Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch klappen

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Kuriburi
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Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch klappen

Beitrag von Kuriburi »

Hallo zusammen,

Auf Anraten von Teazer eröffne ich nun einen eigenen Thread. Vielleicht auch etwas vorschnell, da ich selber noch nicht genau weiß was ich möchte. Denn neben dem neu aufgetretenen/erkannten Stillproblem haben wir das Problem der Regulationsstörungen was leider vordergründig über allem steht bzw. mir eine angemessene Reaktion auf das Stillproblem unmöglich macht. Leider.
Hier nun die Beantwortung der Fragen, ich habe im Moment leider immer sehr wenig Zeit. Am 13.7. kam unser Wunschsohn zur Welt. Die Geburt war schwer und der Stillstart auch nicht gut. Dann hätte sich aber Stilltechnisch alles eingespielt. Dachte ich zumindest bis zur U3. Weil er eher zart war und insgesamt sehr unzufrieden sollen wir nach jedem Stillen die Flasche anbieten.

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Bis letzten Freitag nein. (Doch, Vor wenigen Wochen hat er 2x nach dem Stillen eine Flasche bekommen und alles wieder ausgespuckt) Da war die U3. Seitdem auf Anraten der Ärztin nach jedem Stillen die Flasche angeboten.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Es gibt keinen festen Alltag. Wenn er ins TT kommt schläft er meist bis zu 5h (meist 4) zwischen den Mahlzeiten. Ohne TT findet er nicht in den Schlaf. (Nachts gepuckt auf mir oder meinem Mann oder liegend stillend, auch gepuckt.) Das endet dann in schreien und Stillen zur Beruhigung. Nun soll ich wegen der Flasche aber mind. 2h warten dazwischen und ihn mit Schnuller beruhigen. Er geht nicht freiwillig von der Brust ab, verlangt nach mehr wenn ich ihn löse (meist nach 20-30 min pro Seite). Andererseits wird er schnell schläfrig an der Brust und dämmert weg. Stille leider mit Stillhütchen.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?
Pipi in jeder Windel. Stuhlgang erst 1,5 Wochen nicht. Dann wegen viel untröstlichem weinen in der klinik nach Einlauf. Dann wieder nach 10 Tagen und ab dann fast täglich oder auch mehrmals täglich. Seit er Flasche bekommt nicht mehr täglich.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Schlechter Start: Baby wurde nur wenige Minuten auf meiner Brust gelassen, dann weggenommen um die Plazenta herauszudrücken. Anschließend noch OP um diese zu entfernen. Danach im Kreißsaal nicht angelegt. Insgesamt 2 Tage nicht getrunken, Anlegeversuche alle missglückt. Am 3. Tag erster Stillerfolg mit Stillhütchen. Er hat nie (bis heute) den Mund zum Andocken weit aufgesperrt. Er schnullert eher als das er richtig saugt. Insgesamt ist er sehr unruhig, auch manchmal an der Brust, meistens ist die Brust aber das einzige was ihn beruhigt. Bei der Flasche habe ich das Gefühl dass er über den Hunger hinaus trinkt. Kann das sein? Danach weint er sehr weil er viel aufstoßen, manchmal auch würgen muss. Das passiert beim Trinken an der Brust nicht. Da spuckt er manchmal. Ich habe das Gefühl ihn mit der Flasche zu mästen. Auf der anderen Seite merke ich dass ihm das mehr an Nahrung gut tut. Ich habe nur das Gefühl er nimmt die Flasche immer und dass das nicht unbedingt mit Hunger zu tun hat. Gestern Abend hat er die Brust angeschrien. Ich befürchte er hat eine Saugverwirrung. Schluckt kaum. Danach hat er noch 95ml aus der Flasche bekommen und ist endlich eingeschlafen. Ich könnte direkt danach noch 35ml abpumpen. Leer war die Brust also nicht.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Ja, leider alle 3. Wir sollen den Schnuller verwenden um ihn zu beruhigen (Regulationsstörungen) aber zum Einschlafen hilft der Leider überhaupt nicht. Hebamme, Kinderärztin sowie Ostheopath sind der Meinung der Schnuller könnte ihm beim runterfahren helfen.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Die Kinderärztin hat die Flasche nach dem Stillen (ich soll dann noch abpumpen, geht aber nur wenn mein Mann da ist und dann nur manchmal)verordnet. Hebamme kommt noch regelmäßig wegen unserer Schlafproblematik. Bei Ostheopathen waren wir 2x, 3. Termin ist schon gebucht. Seine Halswirbelsäule war gestaucht (hat während der Geburt lange festgesteckt, wurde sehr sehr grob mit Kristeller Handgriff rausgedrückt).

