Säugling nimmt nicht zu

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LadyLü
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Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von LadyLü »

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich an euch mit dem Problem, dass meine Kleine einfach nicht zunehmen will.
Vorab will ich dazu mal die grundlegenden Infos geben.

Unser Stillstart war sehr schwierig.
Geboren ist sie am Sonntag 12.06. per sekundärer Sektio. Sie hatte (oder war?) ein hoher Geradstand, wir haben alles versucht, leider wollte sie nicht ins Becken rutschen.
Zum Glück konnte ich eine Spinale bekommen und habe so nicht unnötig viel Zeit mit meinem Baby verloren.
Im Kreißsaal wurde sie mir dann etwa eine Stunde nach der Geburt angelegt, leider hat sie nur geschrien, geschrien, geschrien.
Ich konnte mich durch den Kaiserschnitt natürlich nicht bewegen, schon gar nicht auf die Seite legen (nur so leicht ankippen), was das Anlegen nicht einfacher machte.
Zudem empfand ich die ganze Anlegerei als unnötig stressig, die Kleine wurde einfach feste mit dem Kopf gegen meine Brust gedrückt, wohl in der Hoffnung, dass sie schon versteht, dass dort ja die Milch rauskommt.
Kolostrum war von Beginn an vorhanden.
Auch in den nächsten Stunden war das Stillen nicht möglich. Es war immer das gleiche Spiel, die Kleine schrie und schrie und schrie, die Schwestern haben sie mir fest gegen die Brust gedrückt, versucht meine Brustwarze irgendwie in ihren Mund zu bekommen, aber die Kleine saugte nicht.
Geboren ist sie um 03:35, erst in der kommenden Nacht kam dann eine Schwester die sagte "wir pumpen mal etwas Kolostrum ab". Es kamen natürlich nur ein paar wenige Tropfen, diese wurden ihr dann aber per Spritze eingegeben.
Etwas Glukose hat sie ihr wohl noch zusätzlich mit einer Spritze eingegeben.
Zudem hat mir die Schwester dann ein Stillhütchen gegeben. Damit kam die Kleine aber auch nicht zurecht. Bis jetzt sind wir allerdings beim Hütchen geblieben.
Ich habe leichte Flachwarzen, bisher versteht sie es nicht die Warze ordentlich anzusaugen.
Den Montag hat es mit dem Stillen weiterhin nicht wirklich geklappt. Ein paar Tropfen Kolostrum sind immer mal reingegangen (teils habe ich es auch ausgestrichen und ihr auf die Lippen gegeben, damit sie es wenigstens so nimmt), aber richtig schön angedockt hat sie kaum. Immerhin konnte ich montags schon im Sitzen stillen, nur war ich durch die frische Wunde immer etwas sehr langsam und die Kleine hat sich meist schon in Rage geschrien.
Den Dienstag weiterhin das gleiche Spiel, wobei sich da eine Schwester unheimlich viel Zeit genommen hat und die Kleine dann auch mal an der Brust, nach viel viel Geschrei getrunken hat.
In der Nacht auf Mittwoch habe ich dann zweimal abgepumpt, es kamen 1x 20ml und 1x 40ml, das bekam sie per Becher.
Der Milcheinschuss war wenn ich das noch richtig im Kopf habe Dienstag nachmittags, zu bemerken mit heißen und prallen Brüsten.
Mittwochs vormittags musste ich auch wieder abpumpen, das hat sie wieder per Becher bekommen, sie ging wieder nicht an die Brust.
Mittags hats dann mit viel Ruhe mit einer anderen Schwester dann auch wieder geklappt mit dem Stillen.
Im Anschluss wurde ein Pulsoximetertest gemacht, hierbei wurde eine zu niedrige Herzfrequenz im Schlaf festgestellt, bei dauerhaft sehr guter Sauerstoffsättigung.
Nach etwas hin und her habe ich dann gemeinsam mit der Hebamme die Verlegung in eine Kinderklinik beschlossen (in dem Entbindungskrankenhaus gibt es keine Kinderklinik).
Dort wurde dann direkt eine gravierende Gewichtsabnahme festgestellt (Werte kommen dann gleich) und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Sie hat dann 5 Tage auf der Kinderintensiv verbracht, dort konnte ich fast ausschließlich abpumpen, habe aber immer zwischen 50 und 90ml rausbekommen. So hat sie die meisten Mahlzeiten zumindest Muttermilch bekommen. Ansonsten aptamil HA Pre.
Am Montag 20.06. sind wir dann nachhause gekommen, die Kleine wurde ordentlich gepäppelt in der Klinik und komplett auf den Kopf gestellt. Organisch etc ist angeblich alles ok.
Auch über eine Stoffwechselstörung haben wir keine Kenntnis bekommen (wir haben das große Neugeborenenscreening machen lassen).
Die Nerven lagen an dem Tag blank, stillen hat null geklappt. Auch der Dienstag war sehr schwierig, bis ich mich dann abends mit ihr auch einfach mal nackt ins Bett gelegt habe und uns Zeit gegeben habe.
Meine Hebamme war den Dienstag auch da und hat mich mal machen lassen, meinte die Technik stimmt, man hört sie schlucken usw, ihr fehlte zu dem Zeitpunkt noch etwas Technik (sie hat zuviel gesuckelt und zu wenig Vakuum aufgebaut) und nahm mir ein bisschen den Druck raus. Seitdem klappt es an der Brust ohne Geschrei, was für mich ein riesen Fortschritt darstellt.
Seitdem wird es von Tag zu Tag besser, seit zwei oder drei Tagen schafft es die Kleine auch ein richtig tolles Vakuum aufzubauen, wenig daneben laufen zu lassen, ordentlich zu saugen (der Milchspendereflex wird auch immer wieder ausgelöst, das spüre ich immer an der "freien" Brust) und ich kann sie auch regelmäßig schlucken hören.

