Ich bin so verzweifelt

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Ineken
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Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Ineken »

Hallo liebes Still Forum,
ich hoffe ihr könnt mir helfen bei unserem Stillproblem, denn langsam kann ich nicht mehr. Ich weiss nicht ob ich zu wenig Milch habe oder ein anderes Problem vorliegt.
Ich fange einfach mal ganz am Anfang an.
Unsere Milena ist am 19.04 spontan auf dem Entbindungstermin geboren. Es gab keinerlei Komplikationen während der Geburt.
Ihre Daten 48 cm, 3400 Gramm .
Wenn ich jetzt zurück schaue, dann ist unser Stillstart eher missglückt. Angelegt wurde sie das erste mal 5 Stunden nach der Geburt. Das klappte nicht , also hatte man ihr direkt 15 ml Pre Nahrung gegeben und mir Stillhütchen. Das Stillen klappte dann auch. Ich habe nicht nach Bedarf gestillt, sondern sollte sie alle 3 Stunden wecken . Nach der ersten Gewichtszunahme sollte ich dann nach Bedarf stillen. Etwa 1.5 Wochen nach der Geburt konnte ich ohne Hütchen stillen. Alles war soweit in Ordnung und ich habe das Stillen genossen.
So und jetzt zu unserem Problem. Etwa um die vierte Lebenswoche änderte sich ihr Rhytmus, sie wollte andauernd an die Brust und war nie zufrieden nach dem trinken. Hatte andauernd Hungerzeichen wie Händchen in den Mund nehmen oder weinen . Ich habe sie dann immer und immer wieder angelegt um meine Milchproduktion zu steigern. Sie war aber irgendwie nie wirklich zufrieden wenn Sie von der Brust kam. Bei der Wöchentlichen Gewichtskontrolle war alles ok, 200 g zugenommen. Ich sprach mein Problem bei meiner Nachsorgehebamme an, also das ich quasi am Dauerstillen bin und darauf meinte diese, dass meine Milch nicht ausreiche und ich zufüttern sollte. 20 Min rechte Brust, 20 min linke Brust und den Rest Pre Nahrung . Oder ich solle ausharren und anlegen , anlegen , anlegen damit die Milch mehr wird. Ich habe mich für den 2. Weg entschieden und habe Stilltage etc. eingelegt. Die Situation bessert sich aber nicht. Ich stille und stille und stille. Habe das Gefühl ich mache nix anderes mehr. Und ganz selten habe ich das Gefühl das sie wirklich satt ist. Wenn es gar nicht mehr für mich auszuhalten ist, dann hat sie mal eine Flasche Pre bekommen , das höchste was sie getrunken hat waren 90 ml.
Auch habe ich mich mit einer Stillberatung am Telefon unterhalten und Sie meinte, das Stillen ja weit mehr ist als nur füttern. Das ist mir ja auch bewusst, aber so extrem? Sie nuckelt auch viel an der Brust und schläft dann ein. Lege ich sie aber dann ab , fängt sie an zu weinen und zu suchen oder an ihrer Hand zu saugen. Ich lege sie dann wieder an.
Unser Alltag besteht wirklich fast nur noch aus stillen. Durchbrechen kann ich das ganze nur , wenn man mit ihr spazieren geht oder Auto fährt. Ich bin gerade so unglücklich mit der Situation ,so habe ich mir das Stillen nicht vorgestellt. Ich sitze jetzt gerade zum Beispiel seit heute um 7 Uhr mit vielleicht 20 Minuten Unterbrechung am Stillen.
Was soll ich machen? Muss ich doch zufüttern? Sieht sie meine Brust als Beruhigung? Mache ich etwas falsch? Bitte helft mir !
Noch ein paar Angaben : Geboren mit 3400 Gramm , dann auf 3080 runter gegangen und vorgestern bei 4300 Gramm gewesen. Ich habe mir die Wöchentlichen Daten nie aufgeschrieben.
Nasse Windeln hat sie im Schnitt 9 Stück Stuhlgang ca 4 mal am Tag.
Schnuller kennt sie aber nimmt ihn nicht gerne . Zugefüttert habe ich mit Avent natur nah Flaschen.
Alle U Untersuchungen waren gut und alles schien in Ordnung.
Hoffentlich habt ihr einen Rat für mich , LG Ineken
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Marissa04
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Marissa04 »

Um die vierte Woche kommt der erste böse Schub. Da clustern die meisten babys wie verrückt und viele Mamas glauben, nicht genug milch zu haben. Aber das ist meistens Quatsch. Baby bestellt nur mehr und ist generell unzufrieden und nur glücklich an Mamas Brust.

