"Super"Foods

für die schwangere und/oder stillende Mutter (und ihre Familie)
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Mutterhenne
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Re: Re:

Beitrag von Mutterhenne »

Seerose hat geschrieben:
Sakura hat geschrieben: War das die Aussage? Ich kenne den Originaltext nicht. Ich habe aus dem Link verstanden, dass bestimmte Grenzwerte überschritten wurden. Das finde ich eine andere Aussage als dass man ein Lebensmittel aus gesundheitlichen Gründen nicht essen sollte.
Das mit den Grenzwerten sind aber meistens die Aussagen, die noch am schnellsten gemacht werden. Mit anderen hält man sich zurück.

Denn das mit den Grenzwerten ist eigentlich keine Aussage im wörtlichen Sinne. Denn es sagt in der Tat gar nichts aus. Grenzwerte werden von Menschen gemacht und festgelegt und zwar so, daß die Mehrheit der Produkte noch verkauft werden kann, egal wie sehr sie belastet ist.

Das Wort Grenzwert ist seit Tschernobyl für mich ein großer Witz geworden. Erinnert sich noch jemand? In Freiburg hatte man hochgradig verseuchten Salat weggeworfen, tonnenweise, mit Schutzkleidung. In Basel hat man ihn vor laufender Kamera gegessen.... :roll:

Was Spirulina betrifft (das wurde mir auf Anraten des Arztes empfohlen), hat mich hier im Forum jemand aufgeklärt - jemand der sich fachlich auskennt - wie gefährlich die sind. Ich kann das leider nicht mehr wiedergeben - hab Chemie abgelegt in der Neunten. :wink:
Oh ja; irgendein Landwirtschaftsminister hat vor laufender Kamera verseuchte Molke getrunken... Aber ich weiß das nur aus 2. Hand, war damals noch zu klein für echtes Interesse...
Bezüglich der Grenzwerte stimme ich Dir absolut zu. Nur: Was ist die Alternative? ich kann ja nicht jede einzelne Studie zu jedem einzelnen potentiellen Gefahrstoff lesen, um selbst zu entscheiden, wieviel ich davon relativ unproblematisch aufnehmen dürfte. Und irgendein Mist ist heute wahrscheinlich überall drin (s. Sakura ;-)).
Spirulina: Soweit ich weiß, sind die einfach hochumstritten. Oder ging es um den schwankenden Jodwert? - Wahrscheinlich macht auch hier die Dosis das Gift - oder?
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Grüße von der Henne
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Pontiki
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Re: "Super"Foods

Beitrag von Pontiki »

Seerose hat geschrieben:
Das mit den Grenzwerten sind aber meistens die Aussagen, die noch am schnellsten gemacht werden. Mit anderen hält man sich zurück.
Das liegt daran, dass man bei Grenzwerten klar definierte Marker hat, die entweder unter- oder überschritten sind.

Die Beurteilung einer Gesundheitsgefahr ist wesentlich komplexer. Eine Grenzwertüberschreitung bedeutet nicht automatisch, dass akute Gesundheitsgefahr vorliegt, da Grenzwerte theoretisch weit unterhalb dessen festgesetzt werden, was als gesundheitlich bedenklich gilt. Um eine Grenzwertüberschreitung hinsichtlich der Gesundheitsgefahr korrekt zu beurteilen, müssen viele Faktoren, darunter vor allem die Toxikologie des Stoffes (wie wird er aufgenommen, wie wirkt er, wie wird er abgebaut und ausgeschieden?) und die üblichen Verzehrsmengen berücksichtigt werden. Keine so einfache Sache.
Seerose hat geschrieben: Denn das mit den Grenzwerten ist eigentlich keine Aussage im wörtlichen Sinne. Denn es sagt in der Tat gar nichts aus.
Sehe ich auch so. Bloße Aussagen zu Grenzwertüberschreitungen ohne toxikologische Beurteilung haben wenig Informationsgehalt für den Verbraucher. Das ist m. E. auch die Krux mit diesen Testheften. Eine wirklich fundierte Beurteilung findet man da leider meistens nicht und bleibt am Ende ratlos und verunsichert zurück.
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Seerose
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Re:

Beitrag von Seerose »