Durch die Kinderintensiv kennt die Kleine natürlich künstliche Sauger, per Becher etc wird dort nicht gefüttert, Hauptsache ist die Nahrung ins Kind zu bekommen.
Sie bekam, wie geschrieben, mal Mumi und mal Pre, wobei sie in die Mumi noch hochkalorische Nahrung mit rein bekommen hat, bzw. irgendeinen hochkalorischen Zusatz, den eigentlich Frühchen bekommen.
Auf der ITS hat sie zudem einen Nuckie bekommen, den wir ihr vorher und auch jetzt nicht geben. Lieber lege ich sie zum Einschlafstillen an (was sie auch gern macht) als ihr noch diesen zusätzlichen Sauger zu geben.
Hier zuhause haben wir jetzt mit der Hebamme vereinbart, weiterhin zuzufüttern (zunächst nur 200ml pre pro Tag, jetzt haben wir heute umgestellt auf 40ml pre nach jeder Stillmahlzeit), das machen wir auch derzeit über die Flasche, wobei mir über einen Becher lieber wäre. Da lässt die Maus aber sehr sehr viel daneben laufen, ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Zudem kennt sie natürlich noch das Stillhütchen.

Unser Stillalltag sieht so aus, dass sie zwischen 8 und 12 mal am Tag gestillt wird + in den letzten 1,5 Wochen 2 x Flasche à 100ml, seit gestern Abend dann je Stillmahlzeit 40ml pre per Flasche. Wobei sie den Wechsel von Flasche auf Brust jetzt die Tage sehr gut gemacht hat, davor war sie immer arg verwirrt und hat an der Brust viel herum gemacht und es lief schon recht viel daneben.
Wobei wirklich genug kommt. Will ich sie anlegen, streiche ich kurz über die Brust, lege das Stillhütchen an und es läuft direkt voll (sodass es heraus tropft). Zwischendrin dockt sie immer mal ab oder ich docke sie ab wenn sie einschläft und es ist immer Milch da. Nehme ich das Hütchen ab um mal zu gucken ob ich noch Milch ausstreichen kann, dann kommt auch immer was.
Meist trinkt sie 10 - 15 Minuten, die letzten 3 Tage clustert sie allerdings auch und ich gucke dann, dass ich zwischendurch die Seite wechsel, vorallem damit sie wieder aufwacht, da sie nach 8-10 Minuten oft das erste Mal einschläft. Nehme ich ihr die Brust weg, wacht sie wieder auf und trinkt dann aber meist auch wieder richtig, nimmt ein paar ordentliche Schlucke (wackelnde Ohren und auch das Schlucken sind deutlich zu sehen / hören), dann wird sie wieder etwas müder.
Gelbsucht liegt keine vor!
Tags meldet sie sich von alleine wenn sie Hunger hat, ich versuche aber keine längeren Pausen als 3 Stunden aufkommen zu lassen und wecke sie notfalls indem ich sie wickel.
Nachts lasse ich ihr ihre 3-4 Stunden, spätestens dann wecke ich sie aber auch, ansonsten würde sie durchschlafen.
Zusätzlich abpumpen möchte ich zum einen nicht, da ich denke dass die Milchmenge so schon viel ist und nur noch gesteigert werden würde, zum anderen wüsste ich auch nicht wann ich das noch machen soll neben ihrem Gecluster was sie z.B. jetzt in diesen Tagen macht.
Eine Pumpe habe ich hier, von der Apotheke geliehen, mit der bekomme ich allerdings allenfalls 20-30ml. Mit der Pumpe im Krankenhaus habe ich wesentlich mehr bekommen, diese gibts hier allerdings in der Apotheke nicht und ich bin froh überhaupt eine bekommen zu haben. Wir haben mehrere Apotheken angerufen und haben nur in der einen überhaupt Glück gehabt.

