Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

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Qwertzuiopü
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Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Hallo zusammen,

ich habe jetzt die letzten 10 Wochen alles mögliche ausprobiert, um entspannt und fröhlich meinen Sohn (Kaiserschnitt Anfang Juli) stillen zu können, aber habe langsam das Gefühl, mich dabei etwas zu Verrennen. Deswegen hoffe ich auf Eure Hilfe und habe mal "alles" aufgeschrieben, deswegen leider sehr lang.

Meine akuten Probleme sind,
1) Bisher konnte ich nie wirklich schmerzfrei stillen konnte, sondern habe immer (wieder) schmerzende Brustwarzen. Seit ca 3 Wochen tut hauptsächlich die linke Brust weh, während rechts okay ist. Interessant finde ich, dass es gegen Abend schmerzhafter wird, und dass die Stillberaterin im Stillcafe es hinbekommen hat, ihn so anzulegen, dass es ganz schmerzlos war – also vermutlich teilweise ein Handling-Problem, dass ich aber bisher noch nicht selbst zuverlässig lösen konnte. Es fühlt sich häufig so an, als würde er auf der Brustwarze rumkauen. Und wenn ich versuche, ihm mehr Brust in den Mund zu schieben beim Anlegen, dockt er schnalzend um.

2) Hinzu kommt, dass ich so ca. in Woche 3 rechts einen Milchstau hatte, der zu einer Mastitis wurde, die zu einem Abszess wurde und ich für eine Woche im Krankenhaus lag, und seitdem mein Kind die „gesunde“ linke Brust der „kranken“ rechten Brust stark vorzieht. Ich finde es schwer, das so hinzunehmen, da ich Sorge habe, ob die rechte Brust mit wenig Stillen wirklich ganz heilen kann (es sind immer noch Stränge und eine Abszesshöhle tastbar), und, ob mein Sohn die Brust ganz abstillen würde, wenn ich ihn ließe.

3) Schließlich vermute ich, dass mindestens meine linke Brust etwas übermotiviert ist in punkto MSR und Milchproduktion, so dass ich die letzten Wochen immer wieder dachte: „Jetzt bekomme ich den nächsten Milchstau“, was mich aufgrund der Vorgeschichte (s. 2.) sehr beunruhigt, so dass ich in dezente Panik verfalle und irgendetwas zwischen Blockstillen und Abpumpen mache, was ja nicht so ganz zusammenpasst.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen könntet, Lösungen zu finden, die ALLE Probleme auf einmal lösen könnten. Naja, vielleicht etwas unrealistisch. Aber ich hoffe einfach immer noch darauf, dass mein Kind und ich eine entspannte Stillbeziehung hinbekommen. Mir wurde im Zuge der Schmerzen und Behandlungen das Stillen nämlich immer wichtiger, und ich würde ungern vorzeitig abstillen. Aber noch ganz viele Schmerzen und Sorgen und Gesundheitsrisiken kann ich auch nicht „auf Ewigkeit“ verkraften.

