Essen und meine Tochter

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Lösche Benutzer 1828

Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Lösche Benutzer 1828 »

Ich finde das gar nicht so wenig.

Und mal ein ganz anderer Gedanke: welches Recht ein Mensch, einen anderen mit Druck zum Essen zu zwingen? Mich gruselt ganz extrem bei dem Gedanken!
Das ist furchtbar für ein Kind, ganz, ganz schlimm.
Biete an, kocht zusammen, geht zusammen einkaufen, lebe vor - mehr kannst Du nicht tun. Was sie isst, ist ihre Sache, ganz allein ihre.
Wenn Du gesunde, ausgewogene Lebensmittel zu Hause hast, soll und muss sie selber entscheiden, was sie isst.
Ich würde aber auch nicht extra kochen - koch, was Du magt. Das kann ja durchaus auch an vielen Tagen sein, was sie mag. Muss aber nicht. Dann kann sie ja, wenn sie wirklich keine Komponente davon mag, ein Brot oder etwas anderes bekommen. Das entspannt auch total. Ich müsste hier sonst täglich für drei mäkelige Kinder extra kochen. Mache ich nicht - ich koche, was ich kochen mag und wer nix davon essen mag, macht sich selber was.
Ach -alle drei mit BLW angefangen und irgendwann landeten alle in der "ich esse nur noch nackige-Nudeln"-Phase. Total normal!
seelenkind
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von seelenkind »

Meine Tochter ist noch wählerischer und isst auch keine Soße. Gar keine. Auch keine Tomatensoße. Untermogeln is´also nicht. Ich hab mich inzwischen mehr oder weniger gut damit abgefunden, auch wenn es oft sehr anstrengend ist- sie isst natürlich auch das Mensaessen im Hort nicht, ich mach ihr also jeden Tag zwei Brotdosen fertig, nie idealerweise mit gesunden Dingen gefüllt sein sollten, die auch im Sommer bis nachmittags halten UND tatsächlich gegessen werden. Die wenigsten anderen Eltern verstehen, wieso ich das mache, irgendwann wird das Kind schließlich schon essen, wenn es nur genug Hunger hat :roll: Tja, wir haben´s im ersten Schulhalbjahr versucht und es hat nicht funktioniert. Dafür muss sie jetzt aufpassen, dass ihre Freunde ihr nicht ihr Hortessen wegfuttern, die finden den Inhalt ihrer Brotdose nämlich auch oft besser...

Da mein Mann und ich kulinarisch komplett unterschiedlich sozialisiert sind, koche ich häufig sowieso mindestens zwei unterschiedliche Varianten. Wenn unsere Maus woanders zu Besuch ist, warne ich die Eltern vor, dass sie wählerisch ist und sie es nicht persönlich nehmen sollen, wenn mein Kind nichts isst. Lustig sind immer Geburtstagspartys, denn sie ist bei Süßigkeiten noch wählerischer als beim Rest. Oft isst sie den Kuchen nicht, will kein Eis usw. Ich hoffe, dass sich das irgendwann noch ändert, aber sie war schon immer so und wir haben uns inzwischen darauf eingestellt.
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AnnaKatharina
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von AnnaKatharina »

Sandküste, eigentlich sehe ich das genauso wie du. Trotzdem kommen mir irgendiwe langsam Zweifel, und ich versteh mich selber nicht. Ich würde sie nicht "zwingen", aber vielleicht "vehementer auffordern" oder so. Ach, das klingt auch schon wieder nach zuviel Druck, den ich ja nicht will.

Zum Thema "Essen unterjublen/verstecken". Das wollte ich auch nie machen. Hab ich auch nie geplant gemacht. Der in die Sosse pürierte Brokkoli war eher ein Versehen, es sollte Brokkoli als einzelne Komponente geben, ich hab ihn aus Versehen verkochen lassen und dann in die Sosse püriert, da ich dachte, dass meine Tochter eh keine Sosse isst, sondern wie fast immer satdessen Pesto. Das es ihr dann so gut geschmeckt hat ("Viel leckerer als sonst") hat mih halt zum Zweifeln gebracht.
Mit den Smoothies ist es das Selbe. Wi haben ihr den Joghurt da nie "untergejubelt". Sie wollte pobieren und fand es lecker.

Sachen, die sie nicht mag als suppe anzubieten, macht keine Unterschied. Wenn sie weiß, dass es Brokkolisuppe ist, findet sie es eklig. Es scheint wirklich mehr in ihrem Kopf zu sein als wirklich ein Geschmacksding.

