BES absetzen - auf die harte Tour?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Julia
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Julia »

Wie mobil bist du denn? In St. Augustin gibt es eine AFS-Gruppe mit sehr kompetenten und erfahrenen Beraterinnen, außerdem die LLL-Gruppe in Bonn. Außerdem ist die Stillgruppe im Marienhospital in Bonn sehr gut (und vor allem findet die wöchentlich statt), außerdem gibt es am St. Elisabeth eine ganz tolle IBCLC, die auch Stillsprechstunden hat.
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Totoro
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Totoro »

Ich wollte eigentlich am Dienstag nach Spich zur Stillgruppe, aber mein Mann war so nett mich schlafen zu lassen *grr* daher hab ich es nicht mehr geschafft, da der Kleine natürlich um Punkt 10 fällig war. Mit der Leiterin der Gruppe aus Spich hatte ich als erstes telefoniert und mit der LLL Frau die in Bonn das Treffen im Geburtshaus macht als zweites.
Nach Bonn wollte ich eigentlich nicht fahren für ne Stillgruppe, weil wenn will ich da ja nicht nur ein Mal hinfahren sondern öfter mal. Wir ziehen bald nach Hennef, da ist mir Bonn auf Dauer zu viel Gurkerei.
Daß in St. Augustin auch noch ne Gruppe ist wußte ich nicht, wann und wo treffen die sich denn?
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Julia
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Julia »

Also, unsere :) LLL-Gruppe ist auch nur ein Mal im Monat. pisces gurkt jedes Mal aus Remagen hin. ;) Ich würde mich freuen, dich trotz Gurkerei mal dort zu sehen. :) (habe gerade eben meinen Beraterinnenausweis bekommen, und jetzt bin ich ganz offiziell Co-Beraterin der Bonner Gruppe. :D) Mit Öffis ist das wirklich super erreichbar! [size=85](Ich würde auch mal bei dir vorbeikommen, nur bin ich, wie gesagt, ganz neu, und ich hätte erst wieder nächste Woche Zeit) Es kommen aber viele aufgrund der Örtlichkeit (weil sie im GH-Programm davon lesen) nur ein Mal oder nur, wenn sie das aktuelle Thema gerade anspricht. Es spricht also überhaupt nichts dagegen, wenn du nur ein Mal kommst und erst einmal schaust, ob es dir etwas bringt.


Die Gruppe in Sankt Augustin findet immer am 1. und 3. Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr in der Familienbildungsstätte Sankt Augustin, Bonner Str. 68, statt. Leider war ich dort schon ewig nicht mehr, weil Ronja zu dem Zeitpunkt Vorkindergarten hat. Sie ist ein wenig schwer zu finden, weil "Stillgruppe St. Augustin" nicht sehr googlebar ist, man muss schon die Stillberaterinnen googlen: http://www.begleitung-ins-leben.de/html/stillen.html


Für dein akutes Problem wäre es aber wohl wirklich angebracht, nicht erst die Gruppen abzuwarten. Guck mal, im St. Elisabeth (babyfreundliches KH) gibt es eine Stillambulanz: http://www.gk-bonn.de/bb_bonn/einrichtu ... Geburt.php
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Totoro
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Totoro »

Super, danke für die Links! Ins Geburtshaus zum LLL komm ich gern mal, eine gute Gelegenheit sich die neuen Räume anzusehen!
Das mit dem Hütchen scheint zu funktionieren, ich hab wieder mehr Milch! :oD Er hat grad zum Start ohne BES on einer Tour geschluckt, halt nur ne Minute oder so.
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Julia
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Julia »

Hallo Totoro!

Ich habe über euer Problem mit dem falschen Andocken mit BES nachgedacht.

Hast du schon mal probiert, ihn konsequent jedes Mal, wenn er falsch andockt, wieder abzudocken? Er ist ja noch sehr klein - in dem Alter machen sie manchmal noch die Mimik der Mama nach, und manchmal kann man den Kindern sehr deutlich zeigen: Mach mal AAAAA, und sobald das Mündchen auf ist, dockt man sie energisch an.

Eine andere Möglichkeit wäre es, den Schlauch des BES abzuklemmen und die Milch nur laufen zu lassen, wenn er korrekt andockt.

