Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

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Mia90
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Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Mia90 »

Hallo,
Ich habe mal eine etwas ungewöhnliche Frage. Meine Patentante und ich sind zufällig, bis auf zwei Wochen Unterschied, gleichzeitig schwanger. Nun hat sie mich vor kurzem gefragt, ob ich evtl Teilzeit auf ihr baby aufpassen könnte, da es für sie finanziell überhaupt nicht möglich ist komplett Elternzeit zu nehmen. Vom Vater lebt sie getrennt.
Für mich ist es natürlich eine große Ehre, dass sie mir ihr Kind nach dem MuSchu schon anvertrauen würde. Sicher wird es auch anstrengend, aber ich habe auch Unterstützung von meinen Eltern vor Ort usw.
Frage ist eigentlich: wäre es möglich (also falls das für sie auch ok wäre, hatte sie drauf angesprochen, es kam zumindest noch kein vehementes Nein, wir stehen uns recht nah, stillen ist uns beiden sehr wichtig) das Kind in der wenigen Zeit bei mir mit zu stillen? An sich stelle ich es mir im ersten Moment einfacher vor, als dauerndes Abpumpen ihrerseits, Milch sauber aufbewahren, bechern (damit stillfreundlich), alles säubern usw usf... Milch hatte ich nach der erst Entbindung so viel (genau wie meine Mutter damals auch), dass ich wahrscheinlich drei davon satt bekommen hätte..
Worauf müsste ich in so einem Fall achten? Gibt es Probleme? Risiken? Krankheiten meinerseits gibt's an sich nicht, werde aber ja jetzt eh nochmal auf alles mögliche getestet.
Wäre sehr dankbar für eine Beratung.
Liebe grüße,
Mia

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Teazer
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Re: Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Teazer »

Hallo Mia,

schön, dass Du diese Möglichkeit in Betracht ziehst. Generell ist bei einer gesunden Amme, einem gesunden Baby und selbstverständlich dem Einverständnis der leiblichen Mutter nichts gegen das Stillen eines "fremden" Babys einzuwenden.

Die Weltgesundheitsorganisation stuft Spendermilch als drittbeste Nahrungsoption für Säuglinge ein. Gewonnene Milch der eigenen Mutter steht allerdings auf Platz 2.

Deine Patentante muss recht früh wieder einsteigen. Man sagt, dass die volle Etablierung der Milchbildung ca. 16 Wochen dauert. Wenn Deine Tante also an Nicht-Arbeitstagen normal voll stillen will, dann sollte sie ihre Produktion auf jeden Fall mit Ausstreichen/Pumpen oben halten. Du wiederum müsstest an den Nicht-Betreuungstagen darauf achten keinen Milchstau zu entwickeln.

Um wieviel Stunden Betreuung geht es denn?

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Mia90
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Re: Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Mia90 »

Hallo Teazer,
Danke für deine Antwort. Das klingt ja schonmal positiv!
Es würde wohl wahrscheinlich um ca 20 Std pro Woche gehen, auf 5 Tage verteilt. Das ist aber noch nicht fest. Wir haben ja erst im Dezember ET und 2017 würde dann die Betreuung starten.

Akzeptiert denn ein "fremdes" Kind "einfach so" eine andere Brust? Oder könnte es da auch zu Problemen kommen? Die Anatomie ist ja nun auch bei jedem anders und die Stärke des MSR und und und... es ist halt erstmal ein "Gedankenspiel", aber ich fände die Idee schon "praktisch". Bei zwei gleichaltrigen und einem knapp zweijährigen zu Hause, stell ich es mir halt irgendwie "einfacher" vor ;)
LG,
Mia

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Teazer
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Re: Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Teazer »

Die Details müsst Ihr auf Euch zukommen lassen. Manche Babys akzeptieren ausschließlich ihre Mutter, anderen ist das ziemlich schnuppe. [emoji38]

Bei 4h Betreuungszeit könnte es sogar sein, dass das Baby auf seine Mutter wartet. Sie sollte jedenfalls nach Möglichkeit noch bei Dir zuhause stillen bevor sie zur Arbeit geht.