Gemeinsam kochen, mal was anderes ausprobieren, etc, machen wir alles. Meist hat sie keine Lust zu kochen, aber wenn sie mitmacht, haben wir Spass, sie findet es spannend und toll und will das Essen danach trotzdem nicht essen.
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Elena
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Elena »

Sandküste hat geschrieben: Und mal ein ganz anderer Gedanke: welches Recht ein Mensch, einen anderen mit Druck zum Essen zu zwingen? Mich gruselt ganz extrem bei dem Gedanken!
Mich auch. Zumal das in unserer Überflussgesellschaft zusätzlich makaber ist.

Mir ist allerdings daran gelegen, dass sich meine Kinder gesund ernähren. Ich wirke also darauf hin, dass sie Obst, Gemüse etc. essen und wenig Zucker und Verarbeitetes. Das tue ich, indem ich das Angebot an Gesundem groß und abwechslungsreich halte, und das Angebot an Ungesundem eher klein. Verboten wird hier nichts, bei meinen Kindern funktioniert das sehr gut. Zur Zeit gibt's hier wöchentlich nach dem Schwimmkurs ein Eis. Damit das nicht statt Abendessen verdrückt wird, gibt es vorher beim Haareföhnen ein Brot und Rohkost. Und im Auto auf der Rückfahrt das Eis. Den Deal akzeptieren sie problemlos, und zwar, weil sie durchaus schon verinnerlicht haben, dass Brot und Rohkost gesund sind und Eis nicht - und es vorteilhaft ist, wenn man da eine gewisse Balance hält.

Ich finde es zwar nicht unbedingt toll, aber auch nicht tragisch, dass das eine Kind außer Rahmspinat keinerlei gekochtes Gemüse isst. Sie isst es ja roh, und das ist mindestens ebenso gesund. Vielfalt beim Essen scheint etwas zu sein, das eher Erwachsene schätzen. :lol: Aber vielfältig = gesund stimmt halt nicht. Deshalb würde ich durchaus auf ein gesundes Essen bei meinen Kindern hinwirken, auf ein vielfältiges aber höchstens durch ab und zu mal anbieten.
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Elena
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Elena »

AnnaKatharina hat geschrieben:Sandküste, eigentlich sehe ich das genauso wie du. Trotzdem kommen mir irgendiwe langsam Zweifel, und ich versteh mich selber nicht. Ich würde sie nicht "zwingen", aber vielleicht "vehementer auffordern" oder so. Ach, das klingt auch schon wieder nach zuviel Druck, den ich ja nicht will.
Meine gerade 6jährige bekommt, wenn sie ein paar Tage lang nichts Gescheites isst (Urlaub...), Bauchschmerzen und Verstopfung. Wir haben ihr einmal erklärt, dass das daher kommt, dass zu wenig Gesundes mit im Bauch war. Das hat sie sofort akzeptiert und isst ausreichend Obst oder rohes Gemüse. Niemals würde sie etwas essen, das nicht auf ihrer ziemlich kleinen Positiv-Liste steht. Aber sie isst problemlos eine große Menge von der akzeptierten Rohkost, wenn man sie darauf hinweist, dass das ihrer Verdauung gut tut.
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sweetsymphony
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von sweetsymphony »

Also, ich habe noch kein Kind, dass so alt ist. Wir sind noch bei der Beikost aber ich war als Kind seeeehr wählerisch, d.h. ich hab kein Gemüse gegessen und beim Thema Obst nur Äpfel, Erdbeeren und Bananen. Anonsten gab es Kartoffeln, Nudeln und Fleisch oder Mehlspeisen. Selbst Fisch und Reis mochte ich nicht. Mittlerweile esse ich sehr gerne Gemüse, das kam aber erst mit dem Erwachsenwerden und der Möglichkeit selbst zu kochen!

Du hast ja auch geschrieben, dass deine Tochter Dinge isst, wenn sie gar nicht weiß, dass es drin ist etc. Ich habe z.B. mal mit voller Begeisterung 2 Stück Rhabarber Kuchen gegessen, da ich es für Apfelkuchen hielt. Es hat gut geschmeckt, waren aber bis heute die einzigen 2 Stücke, die ich davon gegessen habe. Nachdem ich wusste, was es ist, wollte ich es nicht mehr, obwohl es ja geschmeckt hat.

Die Essensliste deiner Tochter finde ich ziemlich gut, verglichen mit meiner als Kind und würde da keinen Druck machen. Irgendwann wird sie schon wieder mehr essen.
Mondenkind
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Mondenkind »

Ich finde die Liste der Dinge, die deine Tochter isst, auch gar nicht so kurz. Müsste ich mal mit der Liste meiner 6jährigen vergleichen (müsste ich aber erstmal überlegen, was sie isst, sie ist auch sehr wählerisch, prinzipiell lieber Rohkost als gekocht, Eigelb niemals, kein Fleisch, kein Fisch, ...).

