Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Quaak
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Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Quaak »

Hallo zusammen,

ich bin in der 31. Woche schwanger mit Drillingen. Bis jetzt verlief die Schwangerschaft zum Glück völlig komplikationslos. Seit letzter Woche liege ich jetzt - rein zur Überwachung, u.a auch wegen des Anfahrtsweges von einer Stunde - in der Uni-Frauenklinik mit direkt angegliederter Kinderklinik. Diese ist medizinisch sehr gut und hat auch größere Erfahrung mit Mehrlingen, gleichzeitig aber den Ruf, nicht besonders stillfreundlich zu sein. Deshalb möchte ich mir schon vor der Geburt der drei ein paar Tipps einholen, wie ich mit dem Thema Stillen umgehen kann.
Die drei werden voraussichtlich - wenn nichts passiert - zwischen 32+0 (Minimalziel) und 34+0 (weiter geht die Klinik bei Drillingen nicht) per Kaiserschnitt geholt.

An sich ist mir das Stillen schon sehr wichtig. Ich habe meinen Sohn nach ein paar Anfangsproblemen 11 Monate problemlos gestillt. Er war ein Schnelltrinker - fast immer in 4-7 Minuten satt und hat dann einen guten Teil noch wieder ausgespuckt :lol:

Bei Drillingen dürfte das Ganze aber natürlich echt schwierig werden. Ich habe mir schon jede Menge Gedanken zu dem Thema gemacht, auch wenn man vieles sicher erstmal auf sich zukommen lassen muss.

Ich will auf jeden Fall nach der Geburt - egal, wann das sein sollte - gleich anfangen abzupumpen, damit die Kleinen so schnell wie möglich Muttermilch bekommen können. Auch wenn es vielleicht nicht für alle reichen sollte.

Die Familienhebamme, die uns nach der Geburt betreuen wird und derzeit eine andere Familie mit Drillingen betreut, hat mir vorab geraten, die Kinder unbedingt von Anfang an auf einen drei-Stunden-Rhythmus zu trainieren und dann immer eins zu stillen und zweien die Flasche zu geben.

Dass man Drillinge nicht nach Bedarf stillen kann und dementsprechend ein fester Rhythmus notwendig ist, kann ich mir zumindest vorstellen - sonst säße ich ja vermutlich nur noch stillend auf der Couch.
Aber warum sollte man dann immer nur eins stillen und zweien die Flasche geben? Wäre es umgekehrt (also 2 stillen, eins Flasche) - nach einer gewissen Übungszeit - nicht wesentlich einfacher?

Das Risiko für eine Saugverwirrung aufgrund der Flaschenfütterung muss man wahrscheinlich bei Drillingen einfach eingehen, oder? Dass wir es hinkriegen, alle drei voll zu stillen, kann ich mir im Moment einfach nicht vorstellen, auch wenn das natürlich nicht unmöglich ist.

Gibt es sonst irgendwelche Tipps, die ich von Anfang an beachten sollte? Oder sollte ich versuchen, mich zu entspannen und das Ganze einfach auf mich zukommen lassen? :wink:
Quaak mit Miniquaak N. 11/2012 und den Drillingsmädchen K., J. und R. 05/2016 und zwei * 06/2014 und * 07/2015
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meredith
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von meredith »

Hallo quaak, gratuliere zur Schwangerschaft! Ich sehe erstmal keinen Grund weshalb es nicht sinnvoll sein sollte, Drillinge nach Bedarf zu stillen? Wie du selber schon schreibst ist ja das Risiko einer Saugverwirrung nicht zu vernachlässigen. Ich kenne persönlich nur Zwillinge die ausschließlich nach Bedarf gestillt werden und wurden, das hat keine Probleme bereitet.

Wenn du dich überlegst was du jetzt schon tun kannst, dann denke ich dass du vielleicht schon kolostrum ausstreichen kannst? Dann haben die Kinder schon mal den besten Start den sie überhaupt haben können.