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* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
– Ja, direkt nach der Geburt hat er Durstfieber bekommen und daher wurde per Spritze für 2 Tage zugefüttert (Milcheinschuss am 3. Tag). Im Zuge der Mastitis haben wir nochmal über einen längeren Zeitraum (Woche 3 bis 6 ca) zugefüttert, per Flasche. Seit Woche 6 sind wir „clean“, was Pre-Nahrung angeht. Wenn ich die Brust abpumpe aus Angst vor Milchstau, füttere ich die abgepumpte Milch per Fläschchen zu, falls das Stillen am Abend zu stressig wird.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
– Ich stille voll und nach Bedarf, aber ein klarer Rhythmus ist noch weit entfernt und ich deute ihn manchmal auch falsch. Pro Tag stille ich ca 9 bis 15 Mal zwischen 6 und 80 Minuten, wobei ich bei Pausen zwischendurch nicht weiß, wie ich sie zählen soll und daher die Angabe etwas ungenau ist. Die langen Stillmahlzeiten sind, glaube ich, eher morgens sehr früh und bis zum frühen Nachmittag. Wenn es später am Tag schmerzhafter wird, kann ich ihn nicht ewig lange saugen/nuckeln lassen. Er döst häufig nach einer Seite für wenige Minuten ein, aber selten schläft er nach dem Stillen für länger ein, sondern er schreckt eher dann wieder hoch und schreit. Zum längeren Schlafen bekommen wir ihn häufig nur im Kinderwagen und/oder an den Armen gepuckt. So gibt es 2-3 Schlafpausen nachts von 2 bis zu maximal 5 Stunden pro Tag, sonst nur kleine Nickerchen, mit insgesamt 7,5 bis maximal 11 h am Tag.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?
– Urin ist eigentlich fast immer in der Windel, also 4-7 Mal, Stuhlgang 2-5 Mal pro Tag. Bis vor ca 2 Wochen ist er häufig beim oder nach dem Stillen hochgeschreckt, ich vermute durch Bauchschmerzen. Das ist nun etwas besser geworden, aber ich weiß nicht wirklich, wodurch. Ich habe Milchprodukte und Rohkost stark reduziert, er bekommt häufig Lefax. Entkrampfende Globuli und Kümmelzäpfchen haben wir lange nicht mehr benutzt, weil es nicht mehr nötig erschien.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
– Die ersten Tage waren durchwachsen, da ich schnell wunde Brustwarzen hatte und er Durstfieber, so dass am 4. Tag die Krankenhaus-Stillberaterin eine Saugverwirrung feststellte durch Spritze, Stillhütchen und Daumen. Der Anfang war insgesamt sehr aufwühlend für mich durch sekundären Kaiserschnitt, schlechte anfängliche Stillberatung auf der Station und Mehrbettzimmer statt Familienzimmer.
Nach ca einer Woche zu Hause begann dann das Drama mit Milchstau und Mastitis. Ich begann, die rechte Brust mit einer elektrischen Milchpumpe abzupumpen, weil es durch Schmerzen und nachher durch die Abszesshöhle direkt hinter der Mamille nicht möglich war, ihn rechts anzulegen. Das Abpumpen mit Massage war auch äußerst schmerzhaft und lange wenig produktiv. Nach 7 Tagen im Krankenhaus mit intravenösem Antibiotikum wurde weitere 5 Tage die Brust punktiert. Die Brustwarze war dann schließlich verheilt und er konnte auch wieder häufiger andocken, und auch das Abpumpen wurde ergiebiger (Steigerung von manchmal 5ml auf bis zu 60 ml bei einem 3-4h-Rhythmus). Nach einer tollen Stillberatung haben wir uns getraut, Pre-Nahrung komplett, Schnuller und Fläschchen fast komplett wegzulassen und nur im Notfall abzupumpen. Wie oben angedeutet haben wir aber immer wieder Andock-Probleme, für ihn an der rechten Brust (verweigert er häufiger) und für mich an der linken Brust (Schmerzen, Raghaden). Die Nachkontrolle der Mastitis im Krankenhaus findet morgen statt.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
– Ja, ein Fläschchen bekommt er vielleicht noch einmal die Woche mit abgepumpter Milch, wenn das Stillen bei ihm und mir zu Verzweiflung führt. Schnuller nur noch im Auto für wenige Minuten, Stillhütchen haben wir immer mal wieder in den ersten Wochen benutzt, aber nun schon lange nicht mehr. Zwischen ca 4. und 6. Woche hat er häufig einen Schnuller gehabt, da ich die Risiken nicht kannte und ihn durch wunde Brustwarzen nicht anders beruhigen konnte.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
– Für Stillberatung gehe ich seit vorletzter Woche ins Stillcafé, einmal waren wir auch bei einer freiberuflichen Stillberaterin (in einer anderen Region), und versuchen das hier vor Ort zu wiederholen. Meine Nachsorgehebamme ist/war leider nicht sehr erfahren was die Mastitis und die nachfolgenden Stillprobleme angeht, und die Kinderärztin war gar nicht hilfsbereit. Osteopathie wurde uns von der Stillberaterin empfohlen, den ersten Termin haben wir vor 2 Wochen gehabt, morgen den nächsten. Der Osteopath hat Blockaden an linker Schulter und Ellbogen gefunden.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
– Ich weiß nicht, ob der Abszess an der rechten Brust die Milchmenge oder die Fließeigenschaften der Milch langfristig nachteilig beeinflusst haben könnte. Beim Kind könnte die o.g. Blockade eine Rolle spielen, aber das erscheint mir nicht ganz logisch, da er sich an rechter und linker Brust so unterschiedlich verhält, auch wenn er in der gleichen Liegeposition bleibt.

Soo. Ich hoffe, ich habe nicht alle durch meinen langen Post vergrault? Wenn noch Fragen offen sind, nur hr damit! Ich würde mich wirklich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet zu entspannterem Stillen ohne Schmerzen und Ängste.
Viele Grüße,
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
Qwertzuiopü
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Nachtrag:
Problem 4: Seit einigen Wochen beobachte ich fahle, schmerzende Brustwarzen nach dem Stillen, besonders links, die ich für Vasospasmus halte und mit Lecithin, Magnesium, Calcium und Spascupreel zu verarzten suche. Es ist zwischenzeitlich für einige Tage kaum belastend gewesen, wurde aber wieder stärker. Auch das ist eher abends ein Problem, wenn ich's richtig mitkriege. Kann es sein, dass das zu Schmerzen an der Brudtwarze beim Stillen führt, wenn der Milchfluss dadurch unterbrochen ist?