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Er hatte Gelbsucht die aber ohne Behandlung überwunden wurde. Ich habe eine leichte Schilddrüsenunterfunktion. Nehme 50 Thyroxin täglich. Lasse den Wert bei der Nachuntersuchung am 29.8. kontrollieren. Normalgewicht, keine Krankheiten. Ich habe nach der Geburt sehr schnell wieder abgenommen, ob das die Milchmenge negativ beeinflusst haben könnte?

- Gebt uns genaue Daten! Ich habe eine Waage aus der Apotheke.

13.07. 3860g Geburt KH
15.07. 3080g U2 KH
04.08. 3600g Kinderarzt
19.08. 4180g U3 Kinderarzt
20.08. ? , 9x gestillt, 475ml PRE
21.08. ? , 7x gestillt, 385 ml PRE, 80ml Muttermilch
22.08. ? , ,9x gestillt, 445ml PRE, 60ml MuMi
23.08. 4660g Kinderarzt, 10x gestillt, 205 ml PRE, 60 ml MuMi, 1x Stuhl, 4x Pipi ( nachts keine Flasche sondern Dauerstillen weil Mann nicht aufstehen konnte, das habe ich als 1x stillen gezählt und als 2x für morgenz )
24.08. 4710g (mittags nach dem Stillen aber vor der Flasche), 9x gestillt, 225ml PRE, 100 ml MuMi, 0x Stuhl, 5x Pipi



Vielen Dank schonmal fürs Lesen des doch sehr langen Textes. Mein Mann hat noch bis zum 13.09. Elternzeit. Bis dahin muss ich entweder nur Brust oder nur Flasche geben. Alleine schaffe ich das zweigleisige nicht. :( Besteht überhaupt eine Chance fürs Stillen? Sind ja doch arg viele Baustellen bei uns. :(

Viele Grüße!
Viele Grüße von Kuriburi mit Sohn (7/2016) und Sohn (09/2020)
Lenema

Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Lenema »

Schön, dass Du herbeiführen hast.
Hier bist Du in guten Händen.
Bei uns hat eine Verbesserung des Stillmanagements auch gegen die Unruhe geholfen und der Umgang mit dem Baby wurde leichter.
Vielleicht wird das bei Euch ja auch so?
Die Mods hier leisten tolle Arbeit.
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Kuriburi
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Kuriburi »

Gerade war meine Hebamme da. Er hat heute morgen nur 10 ml aus der Flasche nachgetrunken. Nachts hatte ich ab 2 Uhr nur gestillt. Sie meinte wenn er zufrieden von der Brust abgeht sollte ich die Flasche danach weglassen. Also nicht wie die Ärztin meint pauschal anbieten. Das finde ich auch besser. Gestern Abend hat er insgesamt 3,5 h gebraucht bis er eingeschlafen ist. In solchen Situationen dann Flasche geben, um auszuschließen dass er hungert. Nach jedem Stillen pumpEn. Gerade kamen dabei noch 30ml.
Viele Grüße von Kuriburi mit Sohn (7/2016) und Sohn (09/2020)
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Teazer
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Teazer »

Liebe Kuriburi,

danke für Deine Beschreibung. Dein Baby nimmt unter der aktuellen Zufütterung sehr stark zu. Daher ist Deine Annahme, dass er an der Flasche über den Durst hinaus trinkt, berechtigt.

Ist das Geburtsgewicht korrekt?

Zwischen U2 und U3 hat Dein Sohn durchschnittlich 220 g pro Woche zugenommen. Das liegt im Normalbereich. Warum genau wurde Dir zum Zufüttern geraten? Wegen des leichten Absenkens der Perzentile? Das wäre durch kleine Veränderungen am Stillmanagement wahrscheinlich schnell behoben. Wobei leichte Perzentilenschwankungen noch keine Gedeihstörung sind, sondern nur erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

Weshalb wurde eine Regulationsstörung diagnostiziert?