Das sind so meine Überlegungen, vielleicht meldet sich noch jemand der Erfahrung aus dem Alltag beisteuern kann mit drei aufs Mal.
Liebe Grüsse aus der Schweiz von Meredith mit drei Freigeistern (2011/2014/2019) - Trageberaterin Didymos (09/13)
koalina
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von koalina »

Ich treffe in den nächsten Tagen eine Drillingsmama und frage sie mal... dir wünsche ich alles erdenklich Gute!

koalina
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Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Mondenkind »

Toll, dass du dir Gedanken übers Stillen deiner Drillinge machst! Viele Frauen werden da im Vorfeld schon entmutigt- das muss aber nicht sein. Auch Drillinge können teil- oder sogar vollgestillt werden.
Quaak hat geschrieben:sonst säße ich ja vermutlich nur noch stillend auf der Couch.
Das ist beim Stillen von Drillingen in der Tat so (soll's aber auch bei Einlingen geben :wink: ).
Quaak hat geschrieben:Aber warum sollte man dann immer nur eins stillen und zweien die Flasche geben? Wäre es umgekehrt (also 2 stillen, eins Flasche) - nach einer gewissen Übungszeit - nicht wesentlich einfacher?
Tja, gute Frage! Für die Milchbildung in der Tat wesentlich besser! Die Umstände der Geburt, wie fit die Kinder sein werden, wie sich alles einfindet, das sollte man erstmal auf sich zukommen lassen und schauen, wie Du dich dann fühlst. Aber vieles, eigentlich alles, ist möglich.
Bist du bei Facebook? Dort gibt es auch gute Informationen zu dem Thema und auch Erfahrungsberichte.

du kannst auch mal auf diesen Blog schauen: http://themilkmeg.com/category/breastfeeding-triplets/ .dort findest du Infos zum Thema Stillen bei Drillingen, und, ganz wichtig, Attachment Parenting bei Mehrlingen. Denn, wie du ja schon gemerkt hast, bei Mehrlingen hört für viele die Bedürfnisorientierung auf. Und das muss nicht sein!

So oder so, ich berate dich gern.

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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Mijoco »

Wie sieht es denn mit Unterstützung nach der Geburt aus? Ist außer der Familienhebamme schon etwas geplant? Denn damit du dich auf das Stillen konzentrieren kannst brauchst du ja jemanden, der dir den Rücken frei hält. Im Prinzip wäre eine FamilienLotSinn / Mütterpflegerin das richtige für euch.
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von klimaforscherin »

Zahlt bei Drillingen nicht sogar die KK eine HHH?
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Sarasu
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Sarasu »

Ich kenne eine Drillingsmutter die nach dem Rotationsprinzip immer zwei gestillt hat und einem abgepumpten Milch gefüttert. Vermutlich per Flasche und ich weiß auch nicht wie lange. Ich finde das so beeindruckend was ihr leistet! Du jetzt schon in der Schwangerschaft mit dem Großen und erst recht später. Alles Gute!
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In der Weite des Meeres sieht man die gesegelte Meile nicht. Aber sie ist gesegelt!
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von EhMiwP »

Hallo,

und? Wie geht es dir? Bist du noch schwanger, oder sind die Babys schon geboren?

Ich kann dir nur meine Zwillingserfahrung schildern:

- Stillen ist immer einfacher, schneller und unkomplizierter als Flasche geben. Auch bei zwei Babys. Bei dreien sicher auch.
- ich hatte am Anfang Milch für mindestens 3 Babys (4 hätte ich auch satt bekommen)
- meine Babys haben selten länger als 10min zum trinken gebraucht und hatten recht lange Abstände (musst also sicher nicht nur auf der Couch sitzen)
- erstmal gibt eh die Frühchenstation den Takt vor. Dann hast du Zeit dir zu überlegen, ob der für dich gut ist und wie du damit weitermachst, wenn ihr zu Hause seid (meine Babys haben den Krankenhaustakt ne ganze Weile beibehalten)
- Wenn du lernst 2 Babys gleichzeitig zu stillen, dann geht das alles recht flott.

Als Starttipps würde ich dir mitgeben:
- lass dich auch fürs Abpumpen gründlich beraten. Die Trichter müssen gut passen etc.
- verzichte auf das ganze Wickeln und so, lass das die Schwestern (oder den Papa) machen. Konzentriere dich aufs Kanguruen und Stillen, sonst nichts.
Mondenkind
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Mondenkind »

Ich stehe mit Quaak in PN-Kontakt und es geht ihr gut. Sie meldet sich irgendwann selbst.

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Quaak
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Re: Drillinge stillen - Vorüberlegungen

Beitrag von Quaak »

Hallo,

jetzt komme ich doch endlich mal dazu, mich selbst zu melden.

