Stillberatung erwünscht

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Hempelchen
ist nicht mehr wegzudenken
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Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Hallo,

ich möchte mich nun doch auch hier einen Rat holen. Am 14.03. ist unser zweiter Sohn geboren. Die Sectio war aufgrund einer Beckenendlage schon „geplant“ aber er ist eine Woche vor dem geplanten Termin gekommen. Ich hatte wenige Wehen und als das CTG etwas schlechter wurde, entschied man sich für einen eiligen Kaiserschnitt. Dieser verlief aber total toll – unser Sohn war sofort fit und ich konnte erst sehen wie er aus dem Bauch gehoben wurde und er wurde mir sofort noch nackt und feucht auf die Brust gelegt. Die nächsten Tage waren wir zusammen im Familienzimmer und es war ein echt guter Start. Ich hatte das Gefühl die Milch ist mehr als bei meinem ersten Sohn und als er am zweiten Tag immer noch recht müde war, habe ich auch schon begonnen zu pumpen. Das lief alles wie ich fand gut. In der Klinik hatte er schon einen Gewichtsstillstand und da war ich echt soo froh. Die Hebamme (auch Stillberaterin – ich wollte dieses Mal von Anfang an gut beraten werden) kam nach hause und da war das Gewicht höher (ich weiß andere Waage) und die nächsten Tage dann auch stabil. An Tag 7 waren wir in der Klinik zur Bili Kontrolle, da er so müde war. Bili war ok, am nächsten Morgen waren wir nochmal beim Kinderarzt und der fand unseren Sohn erstmal soweit fit. An dem selben Tag haben wir mit der Hebamme entschieden gepumpte MuMi zuzufüttern (mit BES), da das Gewicht eben immer noch nicht nach oben ging. Der Kinderarzt hatte das noch nicht empfohlen. Am nächsten Morgen ging es unserem Sohn wirklich schlecht, er war kaum noch erweckbar und wollte auch Milch in keiner Form zu sich nehmen (kein Sauger, kein Fingerfeeding, kein BES), so dass wir notfallmäßig in die Klinik sind. Dort löste sich das Ganze sehr schnell, er bekam wenig Infusionen und vor allem gepumpte Milch per Flasche ergänzt mit Pre.

Und seitdem füttern wir MuMi und Pre in unbegrenzter Menge zu, damit er endlich zunimmt (hier zu hause allerdings großteils mit BES). Ich habe das Gefühl ich habe deutlich mehr Milch als bei meinem ersten Sohn, zumindest kann ich soviel mehr pumpen. Aber L. bekommt es irgendwie nicht aus meiner Brust raus. Ich möchte gerne eine Perspektive wie es weiter gehen kann – aktuell ist das Zufüttern so viel und ich kann mir einfach mit unserem Großen nicht vorstellen es nochmal so zu machen wie beim letzten Mal. Da habe ich wirklich über Monate um jeden Tropfen gekämpft, habe täglich gewogen und die Pre ausgeschlichen. Als dann die Gewichtszunahme aber auch wieder nicht gut war auch wieder begonnen zuzufüttern mit Pre und letztlich als der Große die Brust ohne BES gar nicht mehr wollte, einfach unbegrenzt Pre gefüttert, weil alles andere meine Nerven nicht mehr ausgehalten haben (da war er so 4 Monate aber noch nicht beikostreif). Wir haben letztlich 10 Monate mit BES zugefüttert und dann konnten wir es lassen. Er hat dann noch bis nach seinem dritten Geburtstag gestillt (aber sicher auch viel trocken) und will jetzt nur ab und zu eine Sekunde an die Brust und ist dann zufrieden.
Ich fände es total toll auch unseren zweiten Sohn lange stillen zu können, aber bei unserem ersten Sohn hat sich 6 Monate alles um Füttern und Gewicht gedreht das möchte ich nicht nochmal. Ich möchte unser Baby auch einfach so genießen.

Erstmal zu den Fragen für die Stillberatung, wenn noch was fehlt, gerne noch nachfragen.

***
• Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Fläschchen, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.

Ja er wird zugefüttert mit Pre und abgepumpter MuMi. Aktuell etwa 7-8 Mahlzeiten per BES und 1-2 per Flasche am Tag. Zusätzlich pumpe ich aktuell nach jeder Mahlzeit ab (Menge 30-60ml)

Hier die Daten:
14.03. 3530g Geburt per Sectio
15.03. 3360g (Krankenhaus) Beginn pumpen, die ml, die ich gepumpt habe beim Stillen per Spritze gefüttert
16.03. 3290 (Krankenhaus)
17.03. 3290 (Krankenhaus)
18.03. 3330 ? (Hebamme)
19.03. 3330 (Hebamme) Pumpe 50ml MuMi
20.03. 3340 (Hebamme); 3210 (Krankenhaus) Pumpe: 70ml MuMi
21.03. 3290 (Hebamme); 3210 (Kinderarzt) Pumpe: 230 (ab hier sehr regelmäßig gepumpt), Beginn zufütter BES 155ml
22.03. 3210g (Krankenhaus) Aufnahme Krankenhaus 330ml MuMi, 85ml Pre, 90ml Infusion per Flasche, Pumpe: ??
23.03. 285ml MuMi, 170ml Pre, Infusion 24ml per Flasche und BES, Pumpe: ??
24.03. 3560g (Hebamme); 3410 (Kinderarzt) 200ml MuMi, 480ml Pre per BES, Pumpe: 380ml
25.03. 285ml MuMi, 200ml Pre, Pumpe: 275ml
26.03. 3580g (Hebamme) 205ml MuMi, 325ml Pre, Pumpe 305ml, ab hier auf Anraten der Hebamme BES und zusätzlich 2 Flaschen damit er sicher genug bekommt
27.03. 3650g (Hebamme) 7x BES, 3x Flasche 465ml MuMi, 145ml Pre; Pumpe 370ml
28.03. 3670g ?(Hebamme) 11 x BES, 1x Flasche 270ml MuMi, 315ml Pre; Pumpe 340ml
29.03. 3550g (Kinderarzt) 7x BES, 3x Flasche 430ml MuMi, 250ml Pre; Pumpe 435ml
30.03. 3710g (Hebamme)

Bei der Waage der Hebamme habe ich jetzt erfahren sind die Gewichte der Windel und des Tuchs noch nicht abgezogen, da muss man eigentlich 160g abziehen. Der Kinderarzt hat eine normale geeichte Liegewaage und da wurde er nackt gewogen, wie auch auf der Waage im Krankenhaus.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?