Die Ausfuhr stimmt bei ihr auch. Sie hat minimum 6 nasse Windeln am Tag, meistens eher 8 in 24 Stunden. Stuhlgang hat sie derzeit alle 2 Tage und dann aber 2x an einem Tag. Da scheint sie sich einpendeln zu wollen.

Beratung habe ich hier nur durch meine Hebamme, wobei sie teils eher die älteren Ansichten teilt (Muttermilch kann zu dünn sein; zwischen dem Stillen mindestens 1 Stunde weil neue auf alte Milch Bauchweh gibt usw) und da besteht dann wieder mein nächstes Problem, mein Freund schenkt ihren Worten 100% Glauben und fängt da an Druck auf mich auszuüben und alles was ich bisher übers Stillen weiß (und ich habe mich sowohl in der Schwangerschaft, als auch jetzt viel damit befasst) ist ja Blödsinn. Stillberatung ist eh eine schwachsinnige Erfindung und die Hebamme hat ja wesentlich mehr Ahnung :roll:. Der Stresslevel ist hier derzeit sehr hoch was das alles angeht, Spaß am Stillen habe ich immer weniger weil immer nur der Gedanke "los, Essen ins Kind" vorherrscht.
Wie dem auch sei, eine Stillberaterin habe ich hier im Umkreis von 70km bisher leider keine gefunden.
Beim Osteo waren wir noch nicht, dahingehend ist aber bisher weder mir noch der Hebamme etwas aufgefallen, zb. eine Lieblingsseite von der Kleinen o.ä. .
Dennoch werde ich sie beim Osteo vorstellen, ich muss aber erst noch einen Termin machen, die letzten Tage waren einfach zu stressig und ich bin nicht dazu gekommen.

Abgesehen von Kaiserschnitt und co, gibt es bei uns keine medizinischen Besonderheiten, ich nehme keine Medikamente o.ä.
Die Kleine bekommt nur Sab Tropfen 3x5 am Tag und Bigaia Tropfen. Zudem habe ich am Dienstag von der Hebamme das "Aufbaumittel" von Stadelmann bekommen und gebe es 3x am Tag vorm Stillen.

So, dann mal zu den Gewichtsdaten und soweit ich habe, auch die restlichen Infos zu den Mahlzeiten, Windeln usw. Seit einigen Tagen habe ich eine App, wo ich dann alles notiere, das habe ich halt nicht von Beginn an.

12.06. - 3610g Geburt
15.06. - 3350g (angeblich, ca.9Uhr im Geburtskrankenhaus)
15.06. - 3180g (Aufnahmegewicht auf der Kinderintensiv, abends um 18Uhr)
20.06. - 3650g (Entlassungsgewicht aus der Kinderintensiv)
21.06. - 3750g
23.06. - 3680g 10x gestillt, 245ml pre, 2x Stuhl, 5x pipi
24.06. - 3730g 13x gestillt, 120ml pre, 0x Stuhl, 5x pipi
25.06. - 3720g 9x gestillt, 280ml pre, 2x Stuhl, 4x pipi
26.06. - 3670g 10x gestillt, 100ml pre, 5x pipi
27.06. - 3695g 11x gestillt, 200ml pre, 8x pipi
28.06. - 3760g 9x gestillt, 200ml pre, 1x Stuhl, 5x pipi
29.06. - 3670g 12x gestillt, 100ml pre, 0x Stuhl, 6x pipi
30.06. - 3665g 11x gestillt, 40ml pre (die Zufütterung haben wir hier abends erst umgestllt, daher heute so wenig), 2x Stuhl, 4x Pipi