Unsere Drillinge K., J. und R. wurden am 17.05. bei 32+0 geholt, weil ich 2 Tage vorher Wehen bekommen hatte, die trotz Tokolyse nicht so wirklich im Griff zu behalten waren und auch meine Laborwerte nicht mehr so toll waren.

Die Mädels hatten zwischen 1640 und 1720g und waren gleich verhältnismäßig fit, aber eben winzig klein und mit den üblichen frühchentypischen Problemen (Atmen/Trinken/Wärme halten).

Inzwischen liegen alle drei in einem Zimmer in Wärmebettchen (zwei sogar zusammen in einem). Sie üben das Trinken aus dem Fläschchen und schaffen - je nachdem, wie wach sie sind - so 20-35ml selbst zu trinken, den Rest ihrer Ration bekommen sie dann über die Magensonde.

Ich pumpe so viel Milch ab wie möglich; Mondenkind hat mich hierzu besonders in den ersten Tagen ein bisschen beraten (Danke nochmal!). Bislang reicht die Milch sogar noch für alle drei. In den letzten Tagen scheint es allerdings weniger zu werden. Ich hoffe, das liegt nur daran, dass ich zu wenig getrunken habe!

Angelegt habe ich bisher noch keines der Babys, sie schienen bisher einfach zu winzig dazu und es kam auch keinerlei Ermutigung von den Schwestern und Ärzten. Ich will in den nächsten Tagen aber versuchen, das mit K. - der fittesten - mal auszuprobieren (wenn es mir erlaubt wird).

Meine Familienhebamme meinte, ich solle hier aber keinen Stress machen, wenn es nicht klappt oder in der Klinik die Unterstützung fehlt - ggf. hilft sie mir, die Mädels an die Brust zu bekommen, sobald sie zuhause sind.

Ich muss zugeben, so wirklich kann ich mir noch nicht vorstellen, dass das zu schaffen sein soll, dass alle drei an der Brust trinken - aber es wäre so wunderbar!

Vielen Dank an alle, die mir hier bzw. per PN Tipps gegeben und Links geschickt haben! Ich will versuchen, so viel wie möglich davon umzusetzen.

Zum Thema Unterstützung:
Zunächst hat mein Mann jetzt erstmal Elternzeit und dann fast nahtlos Sommerferien, so dass wir uns hoffentlich in Ruhe zusammen hier einleben können.
Eine HHH bekommen wir leider nicht, weil wir privatversichert sind und die das prinzipiell nicht zahlen. Aber wir haben seit März einen Engel in Gestalt einer Putzhilfe, die zweimal die Woche unser Chaos wieder in ein Haus verwandelt und die wir selbst bezahlen.
Außerdem zahlt das Jugendamt bei Drillingen im ersten Lebensjahr eine Tagesmutter, die ins Haus kommt. Allerdings muss man die erstmal finden, das ist leider nicht so einfach, aber da sind wir grade dran. Außerdem muss man noch einen gewissen Eigenanteil zahlen, da wissen wir noch nicht, wieviel das genau ist.
Und unsere Eltern und Geschwister werden uns auch unterstützen, aber die haben natürlich auch alle ihre eigene Arbeit.

Ich hoffe jetzt einfach, dass unsere Mädels gaaanz schnell fit werden und nach Hause dürfen. Das ständige Hin und Her zwischen Klinik und zuhause macht mich echt fertig und ich habe immer das Gefühl, VIEL zu wenig Zeit bei den Babys zu verbringen und mache mir ständig Sorgen, ob ihr Weinen gehört wird und sie genug versorgt werden (auch wenn die Schwestern im Wesentlichen echt sehr besorgt und liebevoll sind).
(Ich könnte zwar theoretisch auch mit aufgenommen werden, aber mir wurde von den Schwestern und der Hebamme energisch davon abgeraten - durch das ständige Piepsen der Alarme, das häufige Füttern usw. kommt man dort überhaupt nicht zur Ruhe und wird wahrscheinlich schon wahnsinnig, bevor man die Babys überhaupt zuhause hat. Außerdem braucht unser Sohn, der gerade voll in der Trotzphase ist, dringend noch ein paar Einheiten Mama, bevor die Mädels nach Hause kommen und noch weniger Zeit für ihn da ist.)
Quaak mit Miniquaak N. 11/2012 und den Drillingsmädchen K., J. und R. 05/2016 und zwei * 06/2014 und * 07/2015
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