Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

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Caratra
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Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Caratra »

Die Geburt meines ersten Kindes war ein geplanter Kaiserschnitt nach Gestose-Symptomatik bei mir. Die ersten Tage im Krankenhaus waren aus stilltechnischer Sicht furchtbar, und da nun beim zweiten Kind am Montag erneut ein Kaiserschnitt geplant ist, möchte ich es dieses Mal besser vorbereitet sein.

Zunächst meine Erlebnisse beim ersten Kind:
Aufgrund von massiven Wassereinlagerungen und grenzwertigem Blutdruck bei mir kam mein erstes Kind per geplanten Kaiserschnitt auf die Welt. Das Bonding wäre durchaus noch verbesserungswürdig gewesen (Ich bekam ein fertig gewaschenes und angezogenes Baby auf die Brust.), aber immerhin wurde noch im Kreissaal jede Seite einmal angelegt.
Zurück auf Station habe ich nur dann gestillt, wenn ich Hungerzeichen wahrgenommen habe und jeweils nur eine Seite (also viel zu selten). Allerdings war mein Baby auch sehr schläfrig und mir wurde gesagt, dass das Baby den Bauch voller Fruchtwasser hätte und ihm vermutlich übel wäre. In der ersten Nacht konnte ich mich vor Schmerzen kaum bewegen und hätte Hilfe beim Anlegen benötigt. Diese bekam ich allerdings kaum, sondern nur den Kommentar, dass man mit meinen Brustwarzen eh nicht stillen könnte und ich Stillhütchen bräuchte.
Dies alles führte dazu, dass ich die ersten 24 Stunden sehr selten gestillt habe. Danach war mein Kind wacher, hat deutlicher gezeigt, dass es stillen möchte, und ich fühlte mich auf dem richtigen Weg, auch wenn es beim Stillen schnell eingeschlafen ist und schlecht/nicht wachzuhalten war.
Allerdings hatte es beim Wiegen am zweiten Tag schon fast 10 Prozent abgenommen, und die Schwestern waren höchst alarmiert (Der Kinderarzt sah es bei der U2 später am Tag deutlich gelassener, allerdings war es da schon zu spät.) Ich musste Abpumpen (Es kamen natürlich nur ein paar Milliliter raus.), und ich wurde massiv gedrängt zuzufüttern (Eine Schwester drohte sogar damit, dass man mir sonst mein Kind wegnehmen müsste.). Meine Sorge vor einer Saugverwirrung wurde abgetan und eine stillfreundliche Zufüttermethode als nicht praktikabel bezeichnet. Wieder wurde mir gesagt, dass ich Stillhütchen bräuchte, weil mein Kind die Brustwarze nicht zu fassen bekäme. Das schlimme war, dass jede Schwester was anderes gesagt hat, und jede ihren ganz eigenen Tipp parat hatte.
Ich habe dann angefangen alle drei Stunden zu stillen und anschließend noch abzupumpen. Zugefüttert wurde das Abgepumpte und auch Pre, allerdings ohne eine bestimmte Mengenvorgabe zu haben. Zugefüttert wurde per Fläschchen, und es hat genau 24 Stunden gedauert, bis mein Kind nicht mehr an die Brust wollte. Soviel zum Thema Saugverwirrung.
Ich habe dann auf eigene Faust versucht, mein Baby mit Stillhütchen an die Brust zu bekommen, was zum Glück klappte. So konnte ich immerhin weiterstillen. Entlassen wurde ich dann am vierten Tag nach dem Kaiserschnitt. An diesem Tag hatte ich auch den Milcheinschuss (Meiner Meinung nach - würde ich den Schwestern Glauben schenken, dann würde ich heute noch darauf warten.).

Nach der Entlassung habe ich nicht mehr gepumpt und nicht mehr zugefüttert. Mein Baby hat immer ordentlich zugenommen und wurde sechs Monate voll gestillt. (Und 10 Monate nahezu voll, weil es wenig Interesse an Beikost hatte. Und heute habe ich ein Ü2-Still- bzw. Nuckelkind.) Und trotzdem hat diese Zeit im Krankenhaus dazu geführt, dass ich ständig Angst hatte, ich hätte nicht genügend Milch für mein Baby. Zu Hause habe ich auch zunächst mit Stillhütchen gestillt. Mit 5 Wochen hat mir mein Baby eindeutig gezeigt, dass es lieber die blanke Brust hätte. Allerdings habe ich ihm die Hütchen weitere 3 Wochen lang immer wieder aufgedrängt, weil ich Angst hatte, es würde an der blanken Brust zu wenig bekommen.