Viele Grüße,
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
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bayleaf
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von bayleaf »

Hallo Qwertzuiopü
Ich melde mich heute Abend ausführlich.
Liebe Grüße,
bayleaf
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von bayleaf »

Liebe Qwertzuiopü
Herzlich Willkommen im Forum und natürlich herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Babies!
Das klingt in der Tat nach einem schwierigen Stillstart, umso bewundernswerter ist Deine Motivation. Du hast die meisten Fragen schon beantwortet aber kannst Du noch bitte eine Liste mit den Gewichtsdaten posten?
zB so in der Art:

01.07.2016 Geburt/KKH 3400g
04.07.2016 U1 KiA 3280g
07.07.2016 Hebamme 3460g
Qwertzuiopü hat geschrieben:1) Bisher konnte ich nie wirklich schmerzfrei stillen konnte, sondern habe immer (wieder) schmerzende Brustwarzen. Seit ca 3 Wochen tut hauptsächlich die linke Brust weh, während rechts okay ist. Interessant finde ich, dass es gegen Abend schmerzhafter wird, und dass die Stillberaterin im Stillcafe es hinbekommen hat, ihn so anzulegen, dass es ganz schmerzlos war – also vermutlich teilweise ein Handling-Problem, dass ich aber bisher noch nicht selbst zuverlässig lösen konnte. Es fühlt sich häufig so an, als würde er auf der Brustwarze rumkauen. Und wenn ich versuche, ihm mehr Brust in den Mund zu schieben beim Anlegen, dockt er schnalzend um.
Beschreibe doch bitte wie ihr stillt, welche Position(en) benutzt ihr, wie verhält er sich beim Stillen? Wie sehen Deine Brustwarzen nach dem Stillen aus? Schnalzt er nur am Anfang oder während der ganzen Stillmahlzeit?
Grundsätzlich gilt, je weiter sein Mund auf ist und je mehr er vom Warzenvorhof im Mund hat desto schmerzfreier für Dich und desto effektiver der Milchtransfer für ihn.
Hast du es schon mal mit der asymmetrischen Anlegetechnik versucht?
Qwertzuiopü hat geschrieben: 2) Hinzu kommt, dass ich so ca. in Woche 3 rechts einen Milchstau hatte, der zu einer Mastitis wurde, die zu einem Abszess wurde und ich für eine Woche im Krankenhaus lag, und seitdem mein Kind die „gesunde“ linke Brust der „kranken“ rechten Brust stark vorzieht. Ich finde es schwer, das so hinzunehmen, da ich Sorge habe, ob die rechte Brust mit wenig Stillen wirklich ganz heilen kann (es sind immer noch Stränge und eine Abszesshöhle tastbar), und, ob mein Sohn die Brust ganz abstillen würde, wenn ich ihn ließe.
Oh je Du Arme, da hast Du ja ganz schön was mitgemacht! Ich kann Deine Angst völlig nachvollziehen. Es kann gut sein, daß Dein Sohn die andere Brust vorzieht weil dort der Milchfluß schneller ist (oder weil die Brustwarze in eine andere Richtung zeigt, oder oder. Unsere Körper sind nicht symmetrisch und Babies haben oft eine Vorliebe für eine Seite, das kann sich auch wieder ändern. Trotzdem hast Du natürlich recht, gerade weil Du noch Stränge und die Abzeßhöhle ertasten kannst, ist es wichtig die Brust (behutsam) soweit es geht zu entleeren. Du kannst ihm immer die beliebtere Seite zuerst anbieten und zwischendurch die andere. Oder es auch mit der unbeliebteren Brust versuchen wenn er gutgelaunt und nicht zu hungrig ist. Oder im Halbschlaf. Wichtig ist, daß Du es immer wieder versuchst. Sollte sich Deine Brust hart und voll anfühlen kannst Du sie (behutsam) per Hand oder mit der Pumpe entleeren.
Qwertzuiopü hat geschrieben: 3) Schließlich vermute ich, dass mindestens meine linke Brust etwas übermotiviert ist in punkto MSR und Milchproduktion, so dass ich die letzten Wochen immer wieder dachte: „Jetzt bekomme ich den nächsten Milchstau“, was mich aufgrund der Vorgeschichte (s. 2.) sehr beunruhigt, so dass ich in dezente Panik verfalle und irgendetwas zwischen Blockstillen und Abpumpen mache, was ja nicht so ganz zusammenpasst.
Das klingt kompliziert. Ich kann völlig verstehen, daß Du beim geringsten Anzeichen eines Milchstaus abpumpst. Dein Baby ist jetzt 10 Wochen alt und je mehr Du zum Stllen zusätzlich abpumpst, desto mehr Milch wird Dein Körper produzieren (mehr Nachfrage=mehr Angebot).
Hast Du schon mal versucht beim Stillen Brustkompressionenzu machen?
Damit kannst Du den Milchtransfer beim Stillen maximieren, an der beliebteren Seite kannst Du dabei harte Stellen leicht rausmassieren und an der unbeliebteren Seite wird Dein Baby mit einem schnelleren Milchfluß und mehr MSRen 'belohnt'. Dieses führt zu effektiverem Trinken, und das verkürzt die Länge einer Stillmahlzeit. Also mehr Milch schneller und dementsprechend werden Deine Brustwarzen entlastet.
Qwertzuiopü hat geschrieben:Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen könntet, Lösungen zu finden, die ALLE Probleme auf einmal lösen könnten
Ich bin mir sicher, daß wir da zusammen einige Verbesserungen erreichen können.
Liebe Grüße
bayleaf
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Liebe bayleaf
Herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich werde Brustkompression heute ausprobieren, besonders für die schwächere Brust rechts klingt das sehr vielversprechend. Ansonsten bin ich heute viel unterwegs, so dass ich ausführlich erst später antworten kann.
Viele Grüße
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Liebe bayleaf,

