voll verzweifelt Brustverweigerung

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Bärenmama
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Bärenmama »

Ja mch ich auf jeden fall. Ich weiß ja ehrlich nicht, was ich will. Und mit meinem Hin und Her "Ich still ab" / "ich probiere es" nerv ich langsam auch meinen Mann leider, der normal sehr viel aushält. Hab mich sicher schon 30x entschieden für beide Wege... :-(

Hm darf man trotz Pilz stillen? Kann ich ihn nicht anstecken?
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tania
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von tania »

bei einer pilzinfektion muessen mama und baby behandelt werden. das ist in ordnung, es gibt gute medikamente fuers baby, das ist wirklich kein problem. fuer dich kann es sehr schmerzhaft sein, deshalb ist es wichtig, die behandlung konsequent und lang genug durchzufuehren.

liebe gruesse, tania
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LadyLü
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von LadyLü »

Wie oft ich schon flennend gesessen habe und gesagt hab "hat keinen Zweck, ich still ab".
Aber ich will es zu sehr.
Es ist nicht einfach, keine Frage und es braucht viel Kraft.

Was den Pilz angeht, da ist es machbar weiter zu stillen, aber das können dir andere hier besser erklären.
Was genau soll denn vorliegen bei dir?
Ggf. Hat er den ohnehin schon, meines Wissens werden ohnehin beide behandelt.

Auch wenn es schwierig ist, versuche durchzuatmen und alles etwas lockerer anzugehen.

Der erste weg ist, eine stillfreundliche zufüttermethode für euch beide zu finden, mit der ihr beide zurecht kommt.


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Nuala
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Nuala »

Ich würde an deiner Stelle zumindest versuchen ob das mit den BES nicht doch klappt.
Wenn du hier beschreibst was das Problem ist, bekommst du echte Hilfe.
Wenn das mit dem BES funktionieren würde, dann könntest du dein Baby darüber ernähren und kannst womöglich bald die Flasche weglassen. Und dann helfen dir die Stillmods vielleicht noch bei der Hütchen-Sache.
Schade, dass du dich hier nicht eher gemeldet hast, sondern es halt jetzt schon vier echt stressige Wochen waren. Ich verstehe wenn du nicht mehr willst.
Andrerseits glaube ich, dass es jetzt vielleicht noch mehrere Tage sind bis du womöglich mit dem BES zurecht kommst und vielleicht könnte das der Wendepunkt sein. Ich kenn mich damit nicht aus, vielleicht ist auch falsch was ich schreibe, aber ich würde dem Weg, der dir hier vorgeschlagen wurde zumindest eine ernsthafte Chance geben. Setz dir von mir aus ein Zeitlimit - frag die Mods was ein Zeitfenster wäre, in dem es noch hart ist, aber wonach es MÖGLICHERWEISE zumindest besser wird - zB weil ihr euch ein wenig Routine erarbeiten konntet mit dem BES oder so.
Natürlich können die Mods für nichts garantieren, jedoch haben Sie schon andere Frauen begleitet und wissen vielleicht dass nach - sagen wir - durchschnittlich 2 Wochen ein Großteil der Frauen einen Weg mit dem BES gefunden haben.
Und dann nimm einfach einen Wert für dich und sag: bis dahin mache ich genau was mit empfohlen wird, lasse mir helfen, lasse mich motivieren, halte ich noch durch... Und wenn es bis dahin nicht besser ist, dann lasse ich es. Dann habe ich es zumindest probiert. Und damit meine ich: probiert mit der professionellsten Hilfe, die es online gibt. Einige Tage sind zu wenig!!! Hab noch ein wenig Geduld und halte dich an alle Richtlinien hier. Es hat schon SO vielen Frauen geholfen. Aber der Zeitraum muss einfach realistisch sein.
Und ja - das bedeutet der Stress geht noch weiter: du und dein Kind müssen konsequent pilzbehandelt werden und du musst genau erklären was die Probleme mit dem BES sind und noch einige Male probieren. Aber das schaffst du!!! Ich bin mir sicher!!!
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Solène »

Ich möchte dir auch kurz Mut machen. Mein Sohn hatte auch eine schwere Saugverwirrung, er hat nur gebrüllt wenn er stillen sollte und sich mit Händen und Füßen gewehrt. Es hat bei uns insgesamt 8 Wochen gedauert bis das Stillen dann geklappt hat, 4 Wochen bis er mit Hütchen an die Brust ging und nochmal 4 um die Hütchen loszuwerden. Danach hatten wir eine wunderbare Stillzeit von insgesamt 20 Monaten. Ich war anfangs so erschöpft und verzweifelt und x Mal kurz davor aufzugeben. Und bin heute so froh dass ich damals irgendwie durchgehalten habe, denn ich wäre sonst bis heute unglücklich damit gewesen.
Du quälst deinen Sohn nicht. Und er lehnt dich oder deine Brust auch nicht ab. Er muss nur wieder lernen an der Brust zu trinken. Das geht aber wirklich nur mit konsequentem Verzicht bzgl aller künstlicher Sauger.