Langsam verzweifel ich und habe eine riesen Angst um die Kleine. Natürlich sind 1,5 Wochen jetzt noch nicht lang, aber in der Zeit hätte sie trotzdem schon zunehmen müssen. Zumindest sollte sie mit dem Gewicht nicht so stark schwanken, so denke ich.

Kann mir jemand helfen? :cry: :|
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von ella512 »

Hallo LadyLü, ich bin zwar kein Stillmod, wollte Dir aber schnell ein herzliches Willkommen dalassen. Und natürlich herzlichen Glückwunsch zum Baby! ;)
Wie schön, dass Du hierher gefunden hast! Mit Hilfe der Stillmods, wirst Du sicherlich bald erfolgreich voll Stillen können. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist gemacht - diese Forum ist Gold wert! :)
Ganz liebe Grüße!
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von deidamaus »

Hallo und herzlich Willkommen hier im SuT. Ich melde mich später ausführlich bei dir.

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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von LadyLü »

Direkt eine Ergänzung.
Meine Hebamme möchte nun gerne Stillproben haben von uns. Da scheint sie leider nicht die große Ahnung zu haben, sie sprach von 1-2 Stillproben.
Wie es richtig gemacht wird habe ich hier im Forum schon nachgelesen und werde es auch so machen. Auch wenn mir der Stress richtig an die Substanz geht und ich überhaupt nicht mehr stillen will weils eh nur deprimiert.

Jedenfalls möchte die Hebamme gerne dass ich die kleine vorm stillen nackt wiege und nach dem stillen. Beim stillen macht sie halt in die stoffie, somit ist die Aussagekraft ja irgendwie eh gleich null?
Gerade zb hat sie so dann 10Gramm mehr auf der Waage gehabt und wie gesagt, dabei ordentlich gepieselt.

Kann ich bei der Stillprobe die stoffwindel dran lassen oder verfälscht die dann nasse Windel (der Stoff wird ja doch recht schwer dadurch) das Ergebnis nochmal zusätzlich? Dass die Ausfuhr nicht berücksichtigt wird ist jedenfalls definitiv nicht korrekt.
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von deidamaus »

Hallo LadyLü,

herzlich Willkommen nochmal hier im SuT und herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby.

Ich gehe jetzt erstmal auf die Gewichtswerte ein:

LadyLü hat geschrieben:
12.06. - 3610g Geburt
15.06. - 3350g (angeblich, ca.9Uhr im Geburtskrankenhaus)
15.06. - 3180g (Aufnahmegewicht auf der Kinderintensiv, abends um 18Uhr)
Die Abnahme lag mit 430g deutlich über den 10 Prozent, so dass hier die Verlegung sicherlich sehr sinnvoll war.
20.06. - 3650g (Entlassungsgewicht aus der Kinderintensiv)
21.06. - 3750g
23.06. - 3680g 10x gestillt, 245ml pre, 2x Stuhl, 5x pipi
24.06. - 3730g 13x gestillt, 120ml pre, 0x Stuhl, 5x pipi
25.06. - 3720g 9x gestillt, 280ml pre, 2x Stuhl, 4x pipi
26.06. - 3670g 10x gestillt, 100ml pre, 5x pipi
27.06. - 3695g 11x gestillt, 200ml pre, 8x pipi
28.06. - 3760g 9x gestillt, 200ml pre, 1x Stuhl, 5x pipi
29.06. - 3670g 12x gestillt, 100ml pre, 0x Stuhl, 6x pipi
30.06. - 3665g 11x gestillt, 40ml pre (die Zufütterung haben wir hier abends erst umgestllt, daher heute so wenig), 2x Stuhl, 4x Pipi
Auffällig sind hier die stark schwankenden Gewichtswerte. Steht die Waage auf einer festen, ebenen Unterlage? Ist es eine geeichte Babywaage?