All das kann durchaus großen Unmut beim Kind hervorufen. :? (Malin hat am Anfang den Mund nicht weit genug geöffnet, was bei mir ganz schlimme Rhagaden auf der linken Seite verursacht hat. Ich war aber bei jedem Quäker von ihr sehr verunsichert, so dass ich nicht gut genug darauf geachtet habe, ob sie den Mund weit genug öffnet. Bei Ronja habe ich das gemacht, und sie hat es sehr schnell kapiert...)
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Julia »

Ach ja, und wegen "nur eine Minute": Das sagt aber ziemlich wenig über die Milchmenge aus. Es gibt Piranha-Kinder, die innerhalb weniger Minuten komplett fertig mit der Brust sind und dabei eine größere Menge zu sich nehmen als manche Halbstunden-Nuckler. Der Blick auf die Uhr stresst in den meisten Fällen nur. :)
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Squeeziemami »

das würde mich auch beruhigen.... Piranha-Kinder lol :)) ist das so unterschiedlich????
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Totoro
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Totoro »

Der Kleine hat grad so schlecht gestillt, daß ich mich jetzt trotz später Stunde an die Pumpe gehangen hab. Nachts lass ich ihn im Zweifel und mach die Schläuche auf, damit mein Mann schlafen kann. Ich versuch natürlcih das zu korrigieren wenn es unangenehm ist, aber oft klappt es nicht. Großer Unmut ist gut, der verweigert sich dann total und wird irgendwann ganz gegen seine Art hysterisch. Mimik nachmachen funktioniert nicht, das hatte ich schon ganz am Anfang mit der Hebamme versucht. :(
Das ist echt Tagesperformance, heute ging es tagsüber wieder super ohne Hütchen, abends war wieder der Wurm drin. Dafür hat er abends ohne BES gestillt und tagsüber ging nichts ohne Schlauch. Schlauch unter die BW ist für mich tatsächlich angenehmer, aber er macht seine Schnute nicht weiter auf dadurch.
Piranha, das kann ich mir bei meiner faulen Socke kaum vorstellen. :D
Ach so, Julia, du kannst gerne mal vorbei kommen oder ich kann bei dir vorbeikommen. Schaden kanns nicht! :D Hier tobt halt nur das Chaos, ich fang langsam schon an Kartons zu packen etc. Ich werd auch versuchen Montag in die Stillgruppe zu fahren. Muß das Fliesenkaufen bis danach warten. *g*
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Totoro
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von Totoro »

Ich war ja jetzt bei der Stillgruppe. Die Leiterin meinte, zu Anfang der Stillzeit werden Prolaktinrezeptoren gebildet, und wenn da was dazwischen kommt und den Prozeß unterbricht kann man sich auf den Kopf stellen, aber es hilft nichts. Bis zur nächsten Geburt.
Nun frag ich mich, wenn das so ist, wie funktioniert dann die künstliche Relaktation bei Adoptivmamas etc.?

Ich hab nun endlich noch ein paar BES, damit fallen die Nächte entspannter aus! :)
Zumindest wenn das Quietschie nicht als neues Hobby hätte: aufwachen, vor Hunger schreien, wenns dann was gibt drei Schluck trinken und weiterpennen bis man abgelegt wird, dann wieder von vorn. Und dann bei Mama auf dem Bauch eine Stunde lang zu pennen um dann aber wirklich Hunger zu haben und zu essen. Und das zwei mal in der Nacht ...
Wenn ich dann noch hätte sterilisieren müssen hätt ich praktisch gar nicht mehr geschlafen ... oweia.
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jusl
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Re: BES absetzen - auf die harte Tour?

Beitrag von jusl »

Die Leiterin meinte, zu Anfang der Stillzeit werden Prolaktinrezeptoren gebildet, und wenn da was dazwischen kommt und den Prozeß unterbricht kann man sich auf den Kopf stellen, aber es hilft nichts. Bis zur nächsten Geburt.
Nun frag ich mich, wenn das so ist, wie funktioniert dann die künstliche Relaktation bei Adoptivmamas etc.?