jetzt ist viel mehr Zeit vergangen als geplant, aber vielleicht liegt es etwas daran, dass der Leidensdruck gestern und heute gering war da die Schmerzen weg blieben :-)
bayleaf hat geschrieben: kannst Du noch bitte eine Liste mit den Gewichtsdaten posten?
Hier die Gewichtstabelle inkl einiger Extra-Daten:

7.7.2016 Geburt/KKH 4000g, 55cm
8.7. Durstfieber --> HA pre zugefüttert, insgesamt ca 60 ml
9.7. Minimalgewicht KKH 3760g
10.7. U2/KKH 3780g
11.7. Hebamme 3880g
14.7. Hebamme 3950g
18.7. Hebamme 4200g
22.7. Hebamme 4380g
25.7. Mastitis beginnt (Fieber), ab 26.7. Antiobiose, hier irgendwann füttern wir etwas HA pre per Flasche zu da weder stillen noch abpumpen an kranker Brust funktionieren
27.7. Hebamme 4460g
29.7. Hebamme 4560g, abends ins KKH wegen Abszess, bis 5.8.
9.8. Hebamme 4950g
10.8. U3/KiA 4970g
11.8. letzte Punktion der Brust
12.8. Hebamme 5030g
18.8. Hebamme 5230g
20.8. persönliche Stillberatung, seitdem keine Pre-Nahrung mehr (vorher max 140ml pro Tag) und Schnuller und Flasche nur noch selten und kurz
13.9. Hebamme 6100g
20.9. Impfung/KiA 6410g (inkl nasser Windel), 62,2cm

Mir ist erst vor wenigen Tagen aufgefallen, dass er während der Mastitis ziemlich in den Perzentilen abgerutscht ist. Ist das bedenklich? Oder bei einem hohen Startgewicht eher ok? Die Hebamme meinte, Babies müssten erst ihre Perzentile finden und der "Abstieg" sei deswegen kein Problem. Aber ich vertraue ihren Aussagen nicht mehr so ganz nach der verschleppten Mastitis und ihrer Hilflosigkeit bei meinen Schmerzen.
bayleaf hat geschrieben: Beschreibe doch bitte wie ihr stillt, welche Position(en) benutzt ihr, wie verhält er sich beim Stillen? Wie sehen Deine Brustwarzen nach dem Stillen aus? Schnalzt er nur am Anfang oder während der ganzen Stillmahlzeit?
Grundsätzlich gilt, je weiter sein Mund auf ist und je mehr er vom Warzenvorhof im Mund hat desto schmerzfreier für Dich und desto effektiver der Milchtransfer für ihn.
Hast du es schon mal mit der asymmetrischen Anlegetechnik versucht?
Positionen: nachts meist im Liegen. Zeitweise auch laid-back nursing, wenn er sonst zu unruhig war oder es zu weh tat. Tagsüber lange ebenso, da das Handling von Anfang an schwierig war. Inzwischen meistens Wiegeposition oder, wenn wir entspannt genug sind oder die Brüste sich blöd anfühlen Seitengriff.
Sein Verhalten: meist sehr ungeduldig, sobald er die Brust sieht - ich brauche dann aber häufig noch einen Moment um mich, die Brust, die Kissen vorzubereiten. Gefühlt ist er an der rechten Brust häufig abgelenkter und guckt in der Gegend rum oder redet mit mir. Manchmal "will" er rechts nicht andocken und drückt sich (auch mal schreiend) geradezu weg von der Brust, während er ne Minute später links problemlos trinkt. Wenn gar nichts geht durch Schmerzen oder Schreien, gebe ich ihn für 5 Minuten gerne meinem Mann, um mich zu sammeln und dann andere Positionen zu versuchen. Manchmal half dann schon, gehend im Wiegegriff die Brust anzubieten.
Aussehen der Brustwarzen: Fast immer etwas verformt und vorne abgeschrägt. Plus gegen abend häufiger für ne halbe bis Minuten weiß und kalt durch Vasospasmus. Aber auch das ist gestern nur einmal aufgetreten. Ansonsten brennt die linke Brustwarze häufig unregelmäßig für ne halbe Stunde ca nach dem Stillen. Soor wurde zwischendurch kurz in Erwägung gezogen durch die pinke Farbe, aber dann doch nicht ernsthaft vermutet von Gyn und 2 Stillberaterinnen.
Schnalzen: Das ist (seit ich es seit gestern beobachte zumindest) nur in den ersten Minuten. Ich versuche ihn dann neu anzulegen, wenn es dadurch (meistens) schmerzhaft wird.
Asymmetrische Anlegetechnik: Ja, versuchen wir. Hat mein Mann nochmal vor 2 Tagen recherchiert und mir nochmal anders gezeigt. Seit dem gehts deutlich besser.
bayleaf hat geschrieben: Sollte sich Deine Brust hart und voll anfühlen kannst Du sie (behutsam) per Hand oder mit der Pumpe entleeren.
Sollte ich ihm die Milch dann geben, um nicht die Produktion noch weiter anzukurbeln durch "falsche" Nachfrage oder eher nicht, damit er mehr aus der Brust raussaugt?
bayleaf hat geschrieben: Hast Du schon mal versucht beim Stillen Brustkompressionenzu machen?
Damit kannst Du den Milchtransfer beim Stillen maximieren, an der beliebteren Seite kannst Du dabei harte Stellen leicht rausmassieren und an der unbeliebteren Seite wird Dein Baby mit einem schnelleren Milchfluß und mehr MSRen 'belohnt'. Dieses führt zu effektiverem Trinken, und das verkürzt die Länge einer Stillmahlzeit. Also mehr Milch schneller und dementsprechend werden Deine Brustwarzen entlastet.
Brustkompression habe ich seit gestern nun versucht. Bin mir noch nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe. Wie kann ich die harten Stellen dabei leicht rausmassieren? Den Daumen auf sie legen? An der unbeliebteren rechten Seite süppelt er nach den ersten Minuten häufig so vor sich hin: Saugen saugen saugen verschnaufen saugen saugen saugen verschnaufen. In seinen Verschanufpausen sollte ich die Kompression lösen? An der linken Brust schluckt er fast die gesamte Zeit über, wird nur nach einigen Minuten etwas langsamer und schluckt vielleicht nur noch bei jedem zweiten Saugen. Macht Brustkompression da dann Sinn?
bayleaf hat geschrieben:Ich bin mir sicher, daß wir da zusammen einige Verbesserungen erreichen können.
Ich bin gerade ja schon total glücklich, dass quasi von selbst die Schmerzen (für den Moment) weg sind. Wenn ich auch nicht weiß, warum. Ich beobachte es weiter und berichte, wie sich Vasospasmus, Schmerzen, seine Vorlieben und die Brustkompression in den nächsten Tagen entwickeln. Ich würde mich freuen, wenn Du auf die bisherige Gewichtsentwicklung einen Blick werfen könntest und meine Fragen zum Thema Brustkompression klären könntest! Vielen Dank für die Mühe!

