Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Edelstein
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Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von Edelstein »

Hallo Ihr Lieben,

dies ist mein 1. Forum bei dem ich mich registriert habe, da es seriös und kompetent auf mich wirkt!
Ich habe die Hoffnung, dass mir hier geholfen werden kann doch noch bei meinem 2. Kind voll stillen zu können!?!

In meinem Kopf schwirrt ganz viel rum und ich gebe mein Bestes dies nachvollziehbar niederzuschreiben.

2.Schwangerschaft:
Verlief unkompliziert.
Hatte mit meiner Hebamme vor der Geburt Kontakt aufgenommen, um mit ihr über das Stillen zu sprechen. Ich hatte große Sorge, dass es beim 2. Kind wieder nicht klappen könnte.
Sie meinte, dass ich mir keine Sorgen machen soll und alles gut verlaufen wird. Und ich sollte nichts spezielles extra machen.
(Ich hatte mir überlegt gehabt, frühzeitig zu pumpen etc. ... (Hätte ich diese Gedanken doch weiter verfolgt!))

Geburt:
Mein 2. Kind, ein Junge, kam schnell und unkompliziert am 16.7.16 zur Welt. Er wurde mir direkt nach der Geburt auf die Brust gelegt, wo er eine zeitlang liegen konnte. Die Brust habe ich ihm gezeigt, aber getrunken hat er noch nicht. Dann kam die U1 und im Anschluss konnte er eine gute Stunde bei mir wieder weiter liegen. Dort hat er den Weg zur Brust schon gefunden und sie in den Mund genommen, aber getrunken hat er nicht wirklich. Erst danach wurde er angezogen und wir kamen auf Station.
In der Nacht habe ich den kleinen nur nach Bedarf angelegt, da mir die Krankenschwester gesagt hat, dass das Baby sich auch erholen muss und schlafen soll.
(Ich hatte nachgefragt, da ich nicht wusste ob ich ihn öfters anlegen sollte.)
Wir sind nach einer Nacht nach Hause gegangen, da ich von meiner 1.Geburt wusste wie mich der Aufenthalt gestresst hatte und das wollte ich diesmal auf keinen Fall noch mal erleben.

Stillen:
Die erste Woche fand ich noch nichts ungewöhnliches am Stillen.
Irgendwann kam das abendliche Dauer-Stillen von 18.00 bis 23:00 hinzu. Clusterfeeding - denk ich mal.
Hier wurde er mehr und mehr wütend und richtig zornig an meiner Brust. Das hatte er dann auch manchmal tagsüber und das ging dann solange bis er an der Brust einschlief.
Irgendwann hatte ich ihn dann fast nur noch an der Brust.... (Tagsüber)

Ich ärgere mich sehr über meine Hebamme, da ich ihr so viele Fragen in den ersten Tagen gestellt habe bezüglich dem Stillen.
Und es waren eigentlich in die richtigen Fragen, die dazu geführt hätten vielleicht jetzt mehr Milch zu haben ?!
Sie war so entspannt, dass ich dachte "gut, wenn sie meint, dann wird das schon". Man verlässt sich doch auf die Hebamme, oder????
Zu meinen Fragen, die ich ihr gestellt hatte zählten z.B.:
- Soll ich den Kleinen nachts wecken zum stillen? Antwort: Nein, nach Bedarf
- Soll ich den Kleinen nachts wickeln (damit er wieder wach wird zum trinken)? Antwort: Nein, nicht nötig
- Soll ich die Brust wechseln li / re / li .... ? Antwort: Nein. Erst die eine Seite und wenn er mehr will dann die andere.
(Tolle Antwort, da die Kleinen so schnell wieder einschlafen, obwohl sie noch trinken könnten.)

Oh mann ich kann es nicht glauben wie blauäugig ich war! Was war nur los mit mir???
Wenn sich einer fragt, warum ich nichts unternommen habe: Keine Ahnung.
Vorwürfe mache ich mir zu genügend! Zumal ich weiß was es bedeutet, wenn man einmal mit dem Zufüttern begonnen hat.