Pontiki hat geschrieben: Die Beurteilung einer Gesundheitsgefahr ist wesentlich komplexer. Eine Grenzwertüberschreitung bedeutet nicht automatisch, dass akute Gesundheitsgefahr vorliegt, da Grenzwerte theoretisch weit unterhalb dessen festgesetzt werden, was als gesundheitlich bedenklich gilt. Um eine Grenzwertüberschreitung hinsichtlich der Gesundheitsgefahr korrekt zu beurteilen, müssen viele Faktoren, darunter vor allem die Toxikologie des Stoffes (wie wird er aufgenommen, wie wirkt er, wie wird er abgebaut und ausgeschieden?) und die üblichen Verzehrsmengen berücksichtigt werden. Keine so einfache Sache.
Ich bin absolut Deiner Meinung, wollte das aber nicht so lange ausführen. Eigentlich gar nicht erwähnen, denn bei meiner Kritik ging es vorrangig erstmal darum, daß die Menschen je nach Situation Grenzwerte rauf und runtersetzen, leider ziemlich unabhängig manchmal von der Toxikologie. Das behaupte ich so munter, da ich persönlich Menschen kenne, die das beruflich machen und mir haarsträubende Dinge erzählt haben. Denn letztendlich ging es nicht um Schutz im eigentlichen Sinne sondern um nennen wir es "politische Interessen".


Nun im Nachhinein heißt's ja auch, in Fukushima ist eigentlich gar nichts Schlimmes passiert, die Menschen - die noch leben - befinden sich bei bester Gesundheit. :roll:
Gewissermaßen war es ein Menschenexperiment und in ein paar Jahrzehnten wissen wir mehr darüber.
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Seerose
vivi
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Re: "Super"Foods

Beitrag von vivi »

Sagt mal- es wurden doch sicher auch Weizengrasprodukte getestet, oder? Wie belastet waren die denn? Kann man das mit ruhigem Gewissen trinken? :|
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Re: "Super"Foods

Beitrag von Kekks »

Dass es soetwas wie "Superfoods" gibt, glaube ich schon, da ja manche Lebensmittel tatsächlich einen überdurchschnittlichen Gehalt an Vitalstoffen enthalten. Aber es gibt auch eine Menge heimische "Superfoods" wie zb Grünkohl, Brokkoli, Leinsamen usw. Leinsamen enthalten sogar mehr Omega 3 Fettsäuren als Chiasamen und sind im Preis günstiger.

Dass ausländische Lebensmittel oft Schadstoffreicher seien, glaube ich mittlerweile nicht mehr. Ich hatte einige Jahre in einem Dritte-Welt-Land gelebt und hatte mich fast ausschließlich von den dortigen heimischen Lebensmitteln ernährt und mir ging es dort viel, viel besser. Meine Haut wurde besser, meine Allergien gingen fast vollständig weg usw. Seit ich wieder hier bin seit etwa 3 Jahren geht es mir mit der Zeit immer schlechter.
Wer gibt uns denn eine Garantie, dass unsere Lebensmittel nicht mehr belastet sind als ausländische? Glaubt ihr wirklich den Studien, Untersuchungen und was es sonst noch gibt? Mir scheint es, dass die Medien uns da ein falsches Bild präsentieren.
Vor allem wenn ich da lese, was für nicht norwendige Schadstoffe in Deutschland verwendet werden. ZB sprüht man auf Kartoffeln nach der Reife ein Gift, damit das Grün schneller abstirbt. Kartoffeln werden erst geerntet, wenn das Grün vollständig abgestorben ist. Man könnte darauf verzichten und müsste etwas länger auf die Ernte warten. Aber das wollen die Bauern anscheinend nicht.
Imker jammern in Deutschland, da ihre Bienen immer mehr sterben aufgrund der immer höheren Pestizideinsätze.
Mag ja sein, dass Chiasamen voller Pestizide stecken und auch Bioprodukte, aber unsere heimischen Produkte sehen da mit Sicherheit nicht besser aus.
Übrigens wird Bio neu angebaut auf einem Feld, dass 1 Jahr zuvor noch mit Pestiziden vollgepumpt wurde, hat das Bio natürlich auch automatisch einen hohen Anteil Pestizide. Es dauert Jahre, bis die Giftstoffe zum Großteil aus dem Boden verschwunden sind.
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Re: "Super"Foods

Beitrag von feuerdrache »

Kekks hat geschrieben: Übrigens wird Bio neu angebaut auf einem Feld, dass 1 Jahr zuvor noch mit Pestiziden vollgepumpt wurde, hat das Bio natürlich auch automatisch einen hohen Anteil Pestizide. Es dauert Jahre, bis die Giftstoffe zum Großteil aus dem Boden verschwunden sind.
Nein, ich muss da fachlich wiedersprechen.