Zusätzlich fällt auf, dass dein Baby nicht täglich Stuhlgang hat. In den ersten 4-6 Lebenswochen sollten Neugeborene mindestens einmal täglich Stuhlgang haben. Seltenerer Stuhlgang kann ein Hinweis auf zu wenig Nahrung sein, was die bisher nicht erfolgte Zunahme seit der Entlassung aus der Klinik untermauert.

Daher mein Vorschlag: Füttere wie geplant circa 6-7 mal 40 ml pro Tag zu, d.h. ungefähr 240-270 ml täglich. Das Wichtigste ist erstmal, dass dein Baby gut gedeiht.

Gut wäre es, wenn du zusätzlich noch 1-3 mal am Tag noch abpumpen kannst. Hast du ein Doppelpumpset in der Apotheke bekommen?

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre, dass du die Zufütterung auf eine stillfreundliche Methode umstellst. Lies dir dazu mal den Thread Stillfreundliche Zufüttermethoden durch. Bei größeren Zufüttermengen bietet sich das Brusternäherungsset (BES) an, da du beim Stillen zufüttern kannst, das spart Zeit und dein Baby regt gleichzeitig die Milchbildung an. Durch den Wechsel zwischen Brust und Flasche kann dein Baby seine Stilltechnik nicht ungestört verbessern. Die allermeisten Babys saugen nach Umstellung auf eine stillfreundliche Methode nach einigen Tagen schon deutlich besser an der Brust. Es lohnt sich also.

Hast du mal probiert ohne Hütchen zu stillen? Ohne Hütchen zu stillen regt die Milchproduktion deutlich besser an und dein Baby braucht weniger Energie, um an die Milch zu kommen.
Langsam verzweifel ich und habe eine riesen Angst um die Kleine. Natürlich sind 1,5 Wochen jetzt noch nicht lang, aber in der Zeit hätte sie trotzdem schon zunehmen müssen. Zumindest sollte sie mit dem Gewicht nicht so stark schwanken, so denke ich.
Die Schwankungen sind schon eher ungewöhnlich. Wiegst du täglich unter den gleichen Bedingungen, z.B. immer morgens nach dem Aufwachstillen/-füttern, nur mit frischer Windel? Schau dazu mal in den Thread Grundinfo Gewichtsentwicklung - Gedeihen - Gewichtskontrolle.

Stillproben sollten - wenn sie denn unbedingt nötig sind - richtig gemacht werden. Einzelne Werte haben sehr wenig Aussagekraft, wir essen ja auch mal nur einen Apfel und dann ein fettes Steak. Ich kann dir davon nur abraten, da der Stress meist nur dazu führt, dass dein Baby weniger trinkt, als normalerweise.
Grundinfo: Durchführung von Stillproben

Außerdem schwankt benötigte Milchmenge von Baby zu Baby, so dass man nicht sagen, mit welcher Menge dein Baby satt wäre.
Die 24-Stunden-Trinkmenge eines Stillbabys ist von mehreren Faktoren (Alter, Geschlecht, Gewicht, Gesundheitszustand etc.) abhängig. Lawrence und Lawrence geben in "Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession", Ausgabe 1999, folgende Durchschnitts-Trinkmengen (in ml, mit Standardabweichung) in 24 Std. an:

jünger als ein Monat 673 +/- 192
1 bis 2 Monate 756 +/- 170
2 bis 3 Monate 782 +/- 172
3 bis 4 Monate 810 +/- 142
4 bis 5 Monate 805 +/- 117
5 bis 6 Monate 896 +/- 122
Super ist es schon mal, dass du 10-12 mal am Tag stillst, idealerweise tagsüber nach circa 2 h und nachts nach circa 3 h. Dafür darfst du dein Baby sehr gerne auch wecken. Biete dabei immer beide Seiten an.

Das waren jetzt erstmal viele Informationen, lies sie dir in Ruhe durch und dann besprechen wir alles weitere.

Was meinst du?