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Mia90
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Re: Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Mia90 »

Hmm ok, dann werden wir das miteinander besprechen und ggfs einfach versuchen, also wenn es ihr auch recht ist. Auf sie warten weiß ich nicht, es kommt immernoch eine Autofahrt dazu. Aber gut zu wissen, dass es an sich geht und die Idee nicht total abwegig ist. Ich werde mich zu gegebener Zeit bestimmt nochmal detaillierter melden :)
Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten :)
Lg
Mia

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Kasano
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Re: Frage zur Möglichkeit der

Beitrag von Kasano »

Huhu,
Hut ab vor deiner Idee. Ich bin kein Stillprofi, aber aus gesundheitlicher Sicht müsste das doch fürs Ammenbaby sogar einen positiven Effekt haben oder nicht? Immerhin würde es deine Antikörper zusätzlich bekommen. Andererseits kurbelst du damit deine eigene Milchbildung zusätzlich an. Mir ist manchmal schon die Bluse geplatzt, wenn mein Kurzer mal länger wie 1,5-2 Std nicht trinken wollte. Wenn ich mir jetzt vorstelle, man gibt der Brust noch mehr Produktionsbefehl... :shock:

Ich lese auf jeden Fall mal hier mit. Das interessiert mich sehr. :)

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung!
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Mia90
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Re: Frage zur Möglichkeit der "Teilzeit Amme"

Beitrag von Mia90 »

Danke für deine Antwort :)
Das ist eine interessante Idee mit den AKs, obs so ist, weiß ich gar nicht :D
Naja, Nr 1 war so ein Luxusanfängerbaby was stillen angeht.. bin da echt sehr verwöhnt... 4-6 Std, nachts manchmal 8-10... in den ersten Monaten zumindest ;) aber ich hatte auch ohne viel Nachfrage extrem viel Milch. Es sprudelte nur so, an beiden Seiten, obwohl er nur eine trank ;) er hat sich auch oft verschluckt.. ich hätte mich gefreut zwischendurch mal jemanden zum abtrinken zu haben ;)
Nächste Woche werde ich mal mit meiner Patentante reden, was sie sagt. Da sehe ich sie persönlich, denke da kann man besser darüber sprechen, als am Telefon. Ich berichte :)

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Re: Frage zur Möglichkeit der

Beitrag von Glöckchen »

Huhu,

Sehr interessanter Gedanke! Fände ich persönlich auch einfacher als bechern ect...
Helfen kann ich dir nicht, aber falls sie hier noch aktiv ist, schreib für Erfahrungswerte mal Maral an, sie hatte mal geschrieben, dass sie und ihre Frau manchmal ihre Babys gegenseitig stillen, wenn eine mit beiden unterwegs ist.
Hat zwei Töchterlein von 09/14 und 03/17 und einen Schützling von 08/18
Kasano
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Re: Frage zur Möglichkeit der

Beitrag von Kasano »

Mia90 hat geschrieben: aber hatte auch ohne viel Nachfrage extrem viel Milch. Es sprudelte nur so, an beiden Seiten, obwohl er nur eine trank ;) er hat sich auch oft verschluckt.. ich hätte mich gefreut zwischendurch mal jemanden zum abtrinken zu haben ;)
Ich war auch so eine Milchkuh, zumindest die ersten 5-6 Monate. Abtrinken wäre sicherlich angenehm gewesen, aber keine Hilfe. Die Brust weiss ja nicht, das es eine Erleichterung sein soll, sondern nimmt es als Bedarf an und wird auf längerfristig entsprechend nachproduzieren. Ich könnte mir vorstellen, dass ich ein Nachteil von so einem Doppelstillen werden könnte. Aber vielleicht kann sich die Brust auch etwas einstellen, ggf durch die unterschiedliche Trinktechnik der beiden Kinder.

Aber eine andere Überlegung hätte ich noch: ich könnte mir vorstellen, dass so eine intime Ammenbeziehung emotional garnicht so einfach ist. Gerade wenn es evtl mit dem anderen Kind gut klappen sollte, während es deinem Kind Schwierigkeiten auftreten. Oder ich ganz einfach, weil du eine andere Beziehung zu dem Baby aufbaust und dann ggf mit deiner Patentante in Konflikte gerätst, wenn ihr euch in erzieherischen Themen unterscheidet? Hast du darüber mal nachgedacht?
Kasano
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Re: Frage zur Möglichkeit der

Beitrag von Kasano »

Um diese Uhrzeit sollte ich nicht mehr im Internet schreiben. Entschuldige das Chaos im letzten Beitrag. :oops:
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