Viele Grüße,
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Kuriburi
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Kuriburi »

Liebe Lenema, liebe Teazer,
Danke für eure Antworten. Du hast recht, das Geburtsgewicht ist falsch. Entschuldige. Hier die korrigierten Daten:

3.07. 3385g Geburt KH
15.07. 3080g U2 KH
04.08. 3600g Kinderarzt
19.08. 4180g U3 Kinderarzt
20.08. ? , 9x gestillt, 475ml PRE
21.08. ? , 7x gestillt, 385 ml PRE, 80ml Muttermilch
22.08. ? , ,9x gestillt, 445ml PRE, 60ml MuMi
23.08. 4660g Kinderarzt, 10x gestillt, 205 ml PRE, 60 ml MuMi, 1x Stuhl, 4x Pipi ( nachts keine Flasche sondern Dauerstillen weil Mann nicht aufstehen konnte, das habe ich als 1x stillen gezählt und als 2x für morgenz )
24.08. 4710g (mittags nach dem Stillen aber vor der Flasche), 9x gestillt, 225ml PRE, 100 ml MuMi, 0x Stuhl, 5x Pipi

Zu den Fragen:
Zum Zufüttern riet die Ärztin weil sie ihn "zart" fand und wegen der Regulationsstörungen. Sie meinte er hätte wohl Hunger. Regulationsstörungen hat meine Hebamme diagnostiziert die viele Jahre in der Schreiambulanz gearbeitet hat. Er hat einen stark ausgeprägten Moro Reflex, findet nur im Tragetuch oder gepuckt mit Dauerstillen in den Schlaf. Ablegen geht gar nicht.
Viele Grüße von Kuriburi mit Sohn (7/2016) und Sohn (09/2020)
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Teazer
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Teazer »

Liebe Kuriburi,

natürlich habe ich Dein Baby nicht gesehen und ich bin auch keine Spezialistin für Schreikindern. Das, was Du beschreibst, kenne ich jedoch von vielen, völlig gesunden Kindern. Es ist evolutionsbiologisch erklärbar, warum Babys nur mit Körperkontakt einschlafen, sich sonst nicht beruhigen und sich auch nicht ablegen lassen. Manche Babys brauchen mehr Körperkontakt als andere.

Schreit Dein Baby denn viel, auch wenn Ihr tragt und nach Bedarf stillt?

Meiner Meinung nach war keine Zufütterindikation gegeben. Es gibt einfach zarte Kinder. So lange sie sich typgerecht entwickeln ist mehr Zunahme nicht besser, sondern schlicht "stopfen".

Da Du erste relativ kurz zufütterst, wäre mein Vorschlag, dass Du die PRE weglässt und stattdessen Deine Stillfrequenz auf 10-12x in 24h erhöhst. Das entspricht tagsüber alle 2h und nachts alle 3h zu stillen (jeweils von Stillbeginn zu Stillbeginn gerechnet). Eure Stilleinheiten sollten mind. 20 min dauern. Das kannst Du mit Wechselstillen kombinieren. Diese Maßnahmen werden nicht für immer nötig sein, sondern sollen Deine Milchproduktion ankurbeln.

Du kannst zur Überbrückung noch einige Tage abpumpen. Diese Milch solltest Du jedoch stillfreundlich zufüttern. Bei der Menge würde sich der Becher anbieten. Die Flasche solltest Du definitiv weglassen, denn sie ist ein Störfaktor, der die Rückführung zum Vollstillen negativ beeinflussen kann.

Woran wir auch arbeiten können, ist die Abgewöhnung des Stillhütchens (das kann nämlich mit der Zeit zu einer zu niedrigen Milchproduktion führen).

Parallel bitte ich Dich die Liste täglich weiter zu führen, so dass wir zeitnah sehen, ob Dein Sohn normal zunimmt. Um vergleichbare Gewichtsdaten zu bekommen ist es wichtig unter möglichst denselben Bedingungen zu wiegen: z.B. morgens nach dem Aufwachstillen, gegen 9 Uhr, mit frischer Windel, unbekleidet. Lies dazu bitte die Grundinfo Gewichtsentwicklung - Gedeihen - Gewichtskontrolle.

Was hältst Du von meinen Vorschlägen?

Viele Grüße,
Teazer (Modteam Stillberatung)
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Kuriburi
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Kuriburi »

Schreit Dein Baby denn viel, auch wenn Ihr tragt und nach Bedarf stillt?