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Brianna
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von Brianna »

So wie deine Hebamme die Stillprobe möchte, ist es auf jeden Fall sinnlos. Ich musste schon auf drei Stationen in zwei Krankenhäusers Stillproben machen. Überall wurde das Kind vor dem Stillen mit Kleidung gewogen und nach dem Stillen ganz genauso. Es durfte keine Kleidung dazu oder weg. Keine Windel gewechselt werden und auch an der Waage nichts verändert. Man wollte ja die Milchmenge, die das Baby trank, ermitteln.
Das dies in den meisten Fällen nicht sinnvoll ist, weiß ich. So wie deine Hebamme es möchte, kannst du aber genauso gut Würfel beschriften, würfeln und die Werte notieren.
J 05/13 L 12/15
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rula
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von rula »

Genau, ich wollte dasselbe wie Brianna schreiben. So ein Blödsinn für Stillproben das Kind nackig zu machen (ich arbeite in einer Kinderklinik)...
Alles Gute Euch, Deidamaus wird Dich hier bestens beraten! Die Kompetenz der Stilberaterinnen hier finde ichceinfach nur top!
Lg rula
N. (04/07), Y. (01/09), L. (05/11, 31 SSW), L. (08/14) & mini B. (06/18)
Neuhier
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von Neuhier »

Zum Wiegen fällt mir ein, ich hab das Baby anfangs immer zu früh von der Waage genommen und so selbst die Werte verfälscht. Ich musste Baby wirklich so lange auf der Waage liegen lassen, bis die Waage nach dem letzten Wert automatisch abgeschaltet hat.
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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von LadyLü »

deidamaus hat geschrieben:Hallo LadyLü,

herzlich Willkommen nochmal hier im SuT und herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby.

Ich gehe jetzt erstmal auf die Gewichtswerte ein:

LadyLü hat geschrieben:
12.06. - 3610g Geburt
15.06. - 3350g (angeblich, ca.9Uhr im Geburtskrankenhaus)
15.06. - 3180g (Aufnahmegewicht auf der Kinderintensiv, abends um 18Uhr)
Die Abnahme lag mit 430g deutlich über den 10 Prozent, so dass hier die Verlegung sicherlich sehr sinnvoll war.
20.06. - 3650g (Entlassungsgewicht aus der Kinderintensiv)
21.06. - 3750g
23.06. - 3680g 10x gestillt, 245ml pre, 2x Stuhl, 5x pipi
24.06. - 3730g 13x gestillt, 120ml pre, 0x Stuhl, 5x pipi
25.06. - 3720g 9x gestillt, 280ml pre, 2x Stuhl, 4x pipi
26.06. - 3670g 10x gestillt, 100ml pre, 5x pipi
27.06. - 3695g 11x gestillt, 200ml pre, 8x pipi
28.06. - 3760g 9x gestillt, 200ml pre, 1x Stuhl, 5x pipi
29.06. - 3670g 12x gestillt, 100ml pre, 0x Stuhl, 6x pipi
30.06. - 3665g 11x gestillt, 40ml pre (die Zufütterung haben wir hier abends erst umgestllt, daher heute so wenig), 2x Stuhl, 4x Pipi
Auffällig sind hier die stark schwankenden Gewichtswerte. Steht die Waage auf einer festen, ebenen Unterlage? Ist es eine geeichte Babywaage?

Zusätzlich fällt auf, dass dein Baby nicht täglich Stuhlgang hat. In den ersten 4-6 Lebenswochen sollten Neugeborene mindestens einmal täglich Stuhlgang haben. Seltenerer Stuhlgang kann ein Hinweis auf zu wenig Nahrung sein, was die bisher nicht erfolgte Zunahme seit der Entlassung aus der Klinik untermauert.

Daher mein Vorschlag: Füttere wie geplant circa 6-7 mal 40 ml pro Tag zu, d.h. ungefähr 240-270 ml täglich. Das Wichtigste ist erstmal, dass dein Baby gut gedeiht.

Gut wäre es, wenn du zusätzlich noch 1-3 mal am Tag noch abpumpen kannst. Hast du ein Doppelpumpset in der Apotheke bekommen?

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre, dass du die Zufütterung auf eine stillfreundliche Methode umstellst. Lies dir dazu mal den Thread Stillfreundliche Zufüttermethoden durch. Bei größeren Zufüttermengen bietet sich das Brusternäherungsset (BES) an, da du beim Stillen zufüttern kannst, das spart Zeit und dein Baby regt gleichzeitig die Milchbildung an. Durch den Wechsel zwischen Brust und Flasche kann dein Baby seine Stilltechnik nicht ungestört verbessern. Die allermeisten Babys saugen nach Umstellung auf eine stillfreundliche Methode nach einigen Tagen schon deutlich besser an der Brust. Es lohnt sich also.