Stillmahlzeiten steigere ich gerade aber es gab auch Tage da waren es weniger. Leider stillt er dann immer nur eine Seite, das hatte die Hebamme mir so empfohlen, da er leider immer noch sehr gemütlich und müde ist und dann manchmal nach der ersten Seite den Mund gar nicht mehr aufmacht. Damit er aber genug Milch bekommt, lasse ich ihn solange er aus dem BES saugt an der ersten Seite. Ich muss ihn auch oft sehr animieren, dass er überhaupt andockt. Manchmal bekommen wir es mit dem BES besser hin manchmal nicht so gut. Pumpen tue ich aktuell nach jedem Stillen, dabei gelegentlich Powerpumpen und Intervallpumpen. Mehr Milch bekomme ich irgendwie nicht in ihn rein, meist muss ich ihn eh für die Mahlzeiten wecken, ich werde nochmal versuchen ihn öfter zu wecken aber das ist trotz aller Tipps echt schwierig. Er ist auch nicht immer nur am Schlafen, zwischendrin ist er wach, schaut herum und will aber definitiv keine Milch (weder Flasche noch Brust) – denn er lässt einfach den Mund zu und schaut nur aufmerksam herum. Wenn ich ihm die Brust anbiete nimmt er sie nicht.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?

Sehr oft Urin und Stuhl – ich habe es oben gar nicht notiert. Stuhlgang ist sogar vor allem nach viel Muttermilch sehr häufig, 10-15x/Tag. Deswegen war ich auch gestern nochmal beim Kinderarzt. Der findet es aber ok, sagt der Stuhlgang sieht einfach nach MuMi Stuhl aus (er stinkt auch nicht, ist nicht grünlich), nach mehr Pre Mahlzeiten ist er eher etwas dicker als nach viel MuMi. Ich habe nicht das Gefühl, dass L. der Stuhlgang quält, auch Bauchweh scheint er nicht zu haben.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?

Siehe oben, er ist ja noch sehr jung. Er hat direkt im Kreissaal nach der OP angedockt, also vielleicht 40min nach Geburt und das war auch die nächsten Tage immer gut, keine wunden Brustwarzen nur etwas empfindlich. Er ist eher sehr ruhig. Andocken klappt manchmal mit BES nicht so gut...

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?

Er kennt Flaschen und auch aktuell füttern wir zwei Mahlzeiten am Tag noch mit Flasche, da die Hebamme meint, dann würde er mehr Milch bekommen. Kein Schnuller, kein Hütchen.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?

Hebamme (auch Stillberaterin), Kinderarzt. Der Kinderarzt sagt auch, das Gewicht ist nicht super aber man kann noch so weiter machen und abwarten. Wenn es nicht weiter nach oben geht dann kann es auch sein (bei atopischer Vorbelastung) dass es eine Kuhmilchunverträglichkeit ist. Da würde er aber auch noch 1-2 Wochen warten bis wir etwas ändern sollten (Kuhmilchfreie Ernährung bei mir und Spezialnahrung statt Pre).

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?

Ich nehmen seit der zweiten Schwangerschaft L-Thyroxin 25µg. Das TSH war nach Geburt bei um die 2. Sonst keine Auffälligkeiten. Das Bili von L. wurde mehrfach kontrolliert, war nie an der Therapiegrenze und jetzt ist er nicht mehr gelb. Geburt war 38+4, keine Frühgeburt.

***
Ich möchte vor allem eine Einschätzung von euch Still-Mods wie es bei uns weitergehen kann. Ich habe für den Großen wirklich alles gegeben zusammen mit einer IBCLC täglich in Kontakt gestanden, monatelang alles gemacht (habe auch Domperidon genommen) – und ich weiß aber dieses Mal habe ich dafür keine Energie. Unser Großer hat quasi ohne Pause gestillt, sehr schlecht geschlafen und dabei eben trotzdem immer nur gerade so das Mindestmaß zugenommen. Damals hatte ich die Zeit. Aber ich weiß auch, dass ich gerade in der Babyzeit soviel nicht genießen konnte, weil ich so gefangen in der Fütterproblematik war und das möchte ich nicht nochmal. Jetzt habe ich noch ein Kleinkind und eine Familie, ich kann und möchte nicht mehr nur 24 Stunden ans Füttern denken. Ich möchte auch unser Neugeborenes genieße! Damals habe ich auch wirklich überall mit BES gestillt (im ICE, im Café, egal wo) aber auch das kann ich mir dieses Mal nicht vorstellen auf dem Spielplatz mit dem Großen habe ich dafür einfach nicht genug Hände.
Meine Pumpmenge ist aktuell ja total gut (bei dem Großen habe ich nach 2 Wochen mit dem Pumpen aufgehört – hatte da immer nur 5-10ml/Pumpvorgang, parallel dazu hatte ich damals mit dem BES begonnen) aber warum bekommt L. das nicht aus der Brust, er stillt am BES ja gut. Die Hebamme findet er ist gut angedockt und das denke ich auch. Vielleicht könnte er noch etwas mehr Brust im Mund haben, aber das ist meist wirklich ok. Daran arbeiten wir. Brustkompressionen haben wir ausprobiert, das wirkt bei mir gar nicht.
Muss man auch die zugefütterte MuMi in 10ml/Tag ausschleichen, wenn man (nachdem sich das Gewicht stabilisiert hat) die Zufütterung reduzieren will? Denn so ist es einfach gerade sehr anstrengend, bei jeder Mahlzeit das BES. Das wäre ja ein Prozess von Wochen- Monaten (bei aktuell mehr als 600ml/Tag Zufütterung Pre+ MuMi) und das schaffe ich nicht. Meine Hebamme meint man könnte dann schrittweise oder von einem auf den anderen Tag das Pumpen (vielleicht so 4 Wochen nach der Geburt) reduzieren und dann hoffen er holt es sich aus der Brust holt, weil er dann älter und kräftiger ist. Sie sagt auch, dass sich die Laktation nach 4 Wochen soweit etabliert hat, dass danach nicht wirklich mehr rauszuholen ist. Was denkt ihr dazu? Wie sind mögliche Perspektiven für die weitere Zukunft in unserer Situation (hier vielleicht noch als Ergänzung: Ein Ziel wäre es meinen zweiten Sohn auch lange stillen zu können, nicht wegen der MuMi vorwiegend, sondern wegen der besonderen Bindung - das nur dazu, dass es jetzt nicht um jeden Tropfen MuMi geht, sondern vor allem um das Stillen an sich. Aber ich kann mir eben auch nicht vorstellen wie bei dem Großen monatelang jede Mahlzeit mit BES zu füttern) ? Was denkt ihr kann ich noch tun, dass das Gewicht endlich steigt?
Ich danke euch schon jetzt fürs Lesen des langen Textes und für eure Einschätzung!
Liebe Grüße Hempelchen
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baba
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von baba »