Stillen nach bedarf mache ich von Anfang an. Ich habe ihn seit er 2 Wochen alt ist nicht abgelegt. Er schläft aber leider auch nicht auf meinem Arm ein, sondern wirklich nur im Tragetuch draußen. Wenn er nicht gepuckt ist dann weckt er sich immer wieder durch den Moro Reflex wieder auf, auch nachts. Er ist sehr sehr schreckhaft. Also nachts einschlafen an der Brust gepuckt ( ich kann dann oft nichtmal kurz zur Toilette, er merkt alles!) und tagsüber nur im Tragetuch. Das dauert aber auch und man muss mit ihm spazieren gehen und meisr noch den Finger zum nuckeln geben. Ist das normal? Im Freundeskreis gibt es niemanden bei dem es so ist/war. Ich weiß auch nicht wie das noch lange so gehen kann. Bin ziemlich erschöpft. Wenn diese Einschlafbedingungen nicht gegeben sind dann weint er. Ohne Tragetuch wäre das den gesamten Tag wenn er gerade nicht an der Brust hängt.

Meiner Meinung nach war keine Zufütterindikation gegeben. Es gibt einfach zarte Kinder. So lange sie sich typgerecht entwickeln ist mehr Zunahme nicht besser, sondern schlicht "stopfen".

Das habe ich befürchtet. :(

Da Du erste relativ kurz zufütterst, wäre mein Vorschlag, dass Du die PRE weglässt und stattdessen Deine Stillfrequenz auf 10-12x in 24h erhöhst. Das entspricht tagsüber alle 2h und nachts alle 3h zu stillen (jeweils von Stillbeginn zu Stillbeginn gerechnet). Eure Stilleinheiten sollten mind. 20 min dauern. Das kannst Du mit Wechselstillen kombinieren. Diese Maßnahmen werden nicht für immer nötig sein, sondern sollen Deine Milchproduktion ankurbeln.

Er hatte heute erst 10ml PRE. Allerdings habe ich bis jetzt erst 5x gestillt inkl. Dem jetzigen. Ich habe ihn eine zeitlang geweckt zum Stillen aber er ist sehr unruhig geworden. Ich denke weil er einfach mehr Schlaf benötigt als er dann bekommt. Stillen mit Wickeln dauert fast eine Stunde, einschlafen im Tragetuch meist so 20-40 min. Da müsste ich ihn ja direkt wieder wecken. Er hat zu der Zeit viel geweint. Jetzt wo ich ihn so lange er will schlafen lasse ist er viel ausgeglichener und trinkt viel motivierter an der Brust wenn ich ihn anlege. Jetzt gerade trinkt er 20 min pro Seite gut, so dass ich gar kein Wechselstillen machen muss. Ich pumpe momentan nach dem Stillen ab wenn ich es schaffe in finde dass meine Milchmenge dadurch schon gestiegen ist. Ich würde ihn total ungerne wecken. Wäre es okay es erstmal mit dem Pumpen zu probieren oder ist das aussichtslos?

Du kannst zur Überbrückung noch einige Tage abpumpen. Diese Milch solltest Du jedoch stillfreundlich zufüttern. Bei der Menge würde sich der Becher anbieten. Die Flasche solltest Du definitiv weglassen, denn sie ist ein Störfaktor, der die Rückführung zum Vollstillen negativ beeinflussen kann.

Das muss ich mir mal genau anschauen. Sieht kompliziert aus. So ganz viel Pumpe ich leider nicht ab. Wenn er viel nachverlangt (gestern Abend 95 ml, da hatten wir aber auch 3,5h wegen dem Einschlafen rumgehampelt) wird das abgepumpte nicht ausreichen.

Woran wir auch arbeiten können, ist die Abgewöhnung des Stillhütchens (das kann nämlich mit der Zeit zu einer zu niedrigen Milchproduktion führen).

Deswegen hatte ich mich eigentlich in diesem Forum angemeldet und hatte vor der U3 auch schon tagsüber 2 Tage lang ohne gestillt. Allerdings mit viel Protest. Dann habe ich Angst gehabt dass er deswegen zu wenig bekommen hat.

Parallel bitte ich Dich die Liste täglich weiter zu führen, so dass wir zeitnah sehen, ob Dein Sohn normal zunimmt. Um vergleichbare Gewichtsdaten zu bekommen ist es wichtig unter möglichst denselben Bedingungen zu wiegen: z.B. morgens nach dem Aufwachstillen, gegen 9 Uhr, mit frischer Windel, unbekleidet. Lies dazu bitte die Grundinfo Gewichtsentwicklung - Gedeihen - Gewichtskontrolle.

