(Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

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Mäusebaby
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(Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Mäusebaby »

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder mit der Bitte um Rat.
Mein Baby, geboren 19.09.2015, wird nächste Woche 10 Monate alt.
Sie ist groß (fast 80cm) und schwer (ca. 11kg).

Als sie 6,5 Monate alt war, haben wir mit Beikost begonnen. Nachdem sie 2 Wochen lang jede Art von Brei abgelehnt hat, sind wir auf BLW umgestiegen. Anfangs lief das echt gut. Sie hat viel Birne, Äpfel, Zucchini, Möhre und Melone gegessen, später andere Sachen, aber es wurde von der Menge dann plötzlich immer weniger.
Hatte ich anfangs Milchstau und lief aus, bin ich mittlerweile fast wieder bei Vollstillen angelangt.

Das wäre für mich kein Problem, wenn sich das Stillen nicht so anstrengend und schmerzhaft gestalten würde.
Sie möchte während sie isst, stillen. Also sitze ich oben ohne am Esstisch und alle paar Minuten zieht sie mich zu sich zum TripTrap und stillt ein paar Schlucke.

Beim Spielen ist es ähnlich. Alle paar Minuten zuppelt sie mir am Oberteil, trinkt 3 Schlucke in den merkwürdigsten Posen (Wiegegriff will sie nicht mehr) und spielt dann weiter.

Am Schlimmsten ist aber das Einschlafstillen gegen 8, 14 und 19 Uhr. (Ohne Stillen schläft sie eigentlich gar nicht ein, da muss sie schon nach langer Wachphase im
Reboarder sitzen oder über 1 Stunde getragen werden.)

Leider ist das Einschlafstillen für mich aber zur reinen Tortur geworden, denn es funktioniert nur noch so:
Ich nehme sie in die Trage (Manduca), machen meinen Oberkörper frei und während ich singend und wippend durchs Haus laufe, stillt sie abwechselnd rechts und links, während sie in die jeweils andere Brustwarze kneift. Manchmal muss ich auch hüpfen, sonst hüpft sie mir auf der Blase herum.

So dauert es dann 20-30, an schlechten Tagen 60 Minuten, bis sie so eingelullt ist, dass ich sie aus der Trage nehmen und mit ihr ins Bett gehen kann (denn da will sie weiter nuckeln).

Ihr haltet mich bestimmt für bekloppt, dass ich das mitmache, aber ich weiß nicht, wie ich davon wieder wegkomme. Oder ist das eine Phase?
Hilfe!

Danke euch!

P.S.: Sie nimmt weder Schnuller noch Flasche und eigentlich will ich damit auch nicht anfangen.


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Sakura
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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Sakura »

Ganz ehrlich: einschlafrituale kann jeder so halten, wie es gefällt, aber ich würde (habe) mich nie kneifen lassen. Meine Kleine war (ist) eine Powerfummlerin, ich habe ihr dann immer schöne Halstücher zum Fummeln angeboten. Meine Grenzen bei Kindern sind sehr weit gesteckt, aber bei weh tun ist bei mir Schluss


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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Sassenach »

Bei mir ist es ähnlich. Ich lasse mir viel gefallen, aber wenn es mir weh tut oder unangenehm ist, dann unterbinde ich das. Auch wenn es Tränen gibt und nervig ist.

An deiner Stelle, würde ich zuerst von "oben ohne am Esstisch" und "beim spielen alle paar Minuten ein paar Schlucke" wegkommen wollen. Das stelle ich mir sehr nervig vor. Man ist ja auch ein Mensch und kein Milchautomat.

Was passiert denn, wenn du das "in der Manduca halbnackt wippend" weglässt und stattdessen mit ihr im Bett liegst?

Ich wünsche dir sehr, dass es einfacher wird.
Gruß Sassenach

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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Sassenach »

Ich weiß, wie schwer es ist, aus so Ritualen auszubrechen. Meine Tochter habe ich tagsüber lange herumgetragen bis sie geschlafen hat. Was habe ich geflucht. Und irgendwann war der Punkt erreicht, da KONNTE ich einfach nicht mehr. Mitten im herumtragen habe ich innegehalten, mein fast 2jähriges Mädchen angeschaut und ihr erklärt, dass es so nicht mehr geht und ich keine Kraft mehr habe. Ich hab mich dann mit ihr aufs Sofa gelegt und dann ist sie da eingeschlafen. Ab da hat es auch so geklappt. Hätte ich NIEEEE gedacht. Hätte vielleicht auch früher geklappt, wer weiß.
(Muss dazu sagen, dass meine Tochter entwicklungsverzögert war/ist und zu dem Zeitpunkt "jünger" als fast 2 war)
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Mäusebaby
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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Mäusebaby »