Gewichtsentwicklung:
16.7. - 3630g Krankenhaus/Geburt
18.7. - 3300g Hebamme
20.7. - 3460g Hebamme
22.7. - 3420g Hebamme
25.7. - 3460g Hebamme
29.7. - 3560g Hebamme
01.8. - 3660g Hebamme
09.8. - 3800g Hebamme (nach 2 Wochen)
15.8. - 3880g Hebamme (nach 3 Wochen mit Abpumpen begonnen und die kl. Mengen zugefüttert)
22.8. - 3980g Hebamme (Zufütterung mit pré begonnen)
Mo: 60ml
Di: 145ml
Mi: 165ml
Do: 145ml
Fr: 170ml
Sa: 160ml
So: 170ml
29.8. - 4300g Hebamme
Mo: 140ml
Di: 125ml

Nach 2 Wochen meinte die Hebamme: Oh, da müssen wir mal bis nächste Woche sehen, was mit seinem Gewicht passiert.
(Keine wirklichen Maßnahmen genannt (bis auf Bockshornklee), um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Nach 3 Wochen meinte die Hebamme:: Oh, wenn nächste Woche das Gewicht immer noch nicht hoch geht, dann müssen wir überlegen, ob ihr zufüttert.
(Keine Maßnahmen genannt, um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Ich wurde allerdings nervös, und habe mir eine Pumpe aus der Apotheke geholt. Außerdem habe ich mir Rat bei einer Stillberaterin geholt, die auch zu mir nach Hause kam.
Zum Anlegen meinte sie das es super ist; der Kleine hat die Brust gut im Mund. Jedoch könnte meine "Brustform" der Grund für die wenige Milch sein. Kann das sein???
Meine Brust ist mini, aber dies soll ja kein Grund sein. Das mit der Form wäre mir neu...
Dann habe ich immer nach dem Stillen abgepumpt, damit die Brust leer wird. Und die kleinen Reste gesammelt und meinem Sohn über einen Löffel und dann über einen Soft-cup verabreicht.

Nach 4 Wochen meinte die Hebamme: Oh, nun müsst ihr zufüttern. Zur Menge meinte sie: 60ml am Tag.
Das wars ihrerseits. Und noch die tolle Bemerkung zum Schluss, dass ich wahrscheinlich immer zufüttern muss, da ich vielleicht zu wenig Drüsengewebe habe.

Sonstiges:
Mein Kleiner lässt sich bis heute kaum ablegen (auch jetzt liegt er an meinem Bauch ;-) )
Nachts schlafen wir seit dem Krankenhaus Bauch an Bauch.
Mein Sohn hatte fast immer jeden Tag einmal Stuhlgang und hat nasse Windeln.
Pumpen tu ich grad nicht mehr. Es sei denn er nimmt mal nur eine Brust, dann mach ich die andere Seite.
Ich versuch tagsüber alle 2 Stunden ihn jetzt anzulegen. (seit 1 Woche)
Nachts kommt er mittlerweile von selbst fast alle 2 Stunden. (Nachts füttere ich nicht zu)
Zum Zufüttern nehm ich seit einer Woche das Brusternährungsset. Und immer erst nach dem Stillen, wenn nichts mehr kommt und er hungrig ist.

Abschließend nun meine Fragen:
- Ist es für mich noch möglich voll zu stillen oder ist der Zug abgefahren?
- Ist die Zufütterungsmenge hoch? Entspricht wieviel Stillmahlzeiten?
- Pumpen? Soll ich wieder was machen?
- Ich versuche ihm nur kleine Mengen zu geben (35ml), damit er nicht zu sehr satt wird. Kann man das machen?
Allerdings fordert er Abends 70ml ein und ist dann erst zufrieden, die ich ihm auch gebe!

Herzlichen Dank! Ich wünsche mir so sehr Unterstützung auf meinem Weg!
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SchneFiMa
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Edelstein,

Herzlich willkommen hier im Forum und noch Glückwünsche zu deinem Sohn.

