Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

für die schwangere und/oder stillende Mutter (und ihre Familie)
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Freckles
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Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Freckles »

Hallo Ihr Lieben

Ich merke, dass ich irgendwas bzgl. meiner Ernährung ändern muss, und auch für den Rest der Familie wäre es gut. Ich muss dazu sagen, dass ich absolut schokosüchtig bin und sehr gerne lecker esse. Dennoch bin ich jetzt (noch) nicht übergewichtig, aber gesundheitlich geht es mir nicht so gut, wenn es mehr wird.
Ich würde gerne überwiegend zuckerfrei werden. Allerdings weiß ich nicht, ob das nur ganz oder gar nicht geht, oder es auch funktioniert, wenn man sich mal Marmelade o. ä. gönnt. Ich möchte halt auch vermeiden, dann gleich wieder in alte Muster zu verfallen. In Sachen Ernährung bin ich leider nicht gerade von Willensstärke geprägt.

Habt Ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich es am besten angehe? Gibt es ein Buch, mit dem Ihr gute Erfahrungen gemacht habt? Bin dankbar für Eure Hinweise.

Liebe Grüße
Dagmar & Amy (13.07./*21.07.2007) & Jony (30.08./*20.07.2010) & Regenbogensternchen (30.08./+20.07.2010)
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Larala
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Larala »

Ich finde "Mein Weg zum Wohlfühlgewicht" von Peter Faulstich ein sehr gutes Buch. Es bietet ausführliche, wissenschaftlich fundierte Informationen über Ernährung und enthält praktische Tips und einen Rezeptteil. Ich glaube, dass Diäten, wie auch immer geartet (zuckerfrei, kohlehydratfrei, rohkost...), langfristig nicht funktionieren, weil man sich ständig Dinge verbietet, die man eigentlich gerne essen will.
mit der Ritterin vom "Ni" 5/17
pqr
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von pqr »

Bist Du denn sicher, dass für Dich überwiegend zuckerfrei der richtige Ansatz ist?
Oft schafft man es nicht, eine Ernährungsumstellung durchzuziehen, wenn man nicht 100 ÷ klar motiviert ist.
Also würde ich nochmal zusammenstellen, warum genau dieser Weg (obwohl Süßes für Dicch sehr wichtig zu sein scheint und Du schriebst, Du seist in Diäten nicht so willensstark). Gesünder Essen ist ja auf viele Arten möglich und Abnehmen/Gewichtskontrolle auch.
Viele Grüße
pqr

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Freckles
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Freckles »

Ich würde gerne ein paar Kilo verlieren, aber vor allem würde ich mich gerne wieder fitter fühlen. Ich war erst im Herbst sehr krank, wurde im Krankenhaus durchgecheckt. Es wurde eine leichte Lungenentzündung festgestellt. Die ungesunde Ernährung scheint sich seltsamerweise negativ auf meine Bronchien auszuwirken. Ich merke das jetzt wieder, nachdem ich wieder ungesünder esse. Ich dachte, vielleicht ist es der Zucker, der mich so krank macht. Ich weiß nicht, ob ich einen kompletten Zuckerverzicht durchhalten würde, daher hatte ich geschrieben "überwiegend" und ich wäre auch für andere Möglichkeiten offen.
Maja
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Maja »

Einen Buchtipp habe ich nicht, nur meine eigene Erfahrung: für mich haben alle "radikalen" Ansätze nicht funktioniert, stattdessen die Strategie es ganz langsam angehen zu lassen und sich langsam umzugewöhnen. Wir sind nicht komplett zuckerfrei, die Kinder schon gar nicht, aber ernähren uns viel besser als noch vor einem Jahr ;-)

Im Prinzip hat "zuckerfrei" zwei Ansatzpunkte:
a) euren "Süßgeschmack" nach unten regulieren
b) weißen Kristallzucker (und Abkömmlinge davon, z.B. Glukosesirup) und leere Kohlenhydrate (allen voran weißes Weizenmehl...) nach und nach durch anderes zu ersetzen