((Hempelchen)) du machst so unglaublich viel. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Energie!.....und lese gespannt hier mit.
Liebe Grüsse Baba mit Y (Juli 08) , M (April 10), E (April 12) und A (März 16)
Hempelchen
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Danke Baba!! Wie geht es dir?? Ich denke so viel auch an dich!!
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Hier noch kurz die Daten von gestern:
3710 (Hebamme) 420 Mumi, 245 Pre; 370ml Pumpe. 8x BES, 3x Flasche. Urin und Stuhl wie immer reichlich.
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Achso aber noch ergänzend: ich muss ihn fast zu jeder Mahlzeit wecken, tagsüber versuche ich alle 2 Stunden, nachts alle 3.
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Und sorry noch eine Info vergessen: wir stillen mit dem mittleren Schlauch am bes, zweiter Schlauch offen. Meine Hebamme meinte nun ich könnte mal den großen Schlauch probieren. Das Problem ist aber gar nicht dass er nicht genug bekommt glaube ich, sondern eher ihn erstmal zu wecken dass er wirklich den Mund aufmacht und anfängt zu saugen.
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deidamaus
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von deidamaus »

Hallo Hempelchen,

schön, dass du hierher gefunden hast und herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby :D

Die Geburt und dein Stillstart liest sich auf jeden Fall schon mal gut, dass ist doch sehr schön.

Hempelchen hat geschrieben: Am nächsten Morgen ging es unserem Sohn wirklich schlecht, er war kaum noch erweckbar und wollte auch Milch in keiner Form zu sich nehmen (kein Sauger, kein Fingerfeeding, kein BES), so dass wir notfallmäßig in die Klinik sind. Dort löste sich das Ganze sehr schnell, er bekam wenig Infusionen und vor allem gepumpte Milch per Flasche ergänzt mit Pre.
Gut, dass ihr da so schnell gehandelt habt.
Und seitdem füttern wir MuMi und Pre in unbegrenzter Menge zu, damit er endlich zunimmt (hier zu hause allerdings großteils mit BES). Ich habe das Gefühl ich habe deutlich mehr Milch als bei meinem ersten Sohn, zumindest kann ich soviel mehr pumpen. Aber L. bekommt es irgendwie nicht aus meiner Brust raus.
Dann werde ich dir versuchen dabei zu helfen, deinem Baby das Stillen wieder lernen zu lassen.
Da habe ich wirklich über Monate um jeden Tropfen gekämpft, habe täglich gewogen und die Pre ausgeschlichen.
Kannst du kurz erzählen, wie der Stillstart bei deinem großen Sohn lief? Zum Vollstillen seid ihr nicht gekommen?
Ich fände es total toll auch unseren zweiten Sohn lange stillen zu können, aber bei unserem ersten Sohn hat sich 6 Monate alles um Füttern und Gewicht gedreht das möchte ich nicht nochmal. Ich möchte unser Baby auch einfach so genießen.
Falls es mit dem Vollstillen nicht kleppen sollte, können wir zusammen die optimale Zufüttermenge herausfinden, d.h. so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Mit Beikostbeginn kannst du dann die Pre durch hochkalorische Beikost ersetzen.
Ja er wird zugefüttert mit Pre und abgepumpter MuMi. Aktuell etwa 7-8 Mahlzeiten per BES und 1-2 per Flasche am Tag. Zusätzlich pumpe ich aktuell nach jeder Mahlzeit ab (Menge 30-60ml)
Die Flaschengaben stören dein Baby beim Erlernen der richtigen Stilltechnik. Deswegen ist es wichtig diese vermeiden und nur stillfreundlich zuzufüttern
Hier die Daten:
14.03. 3530g Geburt per Sectio
15.03. 3360g (Krankenhaus) Beginn pumpen, die ml, die ich gepumpt habe beim Stillen per Spritze gefüttert
16.03. 3290 (Krankenhaus)
17.03. 3290 (Krankenhaus)
18.03. 3330 ? (Hebamme)
19.03. 3330 (Hebamme) Pumpe 50ml MuMi
20.03. 3340 (Hebamme); 3210 (Krankenhaus) Pumpe: 70ml MuMi
21.03. 3290 (Hebamme); 3210 (Kinderarzt) Pumpe: 230 (ab hier sehr regelmäßig gepumpt), Beginn zufütter BES 155ml
22.03. 3210g (Krankenhaus) Aufnahme Krankenhaus 330ml MuMi, 85ml Pre, 90ml Infusion per Flasche, Pumpe: ??
23.03. 285ml MuMi, 170ml Pre, Infusion 24ml per Flasche und BES, Pumpe: ??
24.03. 3560g (Hebamme); 3410 (Kinderarzt) 200ml MuMi, 480ml Pre per BES, Pumpe: 380ml
25.03. 285ml MuMi, 200ml Pre, Pumpe: 275ml
26.03. 3580g (Hebamme) 205ml MuMi, 325ml Pre, Pumpe 305ml, ab hier auf Anraten der Hebamme BES und zusätzlich 2 Flaschen damit er sicher genug bekommt
27.03. 3650g (Hebamme) 7x BES, 3x Flasche 465ml MuMi, 145ml Pre; Pumpe 370ml
28.03. 3670g ?(Hebamme) 11 x BES, 1x Flasche 270ml MuMi, 315ml Pre; Pumpe 340ml
29.03. 3550g (Kinderarzt) 7x BES, 3x Flasche 430ml MuMi, 250ml Pre; Pumpe 435ml
30.03. 3710g (Hebamme)
Die Zunahme sieht jetzt auf jeden Fall jetzt gut aus. Damit ich die Gewichtswerte besser vergleichen kann, wäre es wichtig täglich unter gleichen Bedingungen auf einer geeichten und auf mindestens 10 g genauen Babywaage zu wiegen. Näheres hierzu in Grundinfo Gewichtsentwicklung - Gedeihen - Gewichtskontrolle

