Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Was kommt nach dem Vollstillen?

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DolphinFFM
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von DolphinFFM »

Myeskathry hat geschrieben:Ok, jetzt würde mich echt mal eine Statistik interessieren, mit solchen Gewichtskurven wie sie im U-Heft stehen, aber nur für Kinder die (wie von WHO empfohlen) mindestens 2 Jahre gestillt werden/wurden. Aber eine solche Statistik wird es wohl nicht geben. Wahrscheinlich würde die spätestens nach einem halben Jahr stark von der jetzigen U-Heft-Kurve nach oben hin abweichen. So wie sich das hier liest.
Es gibt glaub ich von der WHO Entwicklungskurven für Stillkinder. Ob das bis 2 Jahre geht, weiß ich nicht.

Aber - Stillkinder sind nicht grundsätzlich speckig. Meine wurde bis auf ein paar wenige Male in den ersten Lebenswochen voll gestillt bis etwa 9 Monate. Erst danach fing sie an spürbar zu essen, stillt aber bis heute viel.

Und sie ist relativ schlank (nicht dünn) und war es immer, aber dagegen recht groß.

Wenn man immer nur hört das Stillkinder ja ach so speckig wären, dann lässt man sich wieder wuschig machen ob die eigene Milch nicht reicht. Vor allem wenn das Kind dann auch noch in den Perzentilen absinkt, auch wenn der KiA es unkritisch findet.

Ich denke, dass Stillkinder einfach nach ihrer eigenen Genetik zunehmen und weniger durch die "Reichhaltigkeit" der zugefütterten Milch beeinflusst werden.

Will sagen, lass dich nicht irre machen. Dein Kind ist noch sehr klein. Solang du gesundes Essen anbietet wird sich das Gewicht normal entwickeln, nämlich so wie es ihm selbst entspricht.
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Pfefferoni
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Pfefferoni »

Ich biete zwei Kinder, beide kamen mit ü4kg zur Welt, beide sind eher groß, beide waren/sind ganz, ganz schlechte Esser.

Kind 1 hatte sein Geburtsgewicht am ersten Geburtstag nichtmal verdoppelt, war immer untergewichtig bis sehr schwer untergewichtig. Seit er 4 1/2 ist hält er sich beim leichten Untergewicht.

Kind 2 ist 11 Monate alt und wiegt schon länger 13kg (wie viel aktuell weiß ich gar nicht). Er trinkt das selbe wie es sein Bruder tat, auch die Menge ist nicht mehr. Die KÄ War bisher sehr entspannt.
Laufen tut er auch schon länger, dass er leichter geworden ist, ist mir aber nicht aufgefallen.

Wahrscheinlich zählen meine Kinder aber nicht, beide waren/sind Flaschenkinder ;)
lg



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Kinsale
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Kinsale »

@WHO-Kurven: mir fiele da kein gutes Setting für "nach dem Vollstillend" ein. Es ist ja so unterschiedlich, wie viel die Kinder dann noch stillen. Und der eine lutscht an einer Scheibe Gurke und stillt 10mal am Tag, der andere verdrückt 5Schüsseln Brei und stillt nur 2mal nachts, das ist wohl zu individuell, um das irgendwie vergleichen zu können.

Und klar, Genetik spielt eine große Rolle!!
Stillkinder sind nicht alle dick, nur WENN sie das sind, ist die Wahrscheinlichkeit für späteres Übergewicht kleiner als bei dicken Flaschenkindern.
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Pfefferoni »

Dass Flaschenkinder als Erwachsene eher übergewichtig sind als Stillkinder (was ist mit teil-zwiemilchernährten und was es sonst noch alles gibt ;) ) kommt ja sehr oft.

Habt ihr da zufällig Studien? Studien die auch Beikost und co berücksichtigen? Ich finde irgendwie nichts aktuelles und aussagekräftiges.
Die Ursachen von Übergewicht im Erwachsenalter sind ja längst nicht alle erforscht, da ist noch so viel offen. Flasche oder stillen dürfte da nur ein ganz kleiner Faktor sein wenn überhaupt. Das Babymilchpulver von heute ist ja auch nicht mehr das von vor 20 Jahren.
lg



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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Kinsale »

Halt! Ich habe nicht geschrieben, dass Flaschenkinder eher dicker sind, sondern dass bei übergewichtigen Babys, die gestillt werden, die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch später übergewichtig sind/bleiben, geringer ist, als bei übergewichtigen, mit der Flasche gefütterten Babys.
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Pfefferoni »

Hab ich auch nicht so verstanden ;)

Es kommt nur immer wieder (und triggert mich vielleicht auch ein wenig :oops: )

Ich dachte ja auch, es geht um die zugeführte Eiweißmenge welche in Muttermilch niedriger ist als bei vielen Säuglingsmilchpulvern, wobei es eben auch da große Unterschiede gibt (und Beikost in Form von Kuhmilchprodukten und Co auch nochmal reinspielen). Aber das sind ältere Infos, vielleicht gibt es ja Neues dazu?
lg