Und jetzt vor dem zweiten Kaiserschnitt habe ich Angst, dass sich die Geschichte wiederholt. Zumal ich dieses Mal im Krankenhaus wesentlich weniger Unterstützung haben werde, weil sich mein Partner ja um das große Geschwisterkind kümmern muss.

Um dieses Mal aber besser vorbereitet zu sein, habe ich ein paar Fragen:
1) Ich weiß, dass ich möglichst schnell auf die optimale Stillfrequenz von 8 – 12x täglich kommen sollte. Was mache ich aber, wenn das Baby die ersten 24 Stunden doch zu müde/schlapp sein sollte? Soll ich dann schon mal mit Pumpen anfangen?
2) Wenn das Baby die Brustwarze im Mund behält und das Vakuum halten kann, kann es dann dennoch nötig sein Stillhütchen zu verwenden?
3) Mein erstes Kind zeigte nach zwei Tagen bereits eine starke Gewichtsabnahme. Könnten da meine Wassereinlagerungen und Infusionen vor dem Kaiserschnitt eine Rolle gespielt haben? Auch in dieser Schwangerschaft habe ich wieder massiv Wasser eingelagert. Sind die 10 % Abnahme unter diesem Gesichtspunkt anders zu beurteilen oder stellen sie dennoch eine klare Zufütterindikation dar?
4) Falls ich denn Pre zufüttern sollte: Welche Menge macht denn da pro Tag bzw. pro Mahlzeit Sinn? Bei meinem ersten Kind fand ich es so planlos. Ich habe gestillt, Abgepumptes zugefüttert und dann noch Pre gefüttert. Ich hatte dabei aber keine Mengenvorgaben.
5) Zufüttern möchte ich dieses Mal auf jeden Fall stillfreundlich. Welche Möglichkeiten habe ich denn da im Krankenhaus? Ich kann ja z.B. schlecht den Medela Softcup mitbringen, weil es ja steril sein muss.
6) Mir wurde gesagt, dass ich mein Baby beim Stillen nicht am Kopf streicheln sollte, weil es ansonsten das Streicheln mit der Nahrungsaufnahme assoziieren würde. Das ist Quatsch, oder?

Hm, der Text ist ziemlich lang geworden. Es war sicher auch ein Stück weit therapeutisches Schreiben. Ich hoffe, dass ihr mir meine Fragen beantworten könnt, damit ich ein Stück beruhigter am Montag ins Krankenhaus fahren kann.
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kleineanne
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von kleineanne »

Ich bin leider nicht so kompetent für Stillfragen, hatte aber ein paar spontane Gedanken. Gehst du wieder in das gleiche Krankenhaus wie beim ersten Mal? Ich würde mir dann wohl eine Stillberaterin vor Ort suchen, die mich im Krankenhaus besucht und dort auch vertritt, damit du nicht wieder so viel Übergriffiges über dich ergehen lassen musst und jemanden hast, der Ruhe bewahrt, wenn wieder solche Kommentare kommen. Ich finde das so unter aller Sau, einer Frau zu sagen, so könne sie nicht stillen. Es stimmt einfach seltenst, macht aber nachhaltig schlechte Gefühle. Siehe bei dir die Angst, die Milch würde nicht reichen über Monate hinweg. Ansonsten möchte ich noch betonen, dass du jetzt stillerfahren und -erprobt bist. Das macht ganz viel aus. Du weißt, dass du stillen kannst, genug Milch hast und dein Kind ernähren kannst. Punkt 6 finde ich ja maximalen Quatsch und hab grad glatt mein stillendes Baby mal gestreichelt... Du wirst es ja auch nicht nur beim Stillen streicheln.
Ich wünsche dir alles Gute und eine schöne Geburt.

