Juhuu, auf (nicht ganz) frischer Tat ertappt: Bakterienfehlbesiedelung
Verfasst: 14.12.2016, 12:43
Hallo zusammen,
ich wollte Euch mal ein bisschen was erzählen, einfach um zu sensibilisieren, was es alles gibt und was alles möglich ist.
Vorgeschichte, die damit nicht so wahnsinnig viel zu tun hat: ich hatte seit 15 Jahren mehrere Darmverschlüsse (Ileus und Subileus) aufgrund von vielen Verwachsungen im Bauchraum, die natürlich durch weitere OPs auch nicht weniger werden.
Und so habe ich mich beim letzten Subileus im September entschieden, wir lösen diesmal keine Verwachsungen, sondern ich kümmere mich erstmals (! - irgendwie auch logisch: Normal wurde ich notfallmäßig eingeliefert, vor mir stand ein Chirurg und der hat dann eben eine OP geplant) um eine gute Ernährungsberatung, die mir gegen meine "erhöhte Darmperistaltik" (sprich Pupsalarm lebenslänglich) hilft. Wirklich zufällig wurde mir eine Ernährungsberaterin empfohlen, deren Mann sich als Allgemeinmediziner auf den Darm spezialisiert hat.
Die Ernährungsberaterin hat einfach aufgrund von älteren Labors (ganz allgemein gehaltene) und geschickt gestellten Fragen vermutet, dass ich auf Zucker im Allgemeinen mit Unverträglichkeiten reagiere. Laktose und Fruktose wusste ich schon länger durch Atemtests, aber normaler Haushaltszucker war mir neu. Ziemlicher Supergau für eine Zuckersüchtige wie mich. In Verbindung mit den ganzen Tipps, die mit den Darmverschlüssen zu tun haben, eine seeehr eingeschränkte Ernährung. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir das gut tut.
Dann war ich bei ihrem Mann. Er hat mir erklärt, dass die Standardlabors nicht ausreichend sind für die Diagnostik, und dass ich bitte ein detaillierteres über ein Speziallabor machen soll (250 Euro Selbstzahler - völlig egal, wenns was bringt!). Nur so können wir die Unverträglichkeiten differenzieren und eine Bakterienfehlbesiedelung herausfinden. Und heute nach drei Wochen (das dauert, weil da noch in Handarbeit gezüchtet wird) war die Besprechnung.
(Achtung an die Mediziner: ich bin völliger Laie, ich hoffe, es rollt Euch nicht die Fußnägel, was ich jetzt erzähle )
Aufgrund der mangelnden Fähigkeit im Dünndarm Zucker (tatsächlich egal welchen) zu spalten, wird dieser weiter in den Dickdarm transportiert. Da hat er aber nichts verloren. Außer Bakterien, die nur ein Nischen-Dasein führen dürfen, lecker Futter zu liefern. Bei mir sind es Clostridien, die 6x so hoch sind, wie sie sein dürfen. Diese produzieren wohl neben Fäulnis auch Histamin. Eine immense Histaminunverträglichkeit habe ich zwar nicht, aber supergut abbauen kann ich es auch nicht. Heißt: selbst produziertes Histamin plus durch die Nahrung zugeführtes ergibt dann eben doch einen heftigen Pegel... also Krämpfe.
Zusätzlich ist der PH-Wert immens erhöht. "Lauge" meinte der Doc.
Das führt irgendwie alles zu starken Entzündungen in der Darmwand. Verdauung im Sinne von Verwertung findet nicht mehr statt. Nahrung verfault nur, statt verdaut zu werden.
(wenn ich das so runterschreibe, hätte ich wohl schon noch tiefer rückfragen sollen )
Das ganze nennt sich Fäulnisdyspepsie. Okay.
Mit einer laaaaangen Darmsanierung (er redet von einem Jahr im besten Fall) und viel Durchhaltevermögen kann man das wohl recht gut behandeln. Die Clostridien müssen auf Normalmaß ausgehungert werden. Der erste Step beginnt mit Heilerde und Probiotik. Mal sehen, wie gut ich das vertrage.
Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass ich endlich eine Diagnose habe, und freue mich - bei allen Einschränkungen, die ich jetzt habe - endlich etwas tun zu können.
ich wollte Euch mal ein bisschen was erzählen, einfach um zu sensibilisieren, was es alles gibt und was alles möglich ist.
Vorgeschichte, die damit nicht so wahnsinnig viel zu tun hat: ich hatte seit 15 Jahren mehrere Darmverschlüsse (Ileus und Subileus) aufgrund von vielen Verwachsungen im Bauchraum, die natürlich durch weitere OPs auch nicht weniger werden.
Und so habe ich mich beim letzten Subileus im September entschieden, wir lösen diesmal keine Verwachsungen, sondern ich kümmere mich erstmals (! - irgendwie auch logisch: Normal wurde ich notfallmäßig eingeliefert, vor mir stand ein Chirurg und der hat dann eben eine OP geplant) um eine gute Ernährungsberatung, die mir gegen meine "erhöhte Darmperistaltik" (sprich Pupsalarm lebenslänglich) hilft. Wirklich zufällig wurde mir eine Ernährungsberaterin empfohlen, deren Mann sich als Allgemeinmediziner auf den Darm spezialisiert hat.
Die Ernährungsberaterin hat einfach aufgrund von älteren Labors (ganz allgemein gehaltene) und geschickt gestellten Fragen vermutet, dass ich auf Zucker im Allgemeinen mit Unverträglichkeiten reagiere. Laktose und Fruktose wusste ich schon länger durch Atemtests, aber normaler Haushaltszucker war mir neu. Ziemlicher Supergau für eine Zuckersüchtige wie mich. In Verbindung mit den ganzen Tipps, die mit den Darmverschlüssen zu tun haben, eine seeehr eingeschränkte Ernährung. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir das gut tut.
Dann war ich bei ihrem Mann. Er hat mir erklärt, dass die Standardlabors nicht ausreichend sind für die Diagnostik, und dass ich bitte ein detaillierteres über ein Speziallabor machen soll (250 Euro Selbstzahler - völlig egal, wenns was bringt!). Nur so können wir die Unverträglichkeiten differenzieren und eine Bakterienfehlbesiedelung herausfinden. Und heute nach drei Wochen (das dauert, weil da noch in Handarbeit gezüchtet wird) war die Besprechnung.
(Achtung an die Mediziner: ich bin völliger Laie, ich hoffe, es rollt Euch nicht die Fußnägel, was ich jetzt erzähle )
Aufgrund der mangelnden Fähigkeit im Dünndarm Zucker (tatsächlich egal welchen) zu spalten, wird dieser weiter in den Dickdarm transportiert. Da hat er aber nichts verloren. Außer Bakterien, die nur ein Nischen-Dasein führen dürfen, lecker Futter zu liefern. Bei mir sind es Clostridien, die 6x so hoch sind, wie sie sein dürfen. Diese produzieren wohl neben Fäulnis auch Histamin. Eine immense Histaminunverträglichkeit habe ich zwar nicht, aber supergut abbauen kann ich es auch nicht. Heißt: selbst produziertes Histamin plus durch die Nahrung zugeführtes ergibt dann eben doch einen heftigen Pegel... also Krämpfe.
Zusätzlich ist der PH-Wert immens erhöht. "Lauge" meinte der Doc.
Das führt irgendwie alles zu starken Entzündungen in der Darmwand. Verdauung im Sinne von Verwertung findet nicht mehr statt. Nahrung verfault nur, statt verdaut zu werden.
(wenn ich das so runterschreibe, hätte ich wohl schon noch tiefer rückfragen sollen )
Das ganze nennt sich Fäulnisdyspepsie. Okay.
Mit einer laaaaangen Darmsanierung (er redet von einem Jahr im besten Fall) und viel Durchhaltevermögen kann man das wohl recht gut behandeln. Die Clostridien müssen auf Normalmaß ausgehungert werden. Der erste Step beginnt mit Heilerde und Probiotik. Mal sehen, wie gut ich das vertrage.
Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass ich endlich eine Diagnose habe, und freue mich - bei allen Einschränkungen, die ich jetzt habe - endlich etwas tun zu können.