Du hast schon vieles geschrieben, bitte schau auch noch in den Thread Wie funktioniert Stillberatung im SUT und beantworte die dort aufgeführten Fragen, falls die Antwort noch nicht in deinem Beitrag oben steht.

Ich werde mich dann morgen ausführlich bei dir melden und wir schauen, wie wir eure Situation verbessern können.

Gute Nacht und viele Grüße
SchneFiMa
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von fb2015 »

Hallo Edelstein! Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn :) mach dir bitte nicht zu viele Vorwürfe, natürlich hast du dich auf die Hebamme verlassen, das hätte ich wohl auch getan. Vor allem, weil sie ja eindeutig auf deine Fragen geantwortet hat und sich dadurch beruhigt hat. Entscheidend ist, dass du dir ja jetzt kompetente Hilfe geholt hast und bei ScheFiMa bist du in guten Händen!
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lenema

Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von lenema »

Hallo

Ihr seid hier in guten Händen.
Sind die Zufüttermengen pro Mahlzeit oder pro Tag?
Wie oft stillt Ihr in 24 h?
Ich finde, Ihr macht sehr viel richtig.

Das wird bestimmt klappen.
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SchneFiMa
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Edelstein,

Möchtest du noch beraten werden?

Viele Grüße,
SchneFiMa
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Edelstein
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von Edelstein »

Lieben Dank für die Unterstützung! Ja ich möchte noch sehr gerne beraten werden!!!
Edelstein
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von Edelstein »

lenema hat geschrieben:Hallo

Ihr seid hier in guten Händen.
Sind die Zufüttermengen pro Mahlzeit oder pro Tag?
Wie oft stillt Ihr in 24 h?
Ich finde, Ihr macht sehr viel richtig.

Das wird bestimmt klappen.
Danke für deinen Beitrag!!!
- Zufütterungsmengen ist pro Tag. (Ab 20:00 bis 9:00 Füttere ich nicht zu.) Heute hat er aber bereits 105ml... Und er will gerade mehr...)
- Stillen min.10
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Edelstein,
Edelstein hat geschrieben:Lieben Dank für die Unterstützung! Ja ich möchte noch sehr gerne beraten werden!!!
Gerne, ich zitiere mich dann mal selber :D

SchneFiMa hat geschrieben:Hallo Edelstein,

Herzlich willkommen hier im Forum und noch Glückwünsche zu deinem Sohn.

Du hast schon vieles geschrieben, bitte schau auch noch in den Thread Wie funktioniert Stillberatung im SUT und beantworte die dort aufgeführten Fragen, falls die Antwort noch nicht in deinem Beitrag oben steht.

Ich werde mich dann morgen ausführlich bei dir melden und wir schauen, wie wir eure Situation verbessern können.

Gute Nacht und viele Grüße
SchneFiMa
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Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von SchneFiMa »