Stillmahlzeiten steigere ich gerade aber es gab auch Tage da waren es weniger. Leider stillt er dann immer nur eine Seite, das hatte die Hebamme mir so empfohlen, da er leider immer noch sehr gemütlich und müde ist und dann manchmal nach der ersten Seite den Mund gar nicht mehr aufmacht. Damit er aber genug Milch bekommt, lasse ich ihn solange er aus dem BES saugt an der ersten Seite. Ich muss ihn auch oft sehr animieren, dass er überhaupt andockt.
Da die Zufüttermenge momentan sehr hoch sind, kann es auch gut sein, dass dein Baby einfach noch satt ist. Lege es immer zuerst an beiden Seiten ohne BES (oder mit geschlossenen Schläuchen) an und öffnen diese erst dann. Wecktipps für müde Babys findest du in der Linksammlung Stillwissen.
Manchmal bekommen wir es mit dem BES besser hin manchmal nicht so gut. Pumpen tue ich aktuell nach jedem Stillen, dabei gelegentlich Powerpumpen und Intervallpumpen.
Sehr gut :D
Mehr Milch bekomme ich irgendwie nicht in ihn rein, meist muss ich ihn eh für die Mahlzeiten wecken, ich werde nochmal versuchen ihn öfter zu wecken aber das ist trotz aller Tipps echt schwierig. Er ist auch nicht immer nur am Schlafen, zwischendrin ist er wach, schaut herum und will aber definitiv keine Milch (weder Flasche noch Brust) – denn er lässt einfach den Mund zu und schaut nur aufmerksam herum. Wenn ich ihm die Brust anbiete nimmt er sie nicht.
Ich vermute, dass die Zufüttermenge momentan deutlich zu hoch ist. Sobald du eine richtige Babywaage da hast, kannst du diese zügig reduzieren und wir sehen dann, wie weit wir mit der Reduktion kommen.
Hebamme (auch Stillberaterin), Kinderarzt. Der Kinderarzt sagt auch, das Gewicht ist nicht super aber man kann noch so weiter machen und abwarten. Wenn es nicht weiter nach oben geht dann kann es auch sein (bei atopischer Vorbelastung) dass es eine Kuhmilchunverträglichkeit ist. Da würde er aber auch noch 1-2 Wochen warten bis wir etwas ändern sollten (Kuhmilchfreie Ernährung bei mir und Spezialnahrung statt Pre).
Eine geringe Zunahme kann auch einfach genetisch bedingt sein. Hat dein Baby den ansonsten irgendwelche Symptome (Bauchkrämpfe, Blut im Stuhl?). Er scheint die Pre doch gut zu vertragen.
Ich nehmen seit der zweiten Schwangerschaft L-Thyroxin 25µg. Das TSH war nach Geburt bei um die 2.
Lasse den Wert auf jeden Fall nochmal zeitnah kontrollieren, da Schilddrüsenerkrankungen Einfluss auf die Milchmenge haben können. Sonstige Dinge (Übergewicht, Rauchen, zu wenig Brust Drüsengewebe (z.B. nach einer OP)) liegen nicht vor?
Ich möchte vor allem eine Einschätzung von euch Still-Mods wie es bei uns weitergehen kann. Ich habe für den Großen wirklich alles gegeben zusammen mit einer IBCLC täglich in Kontakt gestanden, monatelang alles gemacht (habe auch Domperidon genommen) – und ich weiß aber dieses Mal habe ich dafür keine Energie. Unser Großer hat quasi ohne Pause gestillt, sehr schlecht geschlafen und dabei eben trotzdem immer nur gerade so das Mindestmaß zugenommen.
Wie seid ihr (dein Mann und du) denn von der Statur? Wie ward ihr als Baby?

Damals hatte ich die Zeit. Aber ich weiß auch, dass ich gerade in der Babyzeit soviel nicht genießen konnte, weil ich so gefangen in der Fütterproblematik war und das möchte ich nicht nochmal. Jetzt habe ich noch ein Kleinkind und eine Familie, ich kann und möchte nicht mehr nur 24 Stunden ans Füttern denken. Ich möchte auch unser Neugeborenes genieße!
Voll und ganz verständlich. Wir schauen gemeinsam, was für dich leistbar ist und wo deine Grenzen sind. Hat dein Mann Urlaub/Elternzeit. Wie alt ist dein Großer?
Muss man auch die zugefütterte MuMi in 10ml/Tag ausschleichen, wenn man (nachdem sich das Gewicht stabilisiert hat) die Zufütterung reduzieren will? Denn so ist es einfach gerade sehr anstrengend, bei jeder Mahlzeit das BES. Das wäre ja ein Prozess von Wochen- Monaten (bei aktuell mehr als 600ml/Tag Zufütterung Pre+ MuMi) und das schaffe ich nicht.
Am Anfang können wir die Zufüttermenge auf jeden Fall zügig reduzieren, so dass du hoffentlich bald auf jeden Fall nachts ohne BES und tagsüber einzelne Mahlzeiten (z.B. auf dem Spielplatz) nicht zufüttern musst. Sobald du eine Waage da hast und ein paar Tage damit unter relativ gleichen Zufüttermenge gewogen hast, sehen wir klarer.
Meine Hebamme meint man könnte dann schrittweise oder von einem auf den anderen Tag das Pumpen (vielleicht so 4 Wochen nach der Geburt) reduzieren und dann hoffen er holt es sich aus der Brust holt, weil er dann älter und kräftiger ist. Sie sagt auch, dass sich die Laktation nach 4 Wochen soweit etabliert hat, dass danach nicht wirklich mehr rauszuholen ist.
Die ersten 4-6 Wochen sind für sie Milchbildung entscheidend, deswegen ist im Moment häufiges Pumpen und eine baldige Reduktion der Pre sehr wichtig.
Was denkt ihr dazu? Wie sind mögliche Perspektiven für die weitere Zukunft in unserer Situation (hier vielleicht noch als Ergänzung: Ein Ziel wäre es meinen zweiten Sohn auch lange stillen zu können, nicht wegen der MuMi vorwiegend, sondern wegen der besonderen Bindung - das nur dazu, dass es jetzt nicht um jeden Tropfen MuMi geht, sondern vor allem um das Stillen an sich. Aber ich kann mir eben auch nicht vorstellen wie bei dem Großen monatelang jede Mahlzeit mit BES zu füttern) ?
Idealerweise wird die Zufüttermenge so gering, dass du nur 2-3 Mahlzeiten pro Tag mit BES zufüttern musst und das lässt sich oft gut im Alltag integrieren.
Was denkt ihr kann ich noch tun, dass das Gewicht endlich steigt?
Ich finde, es sieht gut aus. 150g in sechs Tagen. Sehr schön. Laut WHO sollte ein Baby in den ersten beiden Lebensmonaten durchschnittlich 170-330g pro Woche zunehmen. Und 300 g sind dabei nicht besser (oder schlechter) als 180g.