Deine hebamme scheint nicht wirklich Ahnung vom stillen zu haben, oder? Sonst hätte sie wohl nich zum zufüttern geraten bei einem Kind wo alles passt.

Bei uns ist das auch gerade so, baby schubt, will am liebsten nur an die Brust.
Was hilft?
Klar. Stillen lassen. Aber zwischendurch wenn wirklich abgefüttert, und trotzdem nicht zufrieden, ab ins tuch. Da wird dann geschlafen und die Welt sieht schon wieder ganz anders aus.

Deine milch reicht bestimmt, wenn sie bisher ganz normal zugenommen hat.

Ich hab jetzt (erst) mein zweites stillkind. Aber auxh das erste habe ich niemals zugefüttert, weil es nicht nötig war.
Im Gegenteil, wenn man unnötig zufüttert bringst du deinen körper durcheinander und produzierst wirklich nicht mehr genug, weil dein Kind es ja nicht anfordert, weil bereits zu satt.

Ich habe gar keine Flaschen und Pulver zuhause. Noch nie gehabt. Vertrau dir.
Liebe grüße
Mit Juli Mädchen *13 und Mai Jungen *15
lara281
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von lara281 »

Hallo Ineken,
es wird sich bestimmt in Kürze eine Stillmod bei Dir melden. Hier erhältst Du kompetente Hilfe.

Ich kann sehr gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Bei uns lief der Stillstart auch nicht optimal und die Nachsorgehebamme hat mir völlig kontraproduktive Ratschläge gegeben. Ohne dieses Forum würde ich sicher nicht Vollstillen. Lange Phasen mit Dauerstillen, unzufrieden erscheinendem Baby, Zweifel an der Stillfähigkeit und Erschöpfung gab es auch bei uns. Jetzt ist der Kleine fast 5 Monate und alles läuft entspannter. Ich bin froh, dass ich trotz dieser extrem anstrengenden Zeiten durchgehalten habe. Du schaffst das auch!

Die Gewichtzunahme Babys von 0 bis 2 Monaten sollte laut WHO 170 bis 330 g pro Woche betragen. Wenn dem so war, verstehe ich nicht, weshalb die Zufütterung empfohlen wurde. Aber ich bin keine Stillberaterin. Die Stillmods hier können Dir sicher genaueres dazu sagen. Hast Du schon die Grundinfo zu Stillen- Gedeien-Gewichtskontrolle gelesen?
http://www.stillen-und-tragen.de/forum/ ... 2&t=119734

Babys möchten nicht nur an der Brust sein, weil sie hungrig sind, sondern auch weil sie Nähe suchen oder Spannungen abbauen. Mein Sohn ist auch so ein Kind, was man nicht einfach 'weglegen' kann, der nur an der Brust zufrieden war. Ich war wochenlang dauerstillend quasi am Sofa festgetackert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist er jetzt in der Trage sehr zufrieden. Er schläft sogar darin während ich Staub sauge. Vielleicht kannst Du es ja auch mal mit einem Tragetuch versuchen!?

Alles Gute für Euch!
Michaela
mit Prinzessin *3/2010 und Minichef *1/2015
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Katinka5
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Katinka5 »

Hallo Ineken,
ich glaube auch, dass du genug Milch hast, Gewicht und Ausscheidungsmengen sprechen m.E. sehr dafür, allerdings gehöre ich hier auch nicht zu den Fachleuten. Als meine Hebamme mir geholfen hat, vom Zufüttern loszukommen (habe in der Klinik ähnliche Erfahrungen gemacht wie du), hatte ich sie mal verzweifelt gefragt, wie vollstillende Frauen das schaffen, wenn Kinder einen Schub haben und deshalb für eine kurze Übergangszeit "Milchmangel" herrscht, die Babys also seeehr oft stillen, um die Milchproduktion anzuregen...im Prinzip hatte ich also die gleiche Frage wie du sie hier gestellt hast und ihre Antwort war: wenns nicht mehr geht, ins Tuch packen und stramm spazieren gehen, evtl reicht das Umhergehen in der Wohnung nicht aus, beim flotten Gehen wird das Baby besser gewiegt.
Ich kann nur sagen, das hats bei uns oft gebracht :) Daher schließe ich mich meinen Vorrednerinnen an: ab ins Tuch :sling: ....und am besten an die frische Luft! Und erstmal keine Sorgen wegen der Milchmenge ;) !!! GLG!
Grüße von Katinka mit Madame (*Mai 2014) und Brudi (*November 2017)
Ineken
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Ineken »

