Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Austausch, Rezepte und Erste Hilfe für die Ernährungsumstellung bei Zöliakie, Milcheiweißunverträglichkeit, Lactoseintoleranz, etc.
Lösche Benutzer 17612

Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Ich würde mich da auch kundig machen ob die Frau Zöliakie hat oder "kein Gluten verträgt". Wenn es wirklich Zöliakie ist, dann kannst Du Schüsseln und Co wohl wirklich nicht benutzen und es ist tatsächlich nicht so einfach.
In den USA verknüpfen aber viele Menschen ihre Befindlichkeitsstörungen mit Gluten, z.B. Übergewicht etc. Ich bin da ausgesprochen skeptisch. In dem Fall würde ich nicht bewusst mit glutenhaltigen Zutaten arbeiten, aber kein riesen Tamtam drum machen.
Übrigens kann es bei dieser Gruppe sein, dass sie ein lange gereiftes "echtes" Sauerteigbrot gut vertragen, gerade wenn Du Brot selber bäckst ist das einen Versuch Wert. Bei der Befindlichkeitsstörungsgruppe hängt es oft an der Menge des Glutens und auch am Grad der Fermentation. Bei amerikanischem Mehl mit Bleiche und quasi null Gehzeit kein Wunder, dass da viele drauf reagieren.
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Linda89
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von Linda89 »

Nur kurz zwischendurch vom Handy, ich schreib auf Nachfrage gerne mehr.. Ein Freund von uns hat Zöliakie. Schüsseln kannst du ruhig benutzen, wenn sie ordentlich gespült sind. Wenn man aufpasst, macht man auch eher kaum was falsch. Gefährlich wirds halt, wenn man gedankenlos mit dem Brotmesser in den Frischkäse geht und der andere davon isst. Die Folgen bei unserem Freund sind dann soweit ich weiß etwa zwei Tage Bauchkrämpfe.

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carolina
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von carolina »

Ich weiss, dass Glutenunverträglichkeit gerne als dummer Trend abgetan wird, nur leb ich mit genauso einem "Trendsetter" zusammen und der hat nunmal einen Tag lang üble Bauchschmerzen nach dem Genuss von kleinen Mengen gluten - nur bestimmte Biere gehen in Maßen, das gute Sauerteigbrot leider nicht. Von daher dann zu raten, sich da keinen Kopf zu machen und einfach die ganz offensichtlichen Weizenmehlsachen zu meiden und bei dem Rest gilt das Prinzip Hoffnung - das finde ich nicht so toll. Niemand von uns kennt diese Frau und warum sie sagt, sie vertrage kein Gluten.
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xiongmao
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von xiongmao »

Carolina, Glutenunverträglichkeit wird nicht als Trend abgetan. Nur diese 'Gluten ist so böse'-Sache von denen, die keine Unverträglichkeit haben.
Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten.
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Lösche Benutzer 17612

Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Bei meiner Antwort ging es darum , dass ich wegen jemandem der keine Zöliakie hat keine neuen Rührschüsseln kaufe und meine Küche nicht zur glutenfreien Zone erklären.
Ich habe schon für Menschen mit Zöliakie gekocht und dazu tatsächlich ne billige neue Schüssel für den Salat und ein neues Schneidbrett geholt und den Rest in meiner Bratkartoffelpfanne zubereitet, die bislang kein Gluten gesehen hat sondern nur Kartoffeln.
Gluten wird momentan von allen möglichen Bewegungen als das personifizierte Böse angesehen obwohl es dafür keine wirklich haltbaren Beweise gibt. Zumal fast jede Pflanze irgendeinen Fraßschutz produziert, der theoretisch auch solche Reaktionen auslösen könnte.
Ich würde solch einer Person aber anbieten mal ein kleines Stück selbstgemachtes Brot zu probieren WENN SIE DAS MÖCHTE. Menschen ohne deren Wissen Dinge unterjubeln geht gar nicht, würde ich auch nie tun. Als ich in den USA gegessen habe ging es mir auch grottenschlecht und daheim wieder gut. Und ganz ehrlich: gewundert hat es mich nicht, Gluten hin oder her.
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anni1110
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von anni1110 »

Danke erstmal für eure Antworten. Wir nehmen jetzt mal Kontakt auf und dann frage ich sie direkt, ob Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.

Und ich geb es zu: mein erster Gedanke war auch dieser Trend. :oops: :oops: :oops:

Aber ich denke ja, wenn jemand zu besuch bei einer 5köpfigen Familie ist, macht das mal eben nicht nur so aus "Trend", denn für mich/uns ist das echt Mehraufwand, denn wahrscheinlich geht es dann ja um Vollverpflegung, da sie ja dann nie das mitessen kann, was in der Gemeinde gekocht und angeboten wird.