Hallo Edelstein,

Ein paar Fragen fehlen mir noch, aber die kannst du mir gerne auch noch nach diesem Beitrag beantworten.
Mein 2. Kind, ein Junge, kam schnell und unkompliziert am 16.7.16 zur Welt. Er wurde mir direkt nach der Geburt auf die Brust gelegt, wo er eine zeitlang liegen konnte. Die Brust habe ich ihm gezeigt, aber getrunken hat er noch nicht. Dann kam die U1 und im Anschluss konnte er eine gute Stunde bei mir wieder weiter liegen. Dort hat er den Weg zur Brust schon gefunden und sie in den Mund genommen, aber getrunken hat er nicht wirklich. Erst danach wurde er angezogen und wir kamen auf Station.
Euer Start klingt ganz gut, das ist sehr schön. Auch, dass du ihn danach nach Bedarf angelegt hast ist prima.
Die erste Woche fand ich noch nichts ungewöhnliches am Stillen.
Irgendwann kam das abendliche Dauer-Stillen von 18.00 bis 23:00 hinzu. Clusterfeeding - denk ich mal.
Hier wurde er mehr und mehr wütend und richtig zornig an meiner Brust. Das hatte er dann auch manchmal tagsüber und das ging dann solange bis er an der Brust einschlief.
Irgendwann hatte ich ihn dann fast nur noch an der Brust.... (Tagsüber)
Wie häufig hast du ihn denn durchschnittlich angelegt? Hat er gut gesaugt, hast du ihn schlucken hören?
Ich ärgere mich sehr über meine Hebamme, da ich ihr so viele Fragen in den ersten Tagen gestellt habe bezüglich dem Stillen.
Und es waren eigentlich in die richtigen Fragen, die dazu geführt hätten vielleicht jetzt mehr Milch zu haben ?!
Sie war so entspannt, dass ich dachte "gut, wenn sie meint, dann wird das schon". Man verlässt sich doch auf die Hebamme, oder????
Zu meinen Fragen, die ich ihr gestellt hatte zählten z.B.:
- Soll ich den Kleinen nachts wecken zum stillen? Antwort: Nein, nach Bedarf
- Soll ich den Kleinen nachts wickeln (damit er wieder wach wird zum trinken)? Antwort: Nein, nicht nötig
- Soll ich die Brust wechseln li / re / li .... ? Antwort: Nein. Erst die eine Seite und wenn er mehr will dann die andere.
(Tolle Antwort, da die Kleinen so schnell wieder einschlafen, obwohl sie noch trinken könnten.)
Ja, man verlässt sich natürlich auf die Aussagen der Hebamme, deshalb brauchst du dir bitte keine Vorwürfe machen.

Worauf beziehen sich diese Wochenangaben von dir? Auf das Lebensalter deines Sohnes, oder sind sie ab einem bestimmten Datum?
Nach 2 Wochen meinte die Hebamme: Oh, da müssen wir mal bis nächste Woche sehen, was mit seinem Gewicht passiert.
(Keine wirklichen Maßnahmen genannt (bis auf Bockshornklee), um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Nach 3 Wochen meinte die Hebamme:: Oh, wenn nächste Woche das Gewicht immer noch nicht hoch geht, dann müssen wir überlegen, ob ihr zufüttert.
(Keine Maßnahmen genannt, um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Ich wurde allerdings nervös, und habe mir eine Pumpe aus der Apotheke geholt. Außerdem habe ich mir Rat bei einer Stillberaterin geholt, die auch zu mir nach Hause kam.
Zum Anlegen meinte sie das es super ist; der Kleine hat die Brust gut im Mund. Jedoch könnte meine "Brustform" der Grund für die wenige Milch sein. Kann das sein???
Meine Brust ist mini, aber dies soll ja kein Grund sein. Das mit der Form wäre mir neu...
Dann habe ich immer nach dem Stillen abgepumpt, damit die Brust leer wird. Und die kleinen Reste gesammelt und meinem Sohn über einen Löffel und dann über einen Soft-cup verabreicht.
Schauen wir mal auf das Gewicht.
Gewichtsentwicklung:
16.7. - 3630g Krankenhaus/Geburt
18.7. - 3300g Hebamme
20.7. - 3460g Hebamme
22.7. - 3420g Hebamme
25.7. - 3460g Hebamme
29.7. - 3560g Hebamme
01.8. - 3660g Hebamme
09.8. - 3800g Hebamme (nach 2 Wochen)
15.8. - 3880g Hebamme (nach 3 Wochen mit Abpumpen begonnen und die kl. Mengen zugefüttert)
22.8. - 3980g Hebamme (Zufütterung mit pré begonnen)
29.8. - 4300g Hebamme
Die Gewichtsentwicklung deines Sohnes ist auffällig.
Die prozentuale Abnahme nach der Geburt betrug 9%, dieses liegt im Bereich, der beobachtet werden muss.
In der Woche nach dem niedrigsten Gewicht betrug die Zunahme 160 Gramm und lag damit knapp unter der durchschnittlichen Zunahme von 170-330g/Woche nach WHO für Baby in den Monaten 0-2.
In der zweiten Woche war die Zunahme mit 200 Gramm dann im durchschnittlichen Bereich.
In der 3. Woche (bis 09.08.) lag die Zunahme deines Babys mit 122 Gramm weit unter der empfohlenen Zunahme, wie auch in der nachfolgenden Woche, in der quasi keine Zunahme stattfand. Deine Hebamme hätte hier, meiner Meinung nach schon eher, eine Zufütterempfehlung aussprechen müssen. Zuvor wäre eine Arbeit am Stillmanagement sehr sinnvoll gewesen.
In der Woche bis zum 22.08. hat dein Baby 100 Gramm zugenommen und liegt somit weiterhin unter der empfohlenen Zunahme.
Danach hat die Zufütterung Wirkung gezeigt und dein Baby hat 320g zugenommen.