Sakura hat geschrieben:Ganz ehrlich: einschlafrituale kann jeder so halten, wie es gefällt, aber ich würde (habe) mich nie kneifen lassen. Meine Kleine war (ist) eine Powerfummlerin, ich habe ihr dann immer schöne Halstücher zum Fummeln angeboten. Meine Grenzen bei Kindern sind sehr weit gesteckt, aber bei weh tun ist bei mir Schluss


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Ich hab auch schon alles mögliche versucht. Tuch, Stofftier, Brust abdecken etc.
Aber wenn sie sie nicht findet, fängt sie erst an zu fuchteln, dann überstreckt sie und schreit sich schließlich in Rage.
Hat deine auch so oft die Seiten gewechselt?


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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Mäusebaby »

Sassenach hat geschrieben: An deiner Stelle, würde ich zuerst von "oben ohne am Esstisch" und "beim spielen alle paar Minuten ein paar Schlucke" wegkommen wollen. Das stelle ich mir sehr nervig vor. Man ist ja auch ein Mensch und kein Milchautomat.

Was passiert denn, wenn du das "in der Manduca halbnackt wippend" weglässt und stattdessen mit ihr im Bett liegst?

Ich wünsche dir sehr, dass es einfacher wird.
Das Problem beim Spielen ist, dass ich vorher nie weiß, wie lange sie andocken wird. Manchmal stillt sie auch ordentlich.
Meinst du, ich sollte wieder den 2 oder 4 Stunden Rhythmus einführen, statt sie bestimmen zu lassen?

Beim Essen versuche ich, es so zu machen, dass mein Mann mit ihr isst und ich bin nicht da. Dann isst sie eher, aber immer noch wenig.

Wenn ich mich mit ihr zum Stillen hinlege, dockt sie sehr bald ab und robbt zum Fußende und verlässt das Bett. Versuche ich die da zu behalten, fängt sie an zu weinen und schreit sich in Rage.

Jetzt gerade versucht mein Mann sie in den Schlaf zu tragen. Bisher erfolglos. Und ohne Trage fallen einem bei 11kg auch schnell die Arme ab.

Ach seufz!

Danke schon mal euch Beiden! :*


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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von kyllikki »

Für bekloppt hält Dich sicher niemand. Du hast Dir ja vermutlich nicht in der Schwangerschaft überlegt, wie Du ein möglichst aufwendiges Still- und Einschlafritual einführen kannst ;) sondern es hat sich halt über Wochen und Monate so entwickelt. Und wenn es Dich beruhigt, gibt es einige Dinge, die Du beschreibst, hier auch. Mein Sohn (geboren am 20.09.2015) macht sein Vormittagsschläfchen auch ausschließlich in der Trage (er wiegt 12kg). Mittags und abends gibt es Einschlafstillen auf meinem Schoß im Bett, weil er sonst im Bett rumtobt oder rauskrabbeln würde. Ich finde das soweit auch nicht weiter komisch. Die Welt ist halt spannender als Schlafen :D Außerdem isst mein Zwerg (auch BLW-Kind) ebenfalls nur kleine Mengen. Auch das finde ich ok, noch soll ja Muttermilch Hauptnahrungsmittel sein.

Was mich allerdings schon stören würde ist das Stillen beim Essen/Spielen und das "nackt in der Manduca Hüpfen". Beim Stillen zum Essen/Spielen wäre ich glaube ich einfach eine Weile Konsequent. Stillen nach Bedarf ist gut und richtig, aber ein Kind mit 10 Monaten hat beim Essen/Spielen nicht alle paar Minuten echten Bedarf. Ich würde eher denken, dass ist eine Angewohnheit. Und in diesem Fall "darfst" Du natürlich Nein sagen. Ziemlich sicher gibt es Protest und Tränen, bis dein Baby verstanden hat, dass es Dir ernst ist. Ablenken und Durchstehen, würde ich versuchen. Und wenn Du dann stillst, würde ich bewusst nicht am Tisch/beim Spiel stillen, sondern woanders hingehen. Wenn das Spiel immer unterbrochen wird und die Situation gewechselt wird, gibt es da weniger einen Zusammenhang, als wenn es "zwischendurch" passiert. Beim Kneifen wäre ich auch konsequent. Mit 10 Monaten verstehen sie ein Nein ja schon. Aber ohne Protest wird es sicher nicht gehen....