Habe ich gelesen. Und (so ein Mist) gerade das Wiegen vergessen. Ich hoffe ich denke heute Abend dran, dann Wechsel ich glaube ich zum Wiegen am Abend.

Was hältst Du von meinen Vorschlägen?

Finde ich gut und sinnvoll. Danke, dass du dir so viel Mühe machst! ich weiß nur nicht ob ich die alle so gut umsetzen kann.

Gerade hat er sich beim Stillen auf der 2. Seite selber abgedockt und möchte schlafen. Nun hat er sich aber schon 2x wieder so erschrocken dass er wach geworden ist. Dabei habe ich schon eine Decke um ihn gewickelt. Ist das wirklich normal? Das passiert dann so lange bis er nur noch weint. Und da ich gerade alleine bin kann ich jetzt leider nicht abpumpen...

Viele Grüße,
Teazer (Modteam Stillberatung)[/quote]
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Brianna
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Brianna »

Deine Beschreibungen klingen sehr nach meinem ersten Sohn. Der lebte in der Trage oder an der Brust. Nachts schlief er in Bauchlage auf meinem Bauch. Einen starken Mororeflex hatte er auch. Er war aber kein Schreikind. Wenn ich ihn trug und stillte und nicht ablegte, auch nicht zum Toilettengang, weinte er kaum. Eigentlich nur noch beim Auto fahren.
Mich hat dann meine Tochter verwirrt. Sie ließ sich meist ablegen und stillen half nur bei Hunger. Sie hatte aber abends eine Schreizeit. Da half, wenn überhaupt nur tragen und weißes Rauschen.

Dein Bericht liest sich für mich nach furchtbar anstrengender, aber normaler Babyzeit. Mir half es, es mir beim Dauernuckeln bequem zu machen.
J 05/13 L 12/15
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Kuriburi
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Kuriburi »

Hallo Brianna,

Es tut tatsächlich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Besonders von der Verwandtschaft meines Mannes kommt nur Unverständnis. Nicht ablegen? Kann es sein dass ihr ihn schon verwöhnt habt?
Unser Sohn ist auch kein Schreikind in dem Sinne dass er diese Dreierregel erfüllt. Das habe ich der Ärztin auch gesagt. Sie sagte dort ginge es aber auch um das Schlafthema sagte sie. Wir schauen mal ob es uns hilft. Sie fand unsere Schilderungen jedenfalls nicht normal.
Das Ding ist ja, wenn er in den Schlaf findet will e gar nicht so oft trinken. Es ist denke ich nur Trostnuckeln wenn er immer wieder wach wird...Deshalb bin ich so froh wenn er im Tragetuch gut schlafen kann. Schreizeit hat er manchmal auch.
Darf ich fragen wann es "besser" wurde. Also das Ablegen insbesondere. Ich erwarte nicht dass er alleine einschlafen kann, aber es gelingt mir so gar nicht ihm in den Schlaf zu helfen. Und ich trage ihn wirklich gerne, aber nicht den gesamten Tag.

Viele Grüße!
Viele Grüße von Kuriburi mit Sohn (7/2016) und Sohn (09/2020)
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Re: Zufüttern und andere Probleme, kann Vollstillen noch kla

Beitrag von Teazer »

Guten Abend! :)
Kuriburi hat geschrieben:Ist das normal? Im Freundeskreis gibt es niemanden bei dem es so ist/war.
Dennoch ist es völlig normal. Ungewöhnlich sind eher die Babys Deiner Freunde. ;)

Unsere Babys kommen mit den gleichen Genen zur Welt wie die Babys unserer steinzeitlichen Vorfahren. Damals war es für ihr Überleben wichtig, dass die Kleinen dafür Sorge trugen, dass die Großen immer nah bei ihnen waren. Ein abgelegtes Baby konnte von wilden Tieren gefressen oder von ihrer Nahrungsquelle (=Mama) getrennt werden. Immer an ihrer Mutter oder einer anderen nahen Bezugsperson zu "kleben" war also sehr sinnvoll. Kinderzimmer, Babyfons und Häuser sind einfach zu neu, als dass sich das schon in ihren Genen hätte niederschlagen können.
Ich weiß auch nicht wie das noch lange so gehen kann. Bin ziemlich erschöpft.
Das kann ich absolut verstehen. ((())) Die Natur hat nicht vorgesehen, dass wir ganz allein für die Versorgung eines Babys zuständig sind. Die Sippe war früher mit beteiligt und Haushalte musste man auch nicht führen.