Danke für Eure Antworten, es tut gut das man sich hier austauschen kann.
Meine Hebamme ist so eine ganz liebe , aber vom Stillen hat sie wohl gar keine Ahnung. Also ich habe nicht einmal das Gefühl gehabt eine Stillberatung zu bekommen.
Ich habe mich so sehr jetzt selber belesen und und und. Eigentlich spricht gar nix dafür das sie zuwenig bbekommt. Ausser das Sie nie den Anschein macht satt zu sein.
Natürlich ist es auch so, dass wenn Sie so lange an der Brust ist nicht konstant Milch fließt.
Auch über das Clustern habe ich mich informiert, aber dann würde sie ja den ganzen Tag Clustern.
Ein Tragetuch habe ich mir auch besorgt. Ich hätte mir nie vorgestellt das Stillen so schwer werden kann.
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Ineken »

Achso, jedes mal wenn Sie die Flasche bekommen hat war sie danach zufrieden.
Das hat mich dann natürlich zweifeln lassen. Ich habe echt Angst davor, dass ich mein Kind hungern lasse.
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Serafin
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Serafin »

Das mit der Flasche ist normal. Die Flasche hat einen harten Sauger, das Baby muss saugen und kann sich nicht wehren. Danach ist es schlicht im Fresskoma. Deswegen ist es so ruhig. Wenn du vollgefressen bist, dann brauchst du ja auch nur noch Couch :wink:
Und Baby mag manchmal auch nuckeln, das ist schon in Ordnung. Es kann z.B. auch mal am kleinen Finger (auch vom Papa ) nuckeln, damit du mal Pause hast.
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lara281
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von lara281 »

Ineken hat geschrieben:Achso, jedes mal wenn Sie die Flasche bekommen hat war sie danach zufrieden.
Das hat mich dann natürlich zweifeln lassen. Ich habe echt Angst davor, dass ich mein Kind hungern lasse.
Die Pre-Nahrung wird auch langsamer verdaut als Muttermilch, sättigt also länger. Das ist in meinen Augen aber nur ein scheinbarer Vorteil und natürlich für die Eltern bequemer.
Mein erstes Kind war Flaschenkind (leider auch damals schlechter Stillstart, inkompetente Beratung und mangelndes Selbstvertrauen). Sie hat nach dem Fläschen ein paar Stunden geschlafen. Mein Sohn war so, wie Du es schilderst. So habe ich beim Zweiten immer Vergleiche gezogen und ständig befürchtet, das Baby hungert. Mach Dir klar, dass Zufüttern nur in ganz wenigen besondere Fällen notwendig ist und Ihr diese Kriterien sicher nicht erfüllt. Zufüttern kann in eine Abstillspirale führen. Deine Milch ist das Beste, was Du Deinem Kind für sein Leben mitgeben kannst. Mir hat immer die Vorstellung geholfen, dass die Muttermilch einfach besser verdaulich ist, den Verdauungstrakt also nicht belastet. Diese Dinge habe ich mir immer wieder vor Augen gehalten. So konnte ich besser über die kurzen Stillabstände hinwegsehen.
Ich habe auch gedacht, so habe ich mir das Stillen aber nicht vorgestellt!
Michaela
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Selina79
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von Selina79 »

Oje Du Arme, kein Wunder gehst Du völlig am Stock. Ich würde auch sagen Schub + extremes Saugbedürfnis. Hast Du schonmal den kleinen Finger probiert um sie vorübergehend ruhig zu stellen? Hast Du ein Tragetuch mit dem Du sie auch vom Stillbedürfnis mal ne Weile ablenken kannst?
koalina
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Re: Ich bin so verzweifelt

Beitrag von koalina »

Bei uns half und hilft tragen. Egal ob auf dem Arm, Tuch, Sling oder Tragehilfe. Geht raus an die frische Luft. Das hilft ihr und dir...

Nicht irritieren lassen... beim Einbinden bzw in die Trage setzen meckern die meisten Babys. Nach wenigen Minuten ist Krümel ruhig und genießt die Aussicht oder schläft. Am Finger nuckeln lassen hilft oft.

Alles Gute euch!
koalina
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

Bewertung Kruschelkiste
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