Was meinst du?

Liebe Grüße von deidamaus
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mit den drei Mäusen (Grosse 12/06, Mittlerer 5/10 und Kleiner 4/13)

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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Hallo Daidamaus,

danke für deine Antwort. Ich lese schon so lange hier mit, dass ich vieles von dem was du schreibst ja auch wusste und trotzdem mich an die Ansagen der Hebamme (und übrigens IBCLC) gehalten habe. Nun also ab heute ohne Flasche!

Also kurz zu meinem großen Sohn: Er kam 3 Wochen vor dem Termin per Sectio bei BEL und stille von Anfang an sehr viel und gerne. Die Hebamme und später Stillberaterin haben immer gesagt wie toll er das macht. Auch er hat viel Gewicht verloren, deutlich über 10% und die Hebamme riet dann irgendwann zur Flasche. Ich sollte ihn dann auf keinen Fall mehr anlegen, da es zu anstrengend für ihn wäre (das war so nach einer Woche). Auch mit ihm mussten wir nochmal stationär, weil er mit dem Gewicht trotz Zufüttern dann nicht nach oben ging. Ich konnte extrem wenig pumpen, mal 5ml, mal 10ml. Aber nie so viel wie jetzt (meist 40ml/Pumpen nach dem Stillen). Nach etwa 2 Wochen hatte ich eine IBCLC gefunden und sie hat uns das BES gezeigt. Damit habe ich das Pumpen sein gelassen und nur noch per BES gestillt. Anfangs pro Mahlzeit auch so 70ml angeboten (wenn ich mich recht erinnere) und dann über Wochen reduziert. Der Stillberaterin war das Gewicht immer ausreichend und so haben wir letztlich mal 1 Woche oder so ohne Zufüttern gestillt. Aber dann kam wieder ein Gewichtsstillstand und ich habe es einfach nicht ausgehalten und habe wieder etwas zugefüttert. Da war er so 3 Monate. Leider hat er sich dann so an den Milchfluss vom BES gewöhnt, dass nach nochmal einem Monat eine ganz stressige Zeit begann und er die Brust ohne BES nur noch anbrüllte. Ab da haben wir wieder jede Mahlzeit mit BES gefüttert und dann auch irgendwann einfach unbegrenzt angeboten, weil ich nicht mehr dauernd schauen wollte ob er auch schluckt wenn das BES zu ist und ich einfach so wenig Vertrauen in meine eigene Milchbildung hatte. Wir haben letztlich 10 Monate mit BES gestillt (am Ende nur noch selten) und dann hat er gut gegessen und weiter gestillt bis vor kurzem. Ich habe bei ihm auch Domperidon genommen, ob es einen Einfluss hatte weiß ich nicht. Ich habe hier auch schon wieder eine Packung liegen und habe nun aber nochmal gelesen, dass es nach 4 Wochen besser wirken soll als am Anfang und deswegen habe ich es noch nicht eingenommen. Was denkst du dazu?
Die Zeit mit meinem großen Sohn war einfach sehr anstrengend und ich erinnere mich an die ersten Monate vor allem mit großen Sorgen und Kampf. Ich habe das Gefühl wir haben so viele schöne Momente verpasst, weil wir immer nur um Waage und ml gekämpft haben. Das kann ich sicher sagen, das möchte ich nicht noch einmal. Aber klar wäre es toll auch L. stillen zu können und wenn das so wäre, dass man nicht jedes Mal ein BES brauchen würde wäre es natürlich perfekt.

Ja ich habe auch das Gefühl er ist noch zu satt aber da die Hebamme und der Kinderarzt bisher meinten die Zunahme passe nicht so richtig habe ich halt ständig versucht noch einen ml und noch einen in ihn zu bekommen.

Hier noch aktuelle Daten (eine Waage leihen wir heute noch):
Hier die Daten:
14.03. 3530g Geburt per Sectio
15.03. 3360g (Krankenhaus) Beginn pumpen, die ml, die ich gepumpt habe beim Stillen per Spritze gefüttert
16.03. 3290 (Krankenhaus)
17.03. 3290 (Krankenhaus)
18.03. 3330 ? (Hebamme)
19.03. 3330 (Hebamme) Pumpe 50ml MuMi
20.03. 3340 (Hebamme); 3210 (Krankenhaus) Pumpe: 70ml MuMi
21.03. 3290 (Hebamme); 3210 (Kinderarzt) Pumpe: 230 (ab hier sehr regelmäßig gepumpt), Beginn zufütter BES 155ml
22.03. 3210g (Krankenhaus) Aufnahme Krankenhaus 330ml MuMi, 85ml Pre, 90ml Infusion per Flasche, Pumpe: ??
23.03. 285ml MuMi, 170ml Pre, Infusion 24ml per Flasche und BES, Pumpe: ??
24.03. 3560g (Hebamme); 3410 (Kinderarzt) 200ml MuMi, 480ml Pre per BES, Pumpe: 380ml
25.03. 285ml MuMi, 200ml Pre, Pumpe: 275ml
26.03. 3580g (Hebamme) 205ml MuMi, 325ml Pre, Pumpe 305ml, ab hier auf Anraten der Hebamme BES und zusätzlich 2 Flaschen damit er sicher genug bekommt
27.03. 3650g (Hebamme) 7x BES, 3x Flasche 465ml MuMi, 145ml Pre; Pumpe 370ml
28.03. 3670g ?(Hebamme) 11 x BES, 1x Flasche 270ml MuMi, 315ml Pre; Pumpe 340ml
29.03. 3550g (Kinderarzt) 7x BES, 3x Flasche 430ml MuMi, 250ml Pre; Pumpe 435ml
30.03. 3710g (Hebamme) 8xBES, 3 Flasche 420ml MuMi, 245ml Pre; Pumpe 370ml
31.03. ---- 10x BES, 2 Flasche 335ml MuMi, 325 Pre; Pumpe 330ml
01.04. 3770g (Kinderarzt)

Wie gesagt Urin und Stuhl notiere ich gar nicht richtig, L hatte einen sehr wunden Po wir wickeln ständig, lassen ihn viel nackig. Er hat bei jeder Mahlzeit meist eher so 2x Stuhlgang und Urin ist auch genug. Muss ich das notieren oder nur wenn ich merke es wird weniger? Nein er hat keine Bauchkrämpfe oder so, er ist wirklich so zufrieden (ich kenne das gar nicht von unserem Großen, der hat nur an uns geklebt, L kann man eingeschlafen hinlegen, liegt im eigenen Bett - alles undenkbar beim letzten Mal). Einmal hatte er etwas Blut im Stuhl aber wenig. Da der Po so entzündet war, glaube ich, dass er da auch eine Fissur hatte und nicht dass es wirklich aus dem Darm kam.

