verwendet (ich hab es einfach nur drauf gesetzt, hat mir niemand erklärt, wie es geht) und sie hat sich aber tapfer durchgekämpft und an meiner Betonbrust mit falsch aufgesetztem Stillhütchen getrunken. Das Stillhütchen habe ich dann am nächsten Tag auch gleich wieder weggelassen und es hat ohne geklappt. Fläschchen hat sie einmal bekommen, da hat sie mit 8 Tagen nach 6 stündiger Stillpause (meine Hebamme sagte, ich solle sie nicht mehr wecken, sondern ihr vertrauen) für 10 Stunden geclustert und die Hebamme meinte, ich hätte zu wenig Milch. Als ich dann selbst gelesen habe, dass es Cluster-Feeding gibt, habe ich sie einfach clustern lassen, kein Fläschchen gegeben und sie hat auch nie wieder 6 Stunden am Stück geschlafen und auch nur 4 Stunden geclustert.
Ansonsten hat(te) es keinen Kontakt mit künstlichen Sauger
Ich fand unsere Stillzeit eigentlich sehr schön, werde es nie vergessen, wie sie als ganz kleines Baby in meinem Arm eingeschlummert ist, wenn sie satt war. Auch jetzt passiert das manchmal noch und ich kann mir wenig schöneres vorstellen als das :-)
Ich konnte sie früher auch unterwegs gut stillen und später bin ich eben in einen ruhigeren Raum gegangen. Ich denke, dass ich schon versucht habe, auch wenn wir viel mit ihr unternommen haben, weil sie echt sehr pflegeleicht war, keine Hektik aufkommen zu lassen beim Stillen. Wir haben uns eigentlich immer danach gerichtet, wann sie gestillt wurde und eingeschlafen war, dann haben wir sie ins Tuch/in den Kinderwagen/ins Auto gepackt und sind los. Das hat eigentlich immer gut funktioniert.

Vor vielleicht 8 Wochen hatten wir schon mal so eine ähnliche Phase, wo sie die Brust "angeschrien" hat, weil sie sich öfter verschluckt hat, da habe ich, nachdem ich mit einer Stillberaterin telefoniert hatte, mit Blockstillen angefangen, weil die vermutete, ich hätte zu viel Milch. Ich glaube aber eher, dass es eben am Reflex lag, weil da vor allem rechts wie zwei kleine Fontänen rausschießen, denn ihr Stuhlgang war immer gelb, nur wenn es heiß war mal grün. Damals war es sogar so krass, dass das einfach so passiert ist, also dass unter der Dusche oder beim Umziehen plötzlich Milch "rausgeschossen" kam. So extrem war es jetzt schon länger nicht mehr, aber wenn ich ausstreiche, kommt da ein richtiger Strahl heraus und manchmal verschluckt sich mein Baby auch und sie hat dann durch das viele an- und abdocken viel Luft im Bauch und muss aufstoßen, vor allem morgens.

Wir waren einmal beim Osteopathen, weil sie mehr nach rechts geschaut hat als nach links. Aber da war alles okay.
Wie oben erwähnt, war beim Arzt auch alles okay.
Ich habe keine Hebamme (sie ließ mich nach 4 Terminen für 2 Wochen "hängen" und bei den 4 Terminen kam sie mir sehr zerstreut vor, hat mein nur 2600g schweres Baby auch nur einmal gewogen nach 9 Tagen und da hatte sie ihr Geburtsgewicht noch nicht erreicht... Es hat dann zwar alles gepasst und ich habe sie dann selbst gewogen). Eine andere Hebamme war nicht zu organisieren und wir haben uns dann mit Unterstützung kundiger Bekannter (;-)) ganz gut durchgeschlagen. Mit der SB hatte ich einmal telefonisch Kontakt. Die sagte mir auch das mit dem Tragen und dem Hunger machen.

Keine medizinischen Besonderheiten.

Ich kann mich immer so schlecht kurz fassen. Ich hoffe, mein Roman ist einigermaßen informativ für dich ;-)
Zuletzt geändert von Kinsale am 29.09.2016, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Klarname gelöscht
Nata1010

Re: Stillstreik??

Beitrag von Nata1010 »

Geburtsgewicht 2840g
Entlassgewicht 2600g
Gewicht nach 10 Tagen 3100g
Gewicht U3: 4080g (27.7.)
Gewicht U4: 5790g (5.9.)
:oops:
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SchneFiMa
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Re: Stillstreik??