Hoffnungsvolle Grüße,
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von bayleaf »

Hallo Katharina
Qwertzuiopü hat geschrieben:Hier die Gewichtstabelle inkl einiger Extra-Daten:

7.7.2016 Geburt/KKH 4000g, 55cm
8.7. Durstfieber --> HA pre zugefüttert, insgesamt ca 60 ml
9.7. Minimalgewicht KKH 3760g
10.7. U2/KKH 3780g
11.7. Hebamme 3880g
14.7. Hebamme 3950g
18.7. Hebamme 4200g
22.7. Hebamme 4380g
25.7. Mastitis beginnt (Fieber), ab 26.7. Antiobiose, hier irgendwann füttern wir etwas HA pre per Flasche zu da weder stillen noch abpumpen an kranker Brust funktionieren
27.7. Hebamme 4460g
29.7. Hebamme 4560g, abends ins KKH wegen Abszess, bis 5.8.
9.8. Hebamme 4950g
10.8. U3/KiA 4970g
11.8. letzte Punktion der Brust
12.8. Hebamme 5030g
18.8. Hebamme 5230g
20.8. persönliche Stillberatung, seitdem keine Pre-Nahrung mehr (vorher max 140ml pro Tag) und Schnuller und Flasche nur noch selten und kurz
13.9. Hebamme 6100g
20.9. Impfung/KiA 6410g (inkl nasser Windel), 62,2cm
Dein Sohn hat nach anfänglichen Gewichtsverlust (mit 6% völlig im Normbereich) in seinen ersten 4 Lebenswochen im Durchschnitt 300g/Woche zugenommen.
Dies ist eine hohe Zunahme und spricht dafür, daß die Milchbildung bestens zustande gekommen ist.
Auch durch die Mastistis-Abszess-Punktionsphase nahm Dein Sohn im Durchschnitt 280g/Woche zu, was eine seeeehr komfortable Zunahme ist, eine Zufütterindikation lag nicht vor und dementsprechend ist auch die Zunahme seitdem Du keine PRE mehr zufütterst mit ca 220g/Woche absolut im Normbereich.
Um das Gewicht müssen wir uns gar keine Gedanken machen, Dein Sohn gedeiht prächtig.
Qwertzuiopü hat geschrieben:Fast immer etwas verformt und vorne abgeschrägt. Plus gegen abend häufiger für ne halbe bis Minuten weiß und kalt durch Vasospasmus. Aber auch das ist gestern nur einmal aufgetreten. Ansonsten brennt die linke Brustwarze häufig unregelmäßig für ne halbe Stunde ca nach dem Stillen.
Hat sich schon mal jemand seinen Zungenband angeschaut? Abgeschrägte Brustwarzen sind oft ein Anzeichen für ein zu kurzes Zungenband, dadurch daß die Brustwarzen beim Stillen gequetscht werden kann es zu Vasospasmen und Nervenschmerzen nach dem Stillen kommen.
Bleib dran mit der asymmetrischen Anlegetechnik, die laid back Position ist auch super. Ich würde Dir unbedingt raten Zungenband und Gaumen abklären zu lassen während wir weiter an der Anlegetechnik und dem Stillmanagement arbeiten.
Qwertzuiopü hat geschrieben: Sollte ich ihm die Milch dann geben, um nicht die Produktion noch weiter anzukurbeln durch "falsche" Nachfrage oder eher nicht, damit er mehr aus der Brust raussaugt?
Du musst ihm die Milch nicht geben, stattdessen kannst Du sie einfrieren. Es geht in allererster Linie darum, erneute Milchstaus zu vermeiden.
Qwertzuiopü hat geschrieben:Wie kann ich die harten Stellen dabei leicht rausmassieren? Den Daumen auf sie legen? An der unbeliebteren rechten Seite süppelt er nach den ersten Minuten häufig so vor sich hin: Saugen saugen saugen verschnaufen saugen saugen saugen verschnaufen. In seinen Verschanufpausen sollte ich die Kompression lösen? An der linken Brust schluckt er fast die gesamte Zeit über, wird nur nach einigen Minuten etwas langsamer und schluckt vielleicht nur noch bei jedem zweiten Saugen. Macht Brustkompression da dann Sinn?
Genau. Daumen auf die harte Stelle, Hand ist im C-Griff. Damit gleichmässig die Brust zusammendrücken und mit dem Daumen behutsam die harte Stelle bearbeiten.
Sobald er eine Verschnaufpause macht fängst Du die Kompression an: zähle beim zusammendrücken langsam bis 3, halte sie für einen Moment zusammengedrückt und lasse dann langsam wieder los. Sobald er wieder einfängt zu saugen und zu schlucken, hörst Du auf. Wenn er aufhört fängst Du wieder an.