Bei beidem kannst Du eine Strategie der kleinen Schritte fahren und nach und nach die Gewohnheiten verändern. Also z.B.
a) Bei jedem Rezept und jedem Kochen/Backen/Zubereiten ab sofort die Zuckermenge einfach mal um 10% reduzieren. Das schmeckt man nahezu gar nicht! Nach 1-2 Wochen nimmst Du die nächsten 10% weg, und so weiter. Üblicherweise ist es kein Problem innerhalb weniger Wochen den Süßgeschmack um ein Drittel bis zur Hälfte abzubauen, und fertig gekaufte Teilchen etc. schmecken einem dann plötzlich "viel zu süß". Bei fertig gekauften Dingen ist es freilich schwieriger, allerdings kann man dann schon mal schauen ob es zuckerärmere Varianten im Regal gibt, oder auch hier mal bewusst 10-20% weniger überhaupt erst auf den Tisch stellen bzw. auf seinen Teller laden.

b) Hier sollte man ein paar Gedanken reinstecken, bevor man in Aktionismus verfällt. Viele ersetzen beim Kochen und Backen von jetzt auf gleich weißen Zucker durch Süßstoff oder Agavendicksaft - beides ist überhaupt nicht sinnvoll, denn das ist kein bisschen gesünder, nur teurer. Überhaupt muss man sich überlegen, welche Süßungsmittel man zukünftig einsetzen möchte, und dazu muss man sie überhaupt erstmal kennen (Agavensirup, Ahornsirup, Honig, Reissirup, Stevia, Xylit, Erythrit, Flüssigsüßstoff, etc. und dann gibt es noch zig Mischformen aus diesen ganzen Produkten; außerdem kann man Gerichte süßen indem man pürierte Datteln, Bananen, Apfelmus, etc. einsetzt). Und man muss sich klarmachen, dass alle diese Produkte verschiedene Koch- und Backeigenschaften haben und dass zu viel Fruktose auch nicht besser ist als klassischer Haushaltszucker, und dass Süßstoffe nicht nur von Verschwörungstheoretikern zum Teil auch kritisch gesehen werden.
Was aber auch hier gut funktioniert: Langsam in kleinen Schritten vorgehen. Wenn man beim Selbstkochen den Zuckeranteil schon um 30% reduziert hat - siehe a) - kann man als nächstes anfangen, einen Teil der verbliebenen Zuckermenge durch alternative Süßungsmittel zu ersetzen. Für den Anfang reicht es, zwei oder drei davon im Haus zu haben und zu experimentieren.
Ebenso verhält es sich mit Auszugsmehl: Wer auf einmal überall Dinkelvollkorn statt 405er-Weizen reinschüttet, dem ist der Protest seiner Familie sicher. Aber niemandem wird es auffallen, erstmal einen Teil des bisherigen Mehls durch 1050er zu ersetzen. Und dann im nächsten Schritt mal einen Esslöffel Vollkornmehl unterzumogeln. Und dann nach und nach weiter so.
Ich backe außerdem inzwischen gern mit einem Anteil von Kokosmehl, Mandelmehl (entölt), Süßlupinenmehl, Hafermehl, Teffmehl, Buchweizenmehl - aber ich habe das nicht alles auf einmal angefangen und hatte dann zehn angefangene Tüten, sondern auch erstmal zwei Sachen besorgt, damit herumexperimentiert und dann geschaut was die Kinder essen und was geht. (Auch jetzt habe ich nie alle diese Dinge gleichzeitig da und offen. Ich nehme gerne mal mit, was Aldi oder Lidl gerade in der Bio-Aktion haben oder was woanders reduziert ist...)

Wenn man ein paar Wochen lang mit a) und b) einen Einstieg geschafft hat kommt der Rest dann mehr und mehr von selbst. Wer seinen Süßgeschmack reduziert hat, dem schmeckt auch das zuckerfreie Apfelmark statt des gezuckerten Apfelmus (und da das Apfelmark teurer ist, konsumiert man es bewusster und vielleicht weniger). Wenn man seine bevorzugten Trockenfrüchte gefunden hat, kann man damit einen durchaus veritablen Nasch-Ersatz für abends aufm Sofa anlegen. Und auch der Griff zu Vollkornprodukten beim Bäcker fällt leichter, wenn man das weiß-süße Pappzeug eigentlich inzwischen schon zu weiß und pappig findet. (Wir backen die Wochenendbrötchen inzwischen nur noch selbst, weil ich die Körnerbrötchen vom Bäcker eklig finde, die weißen uns aber auch zu labbrig und unsättigend geworden sind.)
Auch Pizzeria-Pizza oder gar TK-Pizza verliert erheblich an Genusswert, wenn man sich erstmal an die viel nahrhafteren intensiveren Varianten gewöhnt hat.

