Ich hole jetzt mal ein wenig aus damit es klarer wird:
Beikost wurde mit 4 Monaten eingeführt, langsam und gemächlich. Gut gegessen hat sie erst als irgendwann Fleisch dazukam. Es gab immer einen Mix aus Familientisch (Fingerfood) und Brei. Schon vor ihrem 1. Geburtstag hat sie angefangen den Brei komplett zu verweigern. Anfangs nur den selbstgekochten Brei, nachher auch Gläschen. Ich habe um diese Zeit herum quasi voll gestillt und sie hat ein wenig dazu vom Tisch gemümmelt. Sie hatte in der Zeit aber auch einige Infekte (und Fieberkrämpfe) und mit jedem Infekt ist sie wieder zum Vollstillen zurück und ich musste sie mühsam an Nahrung gewöhnen.
Mit einem Jahr durfte sie dann zur Tagesmutter. Dort klappte nach anfänglichen Problemen dann auch das Essen. Wir hatten eine Stillpause von 8 Stunden während der Arbeit/Betreuung aber dafür hat sie dann angefangen nachts umso mehr zu trinken.
Begleitend hat sie wenig, aber dafür sehr vielfältig gegessen.
Seit dem Spätsommer wird das Essen schwieriger. Es gibt Tage da isst sie je Mahlzeit vielleicht eine handvoll (ihre Hand). Was sie isst, hängt von ihrer Tagesform ab. Am Anfang ging Käse (natürlich ohne Brot) sehr gut. Im Moment eher deftiges (Landjäger, Fleischwurst). Generell steht sie auf salziges und stark gewürztes (Milde Chorizo kann man nicht so schnell schneiden wie sie isst). An der Stelle begrenze ich, 5 Scheiben Fleischwurst zum Frühstück geht nicht, oder auch 2 Landjäger zum Abendessen.
Alternativ auch gerne Butter mit dem Löffel (darf sie... eigentlich darf sie mittlerweile alles auch pur essen und damit spielen... Hauptsache sie isst).
Kuhmilch trinkt sie gerne, Milchbrei (Griesbrei, Milchreis, Hipp&Co) isst sie aber nicht.
Bei der Tagesmutter klappt das Essen besser, aber dort isst sie quasi auch nur Banane, Toast, Nudeln und Kartoffeln sowie meistens die fettreiche Fleischbeilage.
Seit dem Spätsommer hat sie 2 neue Eck- und 3 neue Backenzähne bekommen. Aktuell stehen damit noch 3 Zähne aus. Man sieht sie im Kiefer, aber in den letzten Wochen keine Fortschritte. Es mal natürlich sein, dass Sie einfach schon lange und anhaltend durch die Zähne so massive Probleme und Schmerzen hat, dass sie einfach nicht essen möchte.
Aber trotzdem mache ich mir Gedanken wenn sie so einseitig isst: wegen der Nährstoffe und ihrem Gewicht. Sie ist klein und schlank und angesichts der kalten Jahreszeit hätte ich gerne auch ein paar mehr Nährstoffe und Vitamine in ihrem Essen. Solange ist stille habe ich die Beruhigung das sie zumindest darüber noch einiges von mir bekommt, aber ich hatte am Anfang der Schwangerschaft schon 2 Wochen keine Milch und wer weiß wie es weitergeht. Ich wünsche mir sehr, dass sie einfach autark wird mit dem Essen und nicht immer das Essen verweigert bis es dann doch (weil das Kind total hungrig, mies gelaunt und verzweifelt ist) Milch gibt. Abgesehen davon, dass ich dringend halbwegs ruhige Nächte brauche und mich nachts ein waches, hungriges Kind echt vor Probleme stellt, weil ich dann den ganzen folgenden Tag im Eimer bin. (Mein Mann kann nachts nicht helfen, seine Bemühungen machen alles schlimmer... er tut schon was er kann).
Kinderarzt: Ja das ist hier echt schwierig. Ein Kinderarztwechsel ist fast unmöglich, da alle Kinderärzte nur Neugeborene aufnehmen. Ich habe gerade mit viel Glück und Überredungskunst gewechselt. Eigentlich macht der neue Kinderarzt auch einen guten Eindruck. Jetzt hatte ich ja nur mit den Helferinnen zu tun.
Akuttermine gibt es natürlich direkt, aber die U-Untersuchungen muss man mit der vorherigen anmelden. Und sonstige nicht-akut Termine dauern halt.
Stillen: Natürlich ist das Schuld...
Zumindest nach dem alten Kinderarzt habe ich das nur für mich getan und damit meine Tochter ruiniert... Der neue Kinderarzt war da im Juni wesentlich entspannter, zum Glück!
Den Termin für den Bluttest werde ich wahrnehmen. Bis dahin werde ich das Thema kritisch beobachten und eventuell auf einen früheren Termin bestehen.
Mir hat das Schreiben hier aber deutlich gemacht, dass ich auch nochmal an mir selber arbeiten muss.
Ich danke für die ganzen Hinweise - insbesonderen den Eisenmangel. Natürlich muss man einen manifestierten Mangel medikamentös behandeln, aber bis dahin kann ich ja zumindest nochmal meine Koch-Motivation hochschrauben, an der Ess-Atmosphäre arbeiten und schauen ob mein Kind nicht Spinat und Hirse doch essen möchte.
Und für meine persönliche Ruhe habe ich einfach ne Packung Premilch gekauft. Wenn also alle Stricke reißen, das Kind mal wieder nur Milch will und ich nicht stillen kann, habe ich was da... Vermutlich werde ich diese Packung genauso wie alle vorherigen fast voll wegschmeißen. Aber das ist ok.