Schlaf nochmal über allem und ich wünsche dir viel Kraft egal welchen Weg ihr geht.


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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Bärenmama »

Solène hat geschrieben:Ich möchte dir auch kurz Mut machen. Mein Sohn hatte auch eine schwere Saugverwirrung, er hat nur gebrüllt wenn er stillen sollte und sich mit Händen und Füßen gewehrt. Es hat bei uns insgesamt 8 Wochen gedauert bis das Stillen dann geklappt hat, 4 Wochen bis er mit Hütchen an die Brust ging und nochmal 4 um die Hütchen loszuwerden. Danach hatten wir eine wunderbare Stillzeit von insgesamt 20 Monaten. Ich war anfangs so erschöpft und verzweifelt und x Mal kurz davor aufzugeben. Und bin heute so froh dass ich damals irgendwie durchgehalten habe, denn ich wäre sonst bis heute unglücklich damit gewesen.
Du quälst deinen Sohn nicht. Und er lehnt dich oder deine Brust auch nicht ab. Er muss nur wieder lernen an der Brust zu trinken. Das geht aber wirklich nur mit konsequentem Verzicht bzgl aller künstlicher Sauger.

Schlaf nochmal über allem und ich wünsche dir viel Kraft egal welchen Weg ihr geht.


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Hast du es mit dem BES gemacht?


Ich hab gestern schon 1x Dostinex genommen. Könnte man noch stillen?
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Bärenmama »

Und ohne Schnuller echt schwer zB im Auto :-/ das geht nicht.
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Solène »

Ja, kurzzeitig hatte ich auch das BES im Einsatz. Allerdings nur wenige Tage, dann konnte ich mit Hütchen Vollstillen.

Mein Sohn hat im Auto auch gebrüllt, vor allem bei Fahrten abends. Aber das haben wir irgendwie ausgehalten. Schön war es nicht, aber es hat sich irgendwann gegeben. Einen Schnuller hatte er nach der ganzen Geschichte nie und meine kleine Tochter auch nicht. Ich war zu sehr gebranntes Kind um ihr übehaupt einen anzubieten. Man entwickelt andere Beruhigungshilfen, bei meinen Kindern hat Tragen am besten funktioniert. Es ist sicher manchmal anstrengender als "einfach" einen Schnuller zu geben (und ich habe und hatte auch Momente wo ich dankbar wäre sie würden einen nehmen ) aber insgesamt würde ich es wieder so machen, das Stillen ist mir einfach wichtiger.

LG


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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von tania »

Bärenmama hat geschrieben:Ich hab gestern schon 1x Dostinex genommen. Könnte man noch stillen?
so lange du noch milch hast, kannst du auch mit dositnex stillen.

auch wenn du nicht weiterstillen moechtest, eine medikamentoese hilfe zum abstillen ist mMn bei euch nicht zwingend noetig.
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Nuala
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Re: voll verzweifelt Brustverweigerung

Beitrag von Nuala »

Noch ein paar Gedanken zum Schreien - vollkommen abseits vom Thema hier.
Vielen Eltern geht es schlecht wenn ihre Babys schreien. Sie fühlen sich latent schuldig und forschen oft panisch nach den Gründen. In den ersten Monaten denken viele es sei Hunger oder Bauchweh. Oder beides.
Viele Eltern entwickeln dann eine Palette an ideenreichen Handlungen, um das Schreien möglichst schnell "abzuschalten". Ich will nichts von diesen Maßnahmen oder ihren Einsatz verteufeln!!! Im Gegenteil, einige sind sogar Gold wert! Und viele helfen auch, dass das Baby aufhört zu weinen. Aber nicht alle und nicht immer. Und nicht alle sind automatisch gut (Beispiel: Schnuller bei saugverwirrten Baby).