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Momolina
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Momolina »

Ich bin auf dem Sprung. Deshalb nur kurz. Bei mir stand der KS auch im Raum. Ich habe mir auch Dinge überlegt wie: Kind nicht waschen, auf meine Brust bis OP fertig, U1 kann warten, im OP stillen.
Wichtig ist, dass du dein Baby bei dir, an dir hast. Nackig ist ganz wichtig, auch zum stillen. Du kannst es ungewaschen und nackt lassen, auch auf Station dir ersten Stunden. Dadurch ist das Baby sowieso oft und lange an der Brust. Wecktipps stehen hier irgendwo verlinkt.
Wichtig finde ich: du kannst srillen, dein Baby kann es und falls es doch unerwartet Probleme gibt, steh fest auf beiden Beinen gegen das KH und frag im SuT nach. Das Wissen Beruhigt ungemein.
Du kannst aber auch nach KS ambulant entbinden und heim. Das erspart auch viel Kraft und Nerven.
Viele Grüße, Momolina
mit drei Kindern (2009, 2012, 2015)
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Brianna
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Brianna »

Ungefähr so ging es mir nach dem zweiten Kaiserschnitt auch. Es dürfte eigentlich nicht so sein.

Zum stillfreundlichen zufüttern gibt es in der Klinik bestimmt Löffel und kleine Medikamentenbecher.

Ich würde mich ansonsten ab Geburt mit allen Daten hier beraten lassen, um kompetent über die Gewichtsentwicklung und eine eventuelle Zufütterung beraten zu werden.
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Solène »

Hallo Caratra,
mein Stillstart mit Kind 1 verlief ähnlich wie bei dir. Ich hatte eine lange und schwere Geburt (allerdings keinen Kaiserschnitt ) und wg insulinpflichtigem Gestationsdiabetes wurde mein Sohn gegen meinen Willen und ohne vorherige Blutzuckerkontrolle noch im Kreißsaal per Flasche zugefüttert. Diese eine Flasche reichte für eine schwere Saugverwirrung. Ich bekam auch zu hören Stillen wäre bei mir schwierig bis unmöglich. Zum Glück hatte ich eine wunderbare Hebamme die auch Stillberaterin ist und wir haben es nach vielen schweren Wochen dann noch zum Vollstillen gebracht . Mangels Alternative musste ich auch mit Kind 2 ins gleiche Kh. Ich habe im Vorfeld sowohl im ärztlichen Geburtsplanungsgespräch als auch in dem Gespräch mit den Hebammen betont und es dick notieren lassen dass ich auf eine saugerfreie , stillfreundliche Zufüttermethode bestehe. Man hätte sicher noch diskutieren können ob diese Zufütterung überhaupt erforderlich wäre aber leider ist dieses Procedere bei Diabetes in der Klinik Standard, alle Babys werden dort innerhalb 30 min nach Geburt gefüttert und dann alle 3-4 h. Da auch noch gegen der Strom zu schwimmen wäre sehr schwierig geworden und das saugerfreie war mir wichtiger.

Bei Kind 2 lief es perfekt. Die Geburt war leichter und schneller, ich konnte sie direkt anlegen was auch prima klappte (die Stillerfahrung vom Großen hat da sehr viel ausgemacht! ). Um des lieben Frieden willens habe ich dann immer nach dem Stillen ein paar ml PRE per Spritze zugefüttert. Ich hatte auch erst an Becher oder dgl gedacht aber das lässt sich dort nicht sterilisieren . Normale 5 oder 10 ml Spritzen sind in jedem Krankenhaus steril verfügbar . Ich habe ihr die Milch dann in Minuschlückchen in den Mund geträufelt, das hat gut geklappt obwohl es mit einer kleinen Sonde vorne dran vermutlich noch besser gewesen wäre. In meiner Klinik galt als Zufüttermenge je Mahlzeit 10 ml Tag 1, 20 ml Tag 2, 30 ml Tag 3 usw. Ich habe mich daran nicht gehalten und deutlich weniger gegeben damit das Kind nicht pappsatt im Fresskoma landet. Sie hat sich so von Anfang an sehr regelmäßig alle 2-3 h gemeldet. Nach 24 h habe ich das Zufüttern beendet, die Bz Werte waren gut und die Kleine hatte kaum abgenommen . Wir stillen nun 1 Jahr später immernoch.

Mein Tipp also, vorher deine Wünsche festlegen und dann auch durchsetzen dass es umgesetzt wird. Mir wurde immer wieder ein Fläschchen gebracht und ich wurde mehr wie einmal sehr skeptisch angeguckt. Beim 2 Kind hatte ich aber genug Selbstvertrauen meinen Weg zu gehen.

Ich wünsche dir, dass du diesmal einen schöneren Start hast.

Solène

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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Salome »

Gibt es vielleicht die Möglichkeit, ein anderes KKH aufzusuchen? Vielleicht läuft es in einem KKH besser, das als "babyfreundlich" zertifiziert ist?