An der linken 'schnellen' Brust machen Kompressionen Sinn um die harten Stellen zu lösen. Sobald er eine kleine Pause macht oder Einschlafen möchte, kannst Du anfangen die harten Stellen zu lösen. Wenn er genug getrunken hat, wird er sich von alleine abdocken.
Ich hoffe, daß das alles schon ein kleines bißchen hilft. Du liest Dich sehr motiviert und reflektiert und ihr habt schon so viel erreicht! Ich bin mir sicher, daß wir zusammen noch einige Verbesserungen erreichen können und Du hoffentlich bald weniger Schmerzen beim Stillen hast.
Liebe Grüße,
bayleaf
ModTeam Stillberatung
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Liebe Bayleaf,
ich komme einfach nicht dazu, ausführlich zu antworten. deshalb jetzt lieber dreckig und kurz als gar nicht.
Die letzten Tage war es im Prinzip nie mehr so schmerzhaft wie vor wenigen Tagen noch. Aber ich habe das Gefühl, bei Stress und Anspannung oder Ungeduld bei einem von uns beiden tut's gleich wieder etwas weh. Manchmal verweigert er die rechte Brust weiterhin und brüllt dann so, wie ich es sonst als Bauchschmerzen interpretiert hatte, bevor er dann links glückselig trinkt...grrr... Aber immerhin war die Ärztin mit den Brüsten soweit zufrieden, so dass ich mir unter dem gesichtspunkt um die rechte Brust keine großen Sorgen machen muss. Und der Vasospasmus ist immer noch sehr selten momentan. Also vielleicht einmal am Tag, was völlig problemlos ist.
bayleaf hat geschrieben: Um das Gewicht müssen wir uns gar keine Gedanken machen, Dein Sohn gedeiht prächtig.
gut! dann versuche ich das jetzt ein für alle mal so anzunehmen :-)
bayleaf hat geschrieben: Bleib dran mit der asymmetrischen Anlegetechnik, die laid back Position ist auch super. Ich würde Dir unbedingt raten Zungenband und Gaumen abklären zu lassen während wir weiter an der Anlegetechnik und dem Stillmanagement arbeiten.
Mein Sohn scheint das Mund weit öffnen fürs asymmetrische Anlegen seit ein paar Tagen besser zu verstehen und lacht mein Vormachen fröhlich aus, bevor er sein Mäulchen aufsperrt! Teilerfolg! Zungenband wurde angeguckt und für unauffällig befunden. Eine Stillberaterin hat einen hohen Gaumen bei ihm diagnostiziert, der vielleicht durch den kirschförmigen Schnuller ausgelöst sein könnte (?). Sie meinte, ohne Schnuller würde sich der Gaumen wahrscheinlich wieder normal formen. So jedoch würden meine Brustwarzen leicht an der harten Kante im Gaumen langscheuern. Kann ich da noch etwas anderes machen?
bayleaf hat geschrieben:Du musst ihm die Milch nicht geben, stattdessen kannst Du sie einfrieren. Es geht in allererster Linie darum, erneute Milchstaus zu vermeiden.
ok!
bayleaf hat geschrieben:Genau. Daumen auf die harte Stelle, Hand ist im C-Griff. Damit gleichmässig die Brust zusammendrücken und mit dem Daumen behutsam die harte Stelle bearbeiten.
Sobald er eine Verschnaufpause macht fängst Du die Kompression an: zähle beim zusammendrücken langsam bis 3, halte sie für einen Moment zusammengedrückt und lasse dann langsam wieder los. Sobald er wieder einfängt zu saugen und zu schlucken, hörst Du auf. Wenn er aufhört fängst Du wieder an.
An der linken 'schnellen' Brust machen Kompressionen Sinn um die harten Stellen zu lösen. Sobald er eine kleine Pause macht oder Einschlafen möchte, kannst Du anfangen die harten Stellen zu lösen. Wenn er genug getrunken hat, wird er sich von alleine abdocken.
Danke für die Erklärung! Eventuell verstehe ich langsam, wie das geht. Zumindest wurde schonmal während der Brustkompressionen der MSR wiederausgelöst. Ich übe weiter. Die Gleichmäßigkeit des Drucks fällt mir nur schwer, weil mir besonders die "schnelle" Brust dafür zu groß vorkommt :oops:

