Danke für den Link, Reisende. Ich kopiere mal die interessante Passage hier rein:
Aus
Zahnärztliche Behandlung in der Schwangerschaft, Amalgan in der Stillzeit
Amalgam während der Stillzeit
Für zahnärztliche Restaurationen im Seitenzahnbereich stehen unterschiedliche
Werkstoffe zur Verfügung (siehe dazu Stellungnahme der DGZMK: Zahnärztliche
Füllungsmaterialien 1998). Unter den Belastungen im Mund werden aus allen
Füllungsmaterialien fortwährend Substanzen in kleinsten Mengen freigesetzt (
Konsensuspapier des Bundesministeriums für Gesundheit, Bundesinstitutes für
Arzneimittel und Medizinprodukte, der Bundeszahnärztekammer,
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund-
und Kieferheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung vom 1. Juli
1997). Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, dass Personen mit
Amalgamfüllungen in Abhängigkeit von der Anzahl der Füllungen höhere
Quecksilberkonzentrationen in Körperorganen und -flüssigkeiten aufweisen als
amalgamfreie Personen. So läßt sich auch im Kolostrum und in der Muttermilch in
geringen Dosen Quecksilber (Hg) nachweisen. Als mögliche Quelle des
Quecksilbergehaltes sind neben Umwelteinflüssen und der nahrungsbedingten
Aufnahme die - falls vorhanden - Amalgamfüllungen (abhängig von der Zahl, Größe,
Ausdehnung und Qualität) zu erörtern. Bei Amalgamträgerinnen fällt die Hg-
Konzentration nach anfänglich erhöhten Werten im Kolostrum mit einsetzender Reife
der Milch auf ähnliche Werte wie im Blut ab, was durch Verdünnung mit
zunehmendem Milchvolumen erklärbar ist. Dieses Quecksilber wird im Magen-Darm-
Trakt des Säuglings zu einem geringen Anteil ( < 100/0) in das Blut resorbiert. Alle
epidemiologischen Daten und wissenschaftliche Befunde sprechen dafür, dass diese
geringen Quecksilberkonzentrationen zu keiner erhöhten Toxizität bei Mutter und
Kind führen. Eine andere Quelle für Hg in der Milch ist das mit der Nahrung
aufgenommene organische Quecksilber Methyl-Hg, welches nahezu vollständig in
das Blut des Säuglings übertritt. Für Methyl-Hg ist bei hoher Aufnahme durch die
Mutter eine ausgeprägte neurotoxische Wirksamkeit für Fötus und Kleinkind
nachgewiesen, wogegen dies für Hg-typische Wirkungen beim Kind aufgrund
mütterlichen Amalgams nicht der Fall ist. Letztlich kommt es dabei auch beim
Säugling auf die Hg-Konzentration im Blut an, die wiederum von der Resorption
abhängt und die für die Konzentration in Organen und Urin maßgeblich ist.
Diesbezügliche Untersuchungen erbrachten im Blut und Urin von Kleinkindern
amalgamtragender Mütter keine auffälligen Werte. Nach dem Entfernen der
Füllungen ist die Hg-Konzentration im Blut vorübergehend für etwa zwei Wochen
erhöht und fällt danach unter den Ausgangswert ab. Ausgehend von
epidemiologischen Studien über die wesentlich höhere prä- und postnatale
Exposition von Säuglingen mit dem toxischeren Methyl-Hg bei hohem Fischverzehr
der Mutter ist für die vorübergehend erhöhte, jedoch vergleichsweise insgesamt
geringe zusätzliche Exposition durch anorganisches Hg infolge Entfernens
mütterlicher Füllungen eine Auswirkung auf den Säugling nicht zu erwarten. Über
den zeitlichen Verlauf der Hg-Werte in Blut und Milch nach dem Legen neuer
Füllungen gibt es keine Untersuchungen. Allerdings ist mit einer geringfügigen,
dauerhaften Erhöhung der Werte in Blut und Milch zu rechnen. Der
Quecksilbergehalt von Muttermilch bei Amalgamträgerinnen ist geringer oder gleich
hoch wie der von Kuhmilch oder Milchersatzprodukten.
Grundsätzlich empfiehlt sich beim Entfernen von Amalgamfüllungen eine adäquate
Wasserzufuhr und eine ausreichende Absaugung (gegebenenfalls zusätzlich das
Anlegen von Kofferdam), um das Verschlucken von Amalgampartikeln zu verhindern
und die Bildung bzw. Aufnahme quecksilberhaltiger Dämpfe zu minimieren.
Mit Blick auf die gesamte Hg-Belastung des Säuglings spricht nichts gegen die
Entfernung einzelner Amalgamfüllungen während der Stillzeit. Beim Legen neuer
Füllungen sollte eine mögliche Zunahme dieser Belastung in Betracht gezogen
werden, die aber nach bisherigem Kenntnisstand ohne gesundheitliche Auswirkung
auf den Säugling bleibt. Ein etwaiges Abstillen ist wegen der unbestreitbaren
vielfältigen Vorzüge des Stillens und der geringen Ouecksilberbelastung abzulehnen.
Alternativ zu Amalgam können Zemente, Kunststoffe und Metalllegierungen
verwendet werden. Bei Metalllegierungen ist zusätzlich die Belastungen durch
Abformwerkstoffe etc. zu bedenken. Aus all diesen Werkstoffen werden Substanzen
freigesetzt, wie. Metall-lonen (Gold, Kupfer, Zink, Palladium, uvm.), Monomere (z.B.
TEGDMA, HEMA, gfs. Bisphenol-Derivate), Formaldehyd, etc. . Der Kenntnisstand
über mögliche Folgen dieser Substanzen (Toxizität, Östrogenität, Mutagenität, etc.)
in den vorliegenden Konzentration ist äußerst begrenzt und wesentlich geringer als
beim Amalgam. Allerdings ist auch hier auf Grund der (leider nur kurzen) klinischen
Erfahrung davon auszugehen, dass keine Schädigungen zu erwarten sind. Eine
Reihung der einzelnen Werkstoffe hinsichtlich des damit verbundenen Risikos bei
Stillenden ist nicht möglich.
Liebe Grüße von deidamaus
ModTeam-Stillberatung