Ich rate dir hiermit also weiterhin zum Zufüttern. Um eine Ernährung an der Brust optimal zu unterstützen, ist es ratsam stillfreundlich zuzufüttern. Hast du schonmal was vom BES gehört? Mit dem BES ist es möglich, während des Stillens direkt an der Brust zuzufüttern. Das spart Zeit und es regt zudem die Milchbildung an.

Um die Milchbildung anzuregen ist es ebenfalls wichtig mindestens 10-12x am Tag zu stillen. Dieses entspricht am Tag etwa alle 2 Stunden und in der Nacht alle 3 Stunden. Gerne darf das Baby aber auch häufiger trinken.
Abschließend nun meine Fragen:
- Ist es für mich noch möglich voll zu stillen oder ist der Zug abgefahren?
Es ist zunächst möglich, dass wir ganz bewusst an eurem Stillmanagement arbeiten und dass dein Baby zugefüttert wird. Dieses dann optimalerweise an deiner Brust. Es muss jetzt gewährleistet werden, dass dein Baby genug zunimmt. Wenn es dieses eine Zeit lang tut, können wir schauen, ob und wie wir reduzieren.
- Ist die Zufütterungsmenge hoch? Entspricht wieviel Stillmahlzeiten?
Nach den oben genannten Daten war die Zufüttermenge für dein Baby optimal. Ich gehe davon aus, dass wir bei einer täglichen Zufüttermenge von 200 Gramm einsteigen sollten.
- Pumpen? Soll ich wieder was machen?
Du kannst gerne weiter pumpen und dann die gewonnene Muttermilch als Zufütterung an dein Baby geben. Wie klappt das Pumpen bei dir?
- Ich versuche ihm nur kleine Mengen zu geben (35ml), damit er nicht zu sehr satt wird. Kann man das machen?
Allerdings fordert er Abends 70ml ein und ist dann erst zufrieden, die ich ihm auch gebe!
Die Mengen sind prima, lieber viele kleine auf mehrere Mahlzeiten aufteilen. Genau dafür ist das BES perfekt.

Falls du von mir begleitet werden möchtest, ist es wichtig, dass du täglich wiegst. Dafür musst du dir eine auf 5/10 Gramm genau wiegende Babywaage aus der Apotheke leihen. Tägliches Wiegen ist eine Voraussetzung für die Beratung hier.
Wir würden dann jeden Tag die obige Liste weiterführen, also das Datum, dann das Gewicht, die Stillmahlzeiten, die Anzahl und Menge der Zufütterung, sowie die nassen Windeln notieren.

Was meinst du, wollen wir es so zusammen versuchen?

Viele Grüße
SchneFiMa
ModTeam Stillberatung
SchneFiMa mit
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sowie
den zwei Burschis 26.02.18
Gast

Re: Hilfe! Vollstillen ein Traum oder noch realisierbar?