Hast du mal probiert ohne Hütchen zu stillen? Ohne Hütchen zu stillen regt die Milchproduktion deutlich besser an und dein Baby braucht weniger Energie, um an die Milch zu kommen.
Langsam verzweifel ich und habe eine riesen Angst um die Kleine. Natürlich sind 1,5 Wochen jetzt noch nicht lang, aber in der Zeit hätte sie trotzdem schon zunehmen müssen. Zumindest sollte sie mit dem Gewicht nicht so stark schwanken, so denke ich.
Die Schwankungen sind schon eher ungewöhnlich. Wiegst du täglich unter den gleichen Bedingungen, z.B. immer morgens nach dem Aufwachstillen/-füttern, nur mit frischer Windel? Schau dazu mal in den Thread Grundinfo Gewichtsentwicklung - Gedeihen - Gewichtskontrolle.

Stillproben sollten - wenn sie denn unbedingt nötig sind - richtig gemacht werden. Einzelne Werte haben sehr wenig Aussagekraft, wir essen ja auch mal nur einen Apfel und dann ein fettes Steak. Ich kann dir davon nur abraten, da der Stress meist nur dazu führt, dass dein Baby weniger trinkt, als normalerweise.
Grundinfo: Durchführung von Stillproben

Außerdem schwankt benötigte Milchmenge von Baby zu Baby, so dass man nicht sagen, mit welcher Menge dein Baby satt wäre.
Die 24-Stunden-Trinkmenge eines Stillbabys ist von mehreren Faktoren (Alter, Geschlecht, Gewicht, Gesundheitszustand etc.) abhängig. Lawrence und Lawrence geben in "Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession", Ausgabe 1999, folgende Durchschnitts-Trinkmengen (in ml, mit Standardabweichung) in 24 Std. an:

jünger als ein Monat 673 +/- 192
1 bis 2 Monate 756 +/- 170
2 bis 3 Monate 782 +/- 172
3 bis 4 Monate 810 +/- 142
4 bis 5 Monate 805 +/- 117
5 bis 6 Monate 896 +/- 122
Super ist es schon mal, dass du 10-12 mal am Tag stillst, idealerweise tagsüber nach circa 2 h und nachts nach circa 3 h. Dafür darfst du dein Baby sehr gerne auch wecken. Biete dabei immer beide Seiten an.

Das waren jetzt erstmal viele Informationen, lies sie dir in Ruhe durch und dann besprechen wir alles weitere.

Was meinst du?

Liebe Grüße von deidamaus
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Ja, die Verlegung in die Klinik steht außer Frage. Das war richtig so.

Es handelt sich um eine Babywaage aus der Apotheke, geeicht, allerdings auf 10gr und nicht auf 5gr genau.
Sie steht auf festem ebenen Untergrund.
6-7x 40ml hört sich schon besser an als gute 12 male. Im Endeffekt könnte ich bei 12x = 480ml ja auch abstillen, da würde sie sich eh alles über die Pre holen und an meiner Brust gar nichts mehr holen wollen. Daher habe ich das auch als wesentlich zuviel empfunden.

Ich weiß halt nicht wann ich noch abpumpen soll.
So wie ich das immer verstanden habe werden die 2 Stunden ja von Stillbeginn zu Stillbeginn gezählt. Da sie derzeit clustert, hängt sie immer gute 1-1,5 Stunden dran. Wenn ich sie dann nach 30 Minuten wieder wecken soll, damit sie wieder trinkt (was sie ohnehin nicht macht, da die 40ml Pre ja auch ein wenig vorhalten) ist da einfach gar keine Luft mehr zum pumpen. Für die 40ml würde ich an der Pumpe minimum 1 Stunde sitzen, wobei ich bezweifel, dass ich das überhaupt rausbekommen würde.
Wie geschrieben, mit der Pumpe im Krankenhaus (Medela Symphony) bin ich wesentlich besser zurecht gekommen, die war hier im Umkreis aber nicht aufzutreiben.
Bei dieser Pumpe habe ich nur ein einfaches Pumpset. Ich glaube ein zweites kann man hier auch gar nicht anschließen :roll:.