Es ist wichtig, dass Du Dir Auszeiten nimmst und guckst, wer Dich entlasten kann. Lass den Haushalt liegen. Lass Deinen Mann in der Elternzeit das Tragen übernehmen und ruh Dich in dieser Zeit aus. Leg Dich zum Schlafen mit hin, egal ob Du nur döst oder mitschläfst: Das bringt sehr viel.

Am einfachsten ist es wirklich, wenn Du Dich auf die Bedürfnisse Deines Babys einlässt und versuchst mit seinem Rhythmus zu gehen. Das ist viel einfacher, als darüber zu grübeln, warum Dein Kleiner so ist. Es ist seine Natur und er kann sich (noch) nicht anpassen. Du aber schon. Und es wird mit der Zeit besser. Versprochen.
Er hatte heute erst 10ml PRE. Allerdings habe ich bis jetzt erst 5x gestillt
Das kann, muss aber nicht reichen. Wir können gerne gucken, ob es auch ohne wecken reicht. Aber dafür ist eine Maßnahme unumgänglich: Der Schnuller muss verbannt werden. Viele Kinder überschnullern nämlich ihren Hunger.
Jetzt gerade trinkt er 20 min pro Seite gut, so dass ich gar kein Wechselstillen machen muss.
Super!
Das muss ich mir mal genau anschauen. Sieht kompliziert aus.
Mit etwas Übung gelingt das. Ganz sicher. Ihr gebt etwas Milch auf die Unterlippe und er schleckt es auf. Millionen von Babys werden auf diese Art weltweit zugefüttert. Das schafft Ihr auch. Der Flaschensauger ist in Eurem Fall wirklich nicht gut und kann dazu führen, dass Dein Sohn sich zur Flasche hin abstillt.
Wenn er viel nachverlangt (gestern Abend 95 ml, da hatten wir aber auch 3,5h wegen dem Einschlafen rumgehampelt) wird das abgepumpte nicht ausreichen.
95 ml sind eine volle Mahlzeit. Die solltest Du nicht auf einmal füttern, höchstens 40 ml NACH dem Stillen.

Es ist völlig normal, dass Babys abends unruhig sind oft oder gar durchgehend an die Brust wollen. Das ist so üblich, dass es dafür ein extra Wort gibt: Clusterfeeding. Am besten ist es, Du machst es Dir mit Deinem Sohn abends auf dem Sofa oder im Bett gemütlich, mit Essen und Trinken in greifbarer Nähe und Unterhaltung für Dich (Buch, Hörbuch, TV, etc.). Und wenn er völlig unzufrieden an der Brust ist, dann ab mit ihm ins Tuch.
Deswegen hatte ich mich eigentlich in diesem Forum angemeldet und hatte vor der U3 auch schon tagsüber 2 Tage lang ohne gestillt. Allerdings mit viel Protest. Dann habe ich Angst gehabt dass er deswegen zu wenig bekommen hat.
Wir müssen ja nicht alles auf einmal in Angriff nehmen. Das Abgewöhnen können wir auch etwas in die Zukunft schieben.
Finde ich gut und sinnvoll. Danke, dass du dir so viel Mühe machst! ich weiß nur nicht ob ich die alle so gut umsetzen kann.
Schritt für Schritt. Ich begleite Dich gern.
Gerade hat er sich beim Stillen auf der 2. Seite selber abgedockt und möchte schlafen. Nun hat er sich aber schon 2x wieder so erschrocken dass er wach geworden ist. Dabei habe ich schon eine Decke um ihn gewickelt. Ist das wirklich normal?
Manche Babys haben das sehr stark. Aber auch bei ihnen verwächst sich das mit der Zeit. Ich gehe davon aus, dass das bei Deinem Sohn der Fall ist. Wenn Du Dir aber Sorgen machst, dann sprich es noch einmal bei der KiÄ an oder hol Dir eine Zweitmeinung.
Das passiert dann so lange bis er nur noch weint. Und da ich gerade alleine bin kann ich jetzt leider nicht abpumpen...
Das wichtigste ist, dass Du Dich um Dein Baby kümmerst und regelmäßig stillst. Pumpen ist gut, aber nicht wichtiger als diese zwei Punkte.

Noch eine Bitte: Zur Besseren Lesbarkeit, markiere bitte meine Zitate mit [*quote] am Anfang und [*/quote] am Ende, jeweils ohne Sternchen. Danke.

Viele Grüße,
Teazer (Modteam Stillberatung)
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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