Beitrag von Gast »

Hallo SchneFiMa,

danke für deine Rückmeldung. Ich werde dir gleich auf deine Fragen antworten. Hoffentlich bekomm ich das mit dem zitieren raus...
Wie häufig hast du ihn denn durchschnittlich angelegt?
Puh, ich würde zu Beginn schätzen alle 2-3 Stunden, nachts alle 3-4. und dazwischen immer wieder nuckeln. Ist aber Rückblickend schwer zu sagen.
Jetzt, sind wir bei alle 2 Stunden und noch weniger. (10-14mal)
Hat er gut gesaugt, hast du ihn schlucken hören?
Ja, er hat gut gesaugt und das schlucken hat man gut gehört - vor allem bei der Vormilch. Nach der Vormilch wurde es weniger mit dem Schlucken und ich hatte den Eindruck auch mühseliger für ihn. Er trinkt dann kaum noch, als würde nichts rauskommen. Dabei schläft er immer ein.
Worauf beziehen sich diese Wochenangaben von dir? Auf das Lebensalter deines Sohnes, oder sind sie ab einem bestimmten Datum?
Sie beziehen sich ab Geburt.
Nach 2 Wochen meinte die Hebamme: Oh, da müssen wir mal bis nächste Woche sehen, was mit seinem Gewicht passiert.
(Keine wirklichen Maßnahmen genannt (bis auf Bockshornklee), um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Nach 3 Wochen meinte die Hebamme:: Oh, wenn nächste Woche das Gewicht immer noch nicht hoch geht, dann müssen wir überlegen, ob ihr zufüttert.
(Keine Maßnahmen genannt, um frühzeitig dagegen zu lenken.)

Ich wurde allerdings nervös, und habe mir eine Pumpe aus der Apotheke geholt. Außerdem habe ich mir Rat bei einer Stillberaterin geholt, die auch zu mir nach Hause kam.
Zum Anlegen meinte sie das es super ist; der Kleine hat die Brust gut im Mund. Jedoch könnte meine "Brustform" der Grund für die wenige Milch sein. Kann das sein???
Meine Brust ist mini, aber dies soll ja kein Grund sein. Das mit der Form wäre mir neu...
Dann habe ich immer nach dem Stillen abgepumpt, damit die Brust leer wird. Und die kleinen Reste gesammelt und meinem Sohn über einen Löffel und dann über einen Soft-cup verabreicht.
Schauen wir mal auf das Gewicht.
Gewichtsentwicklung:
16.7. - 3630g Krankenhaus/Geburt
18.7. - 3300g Hebamme
20.7. - 3460g Hebamme
22.7. - 3420g Hebamme
25.7. - 3460g Hebamme
29.7. - 3560g Hebamme
01.8. - 3660g Hebamme
09.8. - 3800g Hebamme (nach 2 Wochen)
15.8. - 3880g Hebamme (nach 3 Wochen mit Abpumpen begonnen und die kl. Mengen zugefüttert)
22.8. - 3980g Hebamme (Zufütterung mit pré begonnen)
29.8. - 4300g Hebamme
Die Gewichtsentwicklung deines Sohnes ist auffällig.
Die prozentuale Abnahme nach der Geburt betrug 9%, dieses liegt im Bereich, der beobachtet werden muss.
In der Woche nach dem niedrigsten Gewicht betrug die Zunahme 160 Gramm und lag damit knapp unter der durchschnittlichen Zunahme von 170-330g/Woche nach WHO für Baby in den Monaten 0-2.
In der zweiten Woche war die Zunahme mit 200 Gramm dann im durchschnittlichen Bereich.
In der 3. Woche (bis 09.08.) lag die Zunahme deines Babys mit 122 Gramm weit unter der empfohlenen Zunahme, wie auch in der nachfolgenden Woche, in der quasi keine Zunahme stattfand. Deine Hebamme hätte hier, meiner Meinung nach schon eher, eine Zufütterempfehlung aussprechen müssen. Zuvor wäre eine Arbeit am Stillmanagement sehr sinnvoll gewesen.
In der Woche bis zum 22.08. hat dein Baby 100 Gramm zugenommen und liegt somit weiterhin unter der empfohlenen Zunahme.
Danach hat die Zufütterung Wirkung gezeigt und dein Baby hat 320g zugenommen.