Soll ich weiter so häufig (8-9x) pumpen? Immer Intervall und Power oder ist es auch ok wenn einfach mal nur 15min. Ich pumpe mit Doppelpumpset.

Wegen Stillen erst ohne BES, da war die letzten Tage eben gar nicht dran zu denken da es immer hieß die Milch muss ins Kind. Ich habe deshalb eben immer versucht, dass es schnell in ihm drin war, deswegen ja auch kein Seitenwechsel wenn er gut angedockt war. Heute Nacht und Vormittag habe ich aber schon mal angedockt ohne BES und er schluckt dann auch. Trotzdem konnte ich hinterher noch einiges pumpen (auf der Seite auf der er gerade getrunken hat etwas weniger aber jetzt nicht relevant). Ich frage mich warum er es nicht aus der Brust bekommt. Wie gesagt er ist gut angedockt. Soll ich die Zufüttermenge erstmal so belassen?

Bei mir liegen bis auf eine Gebährmutterfehlbildung keine Erkrankungen vor (kein PCO, kein Übergewicht, nie geraucht). Das TSH kann ich ja nächste Woche nochmal kontrollieren lassen. Ich bin normalgewichtig, mein Partner ist eher untergewichtig und hat einen sehr guten Stoffwechsel. Er kann unglaubliche Mengen essen und nimmt damit nicht zu. Ich war als Baby wohl auch sehr schläfrig und meine Mutter sagte sie konnte mich dann nicht stillen, ich bekam die Flasche wobei ich auch da wohl wenig getrunken habe. Wie mein Gewicht war, weiß mein Vater nicht mehr. Meine Mutter kann ich dazu im Moment nicht befragen, sie ist schwer krank. Ich hatte keine OP an der Brust und man sagte mir das Gewebe reiche. Ich habe selbst das Gefühl die Brustform geht etwas in Richtung tubuläre Brust, meine alte Gyn meinte aber das sei normal.

Mein Mann hat noch 2 Monate frei. Aber wie gesagt ich möchte jetzt nicht 2 Monate nur mit Kämpfen verbringen sondern auch mit Baby genießen! Unser Großer ist fast 3 1/2 und macht es echt gerade total toll. Vom totalen Mama-Kind gibt es jetzt viele Ausflüge mit Papa und die beiden sind ein super Team. Aber klar will er auch mal Mama-Zeit haben. Ich bin wirklich bereit noch eine Zeit alles zu geben aber es muss eben begrenzt sein. Ich habe die Erfahrung schon einmal gemacht... Irgendwie hatte ich so gehofft, dass es damals nur an meiner mangelnden Vorbereitung auf das Stillen (ich las und hörte ja immer nur den Satz: 98% der Frauen können stillen - da dachte ich, da ich es unbedingt möchte, wird das auch bei mir klappen) und der schlechten Beratung. Aber scheinbar liegt es doch an mir. Das ist auch ziemlich belastend aber ich bin ruhiger als bei meinem Großen.

Ich hoffe ich habe nun alle Fragen beantwortet, wenn noch was fehlt dann einfach nochmal nachhaken.
Danke für deine Unterstützung!
Liebe Grüße
Hempelchen
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deidamaus
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von deidamaus »

Hallo Hempelchen,
danke für deine Antwort. Ich lese schon so lange hier mit, dass ich vieles von dem was du schreibst ja auch wusste und trotzdem mich an die Ansagen der Hebamme (und übrigens IBCLC) gehalten habe. Nun also ab heute ohne Flasche!
die Flasche ist nur wirklich in ganz seltenen Fällen nötig. Normalerweise kann stillfreundlich zugefüttert werden.
Also kurz zu meinem großen Sohn: Er kam 3 Wochen vor dem Termin per Sectio bei BEL und stille von Anfang an sehr viel und gerne. Die Hebamme und später Stillberaterin haben immer gesagt wie toll er das macht. Auch er hat viel Gewicht verloren, deutlich über 10%
Gutes Saugen muss nichts zwangsläufig an eine gute Zunahme gekoppel sein. Wenn nicht genug Milch produziert werden kann, kann auch ein gut saugendes Baby nicht genug bekommen.
Auch mit ihm mussten wir nochmal stationär, weil er mit dem Gewicht trotz Zufüttern dann nicht nach oben ging.
10% Abnahme nach der Geburt ist eine Zufütterindikation. Dann sollte nicht mehr gewartet werden, da ansonsten die Babys zu schwach zum saugen sein können.
dann hat er gut gegessen und weiter gestillt bis vor kurzem.
Toll, dass du dann doch so lange stillen konntest. Damit hast du deinem Kind ein großes Geschenk gemacht.
Ich habe bei ihm auch Domperidon genommen, ob es einen Einfluss hatte weiß ich nicht. Ich habe hier auch schon wieder eine Packung liegen und habe nun aber nochmal gelesen, dass es nach 4 Wochen besser wirken soll als am Anfang und deswegen habe ich es noch nicht eingenommen. Was denkst du dazu?
Vor der 4.-6. Lebenswoche würde ich es auch noch nicht empfehlen.
Die Zeit mit meinem großen Sohn war einfach sehr anstrengend und ich erinnere mich an die ersten Monate vor allem mit großen Sorgen und Kampf. Ich habe das Gefühl wir haben so viele schöne Momente verpasst, weil wir immer nur um Waage und ml gekämpft haben. Das kann ich sicher sagen, das möchte ich nicht noch einmal. Aber klar wäre es toll auch L. stillen zu können und wenn das so wäre, dass man nicht jedes Mal ein BES brauchen würde wäre es natürlich perfekt.
Dass du schon sehr viel Erfahrung hast, ist sehr praktisch. Ich denke mal, dass du auf jeden Fall teilstillen kannst, so dass du nicht jede Mahlzeit mit BES stillen musst. Damit wärst du viel flexibler und müsstest nicht bei jedem Ausflug das BES mitnehmen.
Ja ich habe auch das Gefühl er ist noch zu satt aber da die Hebamme und der Kinderarzt bisher meinten die Zunahme passe nicht so richtig habe ich halt ständig versucht noch einen ml und noch einen in ihn zu bekommen.
Total verständlich. Für mich klingt es aber sehr stark danach, dass dein Baby einfach pappesatt ist. Vor drei Tagen hat dein Baby beim Kinderarzt 220 g weniger gewogen. Selbst wenn man Messfehler rausrechnet, ist die Zunahme sehr hoch.
Hier noch aktuelle Daten (eine Waage leihen wir heute noch):
Danke und (super).