Zum Zwang wurde ja schon genug gesagt, denke ich, das willst du ja selbst nicht und es wird auch nach hinten losgehen, ganz sicher.

Ich möchte aus eigener Erfahrung was zu den Konsistenzen hinzufügen, bzw dass sie nicht zugucken kann, wenn jemand Joghurt isst, ihn im Smoothie aber mag: ich selbst kann Püriertes/Breiiges nicht ertragen. Zuzugucken, wie im Krankenhaus alte Leute mit passierter Kost gefüttert werden verursacht mir Würgereiz. Ich kann nicht danebenstehen. Meine Kinder haben Brei verweigert als Babies, was sicher damit zu tun hat, dass ich Brei zum k*tzen finde, buchstäblich. Das ist unabhängig von dem, was da püriert ist. Wenn das stückig wäre, würde ich es nicht schlimm finden.

Wenn es in Soßenform über fester Kost ist, dann ist es auch wieder ok. Das ist nicht logisch, oder zwingend nachvollziehbar oder was auch immer. Es ist einfach so und ich kann da auch nichts gegen tun.

Die Auswahl an Lebensmitteln, die deine Tochter isst, ist nicht so klein. Biete ihr zwanglos weiter an, lass sie aussuchen, was sie möchte, was sie nicht will, lass es unkommentiert. Die Tatsache, dass sie weder untergewichtig noch krank wirkt, beweist doch, dass es ausreicht.

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
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Lösche Benutzer 17612

Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Das kann ich gut verstehen. Mein "Kleiner" ( fast 8) isst weder Brei, noch Joghurt noch angeschmolzenes Eis. Kartoffelbrei nur sehr fest und mehlig, als Baby hat er Brei auch komplett verweigert. Sowohl deftig als auch süß! Er ist total gerne Milchreis, aber nur wenn er nicht richtig weichgekocht ist, sonst bekommt er Brechreiz. Versucht er Brei zu essen ( z.b. Um es jemandem Recht zu machen) würgt er. Ich war als Kind genau so, überhaupt extrem empfindlich mit Konsistenzen bin ich heute noch. Ich habe mich über Monate mit gekochten Nudeln und puren Reis ernährt. Vom Geschmack her esse ich heute fast alles, wenn die Konsistenz stimmt.
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auri82
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von auri82 »

Ich mag auch nochmal was zum Thema Konsistenzen und untermogeln sagen. Mit dem Pürieren wollte ich keinesfalls ein untermogeln vorschlagen (fühlte mich jetzt von den Antworten angesprochen, vllt. zu Unrecht).
Bei uns ist es andersrum, ich kann zB keinen Smoothie trinken wenn er zu fest ist oder gar Stücke darin sind, da muss ich von würgen. Und wir mögen alle gerne fein pürierte Suppe aber keinen Eintopf oder sowas mit Einlage drin. Wenn man dazu sagt was drin ist, ist das ja auch nicht unehrlich.
Den Hinweis mit der Allergie gegen Zwiebeln finde ich aber auch wichtig, es gibt ja durchaus so Zutaten die man gewohnheitsmäßig an fast alles tut und die vllt. nicht vertragen werden oder einfach nicht gemocht.
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Re: Essen und meine Tochter

Beitrag von Regenbogen82 »

Hier ist es ähnlich. Meine 4 und 5,5jährigen Kinder würden sich am Liebsten von Nudeln mit Tomatensoße oder Ketchup zu Mittag ernähren, alternativ noch Kartoffeln mit Quark. Und da sie in der Woche mittags in der Kita essen (mit sehr ausgewogenem Speiseplan), tue ich Ihnen am Wochenende meistens den Gefallen. Allerdings gab es bei uns schon vor der Geburt des Großen nur Vollkornnudeln und wir machen dann Tomatensoße aus passierten Tomaten und etwas Salz und Öl selbst.
Sie essen gern rohes Gemüse (Paprika, Tomaten, Gurken, manchmal Kohlrabi und Radieschen) und mehrmals täglich Obst (Äpfel, Trauben, Erd-, Him- und Blaubeeren) und dann passt das schon für mich. Babylein isst gern Gemüse mit und bekommt auch etwas Fleisch angeboten, derzeit ist der Favorit am Mittagstisch aber auch Vollkorn-Penne. Na dann.;)

Selbst kochen macht Ihnen übrigens viel Spaß, auch mit diversen Gemüsesorten und sie erzählen beim Kochen auch immer, dass sie alles probieren wollen. Bei Tisch sieht das dann aber anders aus. ;)
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
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