Wird bio angebaut auf einem Feld das im Vorjahr noch mit Pestiziden behandelt wurde, so darf es nicht als bio verkauft werden sondern nur als konventionell oder auch als Umstellerware.

Erst nach absolvierung der Umstellugnsphase darf bio als bio verkauft werden. Dazu kommen Boden und Ernteproben. die sind auch unangekündigt. Ich hab da immer noch das Rückstellmuster der plötzlichen und unangemeldeten Kontrolle liegen die letztes Jahr da aufgetaucht ist. Und einfach eine Probe gezogen hat, die auf alle möglichen Pflanzenschutzmittel ect getestet wird.

Die Mittel die nach Jahren noch im Boden sind, die sind in der Landwirtschaft bei uns schon lange verboten.

Kennst du die am stärksten belasteten Böden? Nein? Es sind Bahndämme und Privatgärten. Jeder LAndwirt der irgendein Unkrautvernichtungsmittel kaufen will muss einen "Sachkundenachweis" haben, der besagt das er sich damit auskennt. Muss entsprechende verschliessbare Behältnisse am Fahrzeug haben um die Mittel sicher heimzubringen.
Und wenn du in den Baumarkt gehst, bekommst du alles ohne Sachkundenachweis, ohne Sicherheitsmassnahmen beim Transport ect.

Wo ich beipflichte: die modernen Sorten sind hochgezüchtet, damit wurden zB auch Bitterstoffe weggezüchtet. Die gehen oft Hand in Hand mit wertvollen sekundären Inhaltsstoffen. Und die sind das was wir jetzt alle gerne als Superfoods essen. Ich zweifle aber an allen hochgejubelten Produkten, meistens ist es ein hype der schnell zusammenfällt weil dann festgestellt wird, dass das alles doch nicht so ist.
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Re: "Super"Foods

Beitrag von Seerose »

Kekks hat geschrieben: Übrigens wird Bio neu angebaut auf einem Feld, dass 1 Jahr zuvor noch mit Pestiziden vollgepumpt wurde, hat das Bio natürlich auch automatisch einen hohen Anteil Pestizide. Es dauert Jahre, bis die Giftstoffe zum Großteil aus dem Boden verschwunden sind.
Das glaube ich schlichtweg nicht, da der ältestes Bioverband (Demeter) total strenge Richtlinien hat. Ich kann's nur nicht belegen, da ich keine Lust zum Suchen hab.

Mutterhenne hat geschrieben: Spirulina: Soweit ich weiß, sind die einfach hochumstritten. Oder ging es um den schwankenden Jodwert? - Wahrscheinlich macht auch hier die Dosis das Gift - oder?
Ich rühr das Zeug nicht an.

Hier ist mein alter Thread: http://www.stillen-und-tragen.de/forum/ ... =spirulina
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Re: "Super"Foods

Beitrag von dree »

Zu Spirulina: Ich hab das zwei man probiert und zwei mal direkt ordentlich darauf gek*tzt. Und dann liest man, dass das bedeutet, dass das bedeutet, man brauche es, um zu entgiften. Nee...
Ich mag Chia und Leinsamen gemischt, mit Obst und Joghurt und Quark und Kokos und Kürbiskernöl ist das mein Frühstücksmüsli. Lecker.
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"wenn ich wüsste, dass morgen die welt unterginge, würde ich heute noch ein apfelbäumchen pflanzen."
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Re: "Super"Foods

Beitrag von dree »

Hihi, hatte ich damals schon geschrieben. Ich hab auch nix Neues mehr zu erzählen! [emoji38]
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Re: "Super"Foods

Beitrag von Seerose »

dree hat geschrieben: Ich mag Chia und Leinsamen gemischt, mit Obst und Joghurt und Quark und Kokos und Kürbiskernöl ist das mein Frühstücksmüsli. Lecker.
Also da ich gerade eben einen Joghurt mit frischer Zitrone und viel Leinsamen gegessen habe, weil ich das schon immer gerne gegessen habe, eine Frage zu Leinsamen:

Gibt es da Unterschiede? Es gibt doch die dunklen, dann die goldgelben, dann geschrotete, nicht geschrotete...

Weiß das jemand?
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Seerose
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