660 ml Zufüttermenge deckt wahrscheinlich schon fast den gesamten Tagesbedarf deines Baby, so dass klar ist, dass er nicht mehr stillen mag.


Die 24-Stunden-Trinkmenge eines Stillbabys ist von mehreren Faktoren (Alter, Geschlecht, Gewicht, Gesundheitszustand etc.) abhängig. Lawrence und Lawrence geben in "Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession", Ausgabe 1999, folgende Durchschnitts-Trinkmengen (in ml, mit Standardabweichung) in 24 Std. an:

jünger als ein Monat 673 +/- 192
1 bis 2 Monate 756 +/- 170
2 bis 3 Monate 782 +/- 172
3 bis 4 Monate 810 +/- 142
4 bis 5 Monate 805 +/- 117
5 bis 6 Monate 896 +/- 122

Ich würde deshalb vorschlagen die Zufüttermenge auf 500 ml (10 mal 50 ml) zu begrenzen. Dann sehen wir die nächsten Tage, was die Gewichtsentwicklung macht. Ich vermute, dass du zügig weiter reduzieren kannst.
Wie gesagt Urin und Stuhl notiere ich gar nicht richtig, L hatte einen sehr wunden Po wir wickeln ständig, lassen ihn viel nackig. Er hat bei jeder Mahlzeit meist eher so 2x Stuhlgang und Urin ist auch genug. Muss ich das notieren oder nur wenn ich merke es wird weniger?
Mir wäre es ganz lieb. Leg dir doch einfach einen Zettel und Stift auf den Wickeltisch und mache für jede Windel einen Strich. Einmal am Tag postest du dies einfach zusammen mit den anderen Daten.
Soll ich weiter so häufig (8-9x) pumpen? Immer Intervall und Power oder ist es auch ok wenn einfach mal nur 15min. Ich pumpe mit Doppelpumpset.
Das wäre ideal. Wenn du dann in ein paar Tagen die Zufüttermenge reduzieren kannst, kannst du auch das Pumpen runterfahren. Dafür brauche ich aber ein paar Gewichtswerte unter relativ gleich bleibender Zufüttermenge. Wenn du nur 6-7 mal zum Pumpen kommst, ist es auch okay. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du nachts deine Milchbildung anregst. Alle 3-4 h nachts pumpen wäre sehr gut.
Wegen Stillen erst ohne BES, da war die letzten Tage eben gar nicht dran zu denken da es immer hieß die Milch muss ins Kind. Ich habe deshalb eben immer versucht, dass es schnell in ihm drin war, deswegen ja auch kein Seitenwechsel wenn er gut angedockt war. Heute Nacht und Vormittag habe ich aber schon mal angedockt ohne BES und er schluckt dann auch.
Super. Sehr gut. D.h. dein Baby kann auf jeden Fall sich schon mal direkt die Milch aus der Brust holen.
Trotzdem konnte ich hinterher noch einiges pumpen (auf der Seite auf der er gerade getrunken hat etwas weniger aber jetzt nicht relevant). Ich frage mich warum er es nicht aus der Brust bekommt. Wie gesagt er ist gut angedockt. Soll ich die Zufüttermenge erstmal so belassen?
Gehe mal auf 500ml runter (s.o.). Stille immer erstmal beide Seiten ohne BES oder mit geschlossenem Schlauch und dann erst mit. Biete pro Mahlzeit circa 50 ml an. So kann er sich noch mehr Milch aus dem BES holen, wenn er noch mehr mag.
. Ich bin normalgewichtig, mein Partner ist eher untergewichtig und hat einen sehr guten Stoffwechsel.
Das kann z.B. die Ursache für die niedrige Zunahme deines großen Sohnes sein. Es muss bei einer niedrigen Zunahme (also unterhalb der WHO-Empfehlung) geschaut werden, ob das Kind einfach zur Sorte "langsam zunehmend aber vollkommen gesund" oder zur Sorte "Gedeihstörung" gehört. Und so wie es Kinder gibt, die oberhalb der 97ten Perzentile zunehmen, gibt es auch welche, die unterhalb der 3ten Perzentile langsam aber stetig zunehmen und trotzdem gesund sind.
Er kann unglaubliche Mengen essen und nimmt damit nicht zu.
Mein mittlere Sohn ist auch so einer und liegt unterhalb der 3ten Perzentile und ist vollkommen gesund. Sein Papa war als Kind auch sehr schmal.
Ich war als Baby wohl auch sehr schläfrig und meine Mutter sagte sie konnte mich dann nicht stillen, ich bekam die Flasche wobei ich auch da wohl wenig getrunken habe.
Manchmal vererbt sich auch das Temperament :mrgreen:
Meine Mutter kann ich dazu im Moment nicht befragen, sie ist schwer krank
Dann hoffe ich, dass es ihr bald wieder besser geht.
. Ich hatte keine OP an der Brust und man sagte mir das Gewebe reiche. Ich habe selbst das Gefühl die Brustform geht etwas in Richtung tubuläre Brust, meine alte Gyn meinte aber das sei normal.
Wenn dein Gynäkologe das sagt, wird dies hoffentlich auch stimmen.
Mein Mann hat noch 2 Monate frei. Aber wie gesagt ich möchte jetzt nicht 2 Monate nur mit Kämpfen verbringen sondern auch mit Baby genießen!
Das sollst du auch.
Unser Großer ist fast 3 1/2 und macht es echt gerade total toll. Vom totalen Mama-Kind gibt es jetzt viele Ausflüge mit Papa und die beiden sind ein super Team. Aber klar will er auch mal Mama-Zeit haben. Ich bin wirklich bereit noch eine Zeit alles zu geben aber es muss eben begrenzt sein.
Okay. Ich mache Vorschläge und du entscheidet, was machbar ist. Idealerweise weißt du dann recht bald, was die ideale Zufüttermenge ist und kannst dann einfach dabei bis zum Beikoststart mit gelegentlichen Gewichtskontrollen bleiben.
Aber scheinbar liegt es doch an mir. Das ist auch ziemlich belastend aber ich bin ruhiger als bei meinem Großen.
Selbst wenn die Ursache bei dir liegt, heißt das nicht, dass du keine gute Mutter bist. Du hast bei deinem großen Kind sehr hart gekämpft, dass ist wirklich bewundernswert. Viele, viele Frauen hätten einfach abgestillr. Du hast ihm durch die lange Stillzeit so viel Nähe, Vertrauen, Liebe gegeben, dass kann euch beiden keiner nehmen. Beim Stillen spielt nicht nur die Ernäherung eine Rolle, sondern gerade alles andere drumherum ist so wertvoll. Das sollte man immer bedenken. Ein Geschenk fürs ganze Leben.