bayleaf hat geschrieben: Ich hoffe, daß das alles schon ein kleines bißchen hilft. Du liest Dich sehr motiviert und reflektiert und ihr habt schon so viel erreicht! Ich bin mir sicher, daß wir zusammen noch einige Verbesserungen erreichen können und Du hoffentlich bald weniger Schmerzen beim Stillen hast.
Liebe Grüße,
bayleaf
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Ich finde es großartig, hier von Dir so ausführlich betreut zu werden. Vielen Dank!
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von bayleaf »

Hallo Katharina
Qwertzuiopü hat geschrieben:Aber ich habe das Gefühl, bei Stress und Anspannung oder Ungeduld bei einem von uns beiden tut's gleich wieder etwas weh. Manchmal verweigert er die rechte Brust weiterhin und brüllt dann so, wie ich es sonst als Bauchschmerzen interpretiert hatte, bevor er dann links glückselig trinkt...grrr... Aber immerhin war die Ärztin mit den Brüsten soweit zufrieden, so dass ich mir unter dem gesichtspunkt um die rechte Brust keine großen Sorgen machen muss. Und der Vasospasmus ist immer noch sehr selten momentan. Also vielleicht einmal am Tag, was völlig problemlos ist.
Das ist doch OK. Hast Du schon mal versucht ihn bei beiden Brüsten so zu positionieren, daß er selbst keinen großen Unterschied merkt? Zb wenn er die Linke in der Wiegehaltung mag, hast Du ihn bei der Rechten im Footballergriff oder umgekehrt. Dreht er bevorzugt den Kopf in eine Richtung?

Schön, daß die Ärztin mit der rechten Brust zufrieden ist und das der Vasospasmus seltener auftritt.

Qwertzuiopü hat geschrieben:Mein Sohn scheint das Mund weit öffnen fürs asymmetrische Anlegen seit ein paar Tagen besser zu verstehen und lacht mein Vormachen fröhlich aus, bevor er sein Mäulchen aufsperrt! Teilerfolg! Zungenband wurde angeguckt und für unauffällig befunden. Eine Stillberaterin hat einen hohen Gaumen bei ihm diagnostiziert, der vielleicht durch den kirschförmigen Schnuller ausgelöst sein könnte (?). Sie meinte, ohne Schnuller würde sich der Gaumen wahrscheinlich wieder normal formen. So jedoch würden meine Brustwarzen leicht an der harten Kante im Gaumen langscheuern. Kann ich da noch etwas anderes machen?
Ein zu kurzes Zungenband und ein hoher Gaumen kommen oft im Doppelpack. Es ist wahrscheinlicher, daß der hohe Gaumen von der veränderten Zungenhaltung in utero kommt, als das der Schnuller den hohen Gaumen verursacht hat (aber Babies mit hohem Gaumen akzeptieren oft nur kirschförmige Schnuller). Am besten wäre es den Schnullergebrauch aufs allernötigste einschränken (zb beim Autofahren) oder am besten Schnuller konsequent vermeiden, da auch Schnuller sich negativ auf die Stilltechnik auswirken können.
Was macht seine Zunge wenn er weint? Rollt sie sich an den Seiten und vorne hoch und bleibt hinter der Kauleiste oder kommt sie hoch und raus?
Ein hoher Gaumen kann für langanhaltende Schmerzen beim Stillen verantwortlich sein, leider kann man außer Schnuller vermeiden und an der Anlegetechnik weiterfeilen nichts machen. Ein Zungenband kann jedoch durchtrennt werden und zu einer erheblichen Linderung der Schmerzen führen. Wenn seine Zunge beim Weinen mit weitgeöffnetem Mund nicht über die Kauleiste kommt, würde ich da nochmal jemanden draufschauen lassen.
Qwertzuiopü hat geschrieben:Zumindest wurde schonmal während der Brustkompressionen der MSR wiederausgelöst. Ich übe weiter. Die Gleichmäßigkeit des Drucks fällt mir nur schwer, weil mir besonders die "schnelle" Brust dafür zu groß vorkommt
Bleib dran, das wird. Bei der schnellen Brust musst Du die Kompressionen nur machen, wenn Du Knoten fühlen kannst. Wenn er die schnelle Brust gut leert und nicht dabei einschläft, musst Du keine Kompressionen machen.