Zum Einschlafritual. Hast Du schon mal versucht, ob es mit Einschlafstillen im Bett klappt, wenn Deine Maus müder ist? Viele Baby brauchen gegen Ende des ersten Lebensjahres schon kein Vormittagsschläfchen mehr. Ich würde das mal ein paar Tage streichen und stattdessen gegen 12 Uhr den Mittagsschlaf machen. Dann sind Vor- und Nachmittagswachphase so lang, dass das Einschlafen vielleicht besser klappt. Muss man natürlich sehen, ob das zum Schlafbedarf Deines Babys passt. Alternativ könntest Du ja versuchen alle paar Tage ein bisschen weniger zu machen. Erst das Hüpfen weglassen, dann das Laufen, dann mit Manduca im Bett sitzend wiegen und stillen, dann ohne Manduca im Bett sitzend wiegen und stillen, dann ohne wiegen stillen, dann im Liegen stillen, dann das Singen weglassen und nur noch im Liegen einschlafstillen. Vielleicht klappt es ja, wenn man das Abgewöhnen über ein paar Wochen streckt.

Ich wünsche Dir ganz viel Gelassenheit, Stärke und Erfolg!
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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von muggel »

Kann beim essen nicht dein Mann neben ihr sitzen und du auf der anderen seite des Tisches. Auch wen sie dann nichts isst,könnt ihr essen und sie kann danach stillen.
Ich würde da echt auch auf dich und deine persönlichen Grenzen schauen.
Klar wen mein Kind stillen will am tisch darf es das. Aber wen immer wieder abgedockt wird und rumgehampelt,packe ich ein und dann gibt es später was.

Beim Einschlafsstillen abends würde ich sie nach dem abdocken in die trage nehmen,du angezogen,und rumtragen. Wen sie stillen will,rausnehmen aufs bett legen und stillen.
Und gefummel das ich inangenehm finde oder sogar schmerzhaft lasse ich nicht zu auch wen es geschrei gibt oder abgedockt wird.

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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von Marissa04 »

Ich würde zu erst auch nicht mehr während des Essens stillen. Ich mache auch viel, aber bestimmt nicht nackt am Tisch sitzen damit meine Kinder stillen können.
Solange sie klein sind dürfen sie stillen wann immer sie wollen. Ausnahme ich sitze auf dem Klo, da muss dann mal kurz gewartet werden. ;)
Aber 10 Monate ist alt genug um zu lernen, das möchte ich nicht.
Selbes beim spielen. Alle paar Minuten Hunger ist ja quatsch. Ich würde Wasser anbieten, snacks und gut. Und wenn mein Kind offensichtlich zeigt es möchte jetzt richtig stillen, dann stillen. Aber danach ist dann auch mal wieder pause.

Zum einschlafen und weg krabbeln, hier nicht anders. Darf er. Ich warte dann im Bett bis er fertig gespielt hat und von selbst wieder kommt. Dann bleibt er auch liegen und schläft stillend ein.
Mir ist das rum tragen nämlich zu doof geworden. Ich möchte das nicht (mehr). Das muss der Papa machen wenn er bei mir nicht schlafen will. Der geht dannaber richtig spazieren.

Liebe grüße, geschrieben vom Handy
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Re: (Einschlaf)Stillen ist eine Tortur

Beitrag von banänsche »

Huhu Mäusebaby,
waaa, das klingt wirklich anstrengend. Eine Situation kommt mir bekannt vor, nämlich beim Einschlafstillen im Bett wieder rausrobben. Habt ihr mal versucht, euer Baby dann noch etwas spielen zu lassen? Mein kleiner Mann macht das auch manchmal, wenn wir die Schlafen-Wollen-Zeichen falsch gedeutet haben (und Zurückholen macht ihn auch wirklich ungehalten). Entweder wir toben dann noch zusammen eine Runde im Bett oder er steht mit meinem Freund (der meist eh länger wach ist) nochmal auf und geht nochmal spielen. Irgendwann hat sich dann ergeben, dass er von selbst zum Bett kam, als er müde war (da war er etwa ein Jahr alt). Das funktioniert bis heute so - wenn er von selbst kommt, klappt das Einschlafstillen dann auch wirklich fast immer.
Liebe Grüße, gute Nerven und eine schnelle Entspannung der Situation wünsch ich Euch! :)
seit Mai 2015 Mama vom Pfläumchen
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