Liebe Grüße von deidamaus
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Re: Stillberatung erwünscht

Beitrag von Hempelchen »

Hallo Daidamaus,

danke für deine ausführliche Antwort. Es ist einfach immer noch ein sehr straffes Programm aber ich ziehe das erstmal durch.

Wegen des stillfreundlichen Zufütterns: Ich glaube meine Hebamme hier war nach dem Krankenhausaufenthalt und dem Morgen als sie zu uns kam und L. nur noch so ruhig lag und gar nicht mehr trinken wollte so beunruhigt, dass sie nun 100% sicher sein wollte, dass nichts schief läuft. Und mit Flasche dachte sie halt, dass man die Trinkmenge steigern kann. Und klar die Brust muss er schon aktiv nehmen, den Sauger konnte ich ihm auch mal wenn er schon halb am Schlafen war unterjubeln. Aber auch da hat man eigentlich dann deutlich gemerkt, dass er nicht mehr will. Sie hat ihn gesehen und meinte er sei eben noch zu schlapp um alles an der Brust zu trinken. Nun gut ich muss aber auch zugeben die Gewichtszunahme auf der Waage der Hebamme hat mich auch beunruhigt und ich wollte einfach nur erstmal, dass es nach oben geht. Jetzt mit den Gewichten vom KiA bin ich erstmal beruhigt.

Ich weiß, dass gutes Saugen des Kindes eben nicht alles ist. Aber genau das hat mich bei meinem Großen so fertig gemacht: es lag eben nicht an ihm, dass er eine Trinkschwäche hatte, sondern es lag am Versagen meines Körpers. Ich habe es wirklich als starkes Versagen von mir verstanden - denn ich hatte immer den Satz "Jede Frau kann stillen" im Kopf. Jetzt weiß ich durch dieses Forum, dass es so oft nicht einfach ist, man gute Beratung und Unterstützung braucht und es auch damit nicht immer geht. Bei meinem Großen haben wir auch schon zugefüttert als er die 10% erreicht hatte, aber es hat irgendwie dann nicht gereicht.

Mit dem erstmal bds. Stillen und dann BES dazu klappt es heute noch nicht so gut. Links stillt er grundsätzlich besser als rechts (beim Pumpem kommt mal hier mehr mal da - kann man nicht sagen). Links klappt es auch mit dem BES besser, rechts ist es oft irgendwie nicht richtig im Mund, so dass er dann nichts rausbekommt. Die Trinkmenge ist heute sowieso deutlich niedriger, weil er dann doch rasch einschläft und ich hoffe ich komme auf 500ml (angeboten habe ich es ihm! - wobei ich die Flasche weggelassen habe). Da ich aber schon auf 500ml kommen möchte, möchte ich verhindern, dass er schon vor dem BES wieder einschläft und schalte es dann doch recht bald dazu. Aber ich arbeite daran, dafür muss ich mich noch etwas entspannen und nicht mehr davon ausgehen, dass ich über 600ml in ihn reinbekommen muss.

Windeln notiere ich auch noch ab heute Nacht. Stuhlgang weiß ich halt nicht wie ich das zählen soll. Ganz häufig hat er Stuhlgang und wir wickeln dann innerhalb von 15min (sp geschätzt) und dann hat er beim Wickeln nochmal Stuhlgang, sind das dann zwei Striche? Urin ohne Stuhlgang gibt es eigentlich nie. Waage haben wir besorgt und die zeigte heute Nachmittag 3760g an - aber ab Morgen werden wir wohl morgens wiegen.

Ich weiß, dass eine Mutter sehr viel mehr ausmacht als das Stillen. Aber es war und ist mir einfach so wichtig! Und klar bei dem Großen wollte ich so gerne Vollstillen - es war einfach dieses jeder soll es können, dann kann ich es auch! (Aber ich konnte es nicht :-() Jetzt geht es mir wirklich mehr um die Nähe, die Geborgenheit, die Bindung, das Innige... Das habe ich schon einmal erleben dürfen und es hat uns gut getan. Deshalb habe ich ja schon mehrfach geschrieben, ich stille gerne voll, wenn es möglich ist, aber werde dafür nicht mehr so viel Kämpfen wie vor 3 Jahren, da ich weiß, dass die Kraft dann an anderer Stelle fehlt (und ich eben so oft immer nur auf den Großen geschaut habe und gedacht habe er hat Hunger - ich hatte gar keinen Blick für andere Dinge; meiner Stillberaterin damals habe ich letztlich ein Dankeschön geschenkt mit dem Motto "es muss nicht immer Hunger sein" - weil sie mir das gebetsmühlenartig immer wieder gesagt hat, es kann auch Bauchweh, Wunsch nach Nähe... sein - da möchte ich für den Kleinen meinen Blick frei lassen). Ich würde so gerne weiter stillen und dann eben auch wieder lange stillen für die Bindung und die Nähe, wenn ich das erreiche mit Alltagskompatiblen BES Mahlzeiten am Tag und einer gewissen Unabhängigkeit von zu hause (keine Pumpe etc) dann ist das schon sooo viel gewonnen. Und wenn wir das recht schnell ermitteln können, das wäre toll.

Dir einen schönen Abend! Und danke schon für alles!
Hempelchen
Herbstkind 2012 und Frühlingskind 2016
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