Ich erkundige mich und löchere euch dann ggf. weiter mit meinen Fragen. :oops:

Und bei "echter" Zöliakie wird das eh spannend mit drei Kindern und Lebensmitteln auf dem Tisch. :roll: :oops:

oder sie bekommt dann "ihre" marmelade, Butter, usw.

Aber erstaml rauskriegen und dann weiter den Kopf zerbrechen.

Nochmal danke an euch!
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von carolina »

Der Trend hat ja auch Vorteile - es hat inzwischen echt viele Produkte. Die schmecken zwar oft bescheiden, manchmal aber eben doch passabel, und es gibt nicht nur ein Brot und eine Kekssorte und selbst dafür müsste man einen obskuren Laden suchen ;) Manchmal findet man sogar ein Café mit glutenfreiem Kuchen und so - das ist toll für meinen Mann, der sich sonst immer an seinem (laktosefreien) Cappucino festhalten muss und auf der Arbeit 6 Bananen und einen "Müsli"riegel isst.
Mich stört halt dieses pauschale "Mein Gott die können doch nicht alle Zöliakie haben ..." mit gedachtem oder geschriebenen Augenrollen. Das hab ich hier schon öfters im Forum gelesen, also nicht nur hier in diesem Thread. Behauptet ja auch niemand, dass es plötzlich eine Zöliakie-Epidemie gäbe! Und klar, soweit ich weiss, ist "Glutenunverträglichkeit" im Gegensatz zu Zöliakie medizinisch nicht nachgewiesen, ich meine mein Mann hätte sich da mal durch PubMed gesucht. Also ich verstehe durchaus diese Reaktion, "och nö, schon wieder so ein Trend" - aber das heisst halt nicht, dass man so pauschal sagen kann, alle Leute die angeben, sie vertrügen kein Gluten, bilden sich das nur ein. Selbst bei Amerikanern ;) Ich will hier auch gar keine ausufernde Debatte anfangen, und es gibt bestimmt Leute, die sich dankbar auf's Gluten stürzen, um ihr Übergewicht / Blähungen / Akne / Depressionen / was auch immer zu erklären. Aber es gibt auch einfach Leute, die mit Gluten körperlich nicht klarkommen!

Nochmal zum Sauerteigbrot: Ich hab grad vergessen, wer das schrieb - Ellen vielleicht? Also worauf sollte man achten, falls mein Mann sich mal an ein ganz kleines Stückchen trauen sollte? Weil, so ein schönes Brot, das würde ihn mal so richtig glücklich machen ... Das Sauerteigbrot (Roggenmischbrot) hier vom Bäcker, der handwerklich sehr traditionell arbeitet und wahnsinnig gutes Brot bäckt, das geht leider nicht :(
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Re: AW: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von xiongmao »

carolina hat geschrieben:Aber es gibt auch einfach Leute, die mit Gluten körperlich nicht klarkommen!
Und gegen die sagt hier doch niemand was...
Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten.
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chennai
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Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von chennai »

Wir hatten mal Besuch mit 'echter Zöliakie'. Das war schon nicht ganz einfach, muss ich gestehen. Er hat aber durchaus unser Kochgeschirr genutzt und nicht geklagt, dass es ihm schlecht damit ging. Ich würde wohl ein paar glutenfreie Produkte aus dem Supermarkt holen, da gibt's inzwischen ja wirklich viel, ansonsten vielleicht versuchen, Gerichte zu finden, die für alle gut gehen. Raclette z.B. geht super und fand unser Argentinier sehr spannend ;). ansonsten hat er viel Gemüse mit braunem Reis gegessen, an mehr kann ich mich nicht erinnern - achja, Vegetarier war er zudem noch.
Lieben Gruß,
Chennai mit Weihnachtsengel (Ende Dezember 2008) und Maikäferchen (Ende Mai 2011)


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Lösche Benutzer 17612

Re: Besuch aus USA mit Zöliakie - Hilfe

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Ich meine dass es an der Reifezeit liegt. Vielleicht kannst Du ja von den Broptbäckerinnen hier ein bissel Sauerteig abbekommen und selbst eines backen? Ich glaube kein Bäcker kann es sich zeitlich leisten, das so richtig langsam gehen zu lassen.
Ne Bekannte von mir macht auf diese Weise Brot , weil ihr Mann gekauftes Brot schlecht verträgt, der Prozess zieht sich über viiiele Stunden und ich meine auch bei unterschiedlichen Temperaturen für die Teigführung.Aber es gibt einen Thread hier dazu, da würde ich mal nachfragen, ich backe nur mal ein schnelles Grillbrot oder so.
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