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Nata,

Danke für deine Antwort, ich konnte mir wichtiges rausziehen, ja :)

Es ist hilfreich für uns, wenn du dich anmelden würdest. Wir brauchen dann deine Beiträge nicht freischalten und ich sehe gleich, wenn du geantwortet hast.
ch bin wirklich verzweifelt. Seit fast 4 Wochen klappt es mit dem Stillen nicht. Nicht klappen heißt, dass meine Tochter (*23.06.) von der Brust wegschaut, obwohl sie klare (?) Hunger-Signale zeigt. Wenn ich versuche, sie Richtung Brustwarze zu bringen, indem ich ihr Köpfchen in die Hand nehme oder die Seite wechsle, damit sie zur BW schauen kann, kreischt sie und dreht den Kopf wieder weg und fängt dann zu weinen an.
Das klingt wirklich anstrengend und ich kann nachvollziehen, dass du sehr gestresst und müde bist. In welchen Stillpositionen stillt ihr denn? Hast du da schon schon verschiedene ausprobiert? Wie stillt ihr nachts, im Liegen? Du schreibst ja, dass es nachts gut klappt.
Wir waren einmal beim Osteopathen, weil sie mehr nach rechts geschaut hat als nach links. Aber da war alles okay.
Wie oben erwähnt, war beim Arzt auch alles okay.
Das ist schonmal sehr gut.
Hat die Ärztin auch in den Hals geschaut, ob es dort Auffälligkeiten gibt, eine Entzündung oder ähnliches? Spuckt deine Tochter nach dem Stillen?
Meine KiÄ meinte dann, nachdem ich ziemlich Streit mit meinem Mann hatte, der sagte, ich würde das Kind der Welt berauben, da ich sie im Tuch zum Schlafen zwingen würde (sie schläft nämlich tagsüber auch recht viel, wenn sie nicht gerade zu trinken versucht oder weint), dass ich ihr mehr Reize geben müsste, viel mit ihr Spielen und so.
Wenn es deinem Baby gut tut, an deiner Brust zu sein, dann trage sie. Ein schreiendes Baby im Laufgitter oder auf dem Sofa stresst in solchem Falle mehr, als das häufige Tragen. Ich lese auch heraus, dass du gerne trägst (auch wenn es momentan durch das Weinen sehr anstrengend ist). Dein Mann kann sie dir zwischendurch abnehmen? Hast du noch andere Personen, die dich zwischendurch mal ein paar Minuten entlasten könnten?
Das Problem ist einfach, dass sie, sobald sie morgens den ersten Trinkversuch kreischend abgebrochen hat, während dem Wickeln schon wieder gähnt und Hungerzeichen zeigt. Wir haben es dann "drauf ankommen" lassen und mit ihr gesungen etc., aber da fängt sie dann irgendwann zu weinen an (meiner Meinung nach aus Müdigkeit), sodass ich sie dann doch ins Tuch packe, wo sie dann auch einschläft. Irgendwann wacht sie auf, hat wieder Hunger und das ganze geht von vorne los.... Einige Male hat sie 1,5 Stunden am Stück geweint, bevor sie erschöpft eingeschlafen ist oder ich sie doch wieder anzulegen versucht habe. Wir vermuten, dass sie aus Hunger nicht schlafen konnte.
Ist denn irgendetwas vorgefallen, was sie erschreckt haben könnte? DU hast geschrieben, dass du einen starken Milchspendereflex hast, aber vorher schon ausgestrichen hast? Manchmal ist es für die Babys unangenehm, wenn die Milch so plötzlich in den Mund/Rachen "schießt", erschrecken dadurch und weinen. Deine Tochter ist nun in dem Alter, wo sie das durchaus schon verknüpfen kann. Auch das Saugen verändert sich in dem Alter, wenn die Babys klein sind, dann funktioniert viel über die Reflexe. Im Alter deiner Tochter stellt sich das Saugen um und die Babys müssen viel mehr selber machen. Manchmal fällt das den Babys schwer.
Könnten es doch keine Hungerzeichen sein, wenn sie mit der Zunge so "schnalzt" oder wie ich das nennen soll oder an ihren Händen saugt?? Aber ich möchte eigentlich nicht warten, bis sie vor Hunger weint, sondern rechtzeitig reagieren. Da hat sie auch schon mal mitten auf dem "Weg" zur Brustwarze abgebrochen und geweint...
Das ist sehr richtig, ein Baby, welches schon schreit, sollte zunächst getröstet werden. Du machst das richtig, wenn du sie anlegst, sobald du Hungerzeichen erkennst.
Davor hat das Stillen gut geklappt und war richtig schön, sodass ich wirklich versucht habe, die letzten Wochen durchzuhalten. Unser Baby war auch total pflegeleicht und so viel geweint wie in den letzten Wochen hat sie in den ganzen 2 Monaten davor noch nie. Sie hat davor eigentlich so gut wie gar nicht geweint, deshalb bin ich auch so erschüttert, dass sie seit fast 4 Wochen den ganzen Tag über immer wieder weint....
Das ist verständlich und geht sehr an die Reserven. Ich finde es toll, dass du schon so viel versucht hast und sie trotz Stress weiter trägst und ihr somit ganz viel Nähe gibst.
Inzwischen bin ich kurz davor abzupumpen und Fläschchen zu geben.


