Literatur zum Thema Probierzwang gesucht

[AnnaKatharina]

Im Hort meiner Tochter herrscht Probierzwang, d.h. alle Kinder müssen von allem "probieren", auch wenn sie schon vorher sagen, dass sie es nicht mögen.

Das Team ist sich uch etwas uneins, jedr setzt es anders um und gerade wird mal wieder teamintern darüber diskutiert.
Wir Eltern würden gerne die Gelegenheit nutzen den Probierzwang abzuschaffen, und suchen deswegen Literatur zum Thema "Probierzwang" und dessen Auswirkungen.

Kennt zufällig jemand von euch eine Veröffentlichug zu dem Thema?

Danke schonmal für eure Hilfe!
Anna-Katharina

[glockenblümchen]

Ähm reicht es da nicht als Eltern gemeinsam einen Brief zu verfassen, dass das so nicht gewollt ist von Elternseite und deshalb zu unterlassen ist? Dafür muss man doch nicht mit Literatur kommen oder? Ich würde es definitive verbieten.

[AnnaKatharina]

Nein, es scheint nicht zu reichen. Es gehört anscheinend zum "pädagogischen Konzept"
(Ganz davon abgesehen, dass es natürlich auch Eltern gibt, die den Probierzwang für unerlässlich halten oder denen er egal ist)

[glockenblümchen]

Oh weia und für das eigene Kind reicht es auch nicht? Dann viel Erfolg beim überzeugen...

[AnnaKatharina]

Leider nur bedingt.
Kaum denke ich es, es sei jetzt aschliesend und endgültig geklärt, hat jemand anders beim Essen Aufsicht und sie muß doch wieder probieren. Angeblich natürlich freiweillig und ohne Zwang.
Und obwohl sie sonst echt nicht schüchtern ist, traut sie sich bei dem Thema dann irgendwie nicht, vehemennt was zu sagen bzw. sich zu weigern und darauf zu verweisen, sie sollen mich anrufen, wie es eigentlich mit ihr vereinabrt ist. Sie ist halt auch erst 6.
Da wir nicht die einizgen Eltern sind, die das scheiße finden, dachten wir, statt jeder einzeln zu kämpfen und Sonderreelungen zu vereinbaren, an die sich dann ständg nicht gehalten wird, machen wir halt mal das Faß richtig groß auf.

[Missy]

Ich würde da auf das Recht zur gewaltfreien Erziehung, welche auch im BGB verankert ist, pochen:

„(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“

Zum Probieren zwingen greift in die körperliche Unversehrtheit ein. Niemand steckt mir etwas in den Mund, wenn ich das nicht möchte. Punkt.
Es gibt keinen Grund, Kinder zum Probieren zu zwingen. Es kann den Erziehern ziemlich Wurst sein, ob das Kind etwas isst oder nicht. Die Eltern bezahlen das Essen und das Kind bestimmt, was und wieviel es davon isst. Wenn es nichts isst, dann ist das kein Problem der Erzieher, denn sie haben dadurch keine Nachteile.

Sie können die Kinder bitten, aber nicht zwingen.

[Linda81]

González, "Hilfe, mein Kind will nicht essen"?

[muggel]

Ich würde es mal umdrehen und sie fragen, In welcher literatur steht, dass das probieren einen pädagogischen Sinn hat?

[AnnaKatharina]

Die gibt es leider
Gewöhnung an einen Geschmack erst nach 20x probieren, oder so. Geschmacksknsopen, "Angst" vor Unbekanntem, sowas halt.
Und dann erzählen sie natürlich noch etwas von Gruppendynamik.
Und so weiter.

Wie gesagt, dass Team ist sich da auch nicht ganz einig. Und ich dachte, ich könnte mit der 'richtigen' Literatur halt helfen, dass die "kein Probierzwang"-Fraktion etwas Rückenwind erhält.

[Missy]

Du wirst keine Studien zu dem Thema finden, denn keine Ethikkommission wird so einer Studie zustimmen. Das allein sollte den Erziehern bereits zu denken geben.

Ist es denn Aufgabe der Instistution den Kindern neue Geschmäcker zwanghaft zu vermitteln? Nein. Wenn, dann spielerisch und freiwillig aufgrund regelmäßigen Angebotes. (Ich werde da immer dezent sauer, weil Pädagogik und Zwang ein ganz großes Thema ist und das Thema Essen immer noch eine Grauzone ist.)
Auszüge aus Gonzales sind da wohl das einige, was sich finden und gut nutzen lässt.