Die Idee, eine externe Stillberaterin zu suchen finde ich auch gut. Sie kann Dir im KKH dann unabhängig von den zeitlich oft sehr eingebundenen und oft wechselnden Krankenschwestern vielleicht besser helfen.
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Elena
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Elena »

Ich kann dich sehr gut verstehen, so ging es mir vor dem zweiten KS auch! Nach meinem ersten hatte ich die von dir beschriebenen Probleme - Stillprobleme, Zufüttern mit Flasche, Stillhütchen, Schmerzen und Probleme, mich zu bewegen. Ich habe dann zwar fast zwei Jahre lang problemlos gestillt, aber der Anfang war nicht so toll. Dementsprechend hatte ich dieselben Bedenken wie du. Und dann ist es sooooooo problemlos gelaufen! Das Baby hat sofort problemlos gestillt. Es hat zwar (weil es sehr groß war, Diabetes war allerdings ausgeschlossen worden) Glukoselösung aus der Flasche bekommen, aber die zwei, drei Mal haben uns nicht weiter gestört. Sie hatte das Stillen sofort kapiert und dann so eifrig betrieben, dass die Schwestern mit Sprüchen wie "Lassen Sie sie bloß nicht zu oft trinken" kamen, die ich einfach überhört habe. Ergebnis war, dass ich sehr schnell einen Milcheinschuss hatte, da haben dann alle gestaunt und waren begeistert. Der Milcheinschuss war aber viel sanfter als beim ersten Kind, was wohl normal ist. Das Stillen hat wirklich von Anfang an so problemlos geklappt, wie es nur sein kann. Auch, weil ich wusste, dass es klappt - ich hatte die Große ja gerade erst abgestillt. So ist das bei dir auch - du weißt, dass es klappt, dass du es kannst. Es ist etwas VÖLLIG anderes, das zweite Baby im Arm zu halten und anzulegen als das erste. Dein Körper weiß, was er tun muss. Vertrau darauf!

Was mir noch SEHR geholfen hat, war übrigens, dass ich recht bald nach der OP aufgestanden bin. Morgens um halb 9 war die OP, mittags musste ich zum ersten Mal aufs Klo laufen. Ich dachte ich spinne, als die Schwestern das vorschlugen, aber es war das einzig Wahre! Natürlich ist das erste Aufstehen höllisch, das zweite auch noch, aber es wird ja besser. Ich habe dann regelmäßig etwas am Tisch gesessen und gelesen, Tagebuch geschrieben etc., statt nur im Bett zu hängen. Und mir ging es dadurch so viel besser als beim ersten KS. Ich habe das Baby komplett allein versorgt und wir wurden angenehm in Ruhe gelassen. Beim dritten KS habe ich selbst auch darauf geachtet, dass ich schnell mobil wurde, und war dann nur 3 Tage im KH. Übrigens gab es bei mir im KH Physiotherapeuten, die einem ein paar Übungen zeigten, wie man schneller mobil wird. Die kamen leider erst 2 Stunden vor meiner Entlassung zu mir, aber ich denke, sowas kann tatsächlich dabei helfen, schneller wieder beweglich zu sein.
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Elena »

Ach, eins habe ich vergessen: Meines Wissens behindern Stillhütchen die Milchbildung (darüber findet du hier sicher etwas). Deine Bedenken, dass das Baby ohne zu wenig bekommt, waren also grundlos. Es ist umgekehrt. Ich würde also nicht, mal eben die Hütchen nehmen, weil es damit vielleicht schneller klappt. Auch hier. Du weißt jetzt, dass du problemlos ohne Hütchen stillen kannst. Deine Brust hat das Stillen nun lange trainiert. Soweit ich weiß, verändert sich die Brust dadurch, die Brustwarzen werden definierter, was das Stillen natürlich erleichtert. Gehe erstmal davon aus, dass du keine Hütchen brauchen wirst.
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von tania »

toll, wie du trotz der vielen behinderungen/fehlinformationen nach der geburt zum vollstillen gefunden hast.