Natürlich gibt es auch Schreibabys (die Definition dafür ist klar), aber von denen spreche ich jetzt auch nicht.
Sondern von der - ganz normalen - Situation, in denen ein Baby weint und sich erst mal nicht beruhigen lässt. Das kennen alle Eltern, selbst die von Babys, die selten weinen.
Natürlich, wenn mein Kind offensichtlich Hunger hat, dann gebe ich ihm was. Aber schon bevor es weint, danach wird's schwerer. Und wenn mein Kind weint, weil es Körperkontakt braucht, dann nehme ich es ins Tuch.
Aber - und das ist das, worum es mir hier jetzt geht! - weinen ist ja auch Kommunikation. Dem Kind ist nicht wohl, das Kind ist überreizt und es baut Spannungen ab - über das Weinen!

Ich weiß nicht wie es dir geht, aber mir tut Weinen manchmal gut. Es ist nicht toll und mir geht es dabei nicht gut - aber nachher! Nachher geht es mir besser, vor allem wenn wer bei mir ist und mich tröstet. Wenn ich weine und zB mein Partner käme und würde mir Essen oder einen Schnuller in den Mund schieben, damit ich aufhöre, weil es ihm schlecht geht wenn ich weine... dann käme ich mir nicht ernst genommen und beschützt vor.

Manchmal muss was raus, manchmal kann man nicht helfen. zB. wenn ich mein Baby mit meiner perfekten Muttermilch stillen möchte, es jedoch saugverwirrt ist, weswegen Schnuller komplett kontraproduktiv sind. Und jetzt weint mein Baby im Auto und ich? Ich fühle mich schuldig. Bin gestresst. Hab ein schlechtes Gewissen. Es soll doch bitte damit aufhören! Und hier kann man nun unterschiedlich reagieren - je nachdem was einem wichtig ist. Und mir ist wichtig klarzustellen, dass es hier KEINE RICHTIGE ODER FALSCHE Antwort gibt. Person A ist das eine wichtiger, Person B das andere. Und so werden beide unterschiedlich handeln. Aber weder ist die Frau "böse", die lieber "riskiert", dass das Stillen noch schwerer wird oder gar abstillt, NOCH ist die Frau böse, die ihr Baby im Auto kurz weinen lässt.
Verstehst du was ich meine? Ich will dir die Angst nehmen, dass Weinen deinem Baby schadet oder du eine böse Mutter bist, wenn du es nicht sofort "ausschalten" kannst.
Man kann sein (sattes, wohltemperiertes) weinende Baby auch einfach nur am Arm halten und es trösten, für es da sein. Aushalten, dass es weint. Seinen Stress und die Spannungen einfach abbauen lassen durch die Tränen. So wie auch wir das manchmal brauchen.

Übrigens ist das auch bei älteren Kindern so. Manchmal sind wir Eltern "böse" - zB. darf der Zweijährige nicht mit Papas extrem scharfen Klappmesser spielen oder es geht nicht, dass die Siebenjährige heute bei der Freundin übernachtet, weil diese krank ist... das führt zu Tränen (und später zu Wut), trotzdem IST es so. Nicht aus Bosheit, sondern aus einem guten Grund. Die Kinder dürfen dann weinen und wenn sie es zulassen können, dann nehmen wir sie in unserem Arm und lassen Sie weinen. Weil das ihren Schmerz lindert. Weil danach der Spannungszustand weg ist. Weil es danach vielleicht besser ist.

Alles was ich hier schreibe, waren persönliche Erkenntnisse von mir. Ja, ich hab mich schlecht gefühlt wenn mein Baby geweint hat. Meine Große habe ich VIEL mit Schnuller beruhigt (GsD ohne Saugprobleme), sie "brauchte" ihn einfach (vielmehr brauchte ICH ihn), den Schnuller hatte sie nachts noch mit viereinhalb.
Meine Kleine hatte keinen Schnuller. In der Zeit zwischen 2 und 4 Monaten war der Druck von außen groß. Sie weinte und ich hielt sie und meine Mutter schimpfte, ich solle ihr doch jetzt einen Schnuller geben. Das war hart für mich. Ich fühlte mich tatsächlich "böse". Doch plötzlich - gab sich das. Wir entwickelten eigene Methoden zum Beruhigen und "weinen lassen". Interessanterweise ist meine Kleine viel viel klarer darin ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken als meine Große. Wahrscheinlich ist das ein Zufall, aber mir ist klar, dass ich durch den Schnuller meine Große weniger stark im Aushalten
Ihrer Gefühle begleitet habe. Ich meinte das nicht böse und es geht mir damit auch nicht schlecht. Aber ich schaue drauf und nehme das wahr und akzeptiere das.

Vielleicht steht in diesem elendslangen Text irgendwas, das die hilft. Vielleicht auch nicht, das ist auch ok.
Großes Mädel 10/08 & kleines Mädel 04/11
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