Die Leiterin Deiner Stillgruppe hat grundsätzlich recht: Nach der Geburt gibt es ein gewisses Zeitfenster für einen physiologischen Stillstart, der auch passieren muss (zur Not geht auch Pumpen), da dadurch letzte "Umbauten" am Brustgewebe stattfinden (sozusagen "Abschlussarbeiten" - die Umbauarbeiten haben mit Eintritt der Schwangerschaft begonnen), und bestimmte hormonelle Prozesse ineinandergreifen müssen. Diese Prozesse sind störanfällig (z.B. wenn permanente große Mengen an Schmerz- oder Stresshormonen dazwischen funken oder das Baby zu selten gestillt wird).
Nicht alle Mütter reagieren psychisch und körperlich gleich. Bei mancher Mutter findet das erste erfolgreiche Stillen/Pumpen erst eine Woche nach der Geburt statt, aber dennoch gelingt es ihr und ihrem Kind, die Stillbeziehung so zu retten, dass hinterher beide problemlos stillen (Mutter erreicht Laktation auf Vollstillniveau, Kind lernt gute Stilltechnik). Bei anderen Müttern reicht ein vermeintlich geringerer Grund, so dass Störungen sich potenzieren: Kind trinkt nicht richtig, Mutter bildet nicht genug Milch, vielleicht noch med. Besonderheiten dazu - und eh man sich versieht hat das Kind wochenlang viele Flaschen mit künstlicher Milch bekommen, und die Milchbildung kam nie vollständig in Gang.

Relaktation kann gelingen - die Erfolgsquote (damit meine ich jetzt die Chance auf VOLLstillen - als "Erfolg" sind bei Relaktation normalerweise ganz andere Dinge zu werten, die sich NICHT in Millilitern ausdrücken lassen!!..) hängt sehr empfindlich von bestimmten Rahmenbedingungen ab.
1. War die Mutter je auf Vollstillniveau? Irgendwann? Vielleicht direkt nach der Geburt, oder irgendwann später? Falls NEIN, sind die Aussichten auf VOLLES Stillen bei Relaktation praktisch gleich null - die Erklärung dafür ist exakt die Aussage Deiner Stillgruppenleiterin. Selbstverständlich heißt dies aber nicht, dass nicht dennoch positiv erlebtes Teilstillen möglich ist.
2. Wie einfach akzeptiert das Baby die Brust?
3. Wie gut ist die Stilltechnik des Babys?
4. Wie lange liegt die letzte Still(-mahl-)zeit zurück?
5. Wie viel Stillwissen und Stillerfahrung hat die Mutter insgesamt (vorherige Kinder)?
6. Wie viel Unterstützung aus ihrem Umfeld erfährt die relaktierende Mutter?
7. Wie ist die psychische Verfassung der Mutter?

- Das sind so die wichtigsten, ersten Fragen, die ich mit jeder Mutter, die sich in persönlicher Beratung an mich wendet weil sie eine Relaktation erwägt, im Laufe der Beratung erarbeite.

Sogenannte induzierte Lakation (so nennt man das Anregen der Milchproduktion z.B. bei Adoptivmüttern, die nie schwanger waren, also ohne vorhergehender Schwangerschaft und Geburt stillen wollen) ist davon noch mal ein Spezialfall - mir ist kein Fall bekannt, bei dem eine Mutter nach induzierter Laktation ihre Milchmenge auf Vollstillniveau steigern konnte.

Der ganz ganz wesentliche Punkt bei jeder Relaktation (oder induzierter Laktation) ist die Erkenntnis, dass Bindung und Beziehung zum Kind NICHT von der Milchmenge abhängen! Jede relaktierende Mutter sollte sich ausreichend Zeit nehmen, diese Tatsache für sich einzuordnen. In persönlichen Relaktations-Stillberatungen nimmt dieser Punkt bei mir einen recht großen Raum ein - hier sind wir direkt bei der Definition von "Erfolg"! Für Mütter, die "Erfolg" mit "Vollstillen" gleichsetzen, bedeutet selbst 90%iges Stillen mit 10% Zufüttern automatisch Missverfolg. Das ist sooo schade!.. In der persönlichen Beratung begleite ich diese Mütter v.a. dabei, dass sie "Erfolg" für sich neu definieren können. Denn vor lauter Abpump-Stress und Kind-an-die-Brust-Bringen und den 100 Sorgen die all dies im Alltag mit sich bringt, kann man leicht vergessen, WOFÜR man den ganzen Aufwand eigentlich treibt.

LG;
Julia
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