Ebenso mit Marmelade: ich habe Sorten, die weniger süß sind, aber letztlich ist da ja immer Zucker oder Fruchtzucker drin, also hilft nur sparsamer einsetzen. Erdnussmus ohne Zucker und Palmöl zu finden, was trotzdem schmeckt, fand ich auch schwierig, hat Monate Testerei gedauert, jetzt hab ich endlich welche.
Eis machen wir quasi nur noch selbst. Haben wir früher auch, da aber noch mit viel Milch und Sahne und Zucker, inzwischen viel mehr mit Joghurt, Obst, Mandelmilch, kreativen Süßungsmitteln. Aber ja, ab und zu mache ich den Kids auch mal normales Butterkaramell - es geht ja nicht um Dogmatismus, sondern um Genuss.

Nimm es als Weg, der nicht Tage dauert, sondern eher Monate oder Jahre. Am besten hilft Neugierde, Experimentierfreude und kein schlechtes Gewissen.

Ach doch, einen Blogtipp habe ich noch: https://www.carrotsforclaire.com/ Dort gibt es viele Rezepte, die Vollkornmehl und alternative Süßungsmittel unbemerkt unterschmuggeln. Ist aber wirklich eher was für Stufe zwei, wenn man seinen Geschmack schon ein bisschen neu justiert hat, sonst streiken die Kinder ;-)

Viel Spaß beim Experimentieren!
2004/2006/2014
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Freckles »

Larala, danke für den Buchtipp, das schau ich mir mal an. Ich glaub auch, dass der völlige Verzicht nichts für mich ist und suche einen guten, machbaren Weg in gesündere Ernährung, den ich dauerhaft beibehalten kann, ohne wieder in die alten Muster zu verfallen.
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Freckles »

Lieben Dank, Maja. Dann werde ich so mal starten und den Zucker reduzieren. Den Blog schau ich mir gern mal an.
Marieke
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Marieke »

Danke für den hilfreichen Post, Maja.

Ich habe für die Fastenzeit mein Frühstück zuckerreduziert. Das brauchte drei Tage Gewöhnung dann wars ok. Schwierig fand ich die erste Zeit über, das Zuckerloch nicht bei den anderen Mahlzeiten auszugleichen. Ganz ohne Disziplin gehts halt nicht.

Freckles, ich denke dass es den Versuch wert ist da schrittweise zu reduzieren. Mehl halb und halb mit zB Dinkelvollkornmehl zu mischen fällt geschmacklich kaum auf. Oder die besagten 10 Prozent weniger Zucker im Backrezept funktioniert auch gut.
Stolze Mama von Drachenmädchen (7/15) und Babyfuchs (7/17)
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Freckles »

Da hast Du sicher recht, Marieke. Das hab ich jetzt auch gemacht und wir fasten gerade Süßigkeiten, was mir sehr schwer fällt. Leider wirkt es sich bei mir kaum auf mein Gewicht aus, aber es ist auf jeden Fall gesünder.
Elizi
gehört zum Inventar
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Re: Tipps gesucht: überwiegend zuckerfrei

Beitrag von Elizi »

Ich habe noch einen Buchtipp: Goodbye Zucker von Sarah Wilson. Habe es mit ihrem Programm geschafft komplett auf Zucker zu verzichten und meine Ernährung umgestellt. In der Schwangerschaft bekam ich dann leider wieder extremen Süßhunger und auch jetzt in der Stillzeit ist es noch extrem, habe aber vor es bald wieder anzugehen. Es ging mir super damit und ich war ca 1,5 Jahre zuckerfrei. Finde das Buch echt toll! Im Netz findest du alles rund um Sarah Wilson unter dem Stichwort "I quit sugar".
Mit Sommerkind 7/17 und Winterkind 12/19
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