Ich rate dir hiermit also weiterhin zum Zufüttern. Um eine Ernährung an der Brust optimal zu unterstützen, ist es ratsam stillfreundlich zuzufüttern. Hast du schonmal was vom BES gehört? Mit dem BES ist es möglich, während des Stillens direkt an der Brust zuzufüttern. Das spart Zeit und es regt zudem die Milchbildung an.[/quote]
Verwende ich. Interessant ist, dass er dabei die Augen hellwach hat und nicht einschläft. Hinterher ist er gut drauf.
Er trinkt immer alles leer, so dass ich nie weiß, ob ich noch mehr machen sollte?!
Um die Milchbildung anzuregen ist es ebenfalls wichtig mindestens 10-12x am Tag zu stillen. Dieses entspricht am Tag etwa alle 2 Stunden und in der Nacht alle 3 Stunden. Gerne darf das Baby aber auch häufiger trinken.
Hier sind wir bereits angelegt. Alle 2 Stunden oder weniger. Ich stell mir mittlerweile auch den Wecker...

Was du zu der Gewichtsentwicklung geschrieben hast...hört sich nicht so gut an. Hoffentlich hat er nicht zu sehr gelitten?!
Abschließend nun meine Fragen:
- Ist es für mich noch möglich voll zu stillen oder ist der Zug abgefahren?
Es ist zunächst möglich, dass wir ganz bewusst an eurem Stillmanagement arbeiten und dass dein Baby zugefüttert wird. Dieses dann optimalerweise an deiner Brust. Es muss jetzt gewährleistet werden, dass dein Baby genug zunimmt. Wenn es dieses eine Zeit lang tut, können wir schauen, ob und wie wir reduzieren.
Was für einen Zeitrahmen muss ich mir vorstellen? Und an was würde man es fest machen, dass man nicht reduzieren kann?
- Ist die Zufütterungsmenge hoch? Entspricht wieviel Stillmahlzeiten?
Nach den oben genannten Daten war die Zufüttermenge für dein Baby optimal. Ich gehe davon aus, dass wir bei einer täglichen Zufüttermenge von 200 Gramm einsteigen sollten.
Das bedeutet 200ml am Tag sind gut?
Bis jetzt habe ich versucht es gering zu halten. ... aber manchmal ist es schwer, wenn er ständig am schmatzen ist.Gestern ist er auch tatsächlich auf 200ml gekommen.
- Pumpen? Soll ich wieder was machen?
Du kannst gerne weiter pumpen und dann die gewonnene Muttermilch als Zufütterung an dein Baby geben. Wie klappt das Pumpen bei dir?
ich finde grad keine Zeit zum pumpen. da er so häufig an der Brust ist. Außerdem sind es dann nur wenige Tropfen/ml.
- Ich versuche ihm nur kleine Mengen zu geben (35ml), damit er nicht zu sehr satt wird. Kann man das machen?
Allerdings fordert er Abends 70ml ein und ist dann erst zufrieden, die ich ihm auch gebe!
Die Mengen sind prima, lieber viele kleine auf mehrere Mahlzeiten aufteilen. Genau dafür ist das BES perfekt.
Falls du von mir begleitet werden möchtest, ist es wichtig, dass du täglich wiegst. Dafür musst du dir eine auf 5/10 Gramm genau wiegende Babywaage aus der Apotheke leihen. Tägliches Wiegen ist eine Voraussetzung für die Beratung hier.[/quote]
Gibt es bei uns in der Apotheke.

Wir würden dann jeden Tag die obige Liste weiterführen, also das Datum, dann das Gewicht, die Stillmahlzeiten, die Anzahl und Menge der Zufütterung, sowie die nassen Windeln notieren.

Was meinst du, wollen wir es so zusammen versuchen?
Ja, ich würde es gerne machen.

Viele Grüße
SchneFiMa
ModTeam Stillberatung[/quote]
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