du hast ja schon viel hilfreiches gehoert, ich versuche, dir deine konkreten fragen zu beantworten.
Caratra hat geschrieben:1) Ich weiß, dass ich möglichst schnell auf die optimale Stillfrequenz von 8 – 12x täglich kommen sollte. Was mache ich aber, wenn das Baby die ersten 24 Stunden doch zu müde/schlapp sein sollte? Soll ich dann schon mal mit Pumpen anfangen?
pumpen ist vor milcheinschuss nicht so besonders sinnvoll, weil all das kostbare kolostrum in der pumpe haengenbleibt und nur sehr wenig im auffangbehaelter ankommt. guenstiger ist also von hand ausstreichen und per spritze dem kind geben. noch besser aber: wecktipps fuer neugeborene, massnahmen gegen energieverlust und wechselstillen. stillt deine grosse noch?
2) Wenn das Baby die Brustwarze im Mund behält und das Vakuum halten kann, kann es dann dennoch nötig sein Stillhütchen zu verwenden?
faellt mir gerade kein grund ein, warum. brusthuetchen sind ein eingriff in die stillbeziehung, der nur nach strenger indikation erfolgen sollte, also nur, wenn es unbedingt noetig ist. wenn das kind gut stillt, sind sie NICHT noetig.
3) Mein erstes Kind zeigte nach zwei Tagen bereits eine starke Gewichtsabnahme. Könnten da meine Wassereinlagerungen und Infusionen vor dem Kaiserschnitt eine Rolle gespielt haben? Auch in dieser Schwangerschaft habe ich wieder massiv Wasser eingelagert. Sind die 10 % Abnahme unter diesem Gesichtspunkt anders zu beurteilen oder stellen sie dennoch eine klare Zufütterindikation dar?
eigentlich heisst es, dass das baby ab 10% abnahme gut beobachtet werden sollte und das stillmenagement verbessert werden sollte und ab 12, spatestens 15% zugefuettert werden sollte. infusionen vor der geburt machen das baby schwerer und die abnahme nach geburt hoher. doch auch hier gilt, dass ab 15% verlust zugefuettert werden sollte. so lange das stillfreundlich (!) geschieht, ist es eine unterstuetzung des stillens. bei so kleinen eignet sich eine spritze zum zufuettern. du kannst darauf bestehen, dass du dein kind fuetterst, sollte es noetig sein. dann musst du auch nicht dikutieren, wie du es fuetterst.
4) Falls ich denn Pre zufüttern sollte: Welche Menge macht denn da pro Tag bzw. pro Mahlzeit Sinn? Bei meinem ersten Kind fand ich es so planlos. Ich habe gestillt, Abgepumptes zugefüttert und dann noch Pre gefüttert. Ich hatte dabei aber keine Mengenvorgaben.
das ist so allgemein kaum zu beantworten. mehr als 50ml auf ein mal ist bei einem neugeborenen aber zu viel. auch zugefuettert sollten neugeborene 10-12x essen, das macht pro mahlzeit die haelfte der vorgegebenen mengen, die sich noch an sechs mahlzeiten orientieren. die gesamttagesmenge orientiert sich an den gewichtsdaten des babys.
5) Zufüttern möchte ich dieses Mal auf jeden Fall stillfreundlich. Welche Möglichkeiten habe ich denn da im Krankenhaus? Ich kann ja z.B. schlecht den Medela Softcup mitbringen, weil es ja steril sein muss.
spritze. und: es geht jeder becher, es muss nicht der medela softcup sein.
6) Mir wurde gesagt, dass ich mein Baby beim Stillen nicht am Kopf streicheln sollte, weil es ansonsten das Streicheln mit der Nahrungsaufnahme assoziieren würde. Das ist Quatsch, oder?
wow - das hab ich noch nie gehoert! ich versuch grad verzweifelt da irgend einen sinn reinzudenken - mir faellt nix ein. geht es in richtung erziehungstipp (sonst streichelst du ihn mit fuenf jahren noch am kopf beim essen)? was stimmt: einige babys sind leicht irritiert, wenn sie am kopf angefasst werden und lassen die brust wieder los. aber das merkst du dann schon, keine sorge. wichtig ist, dass nicht sonstewer am baby rumfummelt waehrend es stillt.

kannst du im krankenhaus mobil ins internet? dann kannst du auch "live" deine fragen stellen, wenn es noetig sein sollte. aber natuerlich auch weiter proohylaktisch hier.

liebe gruesse, tania
ModTeam Stillberatung
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Carraluma
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Re: Einige Fragen vor zweitem Kaiserschnitt

Beitrag von Carraluma »

Brustkompression? Wäre das nicht auch noch was für den Anfang?
Wechselstillen ist doch nur gut durchführbar, wenn das Anlegen schon halbwegs gut klappt, sonst ist es sehr anstrengend.
Carraluma mit der Tanzmaus (*2012), dem Waschbären (*2016) und der Quatschmaus (*2019)
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