Auch das ist verständlich, wird aber keine Lösung sein, da sie auch an der Flasche trinken muss.

Ich schlage vor, dass ihr versucht, weiterhin bei frühen Hunger-/Stillzeichen zu stillen. Die Umgebung sollte (deinen Beschreibungen nach) ruhig und etwas dunkler sein. Versucht, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren. Trage sie weiterhin, wenn ihr beide das Bedürfnis danach habt.

Momentan seid ihr in einer schwereren Phase, die ihr aber hoffentlich bald überwunden habt und bald wieder ruhig und gelassen stillen könnt.

Hilft dir das ein wenig weiter?

Viele Grüße
SchneFiMa
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Re: Stillstreik??

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Nata,

Wie geht es euch?

Viele Grüße
SchneFiMa
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Re: Stillstreik??

Beitrag von Nata1010 »

Hallo SchneFiMa,

Erst einmal vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meinen Roman zu lesen und mir zu helfen.
Wir schlagen uns weiter durch, der große Durchbruch ist nicht dabei (auch wenn ich das zwischenzeitlich mal dachte), aber ich/wir wissen uns zu helfen.
Meine Mutter kommt seit 3 Wochen auch einmal in der Woche und kocht für uns, mein Mann und ich ziehen wieder mehr an einem Strang und ich versuche, meine Kleine auch mal an Freunde/die Familie abzugeben, auch wenn das im Moment echt nicht klappt. Aber dann nehme ich sie eben wieder und konnte zumindest mal 10 Minuten duschen oder aufs Klo... :-p
Also, vor einiger Zeit, als sie schon mal die Brust "angeschimpft" hat (mein Mann musste sie dann immer herumtragen und sie mir dann wieder "anreichen), hat sie sich beim Trinken so verschluckt, dass sie durch Mund und Nase gleichzeitig gebrochen hat und keine Luft mehr bekam. Das war da, als ich mit dem Blockstillen angefangen habe.
Ich vermute, dass es jetzt eher so ist, dass ihr teilweise wenig Ruhe gelassen wurde, weil sich immer wieder Leute einmischen, wie wir mit unserem Kind umzugehen haben und mein Mann sich da sehr verunsichern lässt und der Kleinen dann manchmal echt fiese Sachen "antut", obwohl er glaubt, das sei gut für sie (zum Beispiel hat er sie, weil sie nicht mehr im Kinderwagen einschlafen konnte, im Kinderwagen gelassen und sie hat geweint, immer lauter und er meinte dann, wir müssten 5 Minuten warten, ob sie sich selbst beruhigt,... Sein Bruder, der ein Kind hat, dass 6 Monate älter ist, hat das wohl mit dem gemacht... Naja, ich hab sie dann aus dem Wagen geholt und gesagt, dass wir das nie wieder so machen und sie war völlig verstört, ich habe sie echt so noch nie weinen gehört... Oder er lässt sie bei seinen Eltern auf dem Arm, obwohl sie Hunger hat und schon sucht etc., weil er glaubt, sie hängt mir sonst später nur am Rockzipfel und da hat sie dann auch wieder voll geweint und ich musste sie danach bestimmt 30 Minuten hin- und hertragen, bis sie eingeschlafen ist...) . Oder ich bin gerade am Stillen und alle platzen rein und wollen sie nehmen, auch wenn ich sage, dass sie noch gar nicht fertig ist. Als sie dann da von der Brust gewichen ist und geweint hat, dachte ich, dass sie wohl doch nicht mehr will und ich ihr meine Brust "aufdränge", wie mir das von meiner Schwiegermutter gesagt wurde, die auch am selben Tag los ist und mit meinem Mann ein "Nuckele" gekauft hat, damit mir mein Kind nicht so viel an der Brust hängt... Es war ein echtes Drama. Immer wenn meine Kleine dann geweint hat, weil sie nicht trinken konnte, hat mein Mann mir gesagt, dass ich sie quäle, weil sie sich beruhigen will und ich ihr den Schnuller vorenthalte...
So gab es sehr viele Situationen im letzten Monat und wir sind da auch immer wieder aneinander geraten, weil ich es nicht ertrage, wenn sie so viel weint, weswegen ich ja dann eben angefangen habe, sie tagsüber fast ausschließlich nur zu tragen.