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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Munis »

Pfefferoni hat geschrieben:Hab ich auch nicht so verstanden ;)

Es kommt nur immer wieder (und triggert mich vielleicht auch ein wenig :oops: )

Ich dachte ja auch, es geht um die zugeführte Eiweißmenge welche in Muttermilch niedriger ist als bei vielen Säuglingsmilchpulvern, wobei es eben auch da große Unterschiede gibt (und Beikost in Form von Kuhmilchprodukten und Co auch nochmal reinspielen). Aber das sind ältere Infos, vielleicht gibt es ja Neues dazu?
Das würde mich auch interessieren ;)

Aber ich frage mich auch, wie da das Studiensetting aussehen soll. Kann man Flasche und Stillen denn so eindeutig als Faktor "herausrechnen"? Da ist doch noch so viel anderes wichtig: Stillen/Flasche nach Bedarf oder nach Uhrzeit, Menge, Art der Flaschennahrung (vor nicht allzu langer Zeit wurde ja tatsächlich noch Brei(!) mit ins Fläschchen gemixt, damit die Kinder länger satt werden, oder zumindest Schmelzflocken abends)...

Gibt es tatsächlich einen Vergleich zwischen nach Bedarf gestillten Kindern und nach Bedarf mit Flasche (mit Pre nach Anleitung) gefütterten Kindern?

Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass bei Flaschenkindern eher nach Uhrzeit und nicht nach Bedarf gefüttert wurde, sodass das natürliche Hungergefühl darunter gelitten hat. Und bei Stillkindern eher weniger (die Brust ist halt auch deutlich schneller mal ausgepackt).

Zumindest aus eigener Erfahrung muss ich sagen: Brust gab es hier "schneller" mal als ein Fläschchen; als wir bei unserer Tochter von voll-stillen zu voll-Pre gewechselt haben, haben wir häufig erstmal andere Dinge (Windel, Bauchschmerzen, Nähe, Positionswechsel) ausgeschlossen, bevor wir ein Fläschchen gemacht haben. Lag eben auch daran, dass unsere Tochter mal Trinkabstände von einer Stunde und mal Trinkabstände von 6 Stunden tagsüber hatte, also relativ unberechenbar. Die Brust hingegen hat meine Frau relativ immer als "erste Wahl" angeboten, ohne vorher andere Probleme für's Unzufrieden-sein (volle Windel etc) auszuschließen. Was ich damit sagen will: Selbst bei den gleichen Eltern gibt es zwischen stillen und Flasche Unterschiede. Wie kann man dann unterschiedliche Familien in einer Studie zusammenwürfeln und da Aussagen treffen wie: "Dicke Flaschenkinder neigen im Erwachsenenalter eher zu Übergewicht als dicke Stillkinder"? Das soll jetzt absolut kein Angriff sein, aber das sind so meine Gedanken dazu.
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Pfefferoni »

Munis hat geschrieben:
Pfefferoni hat geschrieben:Hab ich auch nicht so verstanden ;)

Es kommt nur immer wieder (und triggert mich vielleicht auch ein wenig :oops: )

Ich dachte ja auch, es geht um die zugeführte Eiweißmenge welche in Muttermilch niedriger ist als bei vielen Säuglingsmilchpulvern, wobei es eben auch da große Unterschiede gibt (und Beikost in Form von Kuhmilchprodukten und Co auch nochmal reinspielen). Aber das sind ältere Infos, vielleicht gibt es ja Neues dazu?
Das würde mich auch interessieren ;)

Aber ich frage mich auch, wie da das Studiensetting aussehen soll. Kann man Flasche und Stillen denn so eindeutig als Faktor "herausrechnen"? Da ist doch noch so viel anderes wichtig: Stillen/Flasche nach Bedarf oder nach Uhrzeit, Menge, Art der Flaschennahrung (vor nicht allzu langer Zeit wurde ja tatsächlich noch Brei(!) mit ins Fläschchen gemixt, damit die Kinder länger satt werden, oder zumindest Schmelzflocken abends)...

Gibt es tatsächlich einen Vergleich zwischen nach Bedarf gestillten Kindern und nach Bedarf mit Flasche (mit Pre nach Anleitung) gefütterten Kindern?

Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass bei Flaschenkindern eher nach Uhrzeit und nicht nach Bedarf gefüttert wurde, sodass das natürliche Hungergefühl darunter gelitten hat. Und bei Stillkindern eher weniger (die Brust ist halt auch deutlich schneller mal ausgepackt).