Auch das Thema stillfreundliches Zufüttern habe ich bei meiner Hebamme schon angesprochen. Ihre Empfehlung war darauf hin der Calma Sauger von Medela. Dass der genauso wenig hilft wie jeder andere künstliche Sauger weiß ich, habe ich auch angesprochen, wurde von ihr aber abgeschmettert, da das Baby ja ein Vakuum aufbauen muss.
Hilft nicht der Saugverwirrung entgegen zu steuern, das weiß ich.
Mit Becher zufüttern habe ich schon versucht, da läuft bei ihr alles daneben. Ist leider auch sehr schwierig sie da zu "bändigen", da sie derart unwirsch wird, wenn das Essen nicht gleich herbei kommt, dass sie wie wild mit ihren Fäusten anfängt umher zu schlagen und sich auch immer wieder das Gesicht zerkratzt.
Das ist also kein Option, zumal sie die eingegebene Milch nicht schluckt, es wird weiter gebrüllt und es läuft raus.

Ich habe es schon diverse Male ohne Hütchen versucht. Ende vom Lied ist ein Kind, dass sich komplett in Rage geschrien hat und nicht mehr zu beruhigen / anzulegen ist.
Das ist egal ob ich sie ohne Hütchen bei den ersten Hungerzeichen anlege, oder ob ich ihr das Hütchen wegnehme wenn sie schon gut dran gegangen ist und ordentlich gesaugt hat.
Sie saugt dann immer 1-2x und bemerkt dann "huch, ist ja anders" und zack wird geschrien, geschrien, geschrien.
Ich wollte ja gar kein Hütchen, das haben sie mir im Krankenhaus halt erfolgreich aufgeschwatzt.

Das Wiegen der Kleinen fand teils auf unserer Waage und teils mit der Waage der Hebamme statt, wobei wir das mehrfach abgeglichen haben, beide Waagen zeigen das Gleiche an.
Allerdings war die Hebamme mal morgens, mal mittags, mal abends da, somit auch unterschiedliche Wiegezeiten. Das werde ich aber morgen mit ihr besprechen, dass ich ab jetzt morgens wiege, wenn ich die Kleine gewaschen / gebadet habe. Sie braucht da gar nicht weiter nachzuwiegen, das bringt einfach nichts mit den unterschiedlichen Zeiten, das habe ich aber auch schonmal angemerkt :roll:.
Beim Wiegen achte ich im übrigen immer darauf, dass sich eine Weile auf der Waage nichts tut. Wann sie von alleine ausgeht weiß ich allerdings nicht, solange hält die Kleine auch einfach nicht still.

Auch das Thema Stillprobe habe ich bereits angemerkt, dass es zum einen enormen Stress für mich bedeutet (im Endeffekt bin ich seit gestern dauerhaft am heulen und habe mich arg mit meinem Freund verkracht, weil er eben leider an den Lippen der Hebamme hängt) und dass es eben anders gehandhabt werden muss.
Wie geschrieben, heute Morgen hatte ich, dadurch dass die Kleine beim Stillen gepullert hat und das nicht zu knapp, nur 10gr. auf der Waage stehen. Schwachsinniger Wert meiner Meinung nach.
Von daher wiege ich jetzt mit Klamotten und gut ist. Da kann sie sich auf den Kopf stellen.

Ich ärgere mich derartig über mich selbst, dass ich mir jetzt 3 Wochen habe reinreden und verpfuschen lassen. Ich bin im Endeffekt kurz davor abzustillen, was meinem Freund wohl nur recht wäre weil er absolut genervt ist von dem Thema. Ich bin es auch, allerdings einfach weil ich das Gefühl habe nicht zu genügen, was eigentlich Quatsch ist, da eben einfach viel Milch kommt (was ich allerdings unter diesem Stress in Gefahr sehe). :|
Allein mit Frau Maus (06/2016)

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Re: Säugling nimmt nicht zu

Beitrag von LadyLü »

Achso, was das Stillhütchen angeht hab ich da einfach derzeit Angst vor Experimenten. Hätten wir einen Gewichtspuffer ok, aber den haben wir ja leider nicht.
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