Ich bin jetzt aber wieder viel zuversichtlicher, weil ich nach wie vor glaube, dass wir das hinbekommen und dass sie eines Tages wieder ganz souverän trinken wird :-)
Ich glaube, was mich wirklich fertig gemacht hat, war die Diskrepanz zwischen mir und meinem Mann und dann noch die Kinderärztin oben drauf, die mich hingestellt hat, als würde ich spinnen...
Ich glaube aber, mein Mann hat inzwischen begriffen, nachdem er das Wochenende mit mir und der Maus verbracht hat, dass man unserem Baby im Moment einfach geben muss, was es braucht und dann läuft alles viel entspannter ab, als wenn man es "herausfordert" und am Ende schreit es nur noch und kann sich, weil dann Hunger und Unruhe zusammen kommen, gar nicht mehr beruhigen. Er hat eben auch bemerkt, dass sie tatsächlich so viel schläft und sie, wenn man sie nicht im Tuch trägt, im Moment tagsüber nicht einschläft und dann nur noch weint. Gleichzeitig hat er sich wirklich bemüht und war sehr geduldig, ihr beim Einschlafen zu helfen, sodass ich auch etwas Entlastung habe.
Und jetzt warten wir einfach weiter ab. Irgendwann wird diese Phase vorbei sein und wenn es wenigstens mit einem von beidem klappt (schlafen oder stillen), ist es auch nicht mehr so anstrengend.

Ich hätte noch ein paar Fragen diesbezüglich, die du mir sicher beantworten kannst. Ich hoffe, das ist okay:
- Kann ich Milch ausstreichen, bevor ich stille und zwar schon ziemlich viel, damit es eben nicht mehr so spritzt? Oder steigere ich dadurch die Milchproduktion und mache es dann eher schlimmer?
- Könnte ich auch die Brust komplett abpumpen und sie dann anlegen?? Oder ist das unnötig?
- Könnte ich sie, wenn sie sehr hungrig ist und es gar nicht klappt, mit dem Löffel füttern oder ist das wegen des Saugbedürfnisses blöd? (Wie kommt es eigentlich, dass manche "Flaschenkinder" auch keinen Schnuller haben?? Haben die dann von Natur aus wenig Saugbedürfnis? Ich kenne im Bekanntenkreis nämlich Leute, die Fläschchen gegeben haben und das Kind hatte keinen Schnuller. Ich habe mich dann eben gefragt, wie das sein Saugbedürfnis befriedigt hat?)
- Kann ich dem Baby irgendwas Falsches "antrainieren", wenn ich es jetzt alle 1-3 Stunden aus dem Tuch hole, wenn es nur noch halbschläfrig ist, und es dann
stille? So klappt es nämlich recht gut. Ich habe das Gefühl, dass es dann nicht darüber nachdenken muss oder vielleicht auch so entspannt ist, dass es nicht
so schnell verzweifelt, wenn es nicht klappt. Ich möchte jetzt aber nicht für den Rest der Stillzeit stündlich stillen müssen, vor allem tagsüber ist das mit einem Sozialleben nicht so gut vereinbar (wenn man dafür auch noch im Dunkeln auf einem Pezziball sitzen muss...) Und spielt es da wirklich eine Rolle, dass sie mich riechen kann? Ich hatte nämlich, bevor das losging, eher den Eindruck, dass sie sich seltener zum Trinken gemeldet hat, wenn ich sie getragen habe, so als würde ihr Bedürfnis nach Nähe dadurch gestillt werden und sie müsse dann wirklich nur noch zum Trinken an die Brust und nicht, um sich zu beruhigen... ??

Danke!!
Ich geb bei Zeiten Bescheid, wie es so läuft.
J. *2016,
A. *2019 &
N. *2023
pqr
SuT-Legende
Beiträge: 8871
Registriert: 16.08.2015, 17:38

Re: Stillstreik??

Beitrag von pqr »

Hallo

Du hörst Dich schon viel zuversichtlicher an.
Ihr scheint ja gerade Euren Weg zu finden. :D
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
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