Viele liebe Grüße
bayleaf
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Mit meinen 09/12/16 Jungs
Qwertzuiopü
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Re: Anhaltende Schmerzen beim Stillen nach schwierigem Still-Start

Beitrag von Qwertzuiopü »

Hallo Bayleaf,

vielen lieben Dank nochmal für Deine Hilfe vor inzwischen über einem Monat.
Bis vorgestern hätte ich noch positiv berichten können und endlich auch wollen, dass sich die Probleme sehr schnell in Luft aufgelöst haben, da die Schmerzen von selbst(?) erst viel weniger geworden und schließlich verschwunden waren. Ich weiß also zu meiner großen Erleichterung: Auch ich kann schmerzfrei stillen.
Nach einigen sehr anstrengenden Tagen mit einem extrem launischen Baby ist mir heute aber leider aufgefallen, dass es schon die letzten 2-3 Tage wieder eher wehtat, gekrönt von wieder richtig fiesen Schmerzen beim letzten Stillen vorhin, beidseitig, aber links wieder schlimmer, wie früher. Erst dachte ich, ich hätte ihn vielleicht manchmal zu lange warten lassen aufs Stillen. Heute habe ich also die Brust angeboten, bevor er sichtbar Hunger hatte. Aber leider hatte das schon mal keinen positiven Effekt. Ich versuche weiter, bewusst frühzeitig anzulegen.
Er ist beim Stillen häufig sehr "durch" - abgelenkt, fuchtelig, unruhig -, schläft dabei auch nur selten ein und auch nachts sonst nur sehr kurz.

Meine Fragen sind entsprechend:
- Kann das alles durch einen Wachstumsschub sein, dass er das richtige Andocken/Saugen temporär verlernt hat? Er ist jetzt knapp 17 Wochen alt. Könnte ich also hoffen, dass es wieder mehr oder weniger von selbst besser wird und ich diese hoffentlich wenigen Tage jetzt "nur" überstehen muss?
- Kann ich irgendetwas sinnvolles tun, um ihm und mir diese Zeit zu erleichtern? Außer Kalzium, Magnesium, Lecithin, Spascupreel, und möglichst viel Ruhe beim Stillen?
bayleaf hat geschrieben:Ein zu kurzes Zungenband und ein hoher Gaumen kommen oft im Doppelpack. Es ist wahrscheinlicher, daß der hohe Gaumen von der veränderten Zungenhaltung in utero kommt, als das der Schnuller den hohen Gaumen verursacht hat (aber Babies mit hohem Gaumen akzeptieren oft nur kirschförmige Schnuller). Am besten wäre es den Schnullergebrauch aufs allernötigste einschränken (zb beim Autofahren) oder am besten Schnuller konsequent vermeiden, da auch Schnuller sich negativ auf die Stilltechnik auswirken können.
Was macht seine Zunge wenn er weint? Rollt sie sich an den Seiten und vorne hoch und bleibt hinter der Kauleiste oder kommt sie hoch und raus?
Ein hoher Gaumen kann für langanhaltende Schmerzen beim Stillen verantwortlich sein, leider kann man außer Schnuller vermeiden und an der Anlegetechnik weiterfeilen nichts machen. Ein Zungenband kann jedoch durchtrennt werden und zu einer erheblichen Linderung der Schmerzen führen. Wenn seine Zunge beim Weinen mit weitgeöffnetem Mund nicht über die Kauleiste kommt, würde ich da nochmal jemanden draufschauen lassen.
Ich habe im Stillcafe nochmal die Zunge kontrollieren lassen. Die Beraterin dort sagt, sie sei in Ordnung. Meine Brustwarze ist aber trotzdem immer verformt (die letzten Wochen aber schmerzfrei)

Schönen Abend und viele Grüße,
Katharina
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
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