Spätesser/Nichtesser

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Myla
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Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Myla »

Ich hatte in der kurzen Frage vor ein paar Monaten schonmal geschrieben.
Wir haben mit 6 Monaten Beikost eingeführt. Naja, versucht Beikost einzuführen. Brei ging gar nicht. Immer noch nicht. BLW wird zumindest in den Mund gesteckt, aber nicht oder nur aus Versehen runtergeschluckt. Mittlerweile bekommt sie Fingerfood vom Familientisch oder Babybrötchen (selbstgemacht aus Dinkelmehl, Banane, Apfel, Öl und Datteln) oder auch mal Hirsekringel, wenn ich z.B. Vortagsreste gegessen habe, während sie schlief. Aber im Prinzip ist das alles ausschließlich Angebot, dass sie anlegt, zerstückelt, damit experimentiert, aber nicht wirklich isst.
Sie hat einen relativ starken Würge-/Brechreiz. Kommt irgendwas in ihren Rachen würgt sie leicht, verschwindet es nicht nach dem 2. Würgen spuckt sie. Sie ist aktuell erkältet, da war das auch so, also, dass sie vom Schmodder, der über die Nase in den Hals läuft nicht nur Husten, sondern Würgen und häufiger auch Spucken muss. Daher gehe ich davon aus, es liegt nicht am Essen an sich, sondern am starken Würgereiz.
Sie nimmt keine Flasche, sie kaut lediglich drauf rum, kriegt aber das Saugen nicht hin, auch die Große konnte das erst im Laufe des zweiten Lebensjahres. Wasser biete ich derzeit aus dem Schnappsglas an, das geht so naja gut. Landet immer noch mehr Wasser auf dem Kind als im Kind ;-)
Ich stille weiter nach Bedarf und biete an. Soviel zum Stand.

Wir hatten jetzt gestern U6 (Kind 11 Monate alt). Die Ärztin war ob dieses Zustandes nicht überbesorgt, fand auch der Allgemeinzustand des Kindes ist positiv, auch Gewicht und Größe sind durchschnittlich (beides 50er Perzentile) und unauffällig. Zur Sicherheit soll nächste Woche Blut abgenommen werden um den Eisenspiegel zu kontrollieren.

Was passiert denn, wenn der Eisenspiegel nicht passt? Und wenn der Eisenspiegel passt? Was kann ich denn tun um ihr essen schmackhafter zu machen? Das Babybrötchen backen, einfrieren, anbieten und am Ende maximal angesabbert wegwerfen nervt schon etwas. Mit der noch relativ hohen Stillhäufigkeit kann ich dagegen ganz gut leben.
Myla mit Madame (9.9.2011), dem kleinen Hitzköpfchen (5.12.2016) und Krümel vorm Bauch (17.11.2020)

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Lissi23
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Lissi23 »

Ich hätte einen Einjährigen mit Eisenmangel: Das Eisen ist natürlich supplementiert worden und innerhalb von einem Wochenende war das Kind wie ausgewechselt, hat gefühlt nur noch halb so viel geschlafen und gegessen wie ein Scheunendrescher.
Falls dein Baby Eisenmangel hat, kann ihm doch super damit geholfen werden.
Falls der Eisenstatus ok ist, würde ich an deiner Stelle immer wieder Essen in unterschiedlichen Konsistenzen anbieten. Oft geht bröselig Nahrung oder was weiches schlechter, als vielleicht eher harte Dinge zum knabbern. Meine Kleine hat auch sehr spät erst nennenswert gegessen, ich war schon drauf und dran, ihren Eisenstatus auch überprüfen zu lassen, dann sind auf einmal drei Backenzähne hintereinander durchgebrochen und auf einmal hat sie gegessen. Mehr als abwarten und anbieten wirst du in dem Fall nicht tun können.
Viele Grüße von
Lissi mit
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hirschkuh
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von hirschkuh »

Ich habe leider keinen Rat für dich, Myla aber ich warte mal interessiert mit auf weitere Antworten. Ich habe hier nämlich auch eine Wenigesserin. An einen Eisenmangel bei ihr hatte ich noch gar nicht gedacht und ich bin Vegetarierin, hmm.
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Serafin
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Serafin »

Hier hat Kind wenn Mama da war erst mit weit über nen Jahr gegessen. Ind auch heute noch zieht er Busi fast allem anderen vor.

Aber in der Krippe vormittags hat er sehr wohl gegessen. Futterneid und Herdentrieb sei dank.
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Mausebär
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Mausebär »

Ich denke viel mehr als immer wieder verschieden Dinge anbieten kann man nicht machen, oder?
Solange das Kind durchs Stillen versorgt ist würde ich entspannt bleiben. Irgendwann hat noch jeder zu essen begonnen. :D
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
Bani
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Bani »

Mein Sohn war auch ein Spät- und Wenigesser. Er hat erst mit einem Jahr nennenswert was gegessen. Ich war/wurde damals sehr verunsichert. Mir hat das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzalez sehr geholfen das alles entspannter zu sehen.
Bani mit Sohn (05/12) und Tochter (07/14)
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klecksauge
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von klecksauge »

Wenn um den ersten Geburtstag herum noch relativ wenig gegessen wird und du ein ungutes Gefühl hast, lasse ein Blutbild machen. Sollte eine Anämie vorliegen, immer supplementieren. Ein Mangel kann nicht über die Ernährung ausgeglichen werden.

Zum Thema Würgereflex, würde ich beobachten. Verschiedene Konsistenzen und Zubereitungsformen anbieten ist ein super Tipp. Ebenso entspannt bleiben und keinen Druck aufbauen.
Behalte mal im Hinterkopf, dass es Logopäden Gibt, die in dem Bereich speziell ausgebildet sind. Frühchen haben da ja auf Probleme mit der Wahrnehmung usw.

Hier war es beim Großen übrigens auch so, dass lange wenig gegessen wurde. Mit 16 Monaten fehlten nur noch 4 Backenzähne, kurz darauf lief er und er begann richtig zu essen und kaum noch zu stillen. Anämie wurde dann mit 3,5 festgestellt. Rückblickend hätte ich eher testen lassen sollen.
Die Kleine hat von Anfang an mehr gegessen. Und stillt derzeit im Vergleich trotzdem öfter als der Große damals.
Schon spannend.
Liebe Grüße aus den Norden von
S. mit Sommerbub (08.12) und Herbstmädchen (11.15)
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Myla
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Myla »

Ich danke euch für eure Antworten.
Krippe ist hier noch nicht, daher fällt das als Motivationsfaktor raus. Allerdings wird auch alleine mit Papa nichts gegessen, bzw. genauso erkundet wie normal auch. Im Zweifel macht sie eine große Trinkpause von ein paar Stunden, so lange es nicht abends ist, hat sie da kein Problem mit. Oft holt sie das dann nachts nach, auch wenn sie z.B tagsüber selten zum Trinken kam.
Wenn ich die Kinderärztin richtig interpretiere war ihr Gedankengang auch nicht, dass sie so wenig isst weil ein Eisenmangel vorliegt, sondern dass ein Eisenmangel ein Problem werden könnte. Ich vermute die These ist, dass der Bedarf über das erste Lebensjahr hinaus nicht sicher durch die Muttermich gedeckt wird? Ist das so? Die Stillberaterin hier vor Ort (AFS) sagt zumindest immer, im ersten LJ deckt Muttermilch problemlos den Bedarf. Und darüber hinaus? Dazu hab ich quasi nichts gefunden. Alles dreht sich um das 1. LJ 6-9 Monate oder doch schon früher Beikostbeginn mit 4, etc. Ich hab zumindest bei der AFS gefunden, dass der Eisenstatus der Mutter (oder ihre Ernährung @hirschkuh) wohl keinen Einfluss auf den Eisengehalt der Muttermilch hat.

@klecksauge Ich lasse es auf jeden Fall überprüfen. Das der Würgereflex ein logopädisches Problem sein könnte, war auch meine Vermutung zumindest wollte ich das auf dem Schirm haben und weise beim KiA immer wieder darauf hin. Ein Frühchen war sie allerdings nicht.

An Backenzähne denken wir nichtmal. Sie hat Ende Mai die unteren Schneidezähne bekommen. Vor zwei Wochen sind die zwei oberen durchgekommen. Mehr ist nicht in Sicht aktuell.

Ich behalte die verschiedenen Konsistenten auf dem Schirm, danke!
Myla mit Madame (9.9.2011), dem kleinen Hitzköpfchen (5.12.2016) und Krümel vorm Bauch (17.11.2020)

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Mijoco
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Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von Mijoco »

Von mir auch der Hinweis auf eventuell nötige Logopädie zu achten. Ich hatte auch ein Kind, dass gewürgt und gebrochen hat, wenn etwas hinten auf der Zunge war. Bei uns hat sich das so mit 11 Monaten gegeben. Allerdings war dann später die Sprachentwicklung auffällig. Er hatte deutlich Probleme mit der Mundmotorik und hat dann lange Logopädie bekommen.
Eventuell kann auch ein Zungenbändchen daran schuld sein. Wenn die Zunge sich nicht richtig heben kann ist der Transport der Nahrung vielleicht auch schwierig.
Sohn 2004, Tochter 2006, Sohn 2009, Hund 2018
MerlinsMama

Re: Spätesser/Nichtesser

Beitrag von MerlinsMama »

Hallo und einen guten morgen .
Ich komme aus dem stillforum rüber und hab vor 2 Tagen einen ähnlichen Post geschrieben.
Hier uns geht es genau so .....morgen ist kleinMini 11 Monate alt und als wir jetzt am Donnerstag mal kurz bei Arzt waren sprach ich an das er nicht isst und alles verweigert was Nahrung angeht . Er wird noch voll gestillt
Jetzt war er krank 3 Tage Fieber. Aber sie meinte ich soll versuchen das er wenn er fit ist langsam anfängt mit essen da dies sonst zu einem Mangel führen kann . Am 15. Dezember ( kurz nach dem 1. Geburstag) haben wir die U6 dann schauen und reden wir nochmal . Bis dahin versuche ich das ich es ihm schmackhaft machen kann . Ich biete alles an . Jede konsistenz. Er schiebt alles noch mit der Zunge raus.

Bei uns ist allerdings alle 2 Stunden stillen angesagt . 🤔 ja das zerrt nachts Vorallem sehr an meinen Kräften da ich kaum Schlaf bekomme und noch 2 gridde Kids hab denen och gerecht werden muss.
Ausserdem ist kleinMini auch ein sehr schlechter Schläfer. Die kleinsten Geräusche und er ist wieder wach. Wenn ich mich im nett Dreh reicht das schon . Und wir haben einfach zu wenig Zimmer . Papa und ich schlafen zur Zeit im WZ damit Baby mehr Ruhe hat. Sber wenn die Stillabstände nacht auf 1 Stunde sinken bin ich zu müde um immer zu wandern .
Ich wünsche euch viel Erfolg weiterhin LG die Jessy
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