Zumindest aus eigener Erfahrung muss ich sagen: Brust gab es hier "schneller" mal als ein Fläschchen; als wir bei unserer Tochter von voll-stillen zu voll-Pre gewechselt haben, haben wir häufig erstmal andere Dinge (Windel, Bauchschmerzen, Nähe, Positionswechsel) ausgeschlossen, bevor wir ein Fläschchen gemacht haben. Lag eben auch daran, dass unsere Tochter mal Trinkabstände von einer Stunde und mal Trinkabstände von 6 Stunden tagsüber hatte, also relativ unberechenbar. Die Brust hingegen hat meine Frau relativ immer als "erste Wahl" angeboten, ohne vorher andere Probleme für's Unzufrieden-sein (volle Windel etc) auszuschließen. Was ich damit sagen will: Selbst bei den gleichen Eltern gibt es zwischen stillen und Flasche Unterschiede. Wie kann man dann unterschiedliche Familien in einer Studie zusammenwürfeln und da Aussagen treffen wie: "Dicke Flaschenkinder neigen im Erwachsenenalter eher zu Übergewicht als dicke Stillkinder"? Das soll jetzt absolut kein Angriff sein, aber das sind so meine Gedanken dazu.
Ich bezweifle, dass alles berücksichtigt werden kann.

Allein schon, dass die Zusammensetzung des Milchpulvers das die heute Erwachsenen als Baby bekamen doch schon anders ist als das heutige (mal davon abgesehen, dass es zwischen den Marken auch heute Unterschiede gibt, Pre, Folgemilch, ...)

...
lg



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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von Mijoco »

Pfefferoni hat geschrieben:Hab ich auch nicht so verstanden ;)

Es kommt nur immer wieder (und triggert mich vielleicht auch ein wenig :oops: )

Ich dachte ja auch, es geht um die zugeführte Eiweißmenge welche in Muttermilch niedriger ist als bei vielen Säuglingsmilchpulvern, wobei es eben auch da große Unterschiede gibt (und Beikost in Form von Kuhmilchprodukten und Co auch nochmal reinspielen). Aber das sind ältere Infos, vielleicht gibt es ja Neues dazu?
Ich kann dir keine Studien nennen, aber es geht bei dem Zusammenhang zwischen Nicht gestillt und späterem Übergewicht sicher nicht nur um die Ersatznahrung sondern auch um die Füttermethode. Bei Fütterung mit Flaschensaugern wird der Saugereflexpunkt am Gaumen sehr stark stimuliert. So ist es für das Baby schwer mit dem Trinken aufzuhören, selbst wenn es satt ist. So kommt es bei FLaschenfütterung leicht zum Überfüttern. Zudem hat es das Baby damit dann auch schwerer ein gutes Empfinden für seine Sättigung zu bewahren. Somit hat also alleine das schon sicher einen nicht unerheblichen Einfluss auf mögliches Übergewicht.
Aber das Thema ist wirklich sehr komplex und hat noch so viele andere Faktoren mit drin.
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DolphinFFM
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Re: Dickes Kleinkind? - sagt mir bitte, dass das normal ist

Beitrag von DolphinFFM »

Man darf auch nicht vergessen, dass lediglich das (individuelle) RISIKO erhöht wird. Da die Entwicklung von Übergewicht im Erwachsenenalter noch viele andere Faktoren hat, besagt es somit nicht, dass ein übergewichtiges Flaschenbaby auch mal ein übergewichtiger Erwachsener wird. Das Risiko ist nur etwas höher und der Erwachsene muss dann mit guter Lebensführung etwas mehr gegensteuern, als wenn er ein Stillbaby gewesen wäre.

Zudem kann ein bestimmtes übergewichtiges Stillbaby aufgrund anderer Faktoren trotzdem noch ein höheres Risiko für Übergewicht im Erwachsenenalter haben, als ein anderes bestimmtes übergewichtiges Flaschenbaby, das aber eben durch anderen Faktoren (Veranlagung, anerzogener Lebensstil, etc.) ein geringeres Risiko hat.
Nur wäre eben das Stillbaby ein Flaschenbaby wäre sein Risiko noch (etwas) höher und das Risiko des Flaschenbabys wäre noch (etwas) geringer, wenn es ein Stillbaby gewesen wäre.

Genaue Studien habe ich dazu auch nicht - würde mich aber mal interessieren worauf genau diese Aussage beruht.
In der Epidemiologie ist auch nie etwas so wissenschaftlich sauber zu beweisen wie in anderen Wissenschaften. Das liegt einfach daran, dass sie versuchen aus einer Fülle an Faktoren diejenigen herauszufiltern die in Jahren und Jahrzehnten die Entwicklung von Krankheiten und ähnlichem begünstigen. Da muss man sich mit Korrelationen (heißt A+B treten oft gleichzeitig auf) zufrieden geben, darf die aber nie mit kausalen Zusammenhängen verwechseln.
... mit den 3 Tigermädchen (02/2014 & 12/